Kasachstan, Russland, China

Kasachstan, Russland, China,Konfliktpotential zwischen Moskau und Peking

Russische Kommentatoren haben ihre Rhetorik gegen Kasachstan, das traditionell Moskau verbunden ist, verschärft, nachdem es die westlichen Sanktionen gegen den Kreml unterstützt hat. Die Ängste, Moskau könnte in den Nordteil des Nachbarlandes einfallen, steigen dadurch weiter an.

Jedoch könnte jeder Versuch Russlands, Kasachstan zu überfallen, Pekings Zorn erregen. China legt Wert auf seine Beziehung zu Kasachstan, da es etwa 40% der Ölproduktion des Landes besitzt und bald der größte Importeur von kasachischem Uran sein wird. Peking möchte nicht, dass Russland die nördlichen Territorien Kasachstans überfällt und weitere Instabilität fördert.

China hält Putin in Schach

Die Weigerung Kasachstans, Moskau im Ukraine-Krieg zu unterstützen, wurde von russischen Politikern, die den Krieg befürworten, nicht gut aufgenommen. Die Propagandisten des Kreml haben sich seitdem gegen Astana gewandt.

Eine Kommentatorin glaubt jedoch, dass Chinas Anteil an der Region die expansionistischen Tendenzen Russlands in Schach hält. „Das Risiko einer Invasion in den Norden Kasachstans, wo die Mehrheit der Bevölkerung Russen sind, bleibt bestehen“, sagte sie. „Aber unserer Ansicht nach wird es durch den Einfluss Chinas auf seinen Vasall Russland gemildert. Es ist auch unwahrscheinlich, solange Putin weiterhin in der Ukraine angreift.“Focus (16.4.24)

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Kasachstan, Russland, China

1. Vor ca. drei Monaten sagte Medwedew Folgendes: Es gäbe keine kasachische Nation, und Kasachstan sei kein eigentlicher Staat. Kurz danach sagte der Vorsitzende der russischen Duma: 27% der kasachischen Bevölkerung, ca. vier Millionen Menschen, seien Russen. Wir erwarten, dass ihre Rechte al große ethnische Minderheit respektiert werden, andernfalls müssen wir um diesen Fall kümmern. Es ist daher anzunehmen, dass nach Beendigung des ukrainischenKriegsabenteuers, Russland sich Moldawien und kurz danach Kasachstan aufs Korn nehmen wird.
2. China zeigt reges Interesse an der Gesamtentwicklung Kasachstans und ist bereit, in diesem Land mit gewaltigen Rohstoffen und seltenen Erden riesige Investitionen zu tätigen, wozu Russland nicht in der Lage ist. Sukzessiv wächst der Einfluss Chinas auf Kasachstan, was in zunehmendem Maße Russland missfällt.
3. Es ist mir bekannt, dass an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften sowie an einigen ausgewählten Universitäten Große Forschungsarbeiten vorangetrieben werden, die sich auf verschiedene Aspekte Mittelasiens und vor allem Sibiriens beziehen, wie seit wann gehört Sibirien zur Russland. War Z.B. Sibirien eine russische Kolonie? Auf alle Fälle zeigt China reges Interesse an den reichen Rohstoffen Sibiriens.
Was Mittelasien anbelangt, steht im Mittelpunkt der in derTat ungerechte russisch-chinesische Vertrag von 1856 über die Übertragung großer chinesischer Gebiete an Russland. In diesem Zusammehang sei auf den Grenzkrieg von 1969 am Amur/ Usuri zwischen den damals “ewigen Freunden” Sowjetunion und China erinnert. Des Weiteren hat China Interesse an der Ausbeutung der Rohstoffe auf der Arktis geäußert, obwohl China keine entsprechende Nordküste gegenüber der Arktis hat.
Kurzum: In den nächsten Jahren wird es für Russland seitens Chinas angenehme Überraschungen geben. Frankfurter Allgemeine Zeitung (25.4.23)

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