Türkei ( Klein-Asien ), Wertvolle kulturhistorische Kenntnisse für Kultur-Touristen

Türkei ( Klein-Asien ), Wertvolle kulturhistorische Kenntnisse für Kultur-Touristen

Vor etwa 10 bis 11 tausend  Jahren  hat  im Grenzgebiet zwischen der Türkei und dem Irak   die Agrar-Revolution  als erste Revolution der Produktivkräfte in der Menschheitsgeschichte stattgefunden. In diesem Gebiet wuchs und wächst auch  gegenwärtig  Wild-WEIZEN . Die Agrar-Revolution leitete dort das Neolithikum ein.  So wurden aus  Jägern, Sammlern und Fischern  bodenständige Bauern. Hiermit begann die Zivilisation  ( Dörfer, Städte, Organisation der Gesellschaft, Arbeitsteilung).

Die landwirtschaftliche Produktion schuf die materiellen Voraussetzungen  für  relativen Reichtum und insbesondere für eine Bevölkerungsexplosion  in dem Nord-Irak, in Syrien und in der Türkei,  die  große Völkerwanderungen  nach Europa auslöste, wo lediglich wenige „Protoeuropäer“ lebten. Zuerst wurde Bulgarien besiedelt. Zwischen dem 6. und dem 7. Jahrtausend  wurde Griechenland von den Pelasgern,  den  Lelegern    und den  Karern  besiedelt. In der griechischen  Mythologie und Historiographie werden sie als die Ureinwohner Griechenlands betrachtet.  Speziell die Pelasger besiedelten alle Ägäis-Inseln  sowie die gesamte Küste der Adria ( Albanien, Montenegro, Kroatien, Italien bis zu dem  geographischen „Stiefel“). Das heißt, dass die Griechen, Albaner, Montenegriner und ein Teil der Italiener gemeinsame ferne Vorfahren haben. Alle  Namen im Altgriechischen  mit der Endung –eus ( z.B. Odyss-eus, Thes-eus, Basil-eus: Führer, König), auf  -nthos (z.B. Kori-nthos, Olly-nthos , a-nthos) und  andere zahlreiche Wörter  insbesondere von Pflanzen und Blumen sind pelasgischen Ursprungs.

Die Küste der heutigen türkische Ägäis wurde zunächst von Minoern-Kretern ( um 1500 v.C. ) und von Achaiern-Mykenern ( im 13. Jh. v.C.) sporadisch besiedelt. Um 1250 v.C. eroberten von Zentraleuropa kommend, Indoeuropäer (“Indogermanen”, großgewachsen, blond, blaue Augen ) das gesamte Griechenland. Weil sie kriegerisch waren, konnten sie nach langen Kämpfen die Ureinwohner besiegen. Zugleich  setzten sich ihre Sprache und ihre Religion durch. Die vorwiegend männlichen  indoeuropäischen höchsten Götter  haben die  in erster Linie weiblichen  höchsten Göttinen der Ureinwohner verdrängt.

Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden großen Völkergruppen fanden  ihre ideelle Widerspiegelung  in der altgriechischen Mythologie : Kampf zwischen den Göttern  ( Indoeuropäer ) und den Giganten oder Titanen ( Ureinwohner ), bekannt auch als Gigantomachia  ( Kampf der Giganten )  oder  Titanomachia  ( Kampf der Titanen ). Natürlich haben die siegreichen Indoeuropäer später die Mythen geschaffen. Den Vofahren der Griechen folgten die ebenfalls indoeuropäischen  Thraker  in Ost-Balkan  und die Illyrer in West-Balkan.  Die Angehörigen beider Völkergruppen waren ebenso hochgewachsen, blond und blauäugig. Man kann  solche Nachfahren insbesondere in Nordalbanien, in Kroatien und in Bosnien-Herzegovina sehen.

Die wichtigsten Stämme, die aus der Verschmelzung der Indoeuropäer mit den Ureinwohnern in Griechenland hervorgegangen waren, wurden bekannt als Ionier , die später zu den  zivilisiertesten Griechen gehörten, die Achäer ( um 1900 v.C. eingewandert) und die weniger zivilisierten Dorer  ( um 900 v.C. eingewandert ).

Unter dem Druck der kriegerischen Dorer verließen die meisten Ionier und Achäer  die Peloponnes und besiedelten massenweise die kleinasiatische Küste, die später als Ionien ( Ionia, Ιωνία ) bekannt wurde. Ihre bedeutendsten Städte waren Kolophon, Ephesos, Phokaia,  Priene, Milet, Klazomenai und das frühere äolische ( Stamm aus Thessalien ) Smyrna. Es folgten die Dorer, die nur einen Teil der südlichen Küste der heutigen Türkei besiedelten.

In Ionia  sind lange  vor Athen eine Hochkultur  und insbesondere das entstanden, was man noch heute als wissenschaftliches und philosophisches Denken bezeichnet. Zu nennen sind die Philosophen Thales  ( Θαλής ) von Milet, Anaximenes ( Αναξιμένης), Anaximandros  ( Αναξίμανδρος ) und etwas   später Anaxagoras ( Αναξαγόρας ), der  Berater des größten Staatsmannes der Antike Perikles ( Περικλής ).  Die genannten Philosophen  waren Materialisten und erklärte Atheisten.  Homeros ( Ομηρος ) war ebenso ein Ionier aus Smyrna . Aus der dorischen Stadt Halikarnassos  ( heute Bodrum ) stammen  der Philosoph Herakleitos ( Ηράκλειτος : „Ta panta rhei“: „Alles fließt“ und  verändert sich ) und der Ηistoriker Herodotos ( Ηρόδοτος ).

Im 8.Jh. verließ ein Teil der Mileter die Stadt  und wanderte durch die Dardanellen und den Bosporus  in die nördliche  Küste Klein-Asiens aus. Die Mileter gründeten zunächst die Stadt Sinope ( Σινώπη ), die allmählich  über 60 Siedlungen um da Schwarze Meer schuf. Von ihnen  sowie von gräzisierten kleinasiatischen Völkern stammen die späteren Pontos-Griechen.

Etwa 2300 Jahre v.C. wanderten aus dem Karpatengebiet die indoeuropäischen Hethiter in Kleinasien ein. Bereits  1700 v.C. gründeten sie ein großes Reich und  im 13.Jh. galten sie als  eine Supermacht. Sie waren bestens organisiert, äußerst erfinderisch, hatten eine perfekte Gesetzgebung und betrieben  in der zweitgrößten Stadt  Hannouscha ( Silberstadt ) Silberbergbau.Die Griechen übersetzten  den Stadtnamen ins Griechische  ( Argyroupolis ) und viel später die Türken  in Goumoushane .  Ihre Hauptstadt hieß Hattouscha ( heute Boghazköy, 150  km südlich von Ankara).

Dort fanden die Archäologhon die königliche Bibliothek ( Keilschschrift )

Ihre Sprache gilt als die älteste  bekannte indoeuropäische Sprache,   verwandt  u.a. mit dem Altgriechischen,  mit dem Lateinischen und mit dem Sanskrit/Altiranischen.

Es seien nur einige Beispiele genannt : watar: wasser  ( Ausgangspunkt für die Entzifferung des Hethitischen ! );  ginu : Griechisch : gony, Latein : genu ,  Knie ; kwis  : wer, Latein : quis  ; pahhur : Feuer, altgriechisch : pyr , ; labbu : gießen ,Latein. lavit : er wusch  ; hastai : Knochen , Altgriecisch : Osteon ; hanti : gegenüber , Altgriech. : anti ;  intalu, Griechisch : dolios : der Falsche;  KARD , Griech. : Kardia, Sanskrit (Alt-Iranisch ): Karda, Latein : Cor, Cordis  ( Quelle : Oliver R. Gurney, Die Hethiter (  Original : The Hittites , 1952), Dresden, 1969, Seiten 128-131). Ihr Nationalepos heisst Ullikummi, verfasst im 13. Jh. v. C. nach dem Vobild des ältesten Epos der Menschheit, des sumerisch-akkadischen  Gilgamesch.

Die Hethiter wurden international bekannt in erster Linie durch den Friedensvertrag von Kadesch ( 1285 v. C.)  mit Ägypen, der zwischen  ihrem König  Hattuschili und dem Pharao Ramses II abgeschlossen worden ist. Der Vertrag enthält sogar  Spezialbestimmungen über politische Flüchtlinge und   Auslieferung und mutet insgesamt ziemlich modern an. Er diente im gesamten Orient als Vorbild  für weitere Friedensverträge.

Deswegen habe ich ihn im Rahmen der Spezialvorlesungen Geschichte des  Internationalen Vertragsrechts sehr ausführlich behandelt und auch geprüft. Man kann diesen wahrhaftig welthistorischen Vertrag im Historischen Museum von Istanbul bewundern. Gleiches gilt im  Museum auch für das erste Liebesgedicht der Menschheit überhaupt !

In der königlichen Bibliothek in Hattuscha  ist  auch ein keilschriftlicher Text gefunden worden, in dem der hethitische König  die in Troja eingefallenen „Räuber“ Ahhijawa ( Axaier, also Griechen )  auffordert,  das Land zu verlassen , andernfalls wird er gegen sie vorgehen !

Ihr Reich ist  1210 v. C. von dem aus  dem Balkan vordrindenden thrakischen Stamm der Phryger vernichtet  worden. Die Hethiter wurden von ihren Nachbarn folgendermaßen  beschrieben :  untersetzt, breites Kreuz,  muskulös, kurzer und starker Hals, runder und großer Kopf, also ideal für den Nahkampf sowie für den Ringkampf.  Viele Pontos-Griechen, deren Vofahren aus Argyroupolis stammen, sehen haargenau so aus. Darunter befinden sich viele Verwandte von mir. Das bedeutet, dass  schon in der Antike sich Griechen mit Nachfahren der Hethiter vermischt haben.

Folgend sollen  weitere wichtige  Völker des antiken Klein-Asien ( Übersetzung der lateinischen Toponymie  Asia Minor ) genannt werden :

TROJANER, DARDANER : Nach Homer waren  die Trojaner und die Dardaner  eng verwandte  Völker. In einigen Stellen der Ilias werden  die Namen als Synonyme verwendet ( Z. B. im 22. Gesang , Zeilen 188, 193/194 : Original Homer : „ Έκτορα δ’ ασπερχές κλονέων έφεπ’ ωκύς Αχιλλεύς./ ώς  Έκτωρ ού λήθε ποδώκεα Πηλεϊωνα./ οσσάκι δ’  ορμήσειε πυλάων Δαρδανιάων …“ : „Hektorn drängt unablässig im Lauf der  Verfolger Achilleus./…So barg Hektor sich nicht dem Mutigen Renner Achilleus./ Wenn er auch oft ansetzte, zum hohen dardanischen Tore“ ( Übersetzung von J.H.Voss). Das heißt, das beide  illyrischer Herkunft waren. Dies gilt  uneingeschränkt für die Dardaner. Das  Ursprungsgebiet der Dardaner war das heutige Kosovo. Die Hydronymie Dardanellen  steht mit ihnen in Verbindung.

LYDER : Indoeuropäer, ihre Sprache gehörte der anatolischen Gruppe der  indoeuropäischen Sprachen an. Sie traten in Erscheinung  im 7. Jh. v.C. Ihr  Reichtum gründete sich auf den Handel und auf die Goldgewinnung. Die wichtigsten Könige waren Gyges, Alyattes und vor allem der legendäre Kroisos, der Inbegriff des Reichtums. Die  Haupstadt hieß Sardeis. Ihre größte historische Leistung war die Erfindung des gemünzten Geldes, was die Griechen von ihnen übernommen hatten. Gerade das gemünzte Geld und das phönizische Alphabet, im 9. Jh. v.C. von den Griechen übernommen, waren nach Meinung der Althistoriker die Grundlage für die dynamische griechische Expansion im gesamten Mittelmeerraum sowie  im Schwarzen Meer.

PHRYGER : Indoeuropäische Thraker.  Sie stammen aus Ost-Makedonien und hießen ursprünglich  BRYGER. Sie besiedelten die Landschaft im mittleren  Klein-Asien im 12.  Jh. v. C. Ihre Hauptstadt war Gordion und ihr bekanntester König hieß Midas. Die  wichtigste Gottheit war Kybele, die von den  Römern als Magna Mater  ( Große Mutter ) bezeichnet wurde) . Ihre hochentwickelte Musik übte auf die  griechische Musikentwicklung großen Einfluß aus. Die traditionelle phrygische Mütze ( Kegelförmig mit ausgestopftem  Zipfel ) wurde von den französischen Jakobinern in abgewandelter Form übernommen und galt in der Zeit der Französischen Revolution als Symbol der Freiheit !

KARER : Vorindoeuropäisches  Volk in Südwestkleinasien. Sie waren nach  Homer Verbündete Trojas. Sie gehören zu den  bereits erwähnten kleinasiatischen Völkern, die  zwischen dem 7. und dem 6.Jahrt. Griechenland besiedelt haben. In der römischen Zeit waren die Karer gefürchtete Seeräuber  wie die Illyrer in der Adria.

LYKIER : Sie besiedelten die gebirgige Landschaft Südwest-Kleinasiens.  Ihre Sprache gehörte zu den indoeuropäischen Sprachen Altanatoliens.

GALATER ( KELTEN, GALLIER) : Im Zuge ihrer großen Völker-Wanderung breiteten sich zwischen dem 5. und dem 2. Jh. v.C. die zahlreichen  keltischen Stämme in Mittel-, Süd-, West- und teilweise in Nord-Europa ( England, Irland ) aus.

Prägend waren vor allem die gallischen Stämme ( Römische Bezeichnung für ihr Totemtier Gallus : Hahn ) . Sie hinterließen auch Toponymien ( z.B.  in Spanien das Gebiet Galicia , Gallia Transalpina : Gallien nördlich der Alpen, Gallia Cisalpina : Gallia südlich der Alpen ) sowie Hydronymien ( wie z.B. Rhoinos : Rhenus : Rhein  und Danubius : Donau ).

Die Galater sind am weitesten gewandert. Sie stammten aus Europa  , gehörten zu den  zahlreichen keltischen Stämmen und Völkern und besiedelten am Anfang nach Einladung der Ionier  im 3. Jh. die zentrale Hochebene  Kleinasiens. Sie bildeten drei Haupstämme : Tolistobogier, Tektosager und Trokmer.  Auf sie bezieht sich die Toponymie Gallipolis ( Stadt der Gallier, d.h. der Galater ). Die Hydronymie Galata-Meer bedeutet  „Das Meer der Galater“ . Sie gründeten die Stadt Ankyra ( heutige Ankara : Anker ).

Die Galater galten als Unruhestifter in ganz Kleinasien bis sie von den  Königen   von  Pergamon  ( Pergamon Altar ) besiegt wurden. Sie waren großgewachsen,  hatten blaue bis grüne Augen und blondes bis rotblondes Haar.

Sie haben auch  in der  heutigen Bevölkerung der Türkei genauso wie die Hethiter ihre genetischen  Spuren hinterlassen. ( Die gesamte Verwandschaft meiner Oma väterlicheseits stammt von Galatern. Ihre Physiognomie ist  immer noch echt keltisch. Der Unterschied zu den anderen Griechen ist sehr groß ) .

KURDEN : Sie gehören zu den östlichen , den Schatem ( von der Zahl 100 im Sanskrit )-Indoeuropäern. Ihre Sprache gehört zu der Familie der sieben indoeuropäischen iranischen Sprachen. Es gibt auch die Hatem  ( Von der Zahl 100 im Griechischen: Hekaton )  Indoeuropäer. Zu ihnen  gehören fast alle europäischen Völker mit wenigen Ausnahmen ( Hunnen, Magyaren, Finougrier und Basken).

ARMENIER : Die heutigen Armenier sind im Prizip eine Mischung von  alten Urartäern ( einheimische Bevölkerung )  mit den indoeuropäischen Armeniern, die im 5. Jh. v. C. eingewandert sind. Die Urartäer  gelten als die Erfinder des Weinanbaus, der sich in ganz Klein-Asien ausbreitete und über die Phryger nach Griechenland und von dort aus nach Italien und Spanien gelangte.

LASEN und TSCHANEN : Sie gehören zu der Westgruppe  der kaukasischen Völker und speziell der Georgier. Die georgischen Frauen sollen besonders schön sein. Mit Lasen haben sich meine Vorfahren vä

TSCHERKESSEN ( 150 000 ) : Sammelbegriff für mehrere muslimische Stämme im Nordwesten des Kaukasus. Zu ihnen gehören die eigentichen Tscherkessen, die Kabardiner, die Adygen, die Abasinen und die Ubichen, die 1864  freiweillig in die Türkei auswanderten. Die Tscherkessinnen galten sowohl in Russland als auch in der Türkei als die schönsten Frauen. Im Sultans Harem waren sie hochbegehrt.

Schlussfolgerung : Die  Bevölkerung der Türkei  stammt nicht nur von den ogusischen, also mongoliden Seltschuken und Osmanen , sondern auch von den genannten  Völkern , denn es ist selbstverständlich in den vergangenen Jahrhunderten und Jahrtausenden  zu  starken  Vermischungen gekommen. Etwas Ähnliches gilt auch für andere Völker Europas ( Siehe in meinem   Blog  die Untersuchungen in Griechisch :  „ Herkunft der europäischen  Völker“, „Alte Germanen, Heutige Deutsche“, „Herkunft der Türken“, „Herkunft der Pontos-Griechen“, „Herkunft der Bayern“, „Herkunft der Kreter“ ) . Aus ethnologischer Sicht bilden die heutigen Türken    größtenteils den anatolischen Zweig der INDOEUROPÄER.

Klein-Asien ist also  immer ein Schmelztiegel für Stämme und Nationen gewesen.

ONOMASTIK  : Erläuterung  einiger wichtiger  Namen

AMAZONEN : „Frauen ohne mazos „ ( Griechisch  : Brust ). Die griechischen Sagen verbergen oft einen wahren historischen Kern. Fakt ist, dass  bei de östlichen indoeuropäischen  und speziell iranischen nomadisierenden Reiter- und kriegerischen Völkern, zu denen  in erster Linie die Kimmerier , die Skythen und die Sarmaten (Sauromaten : Echsenäugige) gehörten, mitunter auch Frauen mit Bogen und Pfeil kämpften. Aus praktischen Gründen  haben sie ihre Brüste  mit Stoff festgebunden, um ohne Hindernis  den Pfeil abschießen zu können. Bei der Teilnahme von Frauen an Kämpfen handelt es sich ohnehin um ein Überbleibsel des Matriarchats.

Die  Kimmerier  überrannten im 8. Jh. v.C. mehrere Länder , darunter  Nord- und teilweise auch Zentral-Kleinasien. Ihre ersten Opfer waren die Vorfahren der Pontos-Griechen, die  zum ertsen Mal  bogenschießende Frauen „ohne Brust“ gesehen haben.

BAKCHOS ( Lat. : Bacchus ). Es handelt sich um ein phrygische Wort mit der Bedeutung des Weingottes (Siehe unten in :  Lexikon  der Alten Welt… S. 755 sowie in : Lexikon der Antike, unten, S. 141 ). Das bedeutet, daß die Griechen den Weinanbau sowie den dazu gehörenden Gott von  den Phrygern übernommen haben.

DIONYSOS ( Διόνυσος ) : „Wein des Dias“, zweiter Name von Zeus, also „Göttlicher Wein“ ! Dionysos  ist nach der altgriechischen Mythologie Sohn des Zeus und der Semele, die aus Klein-Asien stammte. Somit wird klarer, dass Dionysos der griechische Name  des kleinasiatischen Weingottes Bakchos ist.

HOMEROS ( Ομηρος :  „O mi oron“ : Der Blinde. Es handelt sich eher um einen  ionischen Dichter aus dem 8. Jh. v.C.  Er hat zahlreiche Heldengeschichten aus der Bronzezeit zusammengefasst und daraus das erste Heldenepos Europas, die Ilias,  geschaffen. Die Odyssee hingegen stammt nicht  von ihm.

TROJANISCHER KRIEG : Die Althistoriker sind der Meinung, daß der Grund für viele Auseinandersetzungen zwischen den Griechen  und den Trojanern ökonomische Hintergründe hatten. Die Griechen waren angewiesen auf Getreide-Importe aus Skythien (heutige Ukraine). Das den Hellespont ( Dardanellen ) beherrschende Troja verlangte jedoch immer höhere Durchfahrtszölle, bis die Griechen beschlossen haben, das entstandene Problem ein für allemal mit Gewalt, also mit einem Krieg  zu beenden. In der Ilias hingegen geht es um eine  ausgesprochene Sage und nicht um ein historisches Dokument. Die Stadt hat zwei Namen : Troja und nach Homer Ilios, eine Verbalhornung des hethitischen Stadtnamens Wilusa. Später errichtteten die Äoler eine Siedlung mit dem Namen Ilion. So kommt es oft  sogar in seriösen Lexikern  zu Verwechselung der Toponymien.

SEMELE : ursprünglich eine thrakisch-phrygische Erdgottheit. Sie entspricht der  urgriechischen GAIA ( ERDE ), die als Trägerin aller Lebewesen, als Allmutter sowie als Urgottheit verehrt wurde.  In beiden Göttinnen kommt das Matriarchat zum Ausdruck.

ARTEMIS : Vegetations- und Fruchtbarkeitsgöttin in Kleinasien . Sie wurde von den Griechen  sowie später von den Römern ( Diana, Göttin der Jagd ) übernommen.

APOLLON : Hauptgott der Trojaner ( Apollunia ), gleichgesetzt mit der Sonne, kleinsiatischer  Herkunft. Er entwickelte sich bei den Griechen zum Gott des Lichtes.

BARBAROS : Das Wort Barbar ist hethitischen Ursprungs und bedeutet, der mißerständlich Sprechende, der eine andere Sprache  Gebrauchte. Gemeint waren vorwiegend die Völker des Pontos-Gebirges. Die Griechen  übernahmen das Wort mit dieser Bedeutung. Erst bei den Römern erlangte der Begriff eine abschätzende Bedeutung insbesondere gegenüber den  kulturell zurückgebliebenen germanisschen Barbaren.

HEKTOR: stark, beständig.

ODYSSEUS : Der zornige ( Pelasgisch ).

EUMENES : Der Gutgelaunte.

ATTALOS : Der in der Nähe des Meeres Wohnende.

ANAXAGORAS: Der Beherrscher ( König ) der Agora. Das Wort Anax ( Αναξ )  ist Pelasgisch.

ANAXIMANDROS : Der Beherrscher ( König ) des Palastes ).

ANAXIMENES : Der nicht zurück weichende Herrscher ( König ).

HERODOTOS : Gegeben wie Hera ( die stets betrogene Frau des Zeus ).

HERAKLEITOS : Berühmt durch Hera.

ALEXANDROS : alexein + aner : άνηρ  (Genetiv :  andros : ανδρός) : die Männer ( Räuber ) abwehren , Beschützer.

MITHRIDATES : Geschenk  des ( Gottes ) Mithras. BAGDAT ( Persisch ) : Geschenk der Götter. TEODOROS : Geschenk des Gottes. BOGDAN ( Geschenk des Gottes, Slawisch ). Die Wurzel Dat- ist Indoeuropäisch. JOHANNES : Johannah : Geschenk des Gottes, Hebräisch ).

ISTANBUL: Wörtlich : “Eis tin poli” : Hin in die Stadt. Bedeutung : Im alten Rom gab es das Sprichwort : „Alle Wege führen nach Rom „.  Konstantinopel galt als das zweite Rom und war Synonyme für die Stadt überhaupt. Der obige Spruch galt auch für Konstantinopel, aber nicht für das „Dritte Rom“ Moskau !

DAREIOS . richtig Altpersisch :  DARAYAVAUSCH : „Das Gute hält“.

KYROS . richtig Altpersisch : KURUSH  oder auch KURASCH .

XERXES. richtig Altpersisch : KHSCHAYARSCHA : „Herrscher über Helden“.

SATRAP. richtig Altpersisch : KHSCHATRAPAVAN : „Hüter des Reiches“.

YAUNA : Ionien .

PERSEUS: Eroberer, Zerstörer.

MEDUSA: schlau, sehr intelligent.

PRIAMOS : Der Erlöser.

HEKABE ( seine Frau, Mutter von Hektor und Paris ): Die Reisende.

TELEMACHOS : Der Fernkämpfer. Das Wort Tele (Tele-phon, Tele-pathie etc.) gehört zu den ältesten griechischen Wörtern überhaupt .

OLYMPOS : Berg oder Sitz der Götter ( Pelasgisch ). Es gibt mehrere Berge mit diesem Namen in Griechenland , in Kleinasien und auf Zypern.

KASSANDRA : Die glänzende ( Frau ) zwischen den Männern.

PTOLEMAIOS : Ursprünglich Ktolemaios ( Altmakedonisch ) : Der Kriegerische.

DIADOCHOS : Der  Nachfolger. Es geht um die ehemaligen  Hetairoi ( Gefährten, Jugendfreunde ) , später Generäle und nach seinem Tode  Nachfolger Alexander  des Großen : Antipatros  ( Αντίπατρος ) in Griechenland und Makedonien, Antigonos  ( Αντίγονος ) in Phrygien, Lykien und Pamphylien ( viele Stämme ), Ptolemaios ( Πτολεμαίος ) in Ägypten, Seleukos ( Σέλευκος ) in Babylonien und Syrien, Lysimachos ( Λυσίμαχος ) in Pontos und Thrakien.

EPIGONOS : Der Nachkomme  eines Diadochen.

KONSTANTINOS : Lateinischer Name mit griechischer Endung : Der Standhafte. Abgeleitet von constant : standhaft. Ursprünglich war  bei den Römern  den Name Constans üblich. Der  Kaiser Constantinus der Großer  war Römer, hat  Constantinopolis als Hauptstadt des östlichen Imperium Romanum ( Römisches Reich ) gegründet, sorgte dafür, dass das Christentum als mit den anderen Religionen gleichberechtigt anerkannt wurde und hat nebenbei  seine gesamte Verwandschaft beseitigen lassen. In menschlicher Hinsicht war er also ein großer Verbrecher. Die orthodoxe Kirche betet ihn dennoch als „heilig“ an !

Interessant : Im östlichen Imperium Romanum  galt als Reichssprache  natürlich Latein. Jedoch haben die römischen Kaiser zwischen dem 6. und dem 7. Jh. n.C. entschieden, das Griechische jener Zeit zu Reichssprache zu erheben. Damit  wurde zugleich die Überlegenheit der griechischen Kultur gegenüber der  römischen höchstoffiziell anerkannt. Beides, Kultur und Sprache , haben alle Völker des Reiches und damit alle Untertanen, die Romani ( Romäer ) erheblich  beeinflußt.

Gerade dies hat  Ende des 19. Jh. griechische nationalistisch denkende  Historiker dazu veranlaßt, das Oströmische Reich zu einem griechischen Reich zu erklären. Dies bildete die ideologische Grundlage der ultranationalistischen „Großen Idee“  ( „Megali Idea“ ), deren Hauptzielstellung gleich nach dem Ersten Weltkrieg darin bestand, die  osmanischen Türken  mit Gewalt  nach Asien zu vertreiben  und das  „Byzantinische Reich“ ( Terminus Technicus des 19. Jh. ) wieder zu errichten. Dieser Wahnsinn endete  für das gesamte Griechentum  mit  einer großen nationalen Tragödie, bekannt als „Kleinasiatische Katastrophe“.

Einen ähnlichen Fehler  haben während des Zweiten Weltkrieges die Deutschen Nationalsozialisten mit der utopischen Idee vom „Groß-Deutschland“ begangen. Auch dies endete mit einer ähnlichen nationalen Katastrophe.

Literatur ( Auswahl  ohne die zahlreichen Beiträge in Fachzeitschriften )

Homer , Ilias, Altgriechischer Text . Editionen von David Binning Monro,Thomas William Allen und Augustus Taber Murray, Oxford 1920.

Homer, Ilias, Übersetzung von Johann Heinrich Voß, Leipzig, 1870 ( Nachdruck der Ausgabe von 1793 ).

Das Lied von Ullikummi , Dichtungen der Hethiter, Herausgegeben und übertragen von Liane Jakob-Rost , Leipzig, 1977.

Lexikon der Alten Welt, Hrsg. von Carl Andresen und andere, Drei Bände ( Patmos Verlag  1990 ),  Albatros Verlag ,  Tübingen und Zürich, 2001 ( Bemerkung : Hierbei handelt es sich um ein Standard Werk , verfaßt von 236 Wissenschaftlern , Althistorikern und Altphilologen , aus den besten Universitäten aller  Deutschsprachiger Länder , über 6000  dichtbeschriebene Seiten ). Das Lexikon ist jedem Interessierten zu empfehlen.

Lexikon der Antike, Hrsg. von  Johannes Irmscher  (118 hochspezialisierte Althistoriker und Altphilologen), Leipzig, 1987.

Der Alte Orient in Stichworten, Hrsg. von Helmut Freydank und anderen, Leipzig, 1978.

Das große Lexikon der  Völker, von Josef Guter, Köln, www.komet-verlag.de

Lexikon der griechischen Welt  von Guy Rachet, Hamburg  2005 ( Übers. aus dem Französischen  : Dictionnaire de la civilisation greque, Paris 1996 ).

Die  Hethiter, von Oliver R. Gurney, Middlersex, 154 .

Die Hethiter und ihre  Nachbarn, von E. und H. Klengel, Leipzig, 1970.

Die Sprachen der Welt, von Frederick Bodmer ( Orig. The Loom of Language ), Köln, 1997.

Die Anfänge Europas, 6000-500 v. Chr. von Venceslas Kruta, München, 1993 ( Original : L’Europe des Origines. La Protohistoire 6000-500 avant J.-C. , Paris, 1992.

Die Indeuropäer, Aufbruch aus der Vorgeschichte, von Reinhard Schmoekel, Bergisch  Gladbach, 1999.

Thraker zwischen Karpatenbogen und Ägäis, Leipzig, Berlin, 1984.

Völkerkunde  für Jedermann, Hrsg. von  Eva Lips und anderen, Leipzig, 1967.

Etymologisches Lexikon der Vornamen, von Petros A. Alexiadis, Thessaloniki , in Griechisch.

Bemerkung : Der Beitrag hat populärwissenschaftlichen Charakter, das Gesamtthema gehört zu  der  Allgemeinbildung. Damit befasse ich mich seit über einem halben Jahrhundert.

 

Türken (Herkunft)

Herkunft der heutigen Türken,”Graue Wölfe”
Der Mythos vom “Grauen Wolf” ist verbreitet auch bei den anderen Turk- und Mongolischen Völkern. Natürlich hat dieser Mythos verbunden in erster Linie mit einer hypothetischen Homogenität der heutigen Türken mit der Geschichte, der Ethnologie und mit der Realität nichts zu tun.
Die Türken bilden nach der vorherrschenden Meinung (consensus generalis professorum et doctorum) den „anatolischen Zweig“ der Indoeuropäer. Die heutigen Türken stellen eine Verschmelzung aller in diesem Gebiet lebenden Völker und Stämmen (Vorindoeuropäer, Kaukasier, Indoeuropäer, Asiaten) seit Jahrtausenden dar, unter denen die bekanntesten die Hethiter waren. Den Kern bilden jedoch die Prototürken, die im 11.Jh. aus Mittelasien als Einwanderer bzw. als Eroberer kamen. Durch die vielfache Verschmelzung erfolgte auch eine weitestgehende Veränderung der Physiognomie. Nur die asiatische Sprache und das Ethnonym sind geblieben. Wiener Zeitung (22.6.20)

Israel Annexion Palästinensischen Gebietes

Die Einverleibung
Israels Premier Benjamin Netanjahu will Gebiete im Westjordanland annektieren, die die Palästinenser für ihren Staat beanspruchen. Nie standen die Zeichen dafür günstiger als jetzt.
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Auch wenn Israel auf das Völkerrecht absolut keinen Wert legt, lohnt es sich, auf den folgenden gewichtigen Rechtsgrundsatz aufmerksam zu machen : “ex injuria non jus oritur” (“aus dem Unrecht erwächst kein Recht”). Er gehört zu den ( „ principes généraux de droit reconnus par les nations civilisées („Allgemeine Rechtsgrundsätze, anerkannt durch die zivilisierten Nationen“), Artikel 38 des Statutes des Internationalen Gerichtshofes von Den Haag.
Dies schließt definitiv die „normative Kraft des Faktischen“ durch die gezielte Schaffung von „fait accompli“ („vollendete Tatsachen“).Irgendwann wird man Israel dafür die Rechnung präsentieren. Zeit (23.6.20)

EU, Unterstützung, Unterschiedliche Mentalitäten

EU, Unterstützung, Unterschiedliche Mentalitäten
Es gibt aus ethnologischer Sicht eben Menschengruppen, die sich nach zwei Lebensgrundsätzen richten : a) Das Leben genießen. b) Geringste Anstrengung.
E gibt allerdings auch ganz andere Menschengruppen , deren ethische Grundorientierung sich auf das protestantische Arbeitsprinzip und auf das kalvinistische Leistungsprinzip stützt. Hierbei geht es nicht um Glaubensfragen, sondern um die TRADITION, welche das Menschenbild entscheidend prägt. Es liegen somit im Rahmen der EU zwei sehr untershiedliche Grundverhaltensmuster vor. Zeit (19.6.20)

Sklaverei

Sklaverei
Historisch betrachtet, war die Sklaverei als System (nicht die Haussklaverei) eine Erfindung der alten Griechen, wobei ebenfalls Griechen in erster Linie Kriegsgefangene zu Sklaven degradiert wurden. Diese griechische Sklavenhalterordnung wurde von dem Imperium Romanum perfektioniert. Das Christentum beendete diese Zustände.
Viel später führten die spanischen Conquistadores dem Wesen nach die Sklaverei in Lateinamerika ein.
Natürlich gab es im Orient hin und wieder Erscheinungen der Sklaverei, jedoch nicht massenweise.Erst die Portugiesen, danach die Holländer und die Engländer betrieben massenweise Sklaverei auf Kosten der Afrikaner wobei auch afrikanische Häuptlinge teilweise mit wirkten. Höhepunkt der bekannten Sklaverei war die zwangsweise und unter extrem unmenschlichen Bedingungen erfolgte Verfrachtung von Afrikaner nach Amerika, wovon die weißen Plantage-Besitzer profitieren. Alles andere ist wohl bekannt.
Noch heute gibt es Sklavereiähnliche Zustände in arabischen Ländern.
England : Auf der einen Seite die Magna Charta Libertatum, die Rights of citizen und auf der anderen Seite die brutale und unmenschliche Sklaverei. Dies ist das Janus-Haupt des Abendlandes par excellence. Welch eine Heuchelei !
Neue Zürcher Zeitung (13-6-20)

Amerikanisches Demokratie-Model nicht Nachahmenswert

Demokratie in den USA: Die amerikanische Lüge
Die Vereinigten Staaten gelten als Wiege der modernen Demokratie. Heute sieht es so aus, als sei ihre Variante von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gescheitert. Was ist passiert?
Ein Essay von Kerstin Kohlenberg
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Es ist ein historische Tatsache, dass in der amerikanischen Demokratie das Spannungsverhältnis zwischen Anspruch und Realität a priori und immer sehr groß gewesen ist. Die soziale Komponente (sozia-ökonomische und kulturelle Rechte) ist z.B. völlig unterentwickelt. Ferner ist es relativ leicht, dass unreife, gestörte und unberechenbare Menschen zum Präsidenten gewählt werden, die , wie heute, die Demokratie soweit aufweichen, dass man von autoritären Tendenzen sprechen kann (Trump: „Als Präsident kann ich machen, was ich will“).
Auch somit haben die USA die moralische Legitimation verloren, die Führung der freien Welt zu auszuüben. Auf alle Fälle ist das amerikanische Demokratie-Model keinesfalls nachahmenswert.
Zeit (16.6.20)

USA auf dem Absteigeast

USA auf dem Absteigeast

So ist es ebn mit allen Imperien. Das sich auf dem Absteigeast befindende  Imperium Americanum  monstruosum et arrogant wird wohl kaum eine Ausnahme machen. Während die USA in schnellem Tempo an Einfluss verlieren, auch weil sie die internationale Diplomatie nicht im Geringsten beherrschen,  die internationale Rechtsordnung  (Völkerrecht, Internationales Wirtschaftsrecht , Internationales Finanzrecht etc.) gezielt und systematisch untergraben und noch dazu einen Präsidenten mit großen Demokratie-, Rechts-, Charakter-, Ethik-, Kultur- und Bildungsdefiziten haben, der nur an seine Wiederwahl denkt, taucht dynamisch am Horizont der internationalen Beziehungen die zweite Supermacht China, die gewillt und auch in der Lage ist, das entstandene Vakuum auszufüllen.

Es zeigt  sich bereits deutlich, dass das laufende Jahrhundert das chinesische Jahrhundert sein wird und zwar unabhängig davon, dass die unseriösen Führungspersonen in den USA dieses Land  verleumden  und außerdem in unvorstellbarer Arroganz erklären, alles zu unternehmen, damit China nicht stärker wird und so die USA gefährden könnte.

Hat man  denn nicht  daran gedacht, dass es im Sinne eines neuen Gleichgewichts der Kräfte, China und Russland am Anfang eine politisch – diplomatische Allianz  und im Falle der zunehmenden Aggressivität (Drohungen, Sanktionen  ohne Ende), Irrationalität   und Unberechenbarkeit der USA sogar zu einer strategisch – militärischen Annährung kommen könnte?  Zeit (11.6.20), Süddeutsche Zeitung (13.6.20)

Rasse und Rassendiskriminierung

Rasse und Rassendiskriminierung

Ausgangspunkt ist das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form
von Rassendiskriminierung  1966

Einige Jahre vor der Verabschiedung dieser Konvention sind im Rahmen der
Vereinten Nationen zahlreiche Untersuchungen über die verschiedenen Dimensionen der Rassenproblematik mit dem Ziel durchgeführt worden, die Rassendiskriminierung international zu verbieten.

Die Prämisse war zwar, dass es aus Sicht der Anthropologie und der Biologie Rassen
gibt, jedoch es sei besser, diesen Begriff  losgelöst von der
Diskriminierung nicht mehr zu verwenden. Auch der sehr
interpretationsfähige Terminus Rassismus (es lagen mehrere Definitionen
vor) hat sich für die Zwecke der Konvention als ungeeignet erwiesen.

Jedoch der Begriff Rasse  wird expressis  verbis in einer Standardformulierung  in allen internationalen Dokumenten verwendet, die sich mit den Menschenrechten befassen. Folgend sollen die wichtigsten Dokumente erwähnt werden:

-„Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ von 1948 (Artikel 2): „Jeder hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, …“

- „Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte“ von 1966 (Artikel 2, Abs.1): „Jeder Vertragsstaat verpflichtet sich, die in diesem Pakt anerkannten Rechte zu achten und sie allen in seinem Gebiet befindlichen und seiner Herrschaftsgewalt unterstehenden Personen ohne Unterschied wie insbesondere der Rasse, der Hautfarbe…,“

-„Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung“ vom 1966 (Artikel 1, Abs. 1):”In diesem Übereinkommen bezeichnet der Ausdruck “Rassendiskriminierung” jede auf der Rasse, der Hautfarbe…“

Ausführlicher ist Artikel 4: „Die Vertragsstaaten verurteilen jede Propaganda und alle Organisationen, die auf Ideen oder Theorien hinsichtlich der Überlegenheit einer Rasse…“
a) jede Verbreitung von Ideen, die sich auf die Überlegenheit einer Rasse
oder den Rassenhass gründen, jedes Aufreizen zur Rassendiskriminierung
und jede Gewalttätigkeit oder Aufreizung dazu gegen eine Rasse oder eine
Personengruppe anderer Hautfarbe…“

-„AMERICAN CONVENTION ON HUMAN RIGHTS“ from 1969 (Artikel 1, 1) :

„The States Parties to this Convention undertake to respect the rights and freedoms recognized herein and to ensure to all persons subject to their jurisdiction the free and full exercise of those rights and freedoms, without any discrimination for reasons of race, color, sex, language, religion, political or other opinion, national or social origin, economic status, birth, or any other social condition“.

- Sogar die „Afrikanische Charta der Rechte der Menschen und Völker“ von 1981 (Artikel 2) : „Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Charta anerkannten und garantierten Rechte und Freiheiten ohne irgendwelche Unterscheidung, wie etwa nach Rasse,…“

-„Internationale Konvention über die Bekämpfung und Bestrafung des Apartheid- Vebrechens“ von 1973 “: Artikel 1: „Rassentrennung,“ „Rassendiskriminierung“, Artikel 4 „Rassentrennungspolitik“,,  Artikel  2 „rassische Gruppen“, etc.

In diesem Rahmen bewegt sich verständlicherweise auch Artikel 3 des Grundgesetzes Deutschlands: Artikel 3: (1) „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
 (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
Bei der Verwendung des  Begriffes Rasse  handelt es sich also nicht um etwas Diskriminierendes, sondern um einen neutralen und beschreibenden TERMINUS, verwendet in allen infrage kommenden internationalen Dokumenten. Schlussfolgerung: Der Vorschlag der Grünen, diesen angeblich diskriminierenden Begriff im Grundgesetz durch einen anderen zu ersetzen ist weder verständlich, noch sinnvoll, noch nötig.

Ein Spezial-Doktorand aus Botswana hat Mitte der1960er Jahre an unserem Institut für
Völkerrecht hierüber seine Dissertation verfasst und erfolgreich verteidigt und stellte fest, dass es sinnvoller sei, sich nicht ausführlich mit der Rasse und dem Rassismus, sondern schwerpunktmäßig mit der Diskriminierung zu befassen.

Es ist wohl nützlich, einigen historischen Aspekten der Problemstellung Aufmerksamkeit zu schenken: Der Begründer des gewaltigen Imperium Persicum Kurusch (Kyros) ließ vor seinem Tod auf die künftige Grabplatte folgendes schreiben: „Ich Kurusch, ein Arya (Arier), Sohn eines Aryas“ (Arier bedeutet im
Altpersischen und im Sanskrit „Der Edle“, Iraner heißt Arya, und Iran bedeutet „Land der Arier“). Dieser prägnante Satz bringt einfach Stolz zum Ausdruck. Hierbei handelt es sich nur andeutungsweise um des Rassismus.
Die Chinesen glaubten jahrhundertelang, der Mittelpunkt der Erde zu sein und
empfanden sich den anderen Ethnien überlegen, ohne sie diskriminieren zu
wollen. Diesen Fall können wir als Ethnozentrismus (Sinozentrismus) und teilweise als Rassismus  charakterisieren.

Die alten Griechen nannten alle anderen Völker Barbaren (ursprünglich hethitisches Wort), allerdings sie meinten „Die unverständlich Sprechenden“. Erst die Angehörigen des Imperium Romanum verwendeten diesen Begriff vor allem  gegen die Germanen verächtlich und als Ausdruck ihres kulturellen Überlegenheitsgefühls.

Bei den spanischen Conquistadores (Eroberer) ist eine extrem unmenschliche
Besonderheit zu konstatieren, welche die Indigenen Ethnien in Lateinamerika nicht als Menschen, sondern als Tiere oder höchstens als Wesen zwischen Mensch und Tier betrachteten. Dies stieß auf den Widerstand  einiger humanistisch gesinnter Theologen und Juristen,  die versuchten nachzuweisen, dass es sich um menschliche Wesen handelt. Theorie und Praxis der spanischen Eroberer war brutaler und tödlicher Rassismus par excellence.

Aber der moderne Rassismus begann Ende des 19. Jh. in Frankreich als es darum ging, die „minderen“ nordafrikanischen Völker zu kolonisieren. Hierbei handelt es sich um den typischen Fall der rassischen „Überlegenheit“ als Instrument der Expansions- und Kolonisierungspolitik.

Letzten Endes handelt es sich um ein Wort ursprünglich arabischer Herkunft, übernommen von den Spaniern und Portugiesen, missbraucht zuerst von dem imperialistischen  Frankreich und schließlich  gedient den deutschen Nationalsozialisten als  pseudowissenschaftliche Rechtfertigung für die Shoah (fälschlicherweise Holocaust). In anderen Sprachen gibt es  andere Wörter (z.B. im Griechischen: Phyle), deren Verwendung keinen Beigeschmack hat.Es geht also wegen der unrühmlichen Vergangenheit um ein deutsches Problem.

Die Zeit  (20.11.18), Münchner Merkur (30.7.19), Facebook:Die Zeit (30.12.18, 23.5.19, 13.2.21), Welt (8.2.19), Süddeutsche Zeitung (4.4.19, 22.5.19, 18.11.22), Facebook (8.5.19),  Spiegel  (7.8.19), Frankfurter Allgemeine Zeitung (13.6.20, 15.2.21), Neue Zürcher Zeitung (13.6.20)., taz (8.6.22, 1.9.22), FAZ (5.8.22), BZ (29.3.23, 9,2,24)

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Sabine Weber

Boris Johnsons Kabinett in Großbritannien:

Schatzkanzler: Erst ein pakistanischstämmiger Mann, dann ein indischstämmiger Mann

Innenministerin: Eine indischstämmige Frau

neuer Gesundheitsminister: Ein pakistanischstämmiger Mann

Wirtschaftsminister: Erst eine Frau, dann ein indischstämmiger Mann, dann ein ghanaisch-stämmiger Mann

Bildungsminister: Ein kurdischstämmiger Mann

Entwicklungsminister: Erst ein indischstämmiger Mann, dann eine Frau

Generalsekretär der Konservativen Partei: Erst ein Mann mit Migrationshintergrund aus Sierra Leone, dann eine Frau, danach ein Mann. Ebenfalls an Sitzungen des Kabinetts beteiligt: eine Generalstaatsanwältin: Eine indischstämmige FrauZeit (28.1.22)

 

Supermacht

Supermacht
In der Theorie der internationalen Beziehungen und insbesondere in der Gleichgewichtstheorie werden bestimmte Kriterien zugrunde gelegt, um einzuschätzen, ob ein Land eine Supermacht ist. Hierzu gehören solche Faktoren wie das Bruttosozialprodukt, die Arbeitsproduktivität, das Niveau der Bildung (Volksschule bis zu den Universitäten), der allgemeine Lebensstandard, der Stand der Hochtechnologien plus Erfindungen plus Nobelpreise (UdSSR und Russland insgesamt ca. 22 , USA über300) , die Organisation der Verwaltung, die Bevölkerungsgröße, die Diplomatie und die strategisch- militärische Stärke. Nur auf Letzterem Gebiet kann Russland als Supermacht betrachtet werden, jedoch auf tönernen Füßen. Es sei daran erinnert, dass die AUS die UdSSR zur Hochrüstung bis hin zum Zusammenbruch der Wirtschaft gezwungen haben (Reagan). Dies könnte sich wiederholen. Quelle: Panos Terz, Gleichgewichtstheorie, Geschichte, Gegenwart, Prognose, ISBN : 978-620-0-44488-2, 2019. Zeit (11.6.20)

China auf dem Wege zu einer Supermacht , Unterschied China-Europa

China auf dem Wege zu einer Supermacht , Unterschied China-Europa
China ist im Vormarsch und niemand kann dieses höchstdynamische Land bremsen. In der Theorie der internationalen Beziehungen wird die Meinung vertreten, dass während in Europa (England) auf der Basis der protestantischen Arbeitsethik und des kalvinistischen Leistungsprinzips sowie des Liberalismus die Industrierevolution entwickelt worden ist, in China stützt sich die Revolution der Hochtechnologien auf den Konfuzianismus und insbesondere auf die Prinzipien der Arbeitsethik, des Wettbewerbs, der Disziplin und der Hierarchien (konfuzianisch und gleichzeitig „kommunistisch“, beides totalitär).
Zeit (11.6.20)

Faschismus in Japan ?

Hass auf die Regelbrecher
Die Corona-Krise zeigt gesellschaftliche Seiten, die einige schon für überwunden hielten. In Japan beobachten Experten neben Rassismus auch Anzeichen von Faschismus.
Eine Analyse von Felix Lill
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Es gibt, wie es scheint, einen Unterschied zwischen der soziologischen und der politologischen Sicht. Des Weiteren ist zwischen dem italienischen Faschismus und dem deutschen Nationalsozialismus zu unterscheiden. Es ist auf alle Fälle fraglich, ob es in der japanischen Tradition den Faschismus oder den Nationalsozialismus gegeben hat, und ob der vom Japanischen Soziologen erwähnte Fall eindeutig als faschistisch einzuschätzen wäre. Eher geht es um Verhaltensweisen autoritären, intoleranten, teilweise ausländerfeindlichen und gruppendynamischen Charakters.
Es wäre also falsch, all dies als faschistisch zu qualifizieren. Es ist mir bekannt, dass viele dazu neigen, bestimmte Faschbegriffe (termini scientifici) wie Faschismus, Nationalsozialismus, Sozialismus, Kommunismus etc. sehr oberflächlich und mitunter falsch zu interpretieren bzw. anzuwenden. Zeit (9.6.20)

Strategische Waffen, Verträge USA-Russland-China

Strategische Waffen, Verträge USA-Russland-China
Die bisherigen Verträge zwischen den USA und der damaligen UdSSR sind zwischen zwei gleichwertigen Supermächten eher im Sinne des „Gleichgewichts des Schreckens“ ( „Wer als erster schießt, stirbt als zweiter“) abgeschlossen worden. Inzwischen besitzt Russland nicht unbedingt den Status einer Supermacht, während China sich in rasantem Tempo zu der zweiten Supermacht entwickelt mit der Absicht, in den nächsten ca. 15 Jahren die USA zu überflügeln. Dies erscheint nicht mehr als Utopie. Die US sind hierüber zutiefst beunruhigt und versuchen diesen Prozess zu bremsen. Es sei daran erinnert, dass Trump gleich nach seiner Wahl China als Gegner bezeichnet hat.
Wie dem auch sei: Es wird dringend eine neue internationale Sicherheitsarchitektur benötigt, an der China sich als wichtiger Player in den internationalen Beziehungen und als Supermacht entscheidend beteiligen muss. Zeit (10.5.20)

Palästinenser, Annexion durch Israel

Annexion des Jordantals: Palästinenser präsentieren Gegenvorschlag zu US-Nahostplan
Im Juli will Israel seine Pläne für Annexionen bekannt geben. Die Palästinenserführung sieht darin ein Kriegsverbrechen – und plädiert für den Tausch bestimmter Gebiete.
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Statt vieler Worte: 1. Die in Frage kommenden Gebiete sind keine terra nullius (Niemandsland), das man annektieren könnte. 2. Aus der occupatio bellica (kriegerische Besetzung) ergibt sich kein Annexionsrecht. 3. Die Annexion würde eine eklatante Völkerrechtsverletzung und damit ein Verbrechen darstellen. 4. Als Rechtfertigung für Aggressionen ist es nicht erlaubt, irgendwelche historische Gründe zu erwähnen. Andernfalls würde man fast alle Grenzen in der Welt in Frage stellen. 5. Perspektivisch gedacht, würde die Annexion eine tödliche Gefahr für den israelischen Staat bedeuten, denn das militärische Kräfteverhältnis wird sich in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Zeit (10.6.20)

Lateinamerikanische Mentalität, Brasilien und Bolsonaro, Eine systematische Sicht

Lateinamerikanische Mentalität, Grundzüge, Eine systematische Sicht

Um die lateinamerikanischen Völker besser verstehen zu können, bedarf es unbedingt der Beleuchtung des historischen, ethnologischen, ökonomischen, sozialen und politischen Rahmens, der in ganz Lateinamerika etliche Gemeinsamkeiten ausdrückt:
1. Diese gewaltigen Gebiete wurden von den spanischen Conquistadores mit größer Brutalität erobert und regelrecht jahrhundertelang ausgebeutet.
2. Die Frauen der Indigenas (Ureinwohner) wurden massenweise vergewaltigt (noch heute gilt die Vergewaltigung als Kavaliersdelikt) wodurch eine Mischbevölkerung entstanden ist. Hinzu kamen die afrikanischen Sklaven, die sich ebenfalls mit den Indigenas, den Weißen und den Mestizen vermischt haben. Somit können wir in den meisten lateinamerikanischen Ländern neben den Vertretern von Indigenas, von Weißen und von Afrikanern, die Mestizen ( Mischung von Einheimischen und Weißen), die Mulatten (Mischung von Weißen und Afrikanern) sowie verschiedenen Mischungen, zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, was sich in den vergangenen Jahrhunderten sukzessive vollzogen hat.
3. In der inoffiziellen, aber reell vorhandenen sozialen Pyramide stehen die Weißen ganz oben, ihnen folgen die Mulatten, danach folgen die Mestizen und an letzter Stelle befinden sich die Nachkommen der Ureinwohner. Nur in Mexiko rangieren die Mestizen vor den Afrikanern. Aus dieser sozialen Pyramide lässt sich die Schlussfolgerung ableiten, dass die Gesellschaft ethnologisch betrachtet, seit Jahrhunderten gespalten ist.
Es existiert noch eine Spaltung, die noch größer und verheerender ist: Zwischen der Mehrheit der armen Menschen vor allem der campesinos (Bauern) auf der einen Seite und der Oligarchie, bestehend vorwiegend aus Latifundistas (Großgrundbesitzer), Großhändlern, höheren Beamten und Offizieren und in den entwickelten Ländern wie in Brasilien kommen hinzu Industrielle. Die Mittelschicht ist relativ schwach, oder gar nicht existent. Sie versucht, zu der Oligarchie vorzustoßen.
4. Die lateinamerikanischen Gebiete wurden nicht gerade von den am meisten entwickelten europäischen Staaten kolonisiert (Spanien und Portugal), die immer noch mit großen ökonomischen und sozialen Problemen konfrontiert werden. En passant sei erwähnt, dass in beiden Ländern jahrzehntelang Diktaturen herrschten. Im Unterschied dazu, wurde Nordamerika mitunter von europäischen Eliten kolonisiert, woraus sogar die heutige Supermacht USA hervorgegangen ist.
5. Den Ureinwohnern wurde die katholische Variante des Christentums gewaltsam aufgezwungen, aber im Katholizismus sind solche ethischen Kernsätze wie Arbeitsliebe und Leistungsprinzip nicht besonders verbreitet. Gerade diese ethischen und religiösen Grundsätze sind die solide allgemeine Basis für die rasante Entwicklung der USA, die wie ein Magnet für die Lateinamerikaner wirken.
6. Die lateinamerikanischen Völker haben keine Renaissance und keine Aufklärung erlebt (Individuum, freies, logisches und vor allem kritisches Denken, Befreiung von religiösem Aberglauben) und vor allem keine bürgerliche Revolution mit ihren welthistorischen Errungenschaften wie z. B. der citoyen, die Demokratie, der moderne Staat, die Freiheiten der Bürger und die grundlegenden Menschenrechte, der Rechtsstaat, das Staatsbewusstsein und das Rechtsbewusstsein der Bürger.
Die Lateinamerikaner haben sich in einem reinen nationalen Unabhängigkeitskampf von der spanischen Kolonialherrschaft befreit unter der Führung des Venezolaners Simon Bolivar (beachte den vollständigen Namen: Simón José Antonio de la Santísima Trinidad Bolívar y Ponte Palacios y Blanco) genannt in ganz Lateinamerika „El Libertador“ (“Der Befreier“), war übrigens ein Latifundista und ideologisch zwar Anhänger der Französischen Revolution, aber seine Vorliebe galt in erster Linie dem Freimaurertum, d h. abstrakte Gerechtigkeit, keine konkrete soziale Gerechtigkeit. Die vor etwa zweihundert Jahren entstandenen unabhängigen Staaten haben fleißig die französische Verfassung und die Gesetze kopiert, jedoch dafür gab es nicht im Geringsten die politischen, sozialen und vor allem ökonomischen Voraussetzungen. Kurzum: Die Basis entsprach nicht dem Überbau. Das Unvorstellbare besteht darin, dass diese Länder die umfangreichsten Verfassungen der Welt haben, aber sie können nicht effektiv sein.
7. Es ist also kein Zufall, dass die meisten Lateinamerikanischen Länder keine richtig funktionierende Staaten und Gerichte und insgesamt keine entwickelte Demokratie besitzen, sie werden von Diktatoren oder von autoritären Regimes beherrscht. Dabei liegt die Korruption als „Geburtsfehler“ in der DNA dieser Staatsgebilde.
8. Unter den oben erwähnten Bedingungen in ihrer Komplexität ist ein eigenartiges Grundverhaltensmuster (Mentalität) entstanden, welches die folgenden Charakteristika aufweist:
a) Emotio vor Ratio, bekannt international auch als surrealismo Latinoamericano, d. h. starke Verwechslung der Wunschträume mit der Realität. Dies kommt zutreffend in dem Musical „Evita“ zum Ausdruck: „Son ilusiones No son  soluciones“ : „Sie sind Illusionen, Sie sind nicht  Lösungen“. b) Viele Worte und wenige Taten, weil die Worte fast als Selbstzweck betrachtet werden. c) Fehlende Disziplin und Selbstdisziplin, Verwechslung der Freiheit mit der Anarchie. d) Das Leben genießen und zwar nach Möglichkeit mit wenig Arbeit und geringster Anstrengung. Es sei daran erinnert, dass Fidel Castro sich nach nur wenigen Jahren „Sozialismus“ veranlasst sah, ein Zwangsarbeitsgesetz zu verabschieden. e) Unzureichend entwickelte Eigenschaften wie Organisationstalent, Systematik, Methodik, Dynamik, Zielgerichtetheit, Willensstärke, Geduld und vor allem Ausdauer. f) Fehlen des Gemeinsinns und der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Für das eigene Versagen werden andere verantwortlich gemacht. g) Unterentwickeltes Rechtsbewusstsein, aber dafür ein überdurchschnittlich entwickeltes Gerechtigkeitsgefühl, welches natürlich extrem subjektiv und fast voluntaristisch interpretiert wird.
Wenn aber Lateinamerikaner in Ländern mit protestantischer Tradition studieren, passen sich dort an und vermögen, ausgezeichnete Leistungen zu erbringen. Wir haben diesbezüglich große Erfahrungen gemacht.
Diese Mentalität ist möglicherweise der Hauptgrund dafür, dass die Lateinamerikaner jahrzehntelang eine leichte Beute für die pragmatischen und dynamischen Nordamerikaner waren und vielleicht noch sind.

9. Die USA betrachteten bis zum Präsidenten Clinton die Länder Lateinamerikas als Hinterhof und Einflusssphäre (z.B. Monroe-Doktrin). Der amerikanische Geheimdienst organisierte Putsche („Revolutionen“), gegen unliebsame Regierungen und sogar während innerer Auseinandersetzungen wurde die amerikanische Regierung von den „Aufständischen“ um Hilfe gebeten und dann setzte sie die Ledernacken in Marsch.
10. In den meisten lateinamerikanischen Ländern herrschten häufig Militärs, die sich an die Macht putschten, jedoch weder gewillt noch imstande waren, die sozialökonomischen Probleme zu lösen. Ansonsten wechseln sich ab, Linkspopulisten und Rechtspopulisten, die einige Gemeinsamkeiten aufzuweisen haben: Surrealismo latinoamaricano, Unfähigkeit zu Problemlösungen beizutragen, Unfähigkeit, die Wirtschaft richtig zu organisieren.

Prof.Dr., Dr.sc., Dr.habil, Panos Terz, Leipzig, Prof. Dr. Eduardo Pastrana, Bogotá, Dr. Mario Arroyave, Leipzig, Hannover. Aus: Panos Terz, Völkerrecht und Internationale Beziehungen, Populärwissenschaftlich, ISBN: 978-620-0-44645-9, Saarbrücken 2020

Zeit (8.6.20, 5.7.21, 10.8.23), Berliner Zeitung (8.8.22), Neue Zürcher Zeitung (23.11.22, 21.11.23), Wiener Zeitung (9.12.22), FAZ (17.8.23),  NZZ (8.3.24)

 

Mentalidade Latino Americana, Principais Características, Uma Visão Sistemática
A fim de melhor compreender os povos latino-americanos, é essencial iluminar o quadro histórico, etnológico, económico, social e político que exprime uma série de pontos comuns em toda a América Latina:
1. estes vastos territórios foram conquistados com grande brutalidade pelos conquistadores espanhóis e literalmente explorados durante séculos.
2. as mulheres dos povos indígenas foram violadas em massa (ainda hoje a violação é considerada um peccadillo), criando uma população mista. A isto se juntaram os escravos africanos, que também se misturaram com os indígenas, os brancos e os mestiços. Assim, na maioria dos países da América Latina, além dos representantes indígenas, brancos e africanos, podemos encontrar mestiços (uma mistura de indígenas e brancos), mulatos (uma mistura de brancos e africanos) e várias misturas entre os diferentes grupos populacionais, o que tem vindo a acontecer gradualmente ao longo dos últimos séculos.
Na pirâmide social não oficial mas real, os brancos estão no topo, seguidos pelos mulatos, depois pelos mestiços e em último lugar os descendentes dos povos indígenas. Só no México é que os mestiços estão acima dos africanos. A partir desta pirâmide social, pode concluir-se que, etnologicamente falando, a sociedade tem estado dividida há séculos.
Há outra divisão ainda maior e mais devastadora: entre a maioria dos pobres, especialmente os camponeses, por um lado, e a oligarquia, constituída principalmente por latifundistas (grandes proprietários de terras), grossistas, funcionários públicos superiores e oficiais, e em países desenvolvidos como o Brasil, industriais, por outro. A classe média é relativamente fraca, ou mesmo inexistente. Eles estão a tentar juntar-se à oligarquia.
4. os territórios da América Latina não foram exactamente colonizados pelos países europeus mais desenvolvidos (Espanha e Portugal), que ainda enfrentam grandes problemas económicos e sociais. En passant, deve ser mencionado que ambos os países foram governados por ditaduras durante décadas. Em contraste, a América do Norte foi por vezes colonizada por elites europeias, o que deu mesmo origem à actual superpotência, os EUA. 5.
5 A versão católica do cristianismo foi imposta à força aos povos indígenas, mas os princípios éticos fundamentais como o amor ao trabalho e o princípio da realização não estão particularmente difundidos no catolicismo. São precisamente estes princípios éticos e religiosos que constituem a sólida base geral para o rápido desenvolvimento dos EUA, que actuam como um íman para os latino-americanos.
6. os povos latino-americanos não experimentaram um renascimento e esclarecimento (o indivíduo, o pensamento livre, lógico e sobretudo crítico, a libertação da superstição religiosa) e sobretudo uma revolução burguesa com as suas conquistas históricas mundiais tais como o citoyen, a democracia, o Estado moderno, as liberdades dos cidadãos e os direitos humanos básicos, o Estado de direito, a consciência de Estado e a consciência legal dos cidadãos.
Os latino-americanos libertaram-se do domínio colonial espanhol numa pura luta nacional pela independência sob a liderança do venezuelano Simon Bolivar (note-se o nome completo: Simón José Antonio de la Santísima Trinidad Bolívar y Ponte Palacios y Blanco) chamado em toda a América Latina “El Libertador” (“O Libertador”), era, por acaso, um Latifundista e ideologicamente um apoiante da Revolução Francesa, mas a sua preferência era principalmente pela Maçonaria, ou seja, pela Maçonaria. justiça abstracta, não justiça social concreta. Os Estados independentes que emergiram há cerca de duzentos anos copiaram diligentemente a constituição e as leis francesas, mas não havia a mínima base política, social e, sobretudo, económica para tal. Em suma, a base não correspondia à superestrutura. O inconcebível é que estes países tenham as constituições mais completas do mundo, mas não podem ser eficazes.
7 Não é portanto por acaso que a maioria dos países latino-americanos não têm Estados e tribunais em bom funcionamento e, de um modo geral, nenhuma democracia desenvolvida; são governados por ditadores ou por regimes autoritários. A corrupção é um “defeito de nascença” no ADN destas estruturas estatais.
8. Sob as condições acima mencionadas na sua complexidade, surgiu um peculiar padrão básico de comportamento (mentalidade), que tem as seguintes características
a) Emotio before Ratio, também conhecido internacionalmente como surrealismo latinoamericano, ou seja, forte confusão de sonhos desejosos com a realidade. Isto está adequadamente expresso no musical “Evita”: “Son ilusiones No son soluciones” : “You are illusions, you are not solutions”. b) Muitas palavras e poucos actos, porque as palavras são quase consideradas um fim em si mesmas. c) Falta de disciplina e autodisciplina, confundindo liberdade com anarquia. d) Desfrutar da vida e, se possível, com pouco trabalho e o mínimo esforço. É preciso lembrar que após apenas alguns anos de “socialismo”, Fidel Castro sentiu-se obrigado a aprovar uma lei do trabalho forçado. e) Qualidades insuficientemente desenvolvidas, tais como talento organizacional, sistematização, metodologia, dinamismo, determinação, força de vontade, paciência e, sobretudo, perseverança. f) Falta de espírito público e de responsabilidade para com a sociedade. Outros são culpados pelos seus próprios fracassos. g) Um sentido de justiça subdesenvolvido, mas um sentido de justiça acima da média, que é, evidentemente, interpretado de forma extremamente subjectiva e quase voluntarista.
Mas quando os latino-americanos estudam em países com uma tradição protestante, adaptam-se lá e são capazes de ter um desempenho excelente. Tivemos grandes experiências a este respeito.Esta mentalidade pode ser a principal razão pela qual os latino-americanos foram, e talvez ainda sejam, presas fáceis para os pragmáticos e dinâmicos norte-americanos durante décadas.
9. Até ao Presidente Clinton, os EUA consideravam os países da América Latina como um quintal e uma esfera de influência (por exemplo, a Doutrina Monroe). Os serviços secretos americanos organizaram golpes (“revoluções”), contra governos desagradáveis e mesmo durante os conflitos internos, o governo americano foi solicitado a ajuda dos “rebeldes” e depois pôs os pescoços de couro em marcha.
10 Na maioria dos países da América Latina, os líderes militares governaram muitas vezes, couberam ao poder, mas não estavam dispostos nem eram capazes de resolver os problemas socioeconómicos. Caso contrário, os populistas de esquerda alternam com os populistas de direita, que têm algumas coisas em comum: Surrealismo latinoamaricano, incapacidade de contribuir para a resolução de problemas, incapacidade de organizar correctamente a economia.
Prof.Dr., Dr.sc., Dr.habil, Panos Terz, Leipzig, Prof. Dr. Eduardo Pastrana, Bogotá, Dr. Mario Arroyave, Frankfurt.
Panos Terz, Völkerrecht und Internationale Beziehungen, Populärwissenschaftlich, ISBN: 978-620-0-44645-9, Saarbrücken 2020
Zeit (8.6.20, 5.7.21), Berliner Zeitung (8.8.22), Neue Zürcher Zeitung (23.11.22)

 

 

 

 

 

“Tag der Befreiung” ?

“Tag der Befreiung”? Ein politischer Mythos
Warum macht man sich was vor ? Es sei daran erinnert, dass das deutsche Volk wegen seiner unverhohlenen Begeisterung für den Nationalsozialismus und speziell für Hitler hat nach dem Potsdamer Abkommen „die Gemeinschaft der zivilisierten Nationen verlassen“. Sogar noch als die Sowjetarmee Berlin erreicht hatte, beantworteten die anwesenden „Volksgenossen“ die Frage Goebbels („Wollt Ihr den totalen Krieg“ ?) mit ja und frenetischem Beifall.
Deutschland mit seinem Volk wurde total besiegt (“bedingungslose Kapitulation”).
Befreit wurden nur die deutschen Juden, die Sinti und Roma, die Kommunisten, die Sozialdemokraten und wenige Intellektuelle.
Nachträglich könnte man höchstens sagen, dass der Sieg der Alliierten den objektiven Interessen der Deutschen entsprach.
Im Osten Deutschland ist das eine totalitäre System, der Nationalsozialismus, durch ein anderes totalitäres System, den Stalinismus ersetzt worden. Es gab daher keine “Befreiung”. Dem Wesen nach war die DDR von der UdSSR bis zu der “Wende” besetzt worden, denn die staatliche Souveränität stützte sich nicht auf das Selbstbestimmungsrecht des Volkes. Dies ist durch den Zusammenbruch der DDR zur Genüge bewiesen worden.
Zeit(8.5.20), Berliner Zeitung (8.5.23)

Ισλαμ “Θαύματα”

Ταξίδι του Μωάμεθ καβάλα στο άλογότου προς τον ουρανό
Στην άλη παγκόσμια θρησκεία στο Ισλάμ επίσης με εβραϊκές ρίζες η πίστη είναι τόσο παράλογη , ίσως και τερατώδης που όντως γίνεται λόγος για το “θαύμα’ του ταξιδιού του Μωάμεθ καβάλα στο άλογό του από το “Ορος του Τεμένου”στα Ιεροσόλυμα κατ ευθείαν προς τον ουρανό που σημαίνει στον Αλλάχ.
Εκεί που έχει λάβει χώραν αυτό το “θαύμα”, έχει κτισθεί ήδη το μεσαίωνα το τεράστιο μωαμεθανικό τέμενος Αλ Ακσα σε σημασία ο δεύτερος “ιερός τόπος” των μωαμεθανών ύστερα απο τη Μέκκα. Εκεί έχουν συντελεσθεί μεταξύ υπερφανατισμένων μωαμεθανών και της ισραηλιτικής αστυνομίας συμπλοκές με πολλά θύματα.
Εχω ρωτήσει πολλές φορές σπουδαστές μου απο μωαμεθανικές χώρες, αν πράγατι πιστεύουν σε αυτό το θαύμα, η απάντησή τους ήταν καταφατική και εκτός τούτου θεώρησαν την ερώτησή μου προσβλητική. Εάν αυτοί ήταν και θεολογικά καταρτισμένοι, θα χρησιμοποιούσαν τον όρο “Οντολογία”. Δηλαδή κάθε μύθος έχει την “οντολογία” του. Καθημερινή (13.5.20)

Interessen und Werte in den Internationalen Beziehungen

Verhältnis von Werten und Interessen in den internationalen Beziehungen
Allgemeine
Grundlage der Haltung der souveränen Staaten zu Problemen der internationalen Beziehungen sind ihre legitimen Interessen in ihrer Komplexität (parallele, gemeinsame, sich kreuzende, vitale etc). Es sei an Hegel erinnert: Interessen bestimmen das Handeln von Menschen und Völkern. Etwas Ähnliches hat der altgriechische Philosoph Epikouros bereits vor 2.400 Jahren nachgewiesen. Das konkrete rechtliche Fundament dieser Beziehungen sind die sieben grundlegenden Völkerrechtsprinzipien, verankert in der UN-Charta. Sie wiederum bringen ein Minimum an moralisch-ethischen Elementen zum Ausdruck. D. h.,
dass a) die internationalen Staatenbeziehungen sich nicht auf allgemein gehaltenen Moralprinzipien stützen (z.B. “wertegestützte” oder “regelbasierte” Außenpolitik m.E. gefährliche Chimäre).
b) wegen der Existenz recht unterschiedlicher Kultur- und Rechtskreise es nicht nur unterschiedliche, sondern auch konträre Werte-Grundauffassungen gibt, z.B. über die Demokratie, das Herrschaftssystem, die Gewaltenteilung, die Rechtsstellung der Frau, das Verhältnis von Staat und Kirche etc.
Daher ist es unzulässig, wenn der Westen auf Biegen und Brechen versucht, seine Werte anderen Völkern aufzuoktroyieren. Vielmehr gilt in den internationalen zwischenstaatlichen Beziehungen  das grundlegende
Prinzip des Verbots der Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten, es sei denn, es liegen massive, systematische und schwerwiegende Verletzungen von Menschenrechten und Grundfreiheiten
sowie der Völkermord vor. In einem solchen Fall geht es nicht um interne, sondern um INTERNATIONALE Angelegenheiten.
c) zwischen Staaten unterschiedlicher Kultur- und Rechtskreise gilt die neue Friedliche Koexistenz und in concreto in erster Linie die bereits erwähnten in der UNO-Charta fixierten sieben grundlegenden Völkerrechtsprinzipien, darunter das Prinzip der friedlichen internationalen Zusammenarbeit. Man kann sich mitunter berechtigt darüber wundern, dass der deutsche Bundeskanzler und die Außenministerin die Formulierung Völkerrechtsprinzipien nicht in den Mund nehmen. Haben sie denn keine Völkerrechtsberater?

Siehe ausführlicher:Panos Terz, Interessentheorie, Eine Abhandlung im Koordinatensystem von Philosophie, Epistemologie, Völkerrechtssoziologie und Theorie der internationalen Beziehungen , In : Papel Politico , No. 1, Vol. 14, 2009, pp. 223-274, Universidad Pontificia JAVERIANA, Facultad de Ciencias Politicas y Relaciones Internacionales;

-Panos Terz, Völkerrecht und Internationale Beziehungen, Populärwissenschaftlich, ISBN: 978-620-0-44645-9, Saarbrücken 2020;

-Panos Terz, La science du droit international, ISBN: 978-620-3-97857-5, Saarbrücken 2021.

Zeit (29.11.22), Focus (19.4.23)

Vertragstreue und Orientalische Staaten

Verträge sind einzuhalten (Pacta sund servanda)
Der Rechtssatz pacta sunt servanda ist ein geistiges Produkt des Westens und ein Pfeiler des Jus Publicum Europaeum (Europäisches Völkerrecht) und wurde in die internationalen Beziehungen durch den Westfälischen Frieden von 1648 eingeführt. Bis dahin war lediglich die ebenfalls westliche (römische) Wendung bona fides ( Guter Glaube oder Treu und Glaube) üblich. Nach dem zweiten Weltkrieg ist der Rechtssatz pacta sund servanda , etwas moderner formuliert in den Kanon der sieben grundlegenden Prinzipien der UNO-Charta aufgenommen worden und stellt eine der Säulen des Völkerrechts ( genauer des Internationalen Öffentlichen Rechts) dar.
Zeit (2.6.20)

Israel nicht kritisieren ?

Nicht jede kritische Bemerkung ist als rassistisch einzuschätzen oder man soll die Kirche im Dorf lassen
Die Kritik von Personen, darunter von höchsten Repräsentanten des Staates oder aller Organisationen und Einrichtungen , darunter der Kirchen ist in den offenen und demokratischen Gesellschaften des Westens etwas Normales. In den muslimischen Ländern hingegen stellt dies entweder „Majestätsbeleidigung“ oder Blasphemie dar und zieht harte Strafen sogar die Tötung nach sich.
Man kann sich zu Recht darüber wundern, mit welcher Oberflächlichkeit vieles als Rasismus aufgefasst wird. E gibt doch spätestens seit 1966 das Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung.
Die Definition der Rassendiskriminierung ist in dem Artikel 1wie folgt enthalten
(1) “In diesem Übereinkommen bezeichnet der Ausdruck
“Rassendiskriminierung” jede auf der Rasse, der Hautfarbe, der
Abstammung, dem nationalen Ursprung oder dem Volkstum beruhende
Unterscheidung, Ausschließung, Beschränkung oder Bevorzugung, die zum
Ziel oder zur Folge hat, dass dadurch ein gleichberechtigtes
Anerkennen, Genießen oder Ausüben von Menschenrechten und
Grundfreiheiten im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen
oder jedem sonstigen Bereich des öffentlichen Lebens vereitelt oder
beeinträchtigt wird”. Das dürfte ziemlich eindeutig sein.
Speziell, was die Religion betrifft sei der Artikel 18 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte von 1966 erwähnt:
(1)Jedermann hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Dieses Rechtumfasst die Freiheit, eine Religion oder eine Weltanschauung eigener Wahl zu haben oder anzunehmen, und die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Gottesdienst, Beachtung religiöser Bräuche, Ausübung und Unterricht zu bekunden.(2) Niemand darf einem Zwang ausgesetzt werden, der seine Freiheit, eine Religion oder eine Weltanschauung seiner Wahl zu haben oder anzunehmen, beeinträchtigen würde.(3) Die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung zu bekunden, darf nur den gesetzlich vorgesehenen Einschränkungen unterworfen werden, die zum Schutz der öffentlichen Sicherheit, Ordnung, Gesundheit, Sittlichkeit oder der Grundrechte und -freiheiten anderer erforderlich sind.“ Eine Beeinträchtigung der hier verankerten Rechte könnte als Verletzung der Menschenrechte qualifiziert werden.
Mir ist bekannt, dass die Angehörigen des islamischen Kulturkreises sehr empfindlich sind und mitunter dazu neigen, jedwede kritische Bemerkung als Rassismus bzw. als islamfeindlich zu interpretieren. Zeit (2.6.20)
-Darf man als Deutscher die israelische Regierung kritisieren ?
Es gibt etliche deutsche Staatsbürger anderer Nationalität in gehobener Position, welche mit den faschistischen Barbareien nichts zu tun haben. Haben etwa auch sie nicht die moralische Berechtigung, sich zu den Völkerrechtswidrigkeiten der jetzigen israelischen Regierung zu äußern ? Μέτρον άριστον (Metron ariston : Maß halten). Aber die Maßlosigkeit der israelischen Regierung kann sich in der Zukunft zu einem selbstzerstörerischen Bumerang umwandeln. Zeit (23.5.20)
Israel: Begehrtes Land
Die neue israelische Regierung will das Jordantal annektieren. Der internationale Widerstand dagegen wächst. Ist der fragile Frieden in der Region in Gefahr? , Zeit (23.5.20)
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Es liegt ein consensus generalis professorum et doctorum (allgemeine Übersinstimmung von Professoren und Doktoren) darüber vor, dass nach geltendem Völkerrecht die Annexion fremden Territoriums ein VERBRECHEN an den MENSCHLICHKEIT darstellt. Verbrechen dieser höchsten Kategorie verjähren nicht. Nach Völkerrecht ist das Opfer berechtigt, mit Waffengewalt dagegen vorzugehen.

 

Trump, USA

USA unzureichend entwickelte Demokratie
Die häufigen rassistischen Barbareien der amerikanischen Polizei bestätigen den allgemeinen Eindruck, dass das amerikanische Demokratie-Modell unzureichend entwickelt ist. Nicht zu vergleichen mit den europäischen Ländern, die sowohl ein menschlicheres Demokratie-Modell besitzen, als auch über eine höhere Kultur verfügen. Auch deshalb können die USA nicht die führende Macht der freien Welt sein. Es ist nunmehr an der Zeit, dass wir uns von den Mythen über die USA verabschieden.
Zeit, Stern, Welt, Frankfurter Allgemeine Zitung, Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur (28.5.20)
Trump
Der falsche Mann, im falschen Amt , in der falschen Zeit. Kurzum, Trump ist dem Amt des Präsidenten einer Supermacht nicht im Geringsten gewachsen. Er hat gewaltige Intelligenz-, Ethik-, Kultur-, Demokratie- und Persönlichkeitsdefizite. Münchner Merkur (3.6.20)
Nord Stream 2: USA bereiten weitere Sanktionen gegen Ostseepipeline vor
Laut US-Botschafter Richard Grenell stimmt seine Regierung weiteren Sanktionen gegen Nord Stream 2 zu. Deutschland müsse sein Verhältnis zu Russland überdenken, sagte er.
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Die USA gefallen sich in der Rolle des Weltpolizisten. Dass sie dabei international geltende grundlegende Prinzipien des Völkerrechts, d.h. der ZIVILISIERTEN Menschheit brutal verletzen, scheint sie nicht im Geringsten zu interessieren. Solange dieses Imperium monstrum et arrogant als einzige Supermacht existiert, wird es schalten und walten, wie es ihm beliebt. Unter Beachtung der Gleichgewichtstheorie, ist es an der Zeit, dass ein Gegengewicht geschaffen wird, das China und Russland es locker schaffen könnten. Das wird sicherlich erneut ein „Gleichgewicht des Schreckens“ sein, aber es wird den Weltfrieden und vor allem die friedliche internationale Zusammenarbeit (ein Grundprinzip des Völkerrechts) garantieren und außerdem den großen Völkerrechtsfeind USA endgültig zur Raison bringen.
Quelle : Panos Terz, Gleichgewichtstheorie, Vergangenheit, Gegenwart, Prognose, Lehrbuchverlag, ISBN : 978-620-0-44488-2, Riga 2019. Zeit (27.5.20)

 

 

-Die Haltung Trumps gegenüber Europa zeichnet sich durch Arroganz, Desinteresse. Primitivität und Verachtung aus. Somit wird bestätigt, dass die USA nur bedingt zum Kulturkreis des Westens gehören. Das eigentliche zivilisatorische Zentrum unseres Kulturkreises ist unzweifelhaft EUROPA. Es ist daher an der Zeit, dass Europa die Rolle eines wichtigen Players in den internationalen Beziehungen selbstbewusster übernimmt und aktiv spielt. Die USA hingegen kann man getrost vergessen. FAZ(5.6.20)

-Trump, der Paranoide
Die Brutalität der amerikanischen Polizei ist besonderer Art und Ausdruck unvorstellbarer Primitivität. Somit wird bestätigt, dass die USA nur bedingt zum Kulturkreis des Westens gehören. Das eigentliche zivilisatorische Zentrum unseres Kulturkreises ist unzweifelhaft EUROPA. Es ist daher an der Zeit, dass Europa die Rolle eines wichtigen Players in den internationalen Beziehungen selbstbewusster übernimmt und aktiv spielt. Die USA hingegen kann man getrost vergessen.
-Was wir gegenwärtig erleben, ist ein Musterbeispiel von Ursache und Wirkung. Ursache : Systematische Spaltung der Gesellschaft und Hetze durch einen paranoiden Präsidenten, der dem Wesen nach Selbstdemontage betreibt.
-Trump ist nicht nur “verwirrt” (republikanischer Politiker) , sondern auch PARANOID und damit brandgefährlich nicht für die USA, sondern auch für die ganze Welt. Er möge weiterhin Selbstdemontage betreiben. So besteht die große Hoffnung, dass dieser Spuck bald vorbei sein wird.
-Die Spaltung der amerikanischen Nation ist in erster Linie durch den paranoiden Trump bewusst voran getrieben worden.
Zeit, Münchner Merkur, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stern, Süddeutsche Zeitung (5.6.20)
- USA, Imperium monstruosum et arrogant americanum

Die USA gefallen sich in der Rolle des Weltpolizisten. Dass sie dabei international geltende grundlegende Prinzipien des Völkerrechts, d.h. der ZIVILISIERTEN Menschheit brutal verletzen, scheint sie nicht im Geringsten zu interessieren. Solange dieses Imperium monstrum et arrogant als einzige Supermacht existiert, wird es schalten und walten, wie es ihm beliebt. Unter Beachtung der Gleichgewichtstheorie, ist es an der Zeit, dass ein Gegengewicht geschaffen wird, das China und Russland es locker schaffen könnten. Das wird sicherlich erneut ein „Gleichgewicht des Schreckens“ sein, aber es wird den Weltfrieden und vor allem die friedliche internationale Zusammenarbeit (ein Grundprinzip des Völkerrechts) garantieren und außerdem den großen Völkerrechtsfeind USA endgültig zur Raison bringen.
Quelle : Panos Terz, Gleichgewichtstheorie, Vergangenheit, Gegenwart, Prognose, Lehrbuchverlag, ISBN : 978-620-0-44488-2, Riga 2019.
Zeit (27.5.20)
-Gefährlicher Trump

Einige Monate nach seiner Wahl zum Präsidenten haben führende Vertreter der US-Vereinigung für Psychologie und Psychiatrie ein ausführliches Gutachten über Trump erstellet. Der Grundtenor war, er seit unberechenbar und es gibt auch Annzeichen von Paranoia. Kurz danach meinte ein ehemaliger US Vier-Sterne General, Trump sei gestört und daher könnte es passieren, dass wir in einen Weltkrieg hinein schlittern. Es gibt mehrere Einschätzungen dieser Art. Quintessenz : Trump ist dem hohen Amt nicht gewachsen.
Es ist daher für die USA sowie für die gesamte Menschheit besser, wenn er die nächsten Wahlen verliert. In diesem Falle könnten allerdings militärische Aktionen seitens seiner Anhänger, die nicht gerade die intelligente Blüte der amerikanischen Nation darstellen, nicht ausgeschlossen werden. Es sei daran erinnert, dass Trump vor einigen Tagen seine Anhänger aufgefordert hat, gegenüber den demokratischen Gouverneuren Widerstand zu leisten. Kurz danach haben seine schwer bewaffneten Anhänger (er nannte sie „gute Menschen“! )tatsächlich mit der Anwendung militärischer Gewalt gedroht.
Zeit, Münchner Merkur, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Welt (26.5.20)
-”Das Bewusstsein wächst, dass Trump nicht der Richtige ist”
Noch gibt es Hoffnung für die USA, sagt Nobelpreisträger Joseph Stiglitz. Denn die Corona-Krise könnte Donald Trump das Amt kosten. Dann sei der Weg für den Wandel frei.
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Seit Jahren lese ich mit besonderem Interesse die immer sachlich vorgetragenen Argumente t des berühmten Nobelpreisträgers Stiglitz. Ich kann nun bestätigen, dass seine Einschätzungen sich fast immer als richtig erwiesen haben.
Schlussfolgerung aus diesem Interview: Hoffen wir, dass Trump die Wahl nicht gewinnt.
Vor etwa zwei Wochen ist ein Columbia – Professor für Hochtechnologien danach gefragt worden, wie es kommt, dass die Anhänger Trumps seinen offensichtlichen Lügen glauben schenken. Seine Antwort war, es kommt auf den Bildungsstand an, denn 35% der Amerikaner glauben tatsächlich daran, dass die Welt vor 7000 Jahren innerhalb von sieben Tagen geschaffen worden ist. Er wies noch darauf hin, dass Trump die Psychologie der Massen wie kein anderer beherrscht. Zeit (26.5.20)
Autoritäre Herrscher durch freie Wahlen
Die freien Wahlen können nicht das ausschließliche Kriterium sein, um das Demokratie-Bewusstsein eines Politikers richtig einschätzen zu können. Siehe auch die starken autoritären Tendenzen der Regierungen in Polen, in Ungarn, in den USA in der Türkei und in Russland. Gegenwärtig erleben wir einen Generalangriff auf das demokratisch-parlamentarische Herrschaftssystem. Zeit (25.5.20)
-Donald Trump fordert Entschädigungen von China
Für den US-Präsidenten Donald Trump trägt China die Schuld an der Pandemie. Jetzt lässt er prüfen, ob das Land finanziell “zur Rechenschaft gezogen” werden kann. Zeit (28.4.20)
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Wer könnte von den USA zu Recht Entschädigungen fordern ?
1.Japan für den Abwurf der A-Bomben und Hiroshima und Nagasaki.
2.Nord Korea für den massiven Einsatz bakteriologischer Waffen 1951.
3.Vietnam für den ebenso massiven und vernichtenden Einsatz chemischer Waffen(Agent Orange).
4.Der Irak für den Sturz Saddam Husseins , was zum bekannten Chaos geführt hat.
5.Die europäischen Staaten für die Folgen (Flüchtlingsströme) der militärischen Intervention der USA in Irak.
-Donald Trump will Zahlungen an WHO einstellen
Der US-Präsident gibt der Weltgesundheitsorganisation Schuld an der Ausbreitung von Sars-CoV-2. Mitten in der Pandemie lässt er Mittel an die UN-Organisation stoppen.
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Trump kennt keine Selbstkritik, lehnt jedwede Kritik ab und sucht für seine Fehler bei anderen. Er handelt wie ein Mensch, der über kein Selbstbewusstsein verfügt und außerdem an schweren psychischen Problemen leidet.
Die Einstellung der vor Jahrzehnten freiwillig übernommenen Zahlungen der USA an die UNO-Spezialorganisation WHO ist ungerechtfertigt, ungerecht und ethisch-moralisch betrachtet, niederträchtig. Zeit, Münchner Merkur (15.4.20) und Facebook -Ausgabe: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Süddeutsche Zeitung, Wiener Zeitung