Kabinett der Vielfalt: Biden will erstmals Ureinwohnerin als Ministerin berufen
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Diese Entscheidung ist Ausdruck der Altersweisheit sowie des Gerechtigkeitsempfindens Biden`s und erinnert starκ an das dikaion diorthotikon (δίκαιον διορθωτικόν) des Aristoteles: Dem Wesen nach die gezielte Förderung der sozial (und in diesem Falle der ethnisch) Benachteiligten.
Biden als Katholik kennt sicherlich die von Thomas de Aquin übernommene Aristotelische Gerechtigkeits- Auffassung. Sie ist die Grundlage der Katholischen Soziallehre.
Es geht um das Verhältnis von Gerechtigkeit und Gleichheit. Weil die Menschen in der Gesellschaft zwar vor dem Gesetz gleich, jedoch in der Realität ungleich sind, sollte man nicht gleiche Maßstäbe auf Ungleiche anwenden, sondern die Ungleichen nach unterschiedlichen Kriterien behandeln, mit dem Ziel, die Gerechtigkeit der Schwachen etc. zu erreichen. Im Völkerrecht und speziell im Internationalen Seerecht heißt es bevorzugte oder präferenzieller Behandlung der Entwicklungsländer. Hierüber habe ich als Tutor mehrere Doktorarbeiten erfolgreich betreut.
Der Katholizismus verfügt tatsächlich eine SOZIAL-Lehre (Vertreter: N.Blüm, der frühere Arbeits-, und Sozialminister und der CDU-Politiker H.Geißler).
Zeit, FAZ, Stern, SDZ (18.12.20)