Slawen In Nord-Mazedonien und die Bulgaren

Interview
«Bulgarien spielt regionalpolitisch mit dem Feuer», sagt der Historiker Ulf Brunnbauer zu dem Geschichtsstreit, der Nordmazedonien die EU-Perspektive versperrt
Bulgarien und Nordmazedonien streiten darüber, ob es eine eigene mazedonische Sprache und Identität gebe. Das wirkt skurril. Doch der Konflikt hat sicherheitspolitische Implikationen.
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Anbei meine eigene Quelle unter meinem vollständigen griechischen Namen :
Eine neutrale Sicht :
Es geht um die unterschiedliche Ethnogenese der Slawomazedonen in Nord-Mazedonien und der Bulgaren.
Slawen in Nordmazedonien
In erster Linie handelt es sich um Nachfahren von Bulgaren aus der Zeit des Mittelalters. Daher ist ihre Sprache fast die bulgarische kirchliche Sprache , wie sie im Mittelalter gesprochen wurde.
Aber dieses Gebiet war vor der Ankunft der Bulgarischen Eroberer keine terra nullius, weil dort bereits Südslawen, genauer eine Mischung von Südslawen, Thrakern ( mittlerer und östlicher Teil) und Illyrern ( Dardaner, westlicher Teil) sowie im südlichen Teil auch Griechen lebten. Im späten Mittelalter kamen noch Albaner, die heute 30% der Gesamtbevölkerung ausmachen mit wachsender Tendenz sowie Türken und Zigeuner hinzu. Somit besteht ethnologisch zwischen den Bulgaren und den heutigen Bewohnern Nord Mazedoniens ein großer Unterschied. Schlu-folgerung: Die heutigen Mazedonen in Nord Mazedonien sind weder Serben, noch Bulgaren, sondern eine eigenständige komplexe polyethnische Einheit. Aus der Sicht des Völkerrechts ist diese Multiethnie Träger des Selbstbestimmungsrechts. Aus der Sicht des Staatsrechts handelt es sich um ein Staatsvolk. Somit kann konstatiert werden, das natürlich eine einheitliche Staatsangehörigkeit besteht und zugleich mehrere partielle ethnische Zugehörigkeiten existieren (z.B. Staatsangehörigkeit Nord Mazedonien und Ethnie Slawe, Albaner oder Türke etc.).
Ethnogenese der Bulgaren
Die heutigen Bulgaren sind Nachkommen einer Mischung vieler Völker und Ethnien: Proto-Europäer, aus dem Paläolithikum und dem Mesolithikum, Bauernvölker aus dem Nahen Osten im Neolithikum, Indoeuropäische Thraker vor allem Odrysen, Altgriechen, Römer, Slaven ( ihre Sprache hat sich durchgesetzt), Hunnen (von ihnen stammt das Ehnonym), Türken (bulgarische Historiker sprechen von ilamisierten Bulgaren (Pomaken), Zigeuner. Bis etwa Anfang der 80er Jahre wurde nur die slawische Komponente beonders unterstrichen , danach die thrakische, en passant erwähnt, jedoch der hunnische Anteil wird verdrängt.
Quelle :Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα, Δεύτερος Τόμος, GlobeEdit, ISBN : 978-620-0-61339-4, 2020 300 P., p.115 ss.   Neue Zürcher Zeitung (29.11.20)

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