Die Revolution ist nicht gescheitert
Vor zehn Jahren stürzten die Ägypterinnen und Ägypter Hosni Mubarak. Mehr Freiheit hat es ihnen nicht gebracht, dennoch haben sie etwas gewonnen.
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War die Revolution eine nationale, eine bürgerliche – demokratische, oder eine sozial-politische Revolution? Ging es tatsächlich um eine Revolution oder eher um einen Aufstand des Volkes? Wie dem auch sei: Auf der Basis tatsächlich freier Wahlen kam das religiös-autoritäre Herrschaftssystem der Moslembrüder an die Macht, dass die die „Revolution“ zurück drehte, bis das Militär diesem Spuck ein notwendiges Ende bereitete. Sind gegen dieses Regime die demokratisch – gesinnten Bürger, oder eher Angehörige der nach wie vor einflussreichen Moslembrüder. Wäre es nicht angebracht, die Gegner des jetzigen Regimes nicht zu unterstützen ? Zeit (25.1.21)
“Arabischer Frühling” und Revolution
Es dürfte eigentlich klar sein, dass eine bürgerliche Revolution in den Ländern des islamischen Kulturkreises nicht möglich ist, weil wegen der Tradition der citoyen fehlt bzw. die freiheitlich-demokratisch gesinnten Menschen eine verschwindende Minderheit darstellen.
Nur in Tunesien konnten sich unter dem französischen kulturellen und politischen Einfluss stehend, solche Kräfte vorübergehend durchsetzen.
E gab schon eine echte Revolution unter der Führung des Ajatollah Chomeini, jedoch eine islamische, die das Land zurück geworfen hat und ein theokratisches und totalitäres System etabliert worden ist. Ansonsten sind in dieser Region der Welt zahlreiche „Palast-Revolutionen“ und coup d’état zu verzeichnen. Ein Diktator löst den andern gewaltsam ab.
Schlussfolgerung: Die Übernahme des westlichen Demokratie-Modells durch die Länder mit islamischer Tradition ist eine große Illusion. Übrigens kann nicht jeder Aufstand als Revolution qualifiziert werden. Zeit (18.12.20),Wiener Zeitung (25.8.21)