Aristoteles hat sich in seiner noch heute als Standardwerk der Politologie geltende Schrift „Politika“ ( Πολιτικά, 1289a 19 ) mit den politischen Bewegungen und ausgehend von den Erfahrungen in Athen entwickelte das Mesotes (Μεσότης)-Prinzip: Schon die alten Ägypter sprachen von Schichten in der Gesellschaft. Bisher besaßen die Aristokratie-Oligarchie und die Ochlokratie (Pöbelherrschaft)-Tyrannis die Macht. Letztere konnte mit Maximalforderungen über Gleichheit und soziale Gerechtigkeit die Macht erringen. Man nannte ihre Vertreter Tyrannen (Τύραννοι), wobei dieses Wort ein Synonym für Volksvertreter war. Weil sie jedoch ein Schreckensregime errichtet hatten, erlangte der Begriff Tyrannos eine extrem negative Bedeutung. Letzen Endes wurde ihre Herrschaft für immer beseitigt.
Aristoteles meinte sinngemäß: Weder die Aristokratie-Oligarchie noch die Ochlokratie (Pöbelherrschaft)-Tyrannis. Unter Verwendung dieser genialen aristotelischen Methode würde man heute speziell in Deutschland beide Kräfte der Extreme ablehnen. Das heißt in concreto, weder die AfD, noch die Linke, sondern nach dem Mesotes–Prinzip (die Römer machten daraus die „aurea mediocritas“ („goldener Mittelschnitt“), die politischen Kräfte, die sich in der Mitte des politischen Spektrums befinden (CDU, die Grünen, SPD, und die FDP) wählen.
Unabhängig davon, was die Politiker der Linke und der AfD verkünden, ihre Bekenntnisse zur Demokratie sind nicht echt. Sie träumen von einem Systemwechsel. Wieder Aristoteles sinngemäß: Ich weiß wohl, dass die Demokratie mit einigen Mängeln behaftet ist (er zählt sie auf), aber nach den negativen Erfahrungen mit der Aristokratie –Oligarchie und mit der die Ochlokratie (Pöbelherrschaft)-Tyrannis kenne ich kein anderes System, das besser wäre.2. Es ist üblich, dass die oppositionellen Kräfte, zumindest verbal, alles besser wissen als die Regierung und sie können sich populistisch austoben, weil sie keine Verantwortung tragen und im Übrigen im Regieren absolut über keine Erfahrung verfügen. Kommen sie an die Macht, dann entsteht ein wahres Chaos oder die populistischen Politiker sehen sich veranlasst, ihre ursprünglichen Zielstellungen über Bord zu werfen und genau das Gegenteil zu tun.Schlussfolgerung: Es liegt im Interesse des demokratischen Systems und letzten Endes dem wohlverstandenen Interesse aller Bürger, auf das Sirenengeheul der AfD und der Linke nicht zu hören.
Bei der AFD (wenige Bürgerliche, Rechtskonservative, autoritär Denkende, Rechtsradikale,Ultranationalisten, etliche Rassisten, einige Faschistoide (“Flügel”unter Höcke), einzelne verkappte Nazis) gilt noch der bekannte Satz “Wehret den Anfängen”.
Münchner Merkur ( 21.11.18, 27.5.19), Die Welt (22.5.19), Die Zeit (26.5.19, 10.6.19, 1.9.219), LVZ , Zeit , Spiegel (1.9.19), Welt , Berliner Zeitung, (27.5.19, 1.9.19), SDZ (28.5.19, 1.9.19), LVZ (28.5.19, 31.5.19, 1.9.19), Münchner Merkur (1.9.19) und Stern (28.5.19, 9.12.22), Spiegel (29.5.19), LVZ( 13.6.19), Focus (8.9.21), taz (7.9.23)
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Die Provinz für die AfD und die Stadt für die eindeutig demokratischen Parteien.-Spätestens seit fünftausend Jahren gibt es zwischen der Stadt und dem flachen Land einen großen Kulturunterschied. Siehe auch den Gegensatz zwischen Gilgamesch und Enkidu im Sumerisch-akkadisch-babylonischen Epos Gilgamesch. LVZ Facebook ( 3.9.19)
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Die Bäume der Populisten wachsen nicht in den Himmel
LVZ, FAZ, Focus, NZZ, Spiegel, Stern, Wiener Zeitung, alle Facebook (2.9.19) , MM, Zeit (2.9.19)
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Die Entwicklung bzw. die Veränderung ist ein Grundsatz der Allgemeinen Methodologie der wissenschaftliche Grundlagen – und prognostischen Forschung. Wissen ohne die geeignete METHODE ist wertlos. Zeit (27.5.19)
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Doch, hetzen, spalten, an niedrige Instinkte appellieren und den Messias bzw. Magier spielen. Lauter Hasardeure , Schaumschläger und Polit- Phantasten.
Die AfD hat ein einziges Thema und zwar die Flüchtlinge. Vor 2015, d.h. vor der Entscheidung über die unkontrollierte Invasion der Syrer lag bekanntlich die AfD am Boden. Es handelt sich also um eine eindimensionale Partei. Systematisch Angst schüren ist keine Politik.
Die AfD wird verschwinden genauso wie die Republikaner und ähnliche ultrarechte Bewegungen, die übrigens in Sachsen und Sachsen-Anhalt große Erfolge feierten. Nach kurzer Zeit sind sie zum Glück untergegangen. Solche Parteien sind nicht in der Lage, irgendetwas konstruktives zu leisten. Zeit (12.6.19)
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Alice Weidel: “Ich glaube nicht, dass der menschliche Einfluss maßgeblich ist”
Die AfD-Fraktionschefin kritisiert Berichte des Weltklimarats als Lobbypolitik. Entgegen dem Forschungskonsens sieht sie Menschen nicht als Verursacher des Klimawandels. Die Zeit (13.6.19)
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1. Chacun a sa place. Wenn international ein consensus scientificus opinionis generalis vorliegt, dann ist es ratsam, als nicht Spezialist zu schweigen, es sei denn die Politiker sind Universalgenies.
2. Geht es um das methodische approachment, dann wäre es empfehlenswert, das “sowohl als auch” anzuwenden, d.h. , für den Klimawandel sind sowohl objektive (Natur), als auch subjektive (Mensch) Faktoren die Ursache für den Klimawandel in ihrer DIALEKTISCHEN (Hegel) Wechselwirkung und nicht das primitive und populistisch anmutende Herangehen “entweder oder”.
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Sollten die hirnlosen und brandgefährlichen Rechtsextremisten und Ultranationalisten in den wichtigsten europäischen Ländern die Macht übernehmen, dann wäre die wunderbare und einmalige Pax Europaea am Ende. Dann soll man aber nicht sagen, wir haben es nicht gewusst. LVZ Facebook (13.6.19), Spiegel Facebook (13.6.19)
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Ein Sieger mit Assistenten
Schlußfolgerung: Die vergifteten Bäume der Rechtspopulisten ( nur 13 % der Wählerschaft aber gigantische Klappe) wachsen nicht in den Himmel Germaniae Orientalis.
Demokratie – Defizite im Osten Deutschlands
Anwendung der Aristotelischen Methode: a) Erst genau hinschauen (Gesellschaft, Staat), b) lesen, was andere darüber geschrieben haben und c) auf der Basis der Gesetze der Logik Schlussfolgerungen ziehen. Hinzu kommt noch die Demokritische Methode: Widerspiegelung der objektiven Realität und nicht irgendwelcher Wunschvorstellungen.
Hauptproblem: Die Vorfahren der jetzigen Ostdeutschen haben kaum die Demokratie erlebt: ab 1871 herrschte der autoritäre Untertanenstaat, in der Weimarer Republik gab es ein demokratisches Intermezzo, nach 1933 herrschte der nationalsozialistische Totalitarismus und nach der Gründung der DDR hat man den realsozialistischen Totalitarismus erlebt. So war die Herausbildung eines Demokratiebewusstseins völlig ausgeschlossen.
Erst nach der Herstellung der deutschen Einheit begann zaghaft und verbunden mit zahlreichen sozialökonomischen und psychologischen Problemen die langsame Entwicklung eines Demokratiebewusstseins und eines freiheitlichen Denkens. Sie haben allerdings den diesbezüglichen Stand der Westdeutschen lange nicht erreicht. Viele Ostdeutsche hegen große Sympathien für autoritäre Systeme und wünschen sich einen deutschen Putin, den bekanntlich die AfD sehr bewundert. Ist es ein Zufall ?
Leipziger Volkszeitung (23.1.19, 1.9.19), Die Zeit (10.1.19, 25.2.19, 31.5.21, 2.5.23), Süddeusche Zeitung (11.2.19, 1.9.19), Der Tagesspiegel, Die Welt, Berliner Zeitung (10.4.19), Berliner Zeitung (10.4.19), NZZ, Münchner Merkur , Focus, Spiegel (1.9.19), Münchner Merkur und Zeit (1.9.19), FAZ (16.8.23), taz (7.9.23)
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Wie dem auch sei: Noch nie in ihrer ganzen Geschichte haben die Deutschen so gut gelebt wie heute (Lebensstandard,Weltreisen, FREIHEITEN, MENSCHENRECHTE etc.). Dennoch wird teilweise gejammert, weil eine Minderheit von dem ABSOLUTEN (absolute Demokratie, absolute Gleichheit und absolute Gerechtigkeit etc.) ausgeht.
SDZ Facebook ( 1.9.19)
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Germanist Detering: AfD spricht keine bürgerliche Sprache
- Die Sprache von AfD-Politikern entlarvt nach Ansicht des Göttinger Literaturwissenschaftlers Heinrich Detering, dass die Partei nicht zum bürgerlichen Spektrum zählt.
- Die Sprache der AfD-Politiker sei durchzogen von Vulgarisierungen und aggressiven Schematisierungen, die auf Ausgrenzung zielen.
- Widersprüchlich sieht der Wissenschaftler die „Verachtung der Andersartigen“, die einige AfD-Vertreter offen ausleben.
Göttingen. Die Partei AfD als „bürgerlich“ zu bezeichnen, brachte MDR-Moderatorin Wiebke Binder viel Kritik ein. Die umstrittene Bezeichnung, die sich auf eine Koalition zwischen AfD und CDU bezog, holt neben Kritikern jetzt auch Wissenschaftler auf den Plan. Wie bürgerlich ist die Sprache der AfD? „Sowohl ihrem Sprachgebrauch als auch ihrem Kulturkonzept nach ist die AfD in keiner Hinsicht eine bürgerliche Partei“, sagt der Göttinger Literaturwissenschaftler und Germanist Heinrich Detering dem Evangelischen Pressedienst.
Laut Detering entlarve die Sprache von AfD-Politikern, dass die Partei nicht zum bürgerlichen Spektrum zählt, denn sie ist „durchzogen von Vulgarisierungen und aggressiven Schematisierungen, die vor allem auf Ausgrenzung zielen“. Besonders widersprüchlich sieht der Wissenschaftler die „Verachtung der Andersartigen“, die einige AfD-Vertreter offen ausleben.
Lesen Sie hier: „Bürgerlich”: MDR-Moderatorin irritiert mit AfD-Analyse
„Verächtlichkeit ist Programm“
Sowohl hinter vulgären Begriffen, wie die NS-Zeit als „Vogelschiss“ der Geschichte zu bezeichnen, als auch hinter Beschimpfungen wie „Messermänner“ stehe stets „ein Grundzug der Verächtlichkeit“, sagte der Germanist, der sich mit der Rhetorik der parlamentarischen Rechten beschäftigt. „Und diese Verächtlichkeit ist Programm. Das sind keine einzelnen Ausreißer, sie lassen sich nicht entschuldigen mit: ‚Da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt‘ oder ‚Das Temperament ist mit mir durchgegangen‘.“
Der AfD-Bundesvorsitzende Alexander Gauland betone zwar einen Habitus von Bildungsbürgerlichkeit, sagte Detering. Dieser erweise sich jedoch rasch als Simulation. „Dahinter stecken mehr oder weniger unverhohlene Sympathien zum Nationalismus mit offenen Grenzen nach ganz rechts“, sagte der Literaturwissenschaftler und Autor. Einer der „verräterischen Sätze“ Gaulands sei seine Aussage vom September 2017 gewesen, wonach die Goethe-Zeit deshalb so bedeutend sei, weil ohne sie die Bismarck-Zeit nicht möglich gewesen wäre.
Lesen Sie auch: In der AfD finden sich jetzt alle „bürgerlich“ – selbst Radikale
Was versteht Parteichef Gauland unter „Kultur“?
„Gauland versteht Kultur hier allein als Mittel einer deutschen Expansion in Europa“, erklärte Detering. Nur an deren Fortschreiten bemesse sich in den Augen Gaulands der „Erfolg“ der deutschen Nationalgeschichte. „Und wenn man dann noch hinzunimmt, dass solche Sätze zu Füßen des Kyffhäuser-Denkmals gesagt werden, wo Kaiser Wilhelm I. mit der Pickelhaube hoch zu Ross zu Felde zieht, dann ist ganz unmissverständlich, was gemeint ist“, sagte er. „Kultur ist hier reduziert auf die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln.“
Gefährlicher Rechtsruck
Wenn die AfD nun versuche, auf der rechten Seite dieselbe Position zu reklamieren wie die von Grünen oder Linken auf der anderen Seite, sei dies „verheerend“, sagte der Forscher: „Denn der Versuch, eine solche Symmetrie herzustellen, öffnet Leuten Tür und Tor, die in einem bestürzend großen Ausmaß nicht nur nationalistisch sind, sondern offen faschistische Sympathien zeigen.“
Die völkischen Denkfiguren etwa des Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke ließen sich „analytisch klar auf das Spektrum des Faschismus zurückführen, wie es sich seit den 1930er-Jahren entwickelt hat“, erklärte Detering. „Würde man diesen Begriff für die rechtsradikalen Tendenzen in der AfD deutlicher verwenden, dann wäre auch klarer, dass Ausdrücke wie ‚bürgerlich‘ oder ‚rechts der Mitte‘ nur Nebelkerzen zünden.“
LVZ (4.9.19)
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Die AfD hat das Potenzial, die Ost-West-Spaltung zu vertiefen
- Das Erstarken der AfD ist ein Produkt der mentalen Spaltung Deutschlands und droht, diese Spaltung noch zu vertiefen.
- Um das zu verhindern, müssen die Westdeutschen die ostdeutsche Geschichte mehr als gemeinsame Geschichte betrachten und sich auch selbst infrage stellen.
- Sonst wird es schwierig bleiben, kommentiert Markus Decker.
Gewiss bleibt festzuhalten, dass die Mehrheit der Ostdeutschen nicht braun-blau wählt. Trotzdem sind die Ergebnisse ein Menetekel – das zweite nach der Bundestagswahl 2017. Dies gilt umso mehr, als die AfD-Erfolge schon damals ein großes Thema waren. Nun ist guter Rat noch teurer.
Lesen Sie hier: Wer wählt AfD und warum?
Die Kunst besteht darin, die Abwertungserfahrungen vieler Ostdeutscher seit 1989 politisch stärker zu berücksichtigen. Bei der Bearbeitung dieser Abwertungserfahrungen wird es höchste Zeit, die Misere Ostdeutschlands tatsächlich als gesamtdeutsches Thema zu betrachten. Als solches wird es in Westdeutschland nach wie vor zu selten gesehen.
Zwar haben alle Parteien zuletzt ihr Ost-Profil geschärft, doch die Hinwendung der Parteien findet in der Gesellschaft kaum eine Entsprechung. Es gibt nach wie vor zwei kommunikative Räume – einen ostdeutschen und einen westdeutschen – und dazwischen kaum Brücken. Die Westdeutschen schauen auf das Geschehen in den neuen Ländern mehrheitlich wie von einem Balkon herab. Die ostdeutsche Geschichte seit 1989 wird nicht als gemeinsame Geschichte begriffen, sondern als etwas Fremdes, für das es bestenfalls freundliches Interesse gibt.
Kritische Fragen werden stets in die eine Richtung gestellt, nicht in die andere. Wie das unhinterfragbare Westdeutschland auf Ostdeutschland einwirkte und Spuren hinterließ – die Dimension kommt nicht vor. Undenkbar wäre, von guten AfD-Ergebnissen in Bayern oder Baden-Württemberg Rückschlüsse zu ziehen auf den mentalen Zustand der Wähler. Umgekehrt geschieht das dauernd. Diese Diskurshoheit sorgt im Osten für Verdruss, während sie im Westen gar nicht als solche wahrgenommen wird. Was Ostdeutsche wiederum nicht verstehen: dass ihr Wahlverhalten im Westen Ängste auslöst.
Lesen Sie hier: In der AfD finden sich jetzt alle „bürgerlich“ – selbst die Radikalen
AfD dient als Instrument, um Augenhöhe herzustellen
Die meisten Westdeutschen denken insgeheim, was sie bereits 1990 dachten: Die Ostdeutschen müssen ja eigentlich bloß so werden wie wir. Eben weil diese Erwartung herrscht, wird sie nicht Wirklichkeit. Vielmehr erleben wir in Teilen Ostdeutschlands eine rechte Revolte, bei der die Wahl der AfD als Instrument dient, Macht zu demonstrieren und Augenhöhe herzustellen. Die AfD ist ein Ergebnis der Spaltung und hat das Potenzial, die Spaltung zu vertiefen.
Dabei ist die Wahl einer extremistischen Partei so oder so nie ein legitimes Mittel für irgendetwas. Wähler sind für ihre Wahlentscheidung selbst verantwortlich und können diese Verantwortung nicht delegieren. Auf den Grundsatz kann es keinen Rabatt geben, wie deklassiert sich Wähler auch immer fühlen mögen – egal, ob in Ost oder West.
LVZ (4.9.19)
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AfD und Rechts-Extremisten
Eine Partei sorgt dafür, dass ein ultranationalistisches, rechtsextremistisches, faschistoides, xenophobes, antisemitisches und mörderisches Menschenbild geformt wird.
Die Zeit (11.10.19)