Ontologie in der Philosophie

Ontologie in der Philosophie
Hier wird der Versuch unternommen, die Ontologie im Lichte des vorherrschenden philosophischen Denkens darzustellen, zu dem die theologische Sichtweise auf dieses Thema nicht gehört.
Es sei darauf hingewiesen, dass das philosophische Konzept der Ontologie (in erster Linie die Ontosophie, die der aristotelischen “ersten Philosophie” entspricht) weder im Oströmischen Reich formuliert wurde, obwohl die Fachleute etwa 1000 Jahre zur Verfügung hatten, noch in Griechenland, sondern in Deutschland.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde sie ebenso in Deutschland erstmals von R. Goclenius (Lexicon philosophicum, Frankfurt 1613) und A. Calonius (Metaphysica divina, Rostock 1636) und etwas später von J. Caramuel Lobkowitz (Rationalis et realis philosophia, Löven 1642) erwähnt.
Die Ontologie ist teilweise an die Stelle der Metaphysik getreten, wurde aber von einigen Philosophen als Teil der Metaphysik betrachtet. Die Ontologie war also nicht allgemein eine Theorie der Prinzipien des Seins, sondern in erster Linie eine Theorie des Wesens und der Bedeutung des Seins (des Seienden). Diese theoretische Interpretation wurde jedoch von dem deutschen Philosophen Christian Wolff (Universität Leipzig und später Universität Halle) zu einem Wissenschaftszweig  weiterentwickelt. Warum wurde dies in byzantinischer Zeit nicht getan? Wolff weist in seinem berühmten Werk Philosophia prima sive ontologia (Frankfurt, Leipzig 1730. §1) auf den Zweck der Ontologie hin, auf der Grundlage der Logik alle determinierten Elemente des Seins so zu formulieren, dass sie die höchste Qualität der Allgemeinheit erlangen.
Der Philosoph I. Kant hat diese Auffassung abgelehnt und eine andere Definition vorgeschlagen: Die Ontologie ist eine Wissenschaft, die ein System aller logischen Prinzipien und Begriffe enthält, aber nur unter der Bedingung, dass diese sich auf Gegenstände beziehen, die durch die Sinne identifiziert worden sind und daher mit Hilfe der Empirie bewiesen werden können Preisschrift über die Fortschritte der Metaphysik, Akad.-Ausg. XX, 255, 260).
Die Ontologie war und ist ein weiterer Gegenstand der Beschäftigung der Erkenntnistheorie, in der deutsche und amerikanische Philosophen, insbesondere N. Hartmann, teilweise M. Heidegger und W.V.O. Quine, international führend sind. Hartmann bewertet die Ontologie als eine Theorie des Seins an sich. Andere ähnliche Ansichten werden zur Kenntnis genommen. Der gemeinsame Punkt ist der folgende: Die Ontologie befasst sich sowohl mit dem Sein als auch mit allen wichtigen und unmittelbaren Elementen, die zum Sein gehören. Der Philosoph Jacoby macht folgende interessante Feststellung: Ontologie ist “die Theorie dessen, was per se unabhängig vom Bewusstsein des Erkennenden existiert”.
Daher unterscheidet sich die Ontologie von der theologischen Sichtweise (Neo-Thomismus) des “göttlichen Seins”, die zur theologischen Metaphysik gehört, und der ontologische Ansatz war ein prägender Teil der philosophischen Theorien von Platon, Aristoteles, Plotin, die mittelalterliche Scholastik, Wolff und Leibnitz. Es wird der Vesuch konstatiert,  ausgehend von der Grunderfahrung, das Sein als Sein zu definieren. Das heißt, es handelt sich um eine Logik, um eine Gesamtheit der Erkenntnisse über die Begriffe um die Wirklichkeit,  was stark an den objektiven Idealismus erinnert.
Die größten Gegner der Ontologie waren die englischen und französischen Materialisten des 17. und 18. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert spielte die Ontologie keine Rolle, aber im frühen 20. Jahrhundert wurde sie von einem deutschen Philosophen wiederentdeckt (H. Pichler, Über Chr. Wolffs Ontologie, 1910). Der Begriff “Neue Ontologie” wurde bereits formuliert  als Antwort auf die starken Tendenzen des Subjektivismus und Mystizismus (Positivismus, Neokantrianismus, Lebensphilosophie, Existenzialismus) innerhalb der Philosophie bewertet.
Die wichtigsten Vertreter der Neuen Ontologie sind  N. Hartmann, G. Jacoby, Husserl (“Universale Ontologie”), Heidegger (“Funtamentalontologie”), Sartr (“Phänomenologische Ontologie”) und H. Conrad-Martius (“Realontologie”). Sehr interessant ist Hartmanns Definition: Ontologie bedeutet dass das  Wissen nicht eine Schöpfung, Einpflanzung oder Konstruktion eines Objekts ist, wie der Idealismus versucht, zu sagen, sondern die Lokalisierung von etwas, das dem Wissen darüber vorausgeht. Hartmann macht eine weitere Unterscheidung zwischen dem realen und dem idealen Sein und versucht, den Gegensatz zwischen Idealismus und Materialismus zu überwinden.
Der amerikanische Philosoph O. Quinn war der wichtigste Vertreter der Analytischen Philosophie und vertrat eine eigentümliche Sicht der Ontologie ohne metaphysische oder theologische Dimensionen: Die Wahrheit einer Theorie kann die Existenz von Objekten oder die Erfüllung der Werte bestimmter Eigenschaften zur Voraussetzung haben (The Ways of Paradox and Other Essays, New York 1966, Cambridge Mass. 1976). Das übergeordnete Ziel seiner Theorie ist die Verwissenschaftlichung der Welt und des Lebens. Dies ist das Gegenteil von Heideggers Ansicht (Sein und Zeit, Halle 1927, Tübingen 1979).
Es  seien auch die  Vertreter der Neo-Scholastik genannt ( die Scholastik stützt sich im Allgemeinen auf die Bibel), die versuchen, die völlig überholte Ontologie des Mittelalters wiederzubeleben. Der Neoklassizismus befasst sich in erster Linie mit Fragen wie der philosophischen Rechtfertigung kirchlicher Lehren, der Versöhnung des Glaubens mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, der Religion mit der Wissenschaft oder dem Kampf gegen alle fortschrittlichen philosophischen Ideen, insbesondere gegen  Atheismus und Pantheismus.
Weitere Literatur-Quellen
-Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, Edit. J.
Mittelstraß, Band 2, Stuttgart. Weimar, 2004, S. 995, 1077-1079.
-Philosophisches Wörterbuch, Edit. G.Klaus-M. Buhr, Band 2,
S. 784-785, 806-808.
- M. Heidegger, M. Sein und Zeit, Halle 1927, Tübingen 1979.
-J.NB. Lotz,  Ontologia, Barcelona 1963.
-R. Zocher, Die philosophische Grundlehre, Eine Studie zur
Kritik der Ontologie, Tübingen 1939
-J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie, Bd. 2 Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019
-T. Honderich, Ontology, in:  The Oxford Companion to Philosophy, Oxford University Press 2005
-M. Battista, Ontologia, metafisica, Bologna 1905
-A. Pescador, Ontología, Buenos Aires 1966
Veröffentlicht in Griechisch in Καθημερινή (Kathimerini ), 23.11.16 als Auseinandersetzung mit dem Philosophen und Theologen Christos Giannaras
Aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz), Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Φιλοσοφία, Διεθνές Δίκαιο, Διεθνείς Σχέσεις, Πολιτολογία, Πρώτος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung, populärwissenschaftlich: Philosophie, Völkerrecht, Internationale Beziehungen, Politik, Erster Band) ), ISBN: 978-620-0-61337-0, Saarbrücken 2020, 289 Seiten, S.66

Metaphysik in der Philosophie

Metaphysik (in der Philosophie, nicht in der Theologie)
Zur Metaphysik systematisch
Auch hier halte ich es für notwendig, das sehr schwierige Thema der Metaphysik nur im Lichte der modernen Philosophie darzustellen. Die Theologie ist völlig uninteressant, denn während sich die Philosophie als Wissenschaft auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt, hat die Theologie den Glauben als Hauptgrundlage, der wiederum Spekulationen, Überzeugungen und durch sophistische Spitzfindigkeiten im Wesentlichen wirklich zu “heilig” erhobene Phantasien zum Ausdruck bringt. 1. das Konzept der aristotelischen Metaphysik Der Begriff “Metaphysik” (griech. “Μεταφυσική”, engl. metaphysics, franz. metaphysique) war zunächst die Bezeichnung für die 14 Bücher des Aristoteles, die der Peripatetiker Andronikus (Ανδρόνικος) von Rhodos (70 v. Chr.) hinter den acht Büchern der “Physik” (“nach der Physik”, die Physik als “zweite Philosophie”) eingeordnet hat. Ihr Inhalt war die “erste Philosophie (“über die erste Philosophie”) oder, nach Theophrast (Θεόφραστος), “die Theorie der Ersten” (die Theorie dessen, was als erstes existiert), die Aristoteles (Αριστότελης) als eine Wissenschaft definiert hat, die das Sein im Allgemeinen betrachtet, zu dem die Objekte gehören, die sind “die ersten Ursachen und Prinzipien” (Met. A2.982b9) oder “das Seiende Sein” (Met. E1.1026a31) oder beides zusammen “die ersten Ursachen des Seins (Met. C1.1003a30-31). In einem anderen Werk verwendet Aristoteles den Begriff “Weisheit” (Eth.Nic. Z7.1141a16ff.). Die “erste Philosophie” befasst sich nicht mit der Natur, sondern mit dem Wesen ihres Fundaments, ist also auch die Wissenschaft des Göttlichen (Met.A8.1074a35-36).
Im Gegensatz zu Platon (Πλάτων, Ιδέες) hat Aristoteles eine philosophische Theorie der begrifflichen Struktur der Erkenntnisgewinnung sowie der Erkenntnis auf der Grundlage von Empirie aufgestellt. Die wichtigsten Begriffe der Metaphysik des Aristoteles sind Form, Materie, Substanz, Wesen, Wahrheit, Seele, Unsterblichkeit, Freiheit und Gott. Es ist genau diese Interpretation der Metaphysik, die dazu geführt hat, dass sie später als “allgemeine Metaphysik” (Metaphysica generalis) bezeichnet wurde. Seit der Zeit des Aristoteles wird seit Jahrhunderten eine direkte Beziehung und sogar Synonymität zwischen der Philosophie und der Metaphysik festgestellt.
2. Begriff und Wesen der Metaphysik
Im Mittelalter galt die Metaphysik als eine allgemeine philosophische Theorie des Übernatürlichen, das jenseits der materiellen Welt existiert und das “wahre Sein” und die Grundlage des “Seins selbst” darstellt. In diesem Sinne wurde die Metaphysik von Thomas von Aquin (S.c.g.III, 25) als “prima philosophia” betrachtet und wird auch heute noch von idealistischen Philosophen (z.B. Neo-Thomisten) als grundlegende und entscheidende Wissenschaft für bestimmte wissenschaftliche Disziplinen, wie Logik, Erkenntnistheorie, Ontologie, Ästhetik etc. als “spezielle Metaphysik” (“Metaphysica specialis”) betrachtet. Im Mittelalter galt die Metaphysik als die “Königin der Wissenschaften” (Thomas von Aquin), die sich insbesondere mit dem Unterschied zwischen dem göttlichen und dem kosmischen Sein befasst. Alle metaphysischen Begriffe zeichnen sich durch Endgültigkeit und Unbeweglichkeit aus. Ausgehend von einem hypothetischen Grundprinzip (Gott, Sein, Idee, Ich, Monade, a priori, Materie, Gegensatz, Zeit, Wille, Hoffnung usw.) versuchen die Metaphysiker, die Welt zu deuten. Im Wesentlichen hat die Metaphysik ein dogmatisches Konstrukt geschaffen, das aus zahlreichen Konzepten und Ideen besteht, die keinen Bezug zur objektiven Realität haben. Das ist das prägende Merkmal der Metaphysik. 3. Gegner der scholastischen Metaphysik Die scholastische Metaphysik ist eine Synthese aus der idealistischen antiken griechischen Philosophie einerseits und der christlichen Theologie (“Gotteslehre”) andererseits. Bereits am Ende des Mittelalters, in der Übergangszeit von der via antiqua (antikes Leben) zur via moderna (modernes Leben) und der entscheidenden und fast weltgeschichtlichen Trennung von Philosophie und Theologie, Wissen und Glauben, Intelligenz und “göttlicher” Offenbarung, begann allmählich die Infragestellung der Wahrheit der (aristotelischen) scholastischen Metaphysik. Die Auseinandersetzung mit dem antiken griechischen Geist hat neu und vor allem ohne religiöse Scheuklappen und große Verzerrungen stattgefunden. Dieser Befreiungsprozess wurde durch den Protestantismus intensiviert und erreichte seinen Höhepunkt in der Europäischen Aufklärung. Die englischen Empiristen M.D. Humes, W. Ockham, Francis Bacon, J. Locke und kurz danach die berühmten französischen Materialisten C.A. Helvetius, P.H. d` Holbach und J.O. de La Metrie haben die scholastische Metaphysik fast frontal angegriffen und sie als etwas Obskures, Betrügerisches und Pathologisches bezeichnet, d.h. als Pseudowissenschaft für “kranke Geister”. Dies sind tödliche Schläge. Der größte Philosoph der Welt nach Platon und Aristoteles, der Deutsche Immanuel Kant, machte sich daran, das zu zerstören, was er für ein unwissenschaftliches metaphysisches Konstrukt hielt, vor allem durch sein berühmtes Werk “Kritik der reinen Vernunft” (1781), in dem er die Möglichkeiten der menschlichen Erkenntnis untersucht und zeigt, dass sie nicht über die Grenzen der Erfahrung hinausgehen darf. Andererseits plädiert er jedoch für eine korrekte transzendentale metaphysische philosophische Theorie (B XXXVI) als Wissenschaft über die Grenzen der menschlichen Intelligenz. Dazu hat er eine kleine Abhandlung unter dem Titel “Träume eines Geistersehers” veröffentlicht (A 115, Akad. Ausg. II, 368). Überhaupt stellt Kants Transzendentalphilosophie eine echte “Kopernikanische Wende” und den Abschluss der scholastischen Metaphysik dar. Kant hat die scholastische Metaphysik wie folgt verspottet: “Die Metaphysik ist ein dunkler Ozean ohne Ufer und Leuchttürme mit philosophischen Wracks”. Voltaire sagte etwas ebenso Spöttisches: “Viertausend Bände Metaphysik werden uns nicht lehren, was die Seele ist”.
Der andere Titan der Weltphilosophie, der Deutsche Georg Wilhelm Friedrich Hegel, unternahm einen Generalangriff auf die mittelalterliche Metaphysik, der ihr einseitige Methode und abstrakte Begriffe vorwarf, und vorschlug , dass die Philosophen sie durch die Logik ersetzen sollten, in der sich der Geist durch geeignete logische Begriffe, insbesondere auf dialektische Art und Weise, entwickeln kann. An sich hatte die traditionelle Metaphysik viele wichtige Gegner, die ihr vorwarfen, dogmatisch und ein “phlosophisches Wörterbuch obskurer Pseudowörter” zu sein, “das nichts Nützliches enthält” (Walch). Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich die allgemeine Auffassung durchgesetzt, dass für die Metaphysik die letzte Stunde geschlagen hat. Zu den größten Gegnern der Metaphysik gehören heute die linguistische analytische Philosophie, der logische Empirismus und die Wissenschaftstheorie (die allmählich den Begriff der Philosophie ersetzt). Alle modernen Philosophen werfen der Metaphysik vor, absichtlich die Realität mit Phantasien zu verwechseln. So vergleicht der Philosoph Carnap die Metaphysik mit der “Lyrik mit der Umhüllung einer Theorie” und die Metaphysiker mit “Musikern ohne musikalische Fähigkeiten”. Und der Philosoph L. Wittgenstein (Tractatus logico-philosophus, 1921) bewertet die Metaphysik als eine Beschäftigung innerhalb der Grenzen zwischen dem Verständlichen und dem Unsinnigen. Wittgenstein schreibt sehr interessant: “Wenn man von etwas nicht sprechen kann, soll man schweigen”. Bertrand Russel geht noch weiter und stellt fest: “Um ein guter Philosoph zu sein, muss man der Metaphysik abschwören”.
3. Metamorphose der Metaphysik
Die rasante Entwicklung der Naturwissenschaften (in Europa und den USA, nicht auf dem Balkan und auch nicht im orthodoxen Russland) zwang die Vertreter der Metaphysik, sich an die neuen Gegebenheiten etwas anzupassen. Es sind neue Naturwissenschaften entstanden, die sich auf die Sammlung und systematische Analyse von Daten stützen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass weder Gegenstände noch ihre Begriffe einen ewigen Charakter haben, statisch und unveränderlich sind. Die bestimmenden Prinzipien sowohl im Leben als auch in der Wissenschaft sind der ständige Wandel (Heraklit “Panta-rhei”:”Πάντα ρει”) und der Fortschritt, Generell besteht seit dem letzten Jahrhundert ein gewisses Interesse an der Metaphysik als Studienobjekt, aber einige Philosophen (z.B. Husserl) haben versucht, die Metaphysik als “Erste Philosophie” wiederzubeleben, um der menschlichen Existenz einen “tiefen Sinn” zu geben. Es stellt sich die berechtigte Frage, was die Menschen in dem riesigen Kulturkreis des Konfuzianismus ohne Gott und Metaphysik machen. Hat denn ihr Leben keinen Sinn?
Literatur-Quellen
-Aristoteles, Metaphysik, ISBN 978-3-7306-0215-7, Köln 2015
-I. Kant, Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, Leipzig 1979
-I. Kant, Kritik der reinen Vernunft, Leipzig 1986
-I. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, Leipzig 1978 -M. Buhr, Immanuel Kant, Leipzig 1967
- Oxford illustrierte Geschichte der westlichen Philosophie, Oxford University Press, 1994
-Geschichte des wissenschaftlichen Denkens in der Antike, hrsg. von einem Autorenkollektiv unter der Leitung von Fritz Jürss, Akademie der Wissenschaften, Berlin 1982
-A. Pichot, Die Geburt der Wissenschaft, Paris 1991
-H. Poller, Die Philosophen und ihre Kernideen, Ein historischer Überblick, ISBN 978-3-7892-8271-3, München 2007
-Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie, Hrsg. J. Mittelstraß, ISBN 3-476-02012-6. Stuttgart- Weimar, 2004, Bd. 2, S. 870-874, Bd. 4, S. 333-336 -Philosophisches Wörterbuch, herausgegeben von G. Klaus-M. Buhr, Bd. 2, S. 715-716, 1094, Berlin 1966
-DUDEN, Die Philosophie, Eine faktische Enzyklopädie der Philosophie, Hrsg. R. Ohlig, ISBN 3-411-02206-X
-Geschichte der mittelalterlichen Philosophie, Verlag der Wissenschaften, ISBN 3-326-00464-8, Berlin 1989 (Universitätslehrbuch)
-R. Carnap, Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache, Erkenntnis 2(1931), S.219-241 (schwer verständlich, aber sehr nützlich)
-M. Heidegger, Kant und das Problem der Metaphysik, Frankfurt 1985
-G. Knapp, Der antimetaphysische Mensch, Darvin-Marx-Freud, Stuttgart 1973 (ein tödlicher Schlag gegen die Metaphysik)
-W. Krampf, Die Metaphysik und ihre Gegner, Meisenheim 1973 (sehr aufschlussreich) -E. Topitsch, Vom Ursprung und Ende der Metaphysik, Eine Studie zur Weltanschauungskritik, München 1972. Hier wird das Ende der traditionellen scholastischen Metaphysik, die in der Theologie immer noch vorherrscht, evident.
-F. Kaulbach, Einführung in die Metaphysik, Darmstadt 1982 (Universitätshandbuch)  J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie, Bd. 2 Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019 (philosophisches Hohelied auf den Geist der Aufklärung)
-M. Blay, Dictionnaire des concept philosophiques, Paris 2013
-J. Grondin, Einführung in die Metaphysik, Verlag Herder 2006
-J.L. Pardo, La metafisica, Preguntas sin respuesta y problemas sin solucion, Valencia 2006 (vielsagender Titel: Die Metaphysik, Fragen ohne Antwort und Probleme ohne Lösung)
veröffentlicht in Griechisch in Καθημερινή (Kathimerini) in Auseinandersetzung mit dem griechischen Philosophen und Theologen Christos Giannaras (20.11.16)
Aus meinem Buch: Panos Terz, (Enzyklopädische und Allgemeinbildung, populärwissenschaftlich: Philosophie, Völkerrecht, Internationale Beziehungen, Politik), Band 1, ISBN: 978-620-0-61337-0, Saarbrücken 2020, 289 Seiten, S.68 ff.

Ευρωπαϊκός Διαφωτισμός, Αγγλικός Διαφωτισμός, Γαλλικός Διαφωτισμός

Ο κοσμοϊστορικός ΕΥΡΩΠΑΙΚΟΣ ΔΙΑΦΩΤΙΣΜΟΣ
Defensio Lucis  Aeternae Occidentalis versus “lucis sancti” orientalis virorum obscurorum theologorum orthodoxorum
(Υπεράσπιση του Αιωνίου Φωτός της Δύσης κατά του ανατολίτικου “αγίου φωτός” των σκοταδιστών  ορθόδοξων Θεολόγων)
Μία συστηματική, νηφάλια και εκλαϊκευμένη επιστημονική θεώρηση
1. Προοίμιον
Το παρόν ειδικό σχόλιο αποτελεί μίαν ακαδημαϊκή αντιπαράθεση με τη διαρκή δυσφήμιση του Ευρωπαϊκού Διαφωτισμού εκ μέρους του Θεολόγου και Φιλόσοφου κ. Χ. Γιανναρά. Επισημαίνω τον ακαδημαϊκό τρόπο της αντιπαράθεσης, κάτι που δεν εφαρμόζεται ούτε στον πολιτικό στίβο, ούτε στον ελληνικό τύπο, ούτως ή άλλως ούτε στο διαδίκτυο, όπου επικρατεί ένα κλίμα του συγκρουσιασμού, των αντεγκλήσεων, των διαστρεβλώσεων και των προσωπικών προσβολών. Το σχόλιο αφορά μόνο την εχθρική τοποθέτηση του κ. Γιανναρά στην επιφυλλίδα του έναντι του Διαφωτισμού, τον οποίο κατηγορεί σχεδόν για όλα τα κακά του κόσμου και γενικά έναντι του ατομοκεντρισμού και του φιλελεύθερου πνεύματος της Δύσης αενάως ηθικολογώντας χωρίς να παρουσιάσει ένα καλύτερο κοινωνικοπολιτικό και οικονομικό σύστημα, ενώ σημειώνεται μία τάση συμπάθειας σε αυταρχικούς πολιτικούς (Πούτιν, Ερντογκάν), εν μέρει και σε ολοκληρωτικά συστήματα. Εως τώρα δεν έχει γράψει, τί είναι κατά τη γνώμη του ο Διαφωτισμός. Περίμενα ματαίως πέντε έτη ελπίζοντας, ότι κάποιος θα έκανε την απαραίτητη συστηματική αντιπαράθεση με τις σκοταδιστικές θέσεις του κ. Γιανναρά, αλλά τελικά αποφάσισα να το κάνω εγώ, ειδάλλως θα περίμενα έως τη μεταφυσική, υπερβατική και φαντασιακή «Δευτέρα Παρουσία».
Τί σημαίνει άραγε η έννοια Διαφωτισμός; Πότε, σε ποιές χώρες και διατί έχει εμφανισθεί ο Διαφωτισμός; Ποιά είναι τα χαρακτηριστικά γνωρίσματα και οι καθοριστικές επιτεύξεις του; Διατί τον μισούν οι ιεράρχες και οι θεολόγοι του Ρωμαιοκαθολικισμού και ιδιαιτέρως της Ορθοδοξίας; Διατί υφίσταται ουδεμία σχέση μεταξύ των ιδεών του ατομοκεντρικού Διαφωτισμού και των αρχών των ολοκληρωτικών συστημάτων; Είναι οι βασικές ιδέες του Διαφωτισμού παρωχημένες, όπως ισχυρίζονται οι εχθροί του; Είναι η Μεταφυσική και ο Μυστικισμός του Χριστιανισμού και ιδιαιτέρως της Ορθοδοξίας επαρκείς και κατάλληλοι να αντικαταστήσουν στο 21ο αι. τον ήδη υλοποιημένο Διαφωτισμό; Επιδιώκουν στα σοβαρά να επανέλθουν στο Μεσαίωνα;
2. Εννοια του Διαφωτισμού
α) Υπό την ευρύτερη έννοια  ο Διαφωτισμός σημαίνει την ατομική επιδίωξη μίας αυτοτελούς νοημοσύνης του ανθρώπου. Τον ευστοχότερο ορισμό του Διαφωτισμού έχει διατυπώσει ο Γερμανός ο κορυφαίος Φιλόσοφος Ιmmanuel Kant: « έξοδος του ανθρώπου από την αυθυπαίτια ανωριμότητητά του». Πέραν τούτου μας διδάσκει ο Kant: «Ανωριμότητα είναι η ανικανότητα να χρησιμοποιήσει κανείς το νου του χωρίς την καθοδήγηση από κάποιον άλλον». Κάθε Διαφωτισμός προϋποθέτει Κριτική στις κυριάρχουσες επίσημες απόψεις περί της φύσης, του ανθρώπου, της κοινωνίας, του κράτους, του θεού (των θεών), των ηθικών και των νομικών κανόνων. Κανόνες, οι οποίοι προέρχονται από έξω, από άλλους αποτελούν «χειροπέδες μίας παντοτινής ανωριμότητας» (Kant). Ο Διαφωτισμός διακηρύττει την πρόοδο της κοινωνίας και της ανθρωπότητας ως μία χρονοβόρα διαδικασία και πρεσβεύει τη βασική άποψη, ότι ο νους (ΛΟΓΟΣ) είναι σε κάθε άνθρωπο έμφυτος και ότι η ΑΥΤΟΝΟΜΙΑ του ανθρώπινου Λόγου (όχι ο θεός) αποτελεί την υψίστη εξουσία για τον άνθρωπο περί του τί είναι καλό ή κακό, αληθές ή ψευδές. Αλλά μόνον η κατάλληλη παιδεία οδηγεί σε τέτοια ανθρώπινη ικανότητα.
β) Συγκεκριμένα πρόκειται για ένα διανοητικό και φιλοσοφικό κίνημα, το οποίο αντανακλούσε τις οικονομικές, και πολιτικές επιδιώξεις του Τρίτου κοινωνικού στρώματος και δη του αστικού στο πλαίσιο της χειραφέτησής του από τα δεσμά του φεουδαλικού απολυταρχισμού. Ως διανοητικό κίνημα ο Διαφωτισμός έχει εμπεδωθεί  μέσω συνεχούς και άκρως επιτυχούς σύγκρουσης με τον Σχολαστικισμό, τη Μεταφυσική, το Μυστικισμό, το μονοπώλιο της «Αλήθειας» και γενικά με την καθυστέρηση και το ΣΚΟΤΟΣ του Χριστιανισμού και δη του Ρωμαιοκαθολικισμού. Δεν είναι λοιπόν τυχαίο που αυτό το κίνημα έχει άμεση σχέση με το πραγματικό Φως του ανθρώπινου λόγου και της επιστήμης κατά του φαντασιακού και «υπερβατικού» «φωτός του αγίου πνεύματος», δηλαδή κατά του ΣΚΟΤΑΔΙΣΜΟΥ, ο οποίος ακόμη επικρατεί στις χώρες με ορθόδοξη παράδοση “από την Κρήτη έως το Βλαδιβοστόκ ” (Στέλιος Ράμφος) καθώς και στις ισλαμικές χώρες. Τοιουτοτρόπως  η Εποχή του Διαφωτισμού έxει αυτονομασθεί ως «the Age of enlightenment“, „ le siegle des lumieres“ή „siecle eclaire“(γαλλ.), „Aufklärung“(γερμαν.), „Illumιnismo“(ιταλ.) , „Illustracion“ (ισπαν.) και „prosvetschenije“(ρως.)
3. Ιστορικές ρίζες και βάσεις του Ευρωπαϊκού Διαφωτισμού
Η Ιστορία της Φιλοσοφίας στην Ευρώπη αξιολογεί γενικά την αρχαία ελληνική Φιλοσοφία και ιδιαιτέρως τους Σοφιστές ως την πρώτη ρίζα του Διαφωτισμού. Κατά τη γνώμη μου  ο αρχαίος ελληνικός Διαφωτισμός έχει τις ρίζες του στον Υλισμό των Φιλοσόφων της Ιωνίας, έπονται ο Δημόκριτος, ο Επίκουρος και ιδίως οι Σοφιστές. Σύμφωνα με τον Εγελο (Hegel) οι Σοφιστές είναι οι φορείς του αρχαίου ελληνικού Διαφωτισμού). Κατόπιν αναφέρονται η Αναγέννηση και το κίνημα του Ανθρωπισμού (Humanismus) μέσω της νέας Εικόνας του ανθρώπου και δη του ανθρώπου με εξελιγμένη ΑΥΤΟΠΕΠΟΙΘΗΣΗ και μεγάλη γενική μόρφωση, κάτι που αντιτίθετο διαμετρικά στη χριστιανική Εικόνα του ανθρώπου. Ο Διαφωτισμός έχει στηριχθεί εκτός τούτου σε επιτεύξεις των φυσικών επιστημών (Galilei ως εμπεδωτής της σύγχρονης φυσικής επιστήμης μέσω του πειράματος), Keppler (ηλιοκεντρισμός), Newton (νόμος της έλξης-βαρύτητας, «Philosophiae naturalis principia methematica» : “Μαθηματικές Αρχές περί της Φιλοσοφίας της Φύσης”,1687), οι οποίες έχουν κυριολεκτικά συγκλονίσει την κοσμοαντίληψη του Χριστιανισμού υπό τη μορφή του Ρωμαιοκαθολικισμού. Τοιουτοτρόπως προετοίμασαν το έδαφος για νέες φιλοσοφικές θεωρίες και για τη ραγδαία εξέλιξη των επιστημών.
4. Αγγλία, η γενέτειρα του Ευρωπαϊκού Διαφωτισμού
Δεν είναι ευρέως γνωστό, ότι ο Διαφωτισμός έχει εξελιχθεί πολυδιάστατα πρώτα στην Αγγλία. Αυτός είναι ο λόγος, γιατί παρακάτω παρουσιάζω τους σημαντικότερους Αγγλους Διαφωτιστές, οι οποίοι ήταν στην κυριολεξία δάσκαλοι των Γάλλων Διαφωτιστών, σχετικά εκτενώς. Ετσι αποδίδω στους ήρωες και «αγίους» της ευρωπαϊκής προόδου και της επιστήμης φόρο τιμής. Θα γίνει βαθμιαία αντιληπτό, ότι οι καθοριστικές οικονομικές πολιτικές και κοινωνικές αξίες του Δυτικού Κύκλου Πολιτισμού ύστερα από το Μεσαίωνα έχουν την αφετηρία στην Αγγλία. Ηδη κατά το τέλος του 16ου αι. αρχισε η διαδικασία χειραφέτησης της αγγλικής αστικής τάξης, επί τη βάσει της παραγωγής και ταυτόχρονα έλαβε χώραν πρωτίστως μέσω της “Glorious Revolution” (“Ενδοξη Επανάσταση”, 1688/1689) μία ελαφρά αστικοποίηση της αριστοκρατίας. Στο πέρασμα από τον 17ο προς τον 18οαι. ο αγγλικός Διαφωτισμός έχει φθάσει στο αποκορύφωμά του.
Αφετηρία του Διαφωτισμού ήταν ο FRANCIS BACON (16ος-17ος αι.), ο γενάρχης του αγγλικού υλισμού και σχεδόν όλων των εμπειρικών επιστημών. Στο διεθνώς γνωστότατο έργο του «Essays» (“Πονήματα”) εμπεδώνει τη θεωρία του common sense (κοινός νους), η οποία έχει επηρεάσει πολύ την ευρωπαϊκή φιλοσοφική αντίληψη. Στο έργο του «Novum organum scientiarum» ( “Νέον Οργανον των Επιστημών”,1620), προτείνει ένα πρόγραμμα μεταρρύθμισης της επιστήμης με σκοπό τη ριζική μεταλλαγή των ανθρωπίνων και των κοινωνικών σχέσεων. Το σχεδόν απίστευτο έγκειται στην προσπάθειά του, να συμβάλλει μέσω φιλοσοφικών γνώσεων στον εκμοντερνισμό της παραγωγής («Nova Atlantis»). Σήμερα ονομάζεται αυτό Πρακτική Φιλοσοφία (στην Ευρώπη υπάρχουν ήδη τέτοιες πανεπιστημιακές έδρες). Ο Bacon έχει διατυπώσει και το εξής διάσημο: «Γνώσις είναι ισχύς». Ακολούθησε o THOMAS HOBBES (επίσης 16ος-170ς αι.), ο οποίος έχει εξελίξει τις απόψεις του F.Bacon μεν περαιτέρω, αλλά ήταν αντίθετος με μερικές θεϊστικές τάσεις του Bacon. Απαίτησε να εκδιωχθεί η Θρησκεία από τη Φιλοσοφία, η οποία δέον να ασχολείται με τα σώματα, εννοώντας όχι μόνον το ανθρώπινο (φυσικό), αλλά και το κρατικό (τεχνητό) σώμα, το οποίο δημιουργείται μέσω συνθηκών μεταξύ των ανθρώπων. Επομένως προτείνει τη «Filosofia naturalis» (“Φιλοσοφία της Φύσης”) και τη «Filosofia civilis» (“Φιλοσοφία του Πολίτου”). Τα σπουδαιότερα συγγράμματά του είναι «The Elements of Law, nature and politics» (“Τα Στοιχεία του Δικαίου, της Φύσης και της Πολιτικής”), «De cive» (Περί του Πολίτου”) και το περιβόητο «Leviathan», στο οποίο εμπεδώνεται μία νέα Θεωρία του κράτους. Ταυτόχρονα απορρίπτει τη μεσαιωνική θεολογική ψευδοθεωρία του κράτους. Εν ολίγοις, το ξήλωμα των παρωχημένων και άχρηστων θεολογικών απόψεων συντελείται βαθμιαία, μεθοδικά και συστηματικότατα και τελικά επιτυχέστατα.
Ο σημαντικότερος Φιλόσοφος του αστικού κοινωνικού στρώματος στα τέλη του 17ου αι. ήταν o John Locke. Το έργο του «An essay concerning human understanding» (” Πόνημα περί της ανθρωπίνης νοημοσύνης”) εμπεδώνει τη Σενσουαλιστική Γνωσιοθεωρία, η οποία αποτελεί το φονταμέντο της Φιλοσοφίας του Ευρωπαϊκού Διαφωτισμού και ιδιαιτέρως του Σενσουαλιστικού Υλισμού. Ο Locke εκφράζει αντίθεση στον ισχυρισμό του Descartes, ότι οι ιδέες είναι σε κάθε άνθρωπο έμφυτες. Εν τούτοις, αυτός παραμένει ένας ιδεαλιστής Φιλόσοφος, γιατί διαπιστώνει, ότι υπάρχουν δύο αλήθειες: μια την οποία εκλαμβάνει η ανθρώπινη νοημοσύνη αφ ενός και η αλήθεια της “θεϊκής αποκάλυψης” αφ ετέρου. Στο σημαντικότατο για την ευρωπαϊκή Θεωρία του κράτους και τη Θεωρία του φυσικού Δικαίου (“φύσει δίκαιον”, “jus naturae”) συγγράμματός του «Two treatises of government» (“Δύο μελέτες περί της κυβερνήσεως”) πρεσβεύει την άποψη, ότι το κράτος βασίζεται σε μία συνθήκη μεταξύ του λαού και του άρχοντα, και ότι πρέπει να υπάρχουν δύο εξουσίες, η νομοθετική και η εκτελεστική. Είναι η πρώτη φορά που έχει διατυπωθεί κάτι τέτοιο στη νεώτερη ευρωπαϊκή ιστορία. Ονομάζει ένα τέτοιο κράτος «κράτος του Λόγου» (ratio). Ενα από τα σπουδαιότερα καθήκοντα του κράτους είναι κατά τηνγνώμη του η προστασία του δικαίου της ατομικής ιδιοκτησίας. Αυτό ανταποκρίνεται πλήρως στα ταξικά συμφέροντα της ανερχόμενης αστικής τάξης και του καπιταλισμού. Επονται Μασόνοι και Ντεϊστές (π.χ. Anthony Collins, Matthews Tindal, John Toland et alt.), οι οποίοι έχουν επιτεθεί μετωπικά, εντατικά και συστηματικά εναντίον της Θρησκείας και της Σχολαστικιστικής Θεολογίας, την οποία θεωρούσαν ως το μεγαλύτερο εχθρό τους. Εν ολίγοις: Η κατατρόπωση της σχολαστικιστικής Θεολογίας αποτελούσε την conditio sine qua non για την εμπέδωση της επιστημονικής γνώσης και μεθοδολογίας. Οι Αγγλοι συνέχισαν την αποδόμηση της Θρησκείας και της Θεολογίας της και στον τομέα της Ηθικής Φιλοσοφίας απορρίπτοντας ό,τι έχει σχέση με τη μεσαιωνική χριστιανική ηθική. Εδώ πρωτοστάτησαν ο ιατρός Bernard de Mandeville και ο κόμης Shaftesbury. Ο πρώτος εκφράζει στο σύγγραμμά του «The Fable of the Bees : or Privat Vices, Public Benefits» (“Το Παραμύθι των Μελισσών: Προσωπικά Αμαρτήματα ως Δημόσια Πλεονεκτήματα”) ισχυρό μίσος και μεγίστη απέχθεια έναντι της αφάνταστης υποκρισίας της χριστιανικής ηθικής και διατυπώνει την άποψη, ότι εγωϊσμός, απάτη, απληστία κλπ. είναι ανθρώπινα φαινόμενα όμως υπερεξελιγμένα σε ιερείς, πλουσίους και πολιτικούς. Μόνον σε μερικές περιπτώσεις υπερβάλλει θέλοντας να αντιμετωπίσει τέτοιες συνήθειες μόνον μέσω νόμων και της κρατικής εξουσίας. Ο εγωϊσμός, όπως ο Mandeville τον αντιλαμβάνεται, που δεν αντιτίθεται στους νόμους, μπορεί κάλλιστα να συμφωνεί στα πλαίσια της ανθρώπινης κοινωνίας με το γενικό συμφέρον. Ο ντεϊστής Shaftesbury απορρίπτει και τον Υλισμό και τη χριστιανική ηθική και νομίζει, ότι το ηθικό είναι σε κάθε άνθρωπο έμφυτo. Kατά τη γνώμη του, έχει κάθε άνθρωπος τη δυνατότητα να εκλάβει μέσω του Λόγου του, ποιές δiκές του ή ξένες πράξεις είναι στην αστική κοινωνία επιτρεπτές και ηθικές. Σκοπός του είναι να επιτευχθεί στην κοινωνία ο ανθρωπισμός. Στην περαιτέρω εξέλιξη του Εμπειρισμού, του Σενσουαλισμού και του Σκεπτικισμού (αντίπαλος της Μεταφυσικής) έχει συμβάλλει και ο Φιλόσοφος, Οικονομολόγος και Ιστορικός David Hume, ο οποίος έχει ασκήσει επιρροή ακόμη και στις φιλοσοφικές αντιλήψεις του I.Kant (κυρίως στο έργο του «Kritik der reinen Vernunft»), στον ευρωπαϊκό Θετικισμό και στην Αναλυτική Φιλοσοφία.
Ο πιο γνωστός αντίπαλος του Αγγλικού Διαφωτισμού ήταν αυτονοήτως ένας κληρικός, ο επίσκοπος George Berkeley, υπέρμαχος φυσικά της Υποκειμενικής Ιδεαλιστικής Φιλοσοφίας. Στο κύριο έργο του «Treatise concerning the principles οf human knowledge» (“Μελέτη περί των αρχών της ανθρώπινης γνώσεως”, 1710) απορρίπτει την ύπαρξη μίας αντικειμενικής πραγματικότητας και ισχυρίζεται, ότι αυτό που γενικά ονομάζουμε πραγματικότητα αποτελεί μόνον μία σύνδεση αισθημάτων, τα οποία προκαλεί ο Θεός στο ανθρώπινο μυαλό (sic). Σε αυτή τη μεσαιωνική σχολαστική αντίληψη βασίζεται η «Γνωσιοθεωρία» του. Σε τέτοιο καθυστερημένο επίπεδο εστιάζεται ακόμη (ίσως και αιωνίως) και η θεολογική Μεταφυσική της Ορθοδοξίας.
Οι πρυτανεύουσες απόψεις των Αγγλων (και Σκωτσέζων) Διαφωτιστών έχουν εκφρασθεί αργότερα με συνέπεια και συστηματικότητα από άλλους Φιλόσοφους, όπως π.χ. από τον Jeremy Bentham και τον John Mill. Ο Jeremy Bentham («An Introduction to the Principles of Morals and Legislation“( ” Εισαγωγή στις Αρχές της Ηθικής και της Νομοθεσίας “) έγινε διεθνώς φημισμένος ως θεμελιωτής του Ηδονιστικού Ουτιλιταρισμού (Ηδονιστικός Ωφελιμισμός). Σύμφωνα με την Αρχή του Ωφελιμισμού  η ηθική ποιότητα των ανθρωπίνων πράξεων εξαρτάται από το εάν αυτές μεγεθύνουν την ευτυχία όλων των ατόμων, τα οποία έχουν κάποια σχέση με αυτές. Σύμφωνα με τη δική του αντίληψη περί του „καλού του συνόλου“ αυτό εξαρτάται από τα συμφέροντα των πολιτών. Μέσω του Ουτιλιταρισμού ερμηνεύεται θεωρητικά το ανθρώπινο πράττειν υπό το νόημα, ότι η επίτευξη του Οφέλου είναι το κινητήριο μοτίβο των πράξεών του. Εδώ σημειώνεται μία άμεση σχέση μεταξύ του Ατομοκεντρισμού και του Ωφελιμισμού.
Στην περαιτέρω επεξεργασία και εξέλιξη του αγγλικού Ουτιλιταρισμού έχει συμβάλλει και ο John Mill („Utilitarianism“:”Ωφελιμισμός” “). Μεταξύ άλλων γράφει:“Θα ήθελα εκ νέου να επαναλάβω, ότι οι αντίπαλοι της Ωφελιμιστικής Αρχής σπάνια το αναγνωρίζουν: Οτι η ευδαιμονία, η οποία αποτελεί για τον ουτιλιταριστή μοραλιστή το ηθικόν μέτρον, δεν είναι η δική του ευδαιμονία του ενεργούντος, αλλά όλων των συμπραττόντων“. Το κύριο μήνυμά τους είναι το εξής: Μεταξύ της ατομικής και της γενικής Ευδαιμονίας   ουδεμία αντίθεση επιτρέπεται, δηλαδή να σκέπτεται το συγκεκριμένο άτομο φυσικά το δικό του, αλλά και ταυτόχρονα και το Ωφέλημα για όλην την κοινωνία. Αυτό μπορεί να αξιολογηθεί ως διαλεκτική σχέση μεταξύ του συμφέροντος του ατόμου και του συμφέροντος της κοινωνίας. Δηλαδή δεν πρόκειται για μονόδρομο και εγωϊστικό συμφέρον. Ο Bentham και o Mill έχουν θεμελιώσει τον αγγλικό Ουτιλιταρισμό, ο οποίος εκπέμπει ένα ενδιαφέρον μήνυμα: „ the greatest happines of the greatest number“ (” η μεγίστη ευτυχία για τον μέγιστο αριθμό” (ανθρώπων). Πρωτίστως μέσω αυτής της θεωρητικής τοποθέτησης έχει δικαιολογηθεί ο φιλελευθερισμός, σύμφωνα με τον οποίο η μεγέθυνση του Οφέλους του ενός μπορεί να επιφέρει τη μεγέθυνση του Οφέλους όλης της κοινωνίας.
5. Γαλλικός Διαφωτισμός, Αποκορύφωμα και υλοποίηση του Ευρωπαϊκού Διαφωτισμού
Ο Γαλλικός Διαφωτισμός έχει δεχθεί μεγάλη ώθηση από τη σύγκρουση μεταξύ του τρίτου κοινωνικού στρώματος και της φεουδαλικής απολυταρχικής Μοναρχίας, κάτι που ήταν καθοριστικό σε όλο τον 18οαι. Ο Διαφωτισμός έχει εμφανισθεί ως κίνημα των Γάλων διανοουμένων στη μεταβατική περίοδο από τον17ο προς τον 18ο.αι. σε συνδυασμό με τη γενική κρίση του Ancien Régime και έφθασε στο crescendo του μέσω της νικήτριας Αστικής Επανάστασης το 1789 και της καθολικής εγκαθίδρυσης της εξουσίας της αστικής τάξης. Στην Γαλλία σημειώνεται μία ιδία μορφή του Διαφωτισμού, του οποίου το ιδιαίτερο χαρακτηριστικό γνώρισμα ήταν ο ριζοσπαστισμός και ή άμεση επαφή με την πολιτική και την κοινωνική πραγματικότητα. Διαπιστώνουμε συνολικά τρία βασικά στάδια του Γαλλικού Διαφωτισμού: Το πρώτο στάδιο (πρώιμος Διαφωτισμός) έχει ως χαρακτηριστικά στοιχεία α) μία κοσμοαντίληψη, η οποία έχει επηρεασθεί καθοριστικά από τη σενσουαλιστική Θεωρία του Locke και β) την απόρριψη του Ρασιοναλισμού του Descartes. Ο γαλλικός τρόπος ζωής, όπως η απόλαυση hic et nunc και όχι σε ένα φαντασιακό μεταθανάτιο «παράδεισο» καθώς και ο αντιμεταφυσικαλισμός, ο αντικληρικαλισμός και ο αντιθεολογισμός απαιτούσαν στην ουσία κοινωνιολογικές, υλιστικές, αντιμεταφυσικές, αθεϊστικές και αντιθρησκευτικές θεωρίες. Ο πρώτος θεωρητικός του Γαλλικού Διαφωτισμού ήταν ο Pierre Bayle («Dictionnaire historique et critique» : “Ιστορικό και κριτικό Λεξικό” 1697) έχει πρωτοστατήσει στην παραλαβή του αγγλικού common sense, έχει συμβάλλει επιτυχώς στην κονιορτοποίηση της Σχολαστικιστικής Μεταφυσικής και έχει διατυπώσει εντόνως την άποψη, ότι η αθεϊστική κοινωνία γρήγορα θα επικρατήσει, γιατί οι αθεϊστές είναι έντιμοι, ενώ η θρησκεία έχει μέσω της δεισιδαιμονίας και της ειδωλολατρικής λειτουργίας στις χριστιανικές εκκλησίες εξαθλιώσει από ηθική άποψη τον άνθρωπο. Μερικά έτη αργότερα εμφανίσθηκε στο σκηνικό των Διαφωτιστών ο Bernard Le B. De Fontenelles με τρία σημαντικά συγγράμματα ( „Digression sur les Anciens et les Modernes „(” Θεώρηση των Παρελθόντων και των Συγχρόνων”),„Histoire des oracles“ ( “Ιστορία των Μαντειών” ) και „ “De l`origine des fables“ ( “Περί της προελεύσεως των παραμυθιών”), στα οποία ασχολείται κυρίως με την βαθμιαία εξέλιξη του ανθρωπίνου πνεύματος υπό το νόημα της Προόδου. Εδώ πρόκειται για τον πρώτο Φιλόσοφο, ο οποίος έχει ανακαλύψει την Πρόοδο ως βασικό νομοτελειακό κανόνα της ιστορίας της ανθρωπότητας. Αυτή η λίαν καινότομη άποψη έχει περαιτέρω εξελιχθεί ιδιαιτέρως από τον Φιλόσοφο Holbach φιλοσοφικά καθώς και πολιτικά με ριζοσπαστικό τρόπο. Με τον μεγάλο ρόλο της Προόδου στην ανθρώπινη ιστορία έχει ασχοληθεί υπό τον φακό της Ιστορίας της Φιλοσοφίας και ο Condorcet στο έργο του „Esquisse des progres de l`esprit humaine“ ( “Σχέδιο μίας παρουσιάσεως της προόδου του ανθρωπίνου λόγου”). Αλλά ο σημαντικότερος Γάλλος Διαφωτιστής («Ηεγεμόνας» του Γαλλικού Διαφωτισμού) στο πρώτο ήμισυ του 18ου αι. ήταν ο Voltaire (François-Marie), ο οποίος αποφάσισε να πάει στην Αγγλία για τρία χρόνια (1694-1778), όπου έχει ασχοληθεί υπό το νόημα σπουδών συστηματικά με τη νέα Φυσική Επιστήμη του Newton και με τη σενσουαλιστική Γνωσιοθεωρία του Locke. Δηλαδή έχει αναγνωρίσει τους Αγγλους ως Φωτοδότες της επιστημονικής σκέψης. Εχοντας μία τόσο ισχυρή επιστημονική βάση κατόρθωσε να συνδυάσει το νέο Φυσικό Δίκαιο (φύσει δίκαιον,jus naturae, jus naturalis) , με την Εμπειρία και τελικά με τον ανθρώπινο Λόγο. Αντικειμενικά έχει προετοιμάσει μίαν άκρως πειστική φιλοσοφική επιχειρηματολογία για τη δημιουργία της αστικής κοινωνίας και για την εγκαθίδρυση του αστικού κράτους. Αρχισε ήδη να κινείται βαθμιαία από τη Θεωρία στη μελλοντική Πράξη. Και ο Voltaire αξιολογεί τη θρησκεία ως πηγή της δεισιδαιμονίας, του φανατισμού, της κακίας, της αμάθειας και της καταπίεσης του λαού. Γι αυτόν  πρωταρχικός σκοπός ήταν να απελευθερώσει την ανθρωπότητα (όχι μόπο τον γαλλικό λαό) μεταξύ άλλων και από τη θρησκευτική δεισιδαιμονία και την αδιαλλακτικότητα της χριστιανικής εκκλησίας. Εν τούτοις δήλωσε τουλάχιστον μια φορά, ότι η θρησκεία είναι κατάλληλη και απαραίτητη για τη χειραγώγηση και διοίκηση του λαού. Δηλαδή δεν ήταν μόνο θεωρητικός, αλλά και πραγματιστής.
Σε σύγκριση με το Voltaire ο Charles de S. de Montesqieu ήταν μόνον εν μέρει Διαφωτιστής. Στο έργο του «De l`esprit des lois“ (” Περί του πνεύματος των νόμων”) έχει αναπτύξει την άποψή περί των τριών εξουσιών νομοθετική, εκτελεστική και δικαστική εξουσία, κάτι που έχει όχι αμέσως αλλά τον 19ο και τον 20αι. αναγνωρισθεί ως υπόδειγμα φιλελεύθερης αστικής Θεωρίας του κράτους.
Το δεύτερο στάδιο του Γαλλικού Διαφωτισμού είχε ως αφετηρία το «Code de la nature» του Morely και τον Jean-Jacques Rousseau, του οποίου η συμβολή στις επιτυχίες του Διαφωτισμού πρωτίστως μέσω του πολιτικού συγγράμματός του „Contrat social“ (“Κοινωνικό Συμβόλαιο”) καθώς και των άλλων έργων του „Discours sur les sciences et les arts“ (“Μελέτη περί των επιστημών και των καλών τεχνών”,1750) , „Discours sur l`origine et les fondements de l` inégalité parmi les hommes“ ( “Μελέτη περί της προελεύσεως και των βάσεων της ανισότητος μεταξύ των ανθρώπων”, 1754), «Nouvel Héloise» και „Emile“ ήταν όντως τεράστια και καθοριστική. Τοιουτοτρόπως  αυτός έχει ενδυναμώσει το ιδεολογικό και πολιτικό υπόβαθρο του αναγκαίου αγώνα της αστικής τάξης κατά του φεουδαλικού απολυταρχικού συστήματος, το οποίο εμπόδιζε την εξέλιξη των παραγωγικών δυνάμεων και την αλλαγή του κοινωνικοπολιτικού status quo. O Rousseau ήθελε μία κοινωνία ισότιμων και μορφωμένων πολιτών χωρίς πλούσιους και φτωχούς, χωρίς καταπίεση, όπου θα ίσχυε η “Volonté Générale” (“Γενική Βούληση”) και όχι η “Volonté de tous” (“Βούληση όλων”) που σημαίνει το άθροισμα των βουλήσεων των πολιτών σε ένα κράτος. Θα μπορούσαμε να το διατυπώσουμε και διαφορετικά: Συμφέρον του συνόλου (Δημόκριτος) ή «το κοινόν καλόν» (Αριστοτέλης), αλλά οι Φιλόσοφοι και οι Πολιτολόγοι της ανερχόμενης αστικής τάξης ήθελαν οπωσδήποτε να επισημάνουν την πανανθρώπινη πτυχή των αστικών επιδιώξεων και εννοιών (επιτυχέστατο τέχνασμα ιστορικών διαστάσεων). Ετσι κατόρθωσαν να ομιλούν και να ενεργούν όχι μόνον στο όνομα της αστικής τάξης, αλλά και στο όνομα όλου του λαού. Στα πλαίσια του διαφωτιστικού κινήματος υπήρχε και μία πτέρυγα των οπαδών του Μηχανιστικού Υλισμού (la Mettrie, C. Helvetius, D`Holbach και ο σημαντικότερος από όλους ο Denis Diderot). Αυτοί είχαν ως βάση της τοποθέτησής των τη φυσική του Descartes, τη Θεωρία περί της Φυσικής του Newton και τον Υλιστικό Σενσουαλισμό του Locke. Οι υλιστικές ή και ντεϊστικές απόψεις τους έχουν ασκήσει καθοριστική επιρροή στη γαλλική νεολαία της προεπαναστατικής εποχής. Αυτό έχει συντελεσθεί πρώτα από όλα μέσω της περίφημης «Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers“ (“Εγκυκλοπαίδεια ή εξηγητικό Λεξικόν των επιστημών, των καλών τεχνών και των επαγγελμάτων”, 1751-1772) , την οποία εξέδωσαν o Diderot και D` Alembert, αλλά έχουν συμμετάσχει με άρθρα σχεδόν όλοι οι Διαφωτιστές. Κυρία επιδίωξη ήταν η μόρφωση όλου του λαού επί τη βάσει επιστημονικών γνώσεων και κατά της χριστιανικής Μεταφυσικής και γενικά κατά του θρησκευτικού σκοταδισμού. Μέσω αυτού του αξιοθαύμαστου επιστημονικού έργου έχει λάβει χώραν ίσως το πιο δυνατό χτύπημα κατά της σκοταδιστικής Θεολογίας. Το τραύμα των εκπροσώπων των κληρικών και της Θεολογίας εστιάζεται τόσο βαθειά στην ψυχή τους που ακόμη και σήμερα τρομάζουν, όταν ακούν τη λέξη ΕΓΚΥΚΛΟΠΑΙΔΕΙΑ, ή όταν κάποιος μιλάει για εγκυκλοπαιδική μόρφωση, την οποία προσπαθούν να υποβιβάσουν και να συκοφαντήσουν, υπογραμμίζοντας τη «γνώση» περί φαντασιακών και ψευδοδιανοητικών και μεταφυσικών αερολογιών. Μπορούμε να συγκρίνουμε τη γαλλική Εγκυκλοπαίδεια με μίαν ατομική βόμβα κατά του σκοταδισμού. Το διαφωτιστικό Ius Rationis (Δίκαιο του Ορθού λόγου: ΟΡΘΟΛΟΓΙΣΜΟΣ) ή το ΦΩΣ του ανθρωπίνου ΛΟΓΟΥ έχει ολοσχερώς συντρίψει το “αγιον φως” ή στην ουσία τον θρησκευτικό σκοταδισμό.
Το τρίτο στάδιο του Γαλλικού Διαφωτισμού (Υλoποίηση) έχει λάβει χώραν κάτω από την επίδραση του αμερικανικού εμφυλίου πολέμου για ανεξαρτησία και της εμπέδωσης ενός δημοκρατικού συστήματος στις ΗΠΑ («Virginia Declaration of Rights“) και έχει φθάσει στο αποκορύφωμά της μέσω της αστικής επανάστασης το 1789. Εμφανίσθηκαν άλλοι πρωταγωνιστές, όπως ο J.P.Marat, o J.P. Brisot , o A.N. de Condorcet και ο Abe E.J. Sieres, οι οποίοι έχουν ασχοληθεί στα συγγράμματά τους κυρίως με την αντικατάσταση του σάπιου φεουδαλικού συστήματος με το αστικό σύστημα. Εχει επίσης αποδειχθεί, ότι η αστική τάξη δεν ήταν ενιαία. Ηδη άρχισαν οι αντιπαραθέσεις και συχνά οι εξοντωτικές συγκρούσεις μεταξύ των Γιρονδίνων και των Ιακωβίνων (Maximilien Robespierre).
Μία από τις μεγαλύτερες, αληθώς κοσμοϊστορικές επιτεύξεις της Αστικής Επανάστασης είναι η ατομοκεντρική „Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen“, η οποία έχι συγκλονίσει τα φεουδαλικά καθεστώτα και τα εξωπραγματικά θεολογικά κατασκευάσματα. Ο θεοκεντρισμός έχει αντικατασταθεί εσαεί με τον υπέροχο ΑΝΘΡΩΠΟΚΕΝΤΡΙΣΜΟ υπό τη μορφή του ΑΤΟΜΟΚΕΝΤΡΙΣΜΟΥ. Βαθμιαία έγινε αντιληπτό, ότι το “βασίλειο” της ανθρώπινης νοημοσύνης ήταν απλούστατα η εξουσία της αστικής τάξης, η ισότητα ήταν τελικά μόνον η ισότητα των πολιτών προ των δικαστηρίων, και γενικά έχει εγκαθιδρυθεί μία αστική και δημοκρατική Ρεπούμπλικα, ένα κράτος του δικαίου, επί τη βάσει των ανθρωπίνων δικαιωμάτων, των ελευθεριών των πολιτών και των τριών εξουσιών του κράτους. Αλλά ο διαχωρισμός κράτους και εκκλησίας έχει επιτευχθεί πολύ αργότερα (1905) μέσω του “Loi relative à la séparation des Eglises et de l’Etat”.Οι εκκλησίες και κοινότητες των πιστών δεν είναι δια νόμου αναγνωρισμένες, το θρησκευτικό μάθημα καθώς και θρησκευτικά σύμβολα είναι στα σχολεία απαγορευμένα, και το κράτος δεν εισπράττει φόρους για την εκκλησία.
ΟΙ χώρες με ορθόδοξη είναι και σε αυτό το σημαντικότατο πεδίο καθυστερημένες, γιατί στο μυαλό του μεσαίου ορθόδοξου εστιάζεται σχεδόν αρχετυπικά μία μεσαιωνική Εικόνα του Ανθρώπου και μία τελείως παρωχημένη σχολαστικιστική ορθόδοξη Κοσμοαντίληψη, η οποία εμποδίζει κάθε γνήσια και αποτελεσματική Πρόοδο μέσω βασικών, ριζικών και διαρθρωτικών μεταρρυθμίσεων αρχίζοντας με τον αναγκαιότατο διαχωρισμό Κράτους και Εκκλησίας. Χωρίς έναν ριζικό εξευρωπαϊσμό, εξορθολογισμό και εκσυγχρονισμό αυτές οι χώρες δεν έχουν η Ελλάδα.
Συμπεράσματα
1.Ο Ευρωπαϊκός Διαφωτισμός ξεκίνησε από την Αγγλία, όπου έχουν διατυπωθεί συστηματικά οι φιλοσοφικές Θεωρίες Σενσουαλισμός, Εμπειρισμός, Σκεπτικισμός, Υλισμός, Ουτιλιταρισμός, Ντεϊσμός καθώς και ο Αθεϊσμός.
2. Οι βασικές απόψεις του Αγγλικού Διαφωτισμού ήταν συγκεκριμένη έκφραση των οικονομικών, πολιτικών και κοινωνικών συμφερόντων της ανερχόμενης αστικής τάξης. Η εγκαθίδρυση του Παρλαμενταρισμού και η εμπέδωση της Βιομηχανικής Επανάστασης έχουν άμεση σχέση με το Διαφωτισμό.
3. Η κατατρόπωση της ολέθριας επιρροής της σκοταδιστικής Σχολαστικιστικής Θεολογίας και του χριστιανικού κλήρου σε όλο τον βίο ήταν η πρωταρχική και ευγενής επιδίωξη των Διαφωτιστών.
4. Οι Αγγλοι (και Σκωτσέζοι) Διαφωτιστές είναι οι πολιτισμικοί και επιστημονικοί κληρονόμοι των αρχαίων Ελλήνων Υλιστών Φιλοσόφων.
5. Ο Αγγλικός Διαφωτισμός είναι ατομοκεντρικός.
6. Ο Αγγλικός Διαφωτισμός και η υλοποίησή του στον πολιτικό στίβο έχουν συμβάλλει στην εμπέδωση βασικών ελευθεριών („civil liberties“) και δικαίων („rights of Englishmen“).
7. Ο Γαλλικός Διαφωτισμός έχει παραλάβει τις βασικές θεωρίες του Αγγλικού Διαφωτισμού, τις έχει συγκεκριμενοποιήσει και τελικά υλοποιήσει. Είναι σε σύγκριση με τον Αγγλικό Διαφωτισμό πιο ριζοσπαστικός, πιό πολιτικός και πιο κοινωνιολογικός.
8. Ο Γαλλικός Διαφωτισμός έχει εκλάβει στοιχεία της όξυνσης των διενέξεων και συγκρούσεων μεταξύ της αστικής τάξης και του Ancien regime, είναι πιο συγκεκριμένος και αναδεικνύει μίαν εχθρική στάση έναντι της Θρησκείας.
9. Ο Γαλλικός Διαφωτισμός δώρησε στην ανθρωπότητα τον διαχωρισμό των εξουσιών σε ένα κράτος, τις βασικές ελευθερίες και τα ανθρώπινα δικαιώματα στην πιο ώριμη μορφή.
10. Γενικά ο Ευρωπαϊκός Διαφωτισμός έχει εμπεδώσει τον ΣΚΕΠΤΙΚΙΣΜΟ, ο οποίος αυτονοήτως δέον να εφαρμοσθεί και σε αυτόν τον ίδιο υπό το νόημα, ότι και οι δικές του αξίες και αλήθειες δεν είναι απόλυτες και μοναδικές, εάν λάβουμε υπ όψη και τους άλλους κύκλους πολιτισμού.
11. Εν τούτοις: Ο Διαφωτισμός έχει δημιουργήσει τις θεωρητικές και ιδεολογικές βάσεις του Κύκλου Πολιτισμού της Δύσης με την καθολική και αναμφισβήτητη ανωτερότητά του. Προσπάθειες να τον αντικαταστήσουν με ολοκληρωτικά συστήματα, έχουν αποτύχει παταγωδώς. Προς το παρόν δεν υφίσταται στην πραγματικότητα κανένα καλύτερο οικονομικό και κοινωνικοπολιτικό σύστημα. 12. Ο Διαφωτισμός έχει εμπεδώσει μία σύγχρονη Εικόνα του Ανθρώπου παραμερίζοντας τη χριστιανική μεσαιωνική Εικόνα του Ανθρώπου, δημιουργώντας μία μοντέρνα αντίληψη περί του Ατόμου και του Πολίτου καθώς και μία σύγχρονη Κοσμοαντίληψη, ενώ η χριστιανική “εικόνα του ανθρώπου” και η χριστιανική κοσμοαντίληψη έχουν πεταχθεί στην ιστορική κάλαθο των αχρήστων.
13. Οι μεγαλύτεροι εχθροί του Διαφωτισμού ήταν το φεουδαλικό απολυταρχικό σύστημα με τους ιδεολόγους του, η ρωμαιοκαθολική Εκκλησία με τους Θεολόγους της (ο Διαφωτισμός τους έχει σπάσει εσαεί τη ραχοκοκαλιά), τον παρελθόντα αιώνα τα ολοκληρωτικά συστήματα ως αντίπαλα της Ατομικότητας, των ελευθεριών και των δικαιωμάτων της (Φασισμός, εθνικοσοσιαλισμός και κομμουνισμός-λενινισμός-σταλινισμός) και είναι σήμερα η ορθόδοξη Εκκλησία ιδιαιτέρως η ρωσική με τους Θεολόγους της, το ολοκληρωτικό σύστημα στην Κίνα, το Ισλάμ, εν μέρει και άκρως συντηρητικοί ή πολιτισμικά καθυστερημένοι επιστήμονες ακόμη και στη Δύση.
14. Ματαίως και αδίκως  ο Θεολόγος κ. Χρήστος Γιανναράς συκοφαντεί την αστική Δημοκρατία και τον καπιταλισμό, εκτός εάν σκέπτεται τις φαντασιώσεις του Πλάτωνα περί Φιλοσόφων κυβερνητών ή επιθυμεί την εποχή προ του Διαφωτισμού πού σημαίνει επιστροφή στον Σχολαστικισμό και τελικά στο Μεσαίωνα. Κατά τα άλλα είναι αυτονόητο, ότι οι Θεολόγοι καταπολεμούν λυσσωδώς τον Διαφωτισμό.
15. Αλλά ο Διαφωτισμός έχει υπογραμμίσει μόνο το Λόγο και παραμέλησε τελείως το συναίσθημα αγνοώντας, ότι και τα δύο ανήκουν στον άνθρωπο στην ολότητά του. Λόγος και συναίσθημα αποτελούν μία διαλεκτική οντότητα.
Πηγές
Παρακάτω αναφέρω μόνο μερικές πηγές από τη Βιβλιοθήκη μου:
-John Locke, Bürgerliche Gesellschaft und Staatsgewalt, Leipzig 1980
-John Milton, Zur Verteidigung der Freiheit, Leipzig 1987
-Thomas Hobbes, Leviathan, I, II, Leipzig 1978
-Pierre Bayle, Verschiedene Gedanken über einen Kometen, Leipzig 1975 -J.Swift, Respektlose Schriften, Leipzig 1979
-G. Winstanley, Gleichheit im Reiche der Freiheit, Leipzig 1983
-Voltaire, Philosophisches Wörterbuch, Leipzig 1967
- Jean-Jacques Rousseau, Der Gesellschaftsvertrag, Leipzig 1984
-La Metrie, Der Mensch, Eine Maschine (franz.-deutsch), Leipzig 1984
-Die Welt der ENCYCLOPEDIE, Edit. Hans Magnus Enzensberger, übers. Aus dem franz., ISBN 3-8218-4711-3, Frankfurt a.M.,2001 (έχει εκδοθεί από τον Denis Diderot και τον Jean le Rond d`Alambert).
-J. Roux, Freiheit wird die Welt erobern, Leipzig 1985
-W. Bahner, Aufklärung als europäisches Phänomen, Leipzig 1985 -Französische Aufklärung, Akademie der Wissenschaften, Leipzig 1974
-M. Geier, Aufklärung, Das Europäische Projekt, ISBN 978 3 498 02518 2, Hamburg, 2012
-Die Französische Revolution im Spiegel der deutschen Literatur, Leipzig 1979 -E. Cassirer, Die Philosophie der Aufklärung, Tübingen 1932
J.Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie, Band 2, Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019
-P. Chaunu, La civilisation de l`Europe des lumieres, Paris 1971
-H.Ley, Geschichte der Aufklärung und des Atheismus, 3 Bände, Berlin 1966-1971(αυτό το σύγγραμμα μου άνοιξε κυριολεκτικά τα μάτια, σε ό,τι αφορά τις θρησκευτικές δοξασίες)
-L.M. Marsak, The Enlightenment, New York 1972
-H. Poller, Die Philosophen und ihre Kerngedanken, Ein geschichtlicher Überblick, ISBN 978-3-7892-8271-3, München 2007
-Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, Edit. J. Mittelstraß, ISBN 3-476-02012-6, Stuttgart- Weimar 2004, Band 1, S. 213-218
-Philosophisches Wörterbuch, Edit. G.Klaus-M. Buhr, Band 1, S. 135-154 (άκρως διαφωτιστικό).
-P.-Y. Beaurepaire, L’Europe des Lumières, Paris 2004.
-F. Díaz, Europa: de la Ilustración a la Revolución, Madrid 1994.
-J. Israel, Enlightenment Contested. Oxford University Press. 2006
Καθημερινή (4.12.2016,18.4.17), Διάλογος με το Φιλόσοφο και Θεολόγο Χρίστο Γιανναρά
Από το βιβλίο μου: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz), Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Φιλοσοφία, Διεθνές Δίκαιο, Διεθνείς Σχέσεις, Πολιτολογία, Πρώτος Τόμος, ISBN: 978-620-0-61337-0, Saarbrücken 2020, 289 σελίδες, σ.29 ff.
Auszug

Europäische Aufklärung, Englische Aufklärung, Französische Aufklärung, Deutsche Aufklärung?

Die welthistorische EUROPÄISCHE AUFKLÄRUNG
Defensio Lucis Aeternae Occidentalis versus “lucis sancti” orientalis virorum obscurorum theologorum orthodoxorum balkanorum (Verteidigung des Ewigen Lichts des Westens gegen das orientalische “heilige Licht” der obskurantistischen orthodoxen Theologen)
Ein systematischer und populärwissenschaftlicher Beitrag
1. Präambel Was bedeutet der Begriff “Aufklärung”?
Wann, in welchen Ländern und warum ist die Aufklärung entstanden? Welche sind ihre Merkmale und ihre wichtigsten Errungenschaften? Warum hassen die Kirchenfürsten und Theologen des römischen Katholizismus und insbesondere der Orthodoxie die Aufklärung? Warum gibt es keine Verbindung zwischen den Ideen der individuellen Aufklärung und den Prinzipien totalitärer Systeme? Sind die Grundideen der Aufklärung obsolet, wie ihre Gegner behaupten? Sind die Metaphysik und die Mystik des Christentums und insbesondere der Orthodoxie ausreichend und geeignet, um im 21. Jh. die vielfältigen Herausforderungen zu meistern? Möchten die Feinde der Aufklärung ins Mittelalter zurückkehren?
2. Der Begriff der Aufklärung
α) Im weitesten Sinne bedeutet die Aufklärung das individuelle Streben nach einem autonomen menschlichen Geist. Die treffendste Definition der Aufklärung stammt von dem deutschen Philosophen Immanuel Kant: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit”.Darüber hinaus lehrt uns Kant: “Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.” Und weiter :Jede Aufklärung setzt eine Kritik der vorherrschenden offiziellen Ansichten über Natur, Mensch, Gesellschaft, Staat, Gott(e), moralische und rechtliche Normen voraus. Regeln, die von außen, von anderen kommen, sind “Handschellen einer ewigen Unmündigkeit” (Kant). Die Aufklärung verkündet den Fortschritt der Gesellschaft und der Menschheit als einen langwierigen Prozess und vertritt die grundlegende Ansicht, dass die Vernunft jedem Menschen angeboren ist und dass die Autonomie der menschlichen Vernunft (nicht Gott) die oberste Autorität für den Menschen ist, was gut oder böse, wahr oder falsch ist. Aber nur eine gute Ausbildung führt zu solchen menschlichen Fähigkeiten.
b) Es handelte sich um eine intellektuelle und philosophische Bewegung, die die wirtschaftlichen und politischen Bestrebungen des Dritten Standes, insbesondere des Bürgertums, im Kontext ihrer Emanzipation von den Fesseln des feudalen Absolutismus widerspiegelte. Als intellektuelle Bewegung hat sich die Aufklärung durch eine kontinuierliche und äußerst erfolgreiche Auseinandersetzung mit der Scholastik, der Metaphysik, der Mystik, dem Monopol der “Wahrheit” und allgemein mit der Rückständigkeit und Finsternis des christlichen Teologie, insbesondere des römischen Katholizismus, etabliert. Es ist kein Zufall, dass diese Bewegung in direktem Zusammenhang mit dem realen Licht der menschlichen Vernunft und der Wissenschaft gegen das imaginäre und “transzendentale” “Licht des Heiligen Geistes” steht, d.h. gegen den Obskurantismus, der in Ländern mit orthodoxer Tradition “von Kreta bis Wladiwostok” (Stelios Ramphos) sowie in islamischen Ländern noch immer vorherrscht. So wurde die Aufklärung als “le siegle des lumieres” oder “siecle eclaire” (französisch), enlightenment” (englisch), “Aufklärung” (deutsch), “illuminazione”(italienisch), “Illustracion” (spanisch) und “prosvetschenije” (russisch) bezeichnet.
3. Historische Wurzeln und Grundlagen der europäischen Aufklärung
Die Geschichte der Philosophie in Europa bewertet im Allgemeinen die antike griechische Philosophie und insbesondere die Sophisten als die ersten Wurzeln der Aufklärung. Meiner Meinung nach hat die antike griechische Aufklärung ihre Wurzeln im Materialismus der ionischen Philosophen, gefolgt von Demokrit (Δημόκριτος), Epikur (Επίκουρος) und vor allem den Sophisten. Nach Hegel sind die Sophisten die Träger der antiken griechischen Aufklärung. Danach werden die Renaissance und die Bewegung des Humanismus durch das neue Bild des Menschen und insbesondere des Menschen mit fortgeschrittenem Selbstbewusstsein und großer Allgemeinbildung erwähnt, das dem christlichen Menschenbild diametral entgegengesetzt war. Die Aufklärung stützte sich auch auf die Errungenschaften der Naturwissenschaften (Galilei als Begründer der modernen Naturwissenschaft durch Experimente), Keppler (Heliozentrismus), Newton (Gravitationsgesetz, “Philosophiae naturalis principia methematica”: “Mathematische Prinzipien zur Naturphilosophie”, 1687), die das Weltbild des Christentums in Form des römischen Katholizismus buchstäblich erschüttert haben. Sie bereiteten damit den Boden für neue philosophische Theorien und für die rasche Entwicklung der Wissenschaften.
4. England, die Geburtsstätte der europäischen Aufklärung
Es ist nicht allgemein bekannt, dass sich die Aufklärung in vielerlei Hinsicht zuerst in England entwickelte. Deshalb stelle ich im Folgenden die wichtigsten englischen Aufklärer, die im wahrsten Sinne des Wortes Lehrer der französischen Aufklärung waren, etwas ausführlicher vor. Damit zolle ich den Helden und “Heiligen” des europäischen Fortschritts und der Wissenschaft den notwendigen Tribut. Sukzessive soll deutlich werden, dass die bestimmenden wirtschaftlichen, politischen und sozialen Werte des westlichen Kulturkreises nach dem Mittelalter ihren Ursprung in England haben. Bereits Ende des 16. Jahrhunderts begann der Prozess der Emanzipation des englischen Bürgertums auf der Grundlage der Produktion, und gleichzeitig fand eine leichte Verstädterung der Aristokratie statt, vor allem durch die “Glorious Revolution” (1688/1689). In der Zeit zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert erreichte die englische Aufklärung ihren Höhepunkt. Der Beginn der Aufklärung war Francis Bacon (16.-17. Jahrhundert), der Begründer des englischen Materialismus und fast aller empirischen Wissenschaften. In seinen international bekannten Essays begründete er die Theorie des gesunden Menschenverstandes (“common sense”), die einen großen Einfluss auf das europäische philosophische Verständnis hatte. In seinem Werk “Novum organum scientiarum” (1620) schlägt er ein Programm zur Reform der Wissenschaft vor, das auf eine radikale Veränderung der menschlichen und sozialen Beziehungen abzielt. Das fast Unglaubliche liegt in seinem Versuch, durch philosophische Erkenntnisse zur Modernisierung der Produktion beizutragen (“Nova Atlantis”), was heute als Praktische Philosophie bezeichnet wird (in Europa gibt es bereits solche Lehrstühle). Bacon hat auch den folgende berühmten Satz formuliert: “Wissen ist Macht”. Ihm folgte Thomas Hobbes (ebenfalls 16.-170. Jahrhundert), der F. Bacons Ansichten weiterentwickelte, sich aber gegen einige von Bacons theistischen Tendenzen wandte. Er verlangte, dass die Religion aus der Philosophie ausgeschlossen wird, die sich mit Körpern beschäftigen muss, und zwar nicht nur mit dem menschlichen (natürlichen) Körper, sondern auch mit dem staatlichen (künstlichen) Körper, der durch Verträge zwischen Menschen geschaffen wird. Er schlägt daher die “Philosophia naturalis” (“Philosophie der Natur”) und die “Philosophia civilis” (“Philosophie des Bürgers”) vor. Seine wichtigsten Schriften für die Theorie des Staates und die Theorie des Naturrechts (“φύσει δίκαιον”, “jus naturae”) sind «The Elements of Law, nature and politics» (“Die Elemente des Rechts, der Natur und der Politik” ), “De cive” (“Über den Bürger”) und der berühmt-berüchtigte “Leviathan”, in dem eine neue Theorie des Staates aufgestellt wird. Zugleich lehnt er die mittelalterliche theologische Pseudotheorie des Staates ab. Kurzum, der Abbau veralteter und unbrauchbarer theologischer Ansichten erfolgt schrittweise, methodisch, systematisch und letztlich erfolgreich. Der wichtigste Philosoph der bürgerlichen Gesellschaftsschicht im späten 17. Jahrhundert war John Locke. Sein Werk “Ein Essay über den menschlichen Verstand” begründete die sensualistische Erkenntnistheorie, welche die Grundlage der europäischen Philosophie der Aufklärung und insbesondere des sensualistischen Materialismus bildet. Sie widerspricht der Behauptung von Descartes, dass die Ideen jedem Menschen angeboren seien. Er bleibt jedoch ein idealistischer Philosoph, weil er meint, dass es zwei Wahrheiten gibt: eine, die von der menschlichen Intelligenz erfasst wird auf der einen und die Wahrheit der “göttlichen Offenbarung” auf der anderen Seite. In seiner für die europäische Staats- und Naturrechtstheorie wichtigsten Abhandlung «Two treatises of government» “Zwei Abhandlungen über die Regierung”) vertritt er die Auffassung, dass der Staat auf einem Vertrag zwischen dem Volk und dem Herrscher beruht und dass es zwei Gewalten geben muss, die Legislative und die Exekutive. Es ist das erste Mal, dass dies in der modernen europäischen Geschichte festgestellt wurde. Er nennt einen solchen Zustand einen “Zustand der Vernunft” (ratio). Eine der wichtigsten Aufgaben des Staates ist es seiner Meinung nach, das Recht auf Privateigentum zu schützen. Dies entspricht uneingeschränkt den Klasseninteressen der aufstrebenden Bourgeoisie und der Kapitalismus. Es folgen Freimaurer und Deisten (z. B. Anthony Collins, Matthews Tindal, John Toland u.a.), die sich frontal, intensiv und systematisch gegen Religion und scholastische Theologie wandten, die sie als ihren größten Feind betrachteten. Kurz gesagt: Η die Zerschlagung der scholastischen Theologie war die unabdingbare Voraussetzung conditio sine qua non für die Etablierung der wissenschaftlichen Erkenntnis und der wissenschaftlichen Methodologie. Die Engländer setzten die Zerstörung der Religion und ihrer Theologie sowie auf dem Gebiet der Moralphilosophie, indem sie alles ablehnten, was mit der mittelalterlichen christlichen Moral. zu tun hatte. Hier waren der Arzt Bernard de Mandeville und der Graf Shaftesbury besonders aktiv. Ersterer drückt in seiner Abhandlung «The Fable of the Bees: or Privat Vices, Public Benefits» (Die Fabel von den Bienen: oder Private Laster, öffentlicher Nutzen”) starken Hass und völlige Abscheu vor der unvorstellbaren Heuchelei der christlichen Moral aus und vertritt die Ansicht, dass Egoismus, Selbstsucht, Betrug, Gier etc., in der Tat zwar menschliche Eigenschaften darstellen, aber bei Priestern, den vermögenden Leuten und den Politikern überdurchschnittlich entwickelt sind.
Nur in einigen Fällen übertreibt er es, wenn er bei der Bekämpfung solcher Phänomene ausschließlich auf die Staatsgewalt und die Gesetze setzt, weil der Egoismus, wie Mandeville ihn versteht, der nicht die Gesetze verletzt, durchaus dem allgemeinen Interesse entsprechen könnte.
Der Deist Shaftesbury lehnt den Materialismus sowie die christliche Moral ab und meint, dass die Moral jedem Menschen angeboren ist. Seiner Meinung nach hat jeder Mensch das durch seine Vernunft zu verstehen, was er selbst oder andere menschliche Handlungen in der bürgerlichen Gesellschaft zulässig und moralisch betrachtet. Zweck ist die Verwirklichung des Humanismus in der Gesellschaft. Zur weiteren Entwicklung des Empirismus, des Sensualismus und des Skeptizismus Gegner der Metaphysik) hat auch der Philosoph, Ökonom und Historiker David Hume beigetragen, der einen großen Einfluss sogar auf die Entwicklung der  philosophischen Konzepte von I. Kant (insbesondere in seinem Werk  ”Kritik der reinen Vernunft”), auf den europäischen Positivismus sowie auf die  Analytische Philosophie ausübte. Der bekannteste Gegner der englischen Aufklärung war in der Tat ein Geistlicher, der Bischof George Berkeley, natürlich ein Verfechter der subjektiven idealistischen Philosophie. In seinem Hauptwerk «Treatise concerning the principles οf human knowledge» (“Abhandlung über die Grundsätze der menschlichen Erkenntnis” 1710) lehnt er die Existenz einer objektiven Realität ab und behauptet, dass das, was allgemein als Realität bezeichnet wird, ist nur eine Assoziation von Empfindungen, die Gott im menschlichen Geist bewirkt (sic). Diese mittelalterliche scholastische Auffassung ist die Grundlage seiner”Erkenntnistheorie”". In einem solchen rückständigen Zustand befindet sich (vielleicht ewig) die theologische Metaphysik der Orthodoxie vor allem in Russland. Die vorherrschenden Ansichten der englischen (und schottischen) Aufklärungsphilosophen wurden später von anderen Philosophen, z. B. Jeremy Bentham und John Mill, konsequent und systematisch vertreten. Jeremy Bentham (“An Introduction to the Principles of Morals and Legislation”, “Eine Einführung in die Prinzipien der Moral und der Gesetzgebung”) wurde er als Begründer des hedonistischen Utilitarismus international bekannt. Nach dem Prinzip des Utilitarismus hängt die moralische Qualität menschlicher Handlungen davon ab, ob sie das Glück aller Individuen, die in irgendeiner Weise mit ihnen verbunden sind, erhöhen. Nach seiner Vorstellung vom “Wohl des Ganzen” hängt dies von den Interessen der Bürger ab. Im Utilitarismus wird das menschliche Handeln theoretisch in dem Sinne interpretiert, dass das Erreichen des Nutzens das treibende Motiv für sein Handeln ist. Hier wird eine direkte Beziehung zwischen Individualismus und Utilitarismus festgestellt. John Mill (“Utilitarismus”) trug zur weiteren Ausarbeitung und Entwicklung des englischen Utilitarismus bei. Er schreibt unter anderem: “Ich möchte noch einmal wiederholen, dass die Gegner des utilitaristischen Prinzips es selten erkennen: dass das Glück, das für den utilitaristischen Moralisten der moralische Maßstab ist, nicht das Glück des Handelnden selbst, sondern das Glück aller Handelnden ist.” Ihre wichtigste Botschaft ist folgende: Zwischen individueller und allgemeiner Glückseligkeit ist kein Widerspruch erlaubt, das heißt, dass der einzelne Mensch natürlich an seine eigene und gleichzeitig an den Nutzen für die ganze Gesellschaft denken soll. Dies kann als eine dialektische Beziehung zwischen dem Interesse des Einzelnen und dem Interesse der Gesellschaft bewertet werden. Das heißt, es handelt sich dem Wesen nach nicht um ein einseitiges, egoistisches Interesse. Bentham und Mill haben den englischen Utilitarismus begründet, von dem eine interessante Botschaft ausgeht: “das größte Glück der größten Zahl” (“das größte Glück für die größte Zahl” (von Menschen). Vor allem mit dieser theoretischen Position wurde der Liberalismus gerechtfertigt, wonach die Steigerung des Nutzens einer Person zu einer Steigerung des Nutzens der gesamten Gesellschaft führen kann.
5. Französische Aufklärung, der Höhepunkt und die Verwirklichung der europäischen Aufklärung
Die französische Aufklärung wurde in hohem Maße durch den Konflikt zwischen des Dritten Standes und der feudal-absolutistischen Monarchie stimuliert, der das gesamte 18. Jh. erfasste. Die Aufklärung ist als Bewegung französischer Intellektueller in der Übergangszeit vom 17. zum 18. Jahrhundert in Verbindung mit der allgemeinen Krise des Ancien Régime entstanden und erreichte durch die siegreiche bürgerliche Revolution von 1789 und die allgemeine Etablierung der bürgerlichen Macht ihren Höhepunkt. Frankreich erlebte dabei eine besondere Form der Aufklärung, die sich durch ihre Radikalität und den direkten Kontakt mit der politischen und sozialen Realität auszeichnete. Es gab drei Hauptphasen der französischen Aufklärung: Die erste Phase (Frühaufklärung) war gekennzeichnet durch (a) eine Weltanschauung, die entscheidend von Lockes sensualistischer Theorie geprägt war und (b) die Ablehnung des Rationalismus von Descartes. Die französische Lebensweise, wie der Genuss hic et nunc und nicht in einem imaginären “Paradies” nach dem Tode. Die Antimetaphysik, der Antiklerikalismus und der Antitheismus erforderten im Wesentlichen soziologische, materialistische, antimetaphysische, atheistische und antireligiöse Theorien. Der erste Theoretiker der französischen Aufklärung war Pierre Bayle (“Dictionnaire historique et critique”: “Historisches und kritisches Lexikon” 1697) hat Pionierarbeit bei der Übernahme des englischen common sense geleistet und erfolgreich zur Zertrümmerung der scholastischen Metaphysik beigetragen. Lautstark die Ansicht vertreten, dass sich die atheistische Gesellschaft schnell durchsetzen wird, weil Atheisten ehrlich sind, während die Religion durch Aberglauben und Götzendienst in den christlichen Kirchen den Menschen moralisch verarmt hat. Einige Jahre trat De Fontenelles mit drei wichtigen Schriften (“Digression sur les Anciens et les Modernes” (“Betrachtung der Vergangenheit und der Moderne”), “Histoire des oracles” (“Geschichte der Fabeln”) und “De l`origine des fables” (“Über den Ursprung der Fabeln”) auf, in denen er sich hauptsächlich mit der allmählichen Entwicklung des menschlichen Geistes unter dem Begriff des Fortschritts beschäftigt. Somit war er der erste Philosoph, der den Fortschritt als das Grundgesetz der Menschheitsgeschichte entdeckt hat. Diese höchst unorthodoxe Sichtweise wurde vor allem von dem Philosophen Holbach sowohl philosophisch als auch politisch radikal weiter entwickelt. Die besondere Rolle des Fortschritts in der Menschheitsgeschichte wurde auch von Condorcet in seinem Werk “Esquisse des progres de l`esprit humaine” (“Plan einer Darstellung des Fortschritts der menschlichen Vernunft”) im Lichte der Geschichte der Philosophie behandelt und unterstrichen. Der wichtigste französische Aufklärer (“Fürst ” der französischen Aufklärung) in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war jedoch Voltaire (François-Marie), der beschloss, für drei Jahre (1694-1697) nach England zu gehen, wo er sich systematisch mit der neuen Naturwissenschaft Newtons und der sensualistischen Erkenntnistheorie Lockes beschäftigte. Das heißt, er hat die Engländer als die Vorreiter des wissenschaftlichen Denkens anerkannt. Auf dieser soliden wissenschaftlichen Grundlage gelang es ihm, das neue Naturrecht (φύσει δίκαιον, jus naturae, jus naturalis) mit der Erfahrung und schließlich mit der menschlichen Vernunft zu verbinden. Voltaire hat objektiv ein höchst überzeugendes philosophisches Argument für die Schaffung der bürgerlichen Gesellschaft und für die Errichtung des bürgerlichen Staates vorbereitet. Er hat bereits damit begonnen, allmählich von der Theorie zur künftigen Praxis überzugehen. Voltaire bewertet die Religion als Quelle des Aberglaubens, des Fanatismus, des Bösen, der Unwissenheit und der Unterdrückung des Volkes. Ihm ging es in erster Linie darum, die Menschheit (nicht nur das französische Volk) unter anderem von dem religiösen Aberglauben und der Intoleranz der christlichen Kirche zu befreien. Allerdings hat er zumindest einmal gesagt, dass die Religion für die Beeinflussung und Verwaltung des Volkes angemessen und notwendig ist. Das heißt, er war nicht nur ein Theoretiker, sondern auch ein Pragmatiker. Im Vergleich zu Voltaire war Charles de S. de Montesqieu nur teilweise ein Aufklärer. In seinem Werk “De l`esprit des lois” (“Über den Geist der Gesetze”) hat er die Auffassung von den drei Gewalten Legislative, Exekutive und Judikative entwickelt, die nicht sofort, aber im 19. und 20. Jahrhundert als Modell der liberalen bürgerlichen Staatstheorie anerkannt wurde.
Die zweite Phase der französischen Aufklärung geht von Morelys “Code de la nature” und von Jean-Jacques Rousseau aus, der vor allem mit seiner politischen Abhandlung “Contrat social” (“Gesellschaftsvertrag”) und seinen anderen Werken “Discours sur les sciences et les arts” (“Studien über die Wissenschaften und die schönen Künste”) beitrug, 1750), “Discours sur l`origine et les fondements de l` inégalité parmi les hommes” (“Studie über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen”, 1754), “Nouvel Héloise” und “Emile”zu den gewaltigen Erfolgen der Aufklärung entscheidend beitrug.
Auf diese Weise hat Rousseau den ideologischen und politischen Hintergrund des notwendigen Kampfes der Bourgeoisie gegen das feudale autokratische System gestärkt, das die Entwicklung der Produktivkräfte und die Veränderung des sozial-politischen Status quo behinderte. Rousseau wollte eine Gesellschaft gleicher und gebildeter Bürger, ohne Reiche und Arme, ohne Unterdrückung, in der die “Volonté Générale” (“Allgemeiner Wille”) vorherrscht und nicht die “Volonté de tous” (“Wille aller”), d.h. die Summe des Willens der Bürger eines Staates. Wir könnten es auch auf andere Art formulieren: Das Interesse des Ganzen (Demokrit) oder das “Gemeinwohl” (Aristoteles), aber die Philosophen und Politikwissenschaftler der aufstrebenden Bourgeoisie wollten sicherlich den gesamtmenschlichen Aspekt der bürgerlichen Bestrebungen und Konzepte hervorheben (ein gelungener Trick von historischem Ausmaß). So gelang es ihnen, nicht nur im Namen des aufstrebenden Bürgertums zu sprechen und zu handeln, sondern auch im Namen des ganzen Volkes. Innerhalb der Aufklärungsbewegung gab es auch einen Flügel von Anhängern des mechanistischen Materialismus (J. de la Mettrie, C. Helvetius, D’Holbach und vor allem Denis Diderot), die ihre Position auf die Physik von Descartes, die physikalische Theorie von Newton und den materialistischen Sensualismus von Locke stützten. Ihre materialistischen oder sogar deistischen Ansichten haben einen entscheidenden Einfluss auf die französische Jugend der vorrevolutionären Zeit ausgeübt. Dies wurde vor allem durch die berühmte “Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers” (“Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers”, 1751-1772) erreicht, die von Diderot und D’Alembert herausgegeben wurde, an der aber fast alle Schriftsteller der Aufklärung beteiligt waren. Das Hauptziel bestand darin, das gesamte Volk auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und gegen die christliche Metaphysik und den religiösen Obskurantismus im Allgemeinen aufzuklären. Mit dieser bewundernswerten wissenschaftlichen Arbeit wurde der vielleicht stärkste Schlag gegen die obskurantistische Theologie geführt. Das Trauma der Vertreter des Klerus und der Theologie ist so tief in ihrer Seele verankert, dass sie auch heute noch erschrecken, wenn sie das Wort Enzyklopädie hören oder wenn jemand von enzyklopädischer Bildung spricht, die sie zu entwürdigen und zu verleumden versuchen, indem sie das “Wissen” von imaginären, pseudointellektuellen und metaphysischen Allüren hervorheben. Wir können die französische Enzyklopädie mit einer Atombombe gegen den Obskurantismus vergleichen. Das aufklärerische Ius Rationis (Recht der Vernunft) oder das Licht der menschlichen Vernunft hat das “heilige Licht” oder in der Tat den religiösen Obskurantismus vollständig zerschmettert. Die dritte Stufe der französischen Aufklärung (Materialisierung) fand unter dem Einfluss des amerikanischen Bürgerkriegs um die Unabhängigkeit und die Errichtung eines demokratischen Systems in den USA (“Virginia Declaration of Rights”) statt und erreichte ihren Höhepunkt durch die bürgerliche Revolution in Frankreich im Jahr 1789. Andere Protagonisten wie J.P. Marat, J.P. Brisot, A.N. de Condorcet und Abe E.J. Sieres traten auf, die sich in ihren Schriften hauptsächlich mit der Ablösung des verrotteten Feudalsystems durch das bürgerliche System beschäftigt haben. Es hat sich auch gezeigt, dass die Bourgeoisie nicht einheitlich war. Zwischen den Girondinsten und den Jakobinern (Maximilien Robespierre) war es bereits zu Konfrontationen und häufig zu internen Auseinandersetzungen gekommen. Eine der größten, wahrhaft weltgeschichtlichen Errungenschaften der bürgerlichen Revolution ist die individualzentristische “Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen”, das feudalabsolutistische Regime und die theologischen Konstrukte erschüttert hat. Der Theozentrismus ist auf unbestimmte Zeit durch den wunderbaren Anthropozentrismus in Form des Atomozentrismus ersetzt worden.
Allmählich hat man begriffen, dass das “Reich” der menschlichen Intelligenz lediglich die Macht der Bourgeoisie war, dass die Gleichheit letztlich nur die Gleichheit der Bürger vor den Gerichten war und dass auf der Grundlage der Menschenrechte, der bürgerlichen Freiheiten und der drei Gewalten des Staates im Allgemeinen eine bürgerliche und demokratische Republik, ein Rechtsstaat, errichtet wurde. Es war jedoch keine Rede von einem Sozialstaat. Die Trennung von Kirche und Staat wurde ferner erst viel später (1905) durch das “Loi relative à la séparation des Eglises et de l’Etat” vollzogen. Kirchen und Glaubensgemeinschaften sind gesetzlich nicht anerkannt, Religionsunterricht sowie religiöse Symbole in Schulen sind verboten, und der Staat erhebt keine Steuern für die Kirche. Die orthodoxen Länder sind auch in diesem wichtigen Bereich rückständig, weil in den Köpfen der Durchschnittsbürger ein fast archetypisches mittelalterliches Menschenbild und eine völlig überholte scholastisch-orthodoxe Weltsicht vorherrschen, die jeden echten und wirksamen Fortschritt durch grundlegende, radikale und strukturelle Reformen verhindern. Ohne eine radikale Europäisierung, die Durchsetzung der Ratio und die Modernisierung haben die Länder orthodoxer Provenienz keine Zukunft.
Die geschichtsgestaltende Europäische Aufklärung in Verbindung mit der Bürgerlichen Revolution in Frankreich (1789) schuf die solide ideologischen und wissenschaftlichen Prämissen für die Entstehung, der Demokratie, des Parlamentarismus, des modernen Individuums, des Citoyen, der Gewaltenteilung, der individuellen Menschenrechte, der Freiheiten der Bürger, des Rechtsstaates, der Explosion der menschlichen Kreativität und der Wissenschaften und insgesamt des Siegeszuges des westlichen Kulturkreises. Es ist daher unschwer zu konstatieren, dass jene Kulturkreise und Völker, die etwa Ähnliches wie die Aufklärung nicht erlebt haben, in ihrer Gesamtentwicklung zurückgeblieben sind. Dies gilt in Sonderheit für den gesamten islamischen Kulturkreis, und was die Länder anbelangt, uneingeschränkt für Russland sowie für alle Balkan-Länder.
Schlussfolgerungen
1. Die europäische Aufklärung begann in England, wo die philosophischen Theorien des Sensualismus, Empirismus, Skeptizismus, Materialismus, Utilitarismus, Deismus und Atheismus systematisch formuliert wurden.
2. Die grundlegenden Ansichten der englischen Aufklärung waren ein konkreter Ausdruck der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Interessen des aufstrebenden Bürgertums. Die Etablierung des Parlamentarismus und die Durchführung der industriellen Revolution stehen in direktem Zusammenhang mit der Aufklärung.
3. Die Überwindung des verderblichen Einflusses der obskurantistischen scholastischen Theologie und des christlichen Klerus auf das gesamte Leben und die Befreiung des Menschen von der religiösen Finsternis (Sarastro in Mozarts Oper Zauberflöte: “Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht”) war das vorrangige und edle Hauptziel der Aufklärung.
4. Die englischen (und schottischen) Aufklärer sind die kulturellen und wissenschaftlichen Erben der antiken griechischen materialistischen Philosophen.
5. Die englische Aufklärung ist individualistisch ausgerichtet.
6. Die englische Aufklärung und ihre Umsetzung in der politischen Arena haben dazu beigetragen, die grundlegenden bürgerlichen Freiheiten und Rechte der Engländer zu etablieren.
7. Die französische Aufklärung hat die grundlegenden Theorien der englischen Aufklärung aufgegriffen, sie konkretisiert und schließlich umgesetzt. Verglichen mit der englischen Aufklärung ist sie radikaler, politischer und sozialer.
8. Die französische Aufklärung hat Elemente der Verschärfung der Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen der Bourgeoisie und dem Ancien Regime aufgenommen, ist konkreter und hebt eine feindliche Haltung gegenüber der Religion hervor.
9. Die französische Aufklärung brachte der Menschheit die Gewaltenteilung im Staat, die Grundfreiheiten und die Menschenrechte in ihrer ausgereiftesten Form bei.
10. Generell hat die europäische Aufklärung einen Skeptizismus etabliert, der auch auf sich selbst angewandt werden muss, in dem Sinne, dass die eigenen Werte und Wahrheiten nicht absolut und einzigartig sind, wenn man andere Kulturkreise in Betracht zieht.
11. Und doch: Die Aufklärung hat die theoretischen und ideologischen Grundlagen des westlichen Kulturkreises mit seiner universellen und unbestreitbaren Überlegenheit geschaffen. Versuche, sie durch totalitäre Systeme zu ersetzen, sind kläglich gescheitert. Gegenwärtig gibt es in der Tat kein besseres wirtschafts- und sozialpolitisches System, auch wenn dies einige Unzulänglichkeiten aufzeigt.
12. Die Aufklärung hat ein modernes Menschenbild geschaffen, indem sie das mittelalterliche christliche Menschenbild beiseitegeschoben hat und ein modernes Konzept des Individuums und des Bürgers sowie eine moderne Weltanschauung schuf.
13. Die größten Feinde der Aufklärung waren das feudal-absolutistische System mit seinen Ideologen, die römisch-katholische Kirche mit ihren Theologen (die Aufklärung hat ihnen für immer das Rückgrat gebrochen), im letzten Jahrhundert die totalitären Systeme als Gegner der Individualität, ihrer Freiheiten und Rechte (Faschismus, Nationalsozialismus und Kommunismus-Leninismus-Stalinismus-Autokratie) und heute ist es die orthodoxe Kirche, insbesondere die russische mit ihren zurück gebliebenen Theologen, das totalitäre System in China, der Islam und teilweise auch sehr konservative oder kulturell rückständige Wissenschaftler selbst im Westen.
14. Die Europäische Aufklärung schuf die allseitige solide Basis für die Überlegenheit des westlichen Kulturkreises gegenüber den anderen Kulturkreisen.
15. Die Aufklärung hat jedoch nur die Ratio des Menschen hervorgehoben und die Emotio radikal abgelehnt. Allerdings der Mensch in seiner Ganzheit benötigt nicht nur die Ratio, sondern auch die Emotio, wobei beide eine dialektische Einheit darstellen.Dies ist von der konservativen Postmoderne ausgenutzt worden.
Literatur-Quellen
Folgend werden nur Bücher aus meiner Privatbibliothek aufgeführt
:-John Locke, Zivilgesellschaft und Staatsgewalt, Leipzig 1980.
-John Milton, Zur Verteidigung der Freiheit, Leipzig 1987.
-Thomas Hobbes, Leviathan, I, II, Leipzig 1978.
-Pierre Bayle, Verschiedene Gedanken über einen Kometen, Leipzig 1975.
-J. Swift, Respektlose Schriften, Leipzig 1979.
-G. Winstanley, Gleichheit im Reich der Freiheit, Leipzig 1983.
-Voltaire, Philosophisches Wörterbuch, Leipzig 1967.
- Jean-Jacques Rousseau, Der Gesellschaftsvertrag, Leipzig 1984.
-La Metrie, Der Mensch, eine Maschine (französisch-deutsch), Leipzig 1984.
-Die Welt der Encyklopedie, Hans Magnus Enzensberger (Hrsg.),
Aus dem Französischen, ISBN 3-8218-4711-3, Frankfurt a.M. 2001 (herausgegeben von Denis Diderot und Jean le Rond d`Alambert).
-J. Roux, Die Freiheit wird die Welt erobern, Leipzig 1985.
-W. Bahner, Die Aufklärung als europäisches Phänomen, Leipzig 1985.
-Französische Aufklärung, Akademie der Wissenschaften, Leipzig 1974.
J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie, Band 2, Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019 (philosophisches Hohelied auf den Geist der Aufklärung)
-M. Geier, Aufklärung, Das europäische Projekt, ISBN 978 3 498 02518 2, Hamburg 2012.
-Die Französische Revolution im Spiegel der deutschen Literatur, Leipzig 1979.
-E. Cassirer, Die Philosophie der Aufklärung, Tübingen 1932.
-P. Chaunu, La civilisation de l`Europe des lumieres, Paris 1971.
-H. Ley, Geschichte der Aufklärung und des Atheismus, 3 Bände, Berlin 1966-1971 (dieser Text hat mir buchstäblich die Augen geöffnet, was religiöse Überzeugungen betrifft).
-L.M. Marsak, Die Aufklärung, New York 1972.
-H. Poller, Die Philosophen und ihre Hauptideen, ein historischer Überblick, ISBN 978-3-7892-8271-3, München 2007.
-Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie, J. W., Hrsg. Mittelstraß, ISBN 3-476-02012-6, Band 1,Stuttgart-Weimar 2004, S. 213-218.
-Wörterbuch der Philosophie, Hrsg. G. Klaus-M. Buhr, Band. 1,Berlin 1966, S. 135-154 (sehr aufschlussreich).
-Pierre-Yves Beaurepaire, L’Europe des Lumières, Paris 2004.
-F. Díaz, Europa: de la Ilustración a la Revolución, Madrid 1994.
-Israel, Jonathan I., Enlightenment Contested. Oxford University Press 2006.
Prof.i.R., Dr.,Dr.s.,Dr.habil., Völkerrecht, Theorie der internationalen Beziehungen, Allgemeine Methodologie der wissenschaftlichen Grundlagenforschung (Studium in: Rechtswissenschaften, Philosophie, Politische Ökonomie, Politologie; Teilstudium in: Hochschulpädagogik, Hochschulpsychologie und Hochschulmethodik).
Von 2012 bis 2017 (das letzte Mal am 6.10.2017) oft in Griechisch veröffentlicht in: iefimerida und  Καθημερινή (Kathimerini),
Aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz), Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Φιλοσοφία, Διεθνές Δίκαιο, Διεθνείς Σχέσεις, Πολιτολογία, Πρώτος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung:Philosophie, Völkerrecht, Internationale Beziehungen, Erster Band ), ISBN: 978-620-0-61337-0, Saarbrücken 2020, 289 Seiten, Griechisch, S.29 ff.Bemerkung: Dieser Beitrag ist im Zuge der Auseinandersetzung mit dem griechischen orthodoxen Theologen und Philosophen Christos Giannaras (Χρήστος Γιανναράς), einem fanatischen Gegner der Europäischen Aufklärung, erarbeitet worden.
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Deutsche Aufklärung?
Aufklärung, Deutschland
1. Die Kirchenfürsten der Orthodoxie haben gegen die Aufklärung und ihre Konsequenzen (Individuum, Citoyen, Menschen- und Bürgerrechte, kritisches Denken, Anthropozentrismus gegen Theozentrismus etc.) Enzykliken herausgegeben. Noch heute wendet sich die russisch-orthodoxe Kirche massiv gegen die Grundwerte des Westens.
2. Die Aufklärung ist eine Errungenschaft der Engländer und später der Franzosen. Abgesehen von I.Kant, haben sich die Deutschen nichtan diesem Prozeß beteiligt. Errungenschaften der französischen Aufklärung sind von Napoleon gewaltsam in die deutschen Länder eingeführt worden, jedoch mit mäßigem Erfolg.
In der zweiten Hälfte des 19. Jh. wurde nach der gescheiterten März-Revolution der Obrigkeitsstaat etabliert, der sich auf den berüchtigten deutschen Untertan stützte. Mit Ausnahme des kurzen Intermezzos der Weimarer Republik, herrschte ein totalitäres System, und im Osten Deutschlands folgte das totalitäre Herrschaftssystem kommunistischer Provenienz. Hieraus folgt, dass speziell im Osten Deutschlands die Menschen bis zum Zusammenbruch des “Real existierenden Sozialismus keine Demokratie-Erfahrung besaßen. Daher entwickelt sich das demokratische Bewusstsein, verbunden mit vielen ökonomisch-politischen und sozialpsychologischen Problemen sehr langsam. Gerade diese Situation wird von der AfD ausgenutzt. 22.6.23

Protestantismus – Calvinismus

Protestantismus-Calvinismus
1. Der Protestantismus war ursprünglich eine Reaktion des Mönchs Martin Luther (Sprachen: Latein, Altgriechisch, Hebräisch) auf die Korruption, die Ausschweifung, den Autoritarismus, die Heuchelei, die Falschheit und die Prostituierung der damaligen römisch-katholischen Kirche. Sukzessiv kam er zu dem Schluss, dass der Papst in Rom der eigentliche Antichrist, d.h. der Teufel, sei! Um das richtige Christentum zu verbreiten, übersetzte er die Heilige Schrift ins Deutsche, damit die Gläubigen sie besser verstehen konnten. Seine Anhänger warfen die Ikonostasen, die Weihrauchgefäße, die Kerzenständer, die “heiligen Knochen” und alles andere, was ihrer Meinung nach heidnisch war, aus den Kirchen. Sie lösten die Klöster auf, schickten Mönche und Nonnen in ihre Häuser, ermunterten sie, zu heiraten und Familien zu gründen, und er selbst heiratete eine schöne Nonne, die später ein Handelsunternehmen gründete und großen finanziellen Erfolg hatte.
2. Einige Herrscher unterstützten Martin Luther, dann kam es zum schrecklichen und zerstörerischen “Dreißigjährigen Religionskrieg”, der Mitteleuropa so sehr verwüstete, dass die Führer beider religiöser Fraktionen schließlich beschlossen, 1648 den Westfälischen Frieden zu schließen.
Der Protestantismus wurde vor allem durch die damals militärisch starken Schweden gerettet. Der Vertrag verkündete unter anderem zwei Grundsätze, die nicht nur für Deutschland, sondern auch für Europa und teilweise auch für die ganze Welt von entscheidender Bedeutung waren: (a) “Ejus Regio cujus Religio” (“Wessen Land, dessen Glaube”), d.h. die Religion der Untertanen war abhängig von der Religion des jeweiligen Herrschers. (b) Sie kamen auf der Grundlage eines protestantischen Vorschlags überein, den neuen Grundsatz “Pacta sunt servanda” (“Verträge sind einzuhalten”) einzuführen, zu formulieren und getreu anzuwenden. Sie haben diesem Prinzip das Adjektiv “heilig ” verliehen. Wer ihn nicht respektiert, ist unmoralisch, unzivilisiert, verachtenswert, strafbar und damit sündhaft. Bis zum Westfälischen Frieden galt nur der allgemeine Grundsatz “bona fides” (“Treu und Glauben” des römischen Rechts.)
3. Moralische Grundsätze des Protestantismus: (1) Das ethische Prinzip der Arbeit mit sehr interessanten Aspekten: Der gute Christ hat die heilige Pflicht, fleißig zu sein. Arbeit ist für ihn eine besondere Form der “Selbstverwirklichung” des Menschen. Darüber gibt es als Grundlage auch  philosophische Ansichten. In der protestantischen Literatur wird die Arbeit als “Sebstbegegnung” des Menschen gesehen. Diese Begriffe sind übrigens in den Sprachen der mediterranen Völker nicht bekannt.
Das bedeutet, dass der Fleiß ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Identität ist. Durch seine Arbeit ehrt der Protestant Gott, der ihn dadurch liebt und segnet. Durch seinen Fleiß schafft der Protestant die notwendigen Voraussetzungen, um eines Tages direkt in den Himmel zu kommen, “hic et nunc” (“hier und jetzt”) zu schaffen und sich nicht so sehr mit der “Ewigkeit” zu beschäftigen. Der faule Mensch wird zweifellos und auf ewig in die Hölle kommen. (2) Das calvinistische ethische Leistungsprinzip. So entstand in erster Linie der Handelskapitalismus in Holland und dann der Industriekapitalismus in England. Das ist ohne Übertreibung faszinierend. Vor allem aus der Synthese der Produktivkräfte mit dem Protestantismus ist das kapitalistische System hervorgegangen (Max Weber, Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus). (3) Der Protestant ist ein Individuum, besitzt Individualität, lehnt aber Individualismus und Egoismus ab (orthodoxe Geistliche und Theologen verwechseln diese Begriffe absichtlich). Er erkennt an, dass es eine dialektische Interdependenz zwischen privaten und gesellschaftlichen Interessen gibt. In strittigen Fällen überwiegen jedoch die Interessen des Ganzen. Das bedeutet, dass sein soziales Bewusstsein überentwickelt ist.
(4) Als bewusster Bürger besitzt der Protestant bzw. der Calvinist auch ein Staatsbewusstsein, d.h. ebenfalls die Anerkennung der dialektischen Wechselbeziehung zwischen den Rechten und den Pflichten gegenüber seinem Staat. (5) Er ist darüber der Protestant bzw. der Calvinist verfügt über ein hoch entwickeltes Rechtsbewusstsein und ist daher gesetzestreu. (6) Der Protestant bzw. der Calvinist ist sehr sparsam, vermeidet Schulden, und für ihn ist es unvorstellbar und unverständlich, dass er mehr ausgibt, als er einnimmt. Er verachtet die arbeitsscheuen Menschen vom ganzen Herzen. (7) Er ist, verglichen mit den Katholiken und vor allem mit den Orthodoxen, in allen Bereichen des Lebens sehr bescheiden. z.B. Wohnung, Auto, Kleidung, Gehälter für die Mitglieder der Regierung und Parlament (sehr niedrig), kleine Regierungen, kleine Parlamente (z. B. das niederländische Parlament nur 100 Mitglieder in einem Land mit 18 Millionen Einwohnern), wenige Beamte  (Niederlande nur 265 000). (8) Der Protestant stellt sein Reichtum nicht zur Schau, denn er lehnt, ja verachtet solche Gewohnheiten. Es ist kein Zufall, dass, verglichen mit den katholischen und vor allem mit den orthodoxen Ländern, gibt es in den protestantischen Ländern relativ wenig Korruption.
4. Protestantisch-preußische Synthese des Grundverhaltensmusters, Merkmale:
Es geht in erster Linie um die positiven “Preussischen Tugenden”, die unklugerweise von einigen Deutschen abgelehnt werden. Dies ist ein Zeichen dafür, dass man nach dem Zweiten Weltkrieg in großer Übertreibung das Kind mit dem Bade ausgeschüttet hat. Inzwischen hat dieser Fehler in der Gesellschaft zu negativen Erscheinungen geführt.
α) Ordnung und Glaubwürdigkeit auf individueller, gesellschaftlicher und staatlicher Ebene. z.B. “pünktlich sein”, Versprechen einhalten, wie dies auch in der Wendung “Ein Mann, ein Wort” zum Ausdruck kommt. Das bedeutet, dass die Ehre eines Mannes eng mit seiner Glaubwürdigkeit verbunden ist. Natürlich gilt dies auch für die Frauen. b) Die Voraussetzungen für die Verwirklichung der eigenen Ziele schaffen. Auch hierfür gibt es interessante Sprüche wie “Erst die Arbeit und dann das Vergnügen” oder “Bevor man fliegt, muss man zuerst laufen lernen” oder  “Wenig sprechen und viel tun”. Hierbei handelt es sich wahrhaftig um   ”Böhmische Dörfer” für die mediterranen Völker.
c) Er besitzt bei der Arbeit neben Fleiß auch Geduld und Ausdauer und achtet auf Systematik, Methodik, Organisation und Effizienz.
Diese Grundsätze des Protestantismus haben sich insbesondere nach der Gründung der des Deutschen Reichs im Jahr 1871 in ganz Deutschland ausgebreitet.
5. Rolle der Pfarrer -Familien: Es ist ferner unbedingt erforderlich, auf eine hochinteressante Besonderheit hinzuweisen: In den letzten 400 Jahren haben die Familien der protestantischen Pfarrer 45% der wissenschaftlichen Elite Deutschlands hervorgebracht. Diese Familie besaßen eine hohe humanistische Bildung.

6. Es ist offensichtlich, dass die Länder mit protestantischer Tradition (Mittel- und Nord- Europa, Nordamerika) in der Wirtschaft, in der Verwaltung, im Schul- und Hochschulwesen, in der Wissenschaft (Nobelpreise), in den Hoch-Technologien, in der Wirtschaft sowie als Rechts- und Sozialstaaten den Ländern mit katholischer und vor allem mit orthodoxer Tradition überlegen sind.

7. Was speziell die Länder mit orthodoxer Tradition anbelangt, ist ihre vielseitige Rückständigkeit nicht zu übersehen. Auch im dort vorherrschenden Menschen- und Gesellschaftsbild kann man relativ leicht Überbleibsel mittelalterlicher Provenienz finden, weil ihre Völker weder die Renaissance noch die Aufklärung erlebt haben.

Veröffentlicht von 2014 bis 2020 oft in Griechisch oft in: Καθημερινή, Νέα, iefimerida und Πρώτο Θέμα in Auseinandersetzung mit dem griechisdchen Philosophen und Theologen Christos Giannaras

Aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz): Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik), Zweiter Band) , ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 Seiten,S.34ff.

 

Mystik (Okkultismus)

Mystik (Okkultismus)
Die Wissenschaft ist ein sich ständig weiterentwickelndes System des Wissens über die Eigenschaften, die Kausalabläufe und die Gesetze der Natur, der Gesellschaft und des Denkens in Form von Begriffen, Kategorien, Regeln, Theorien und Hypothesen. Wissenschaft ist auch die Arbeit, die Wissen hervorbringt, das nach den Regeln des logischen und kritischen Denkens als richtig bewiesen werden muss, sodass es durch den einstimmigen Konsens der Experten ( consensus professorum et doctorum ) als solches anerkannt wird (1). Es versteht sich von selbst, dass nur forschende Wissenschaftler in der Lage sind, eine kohärente Meinung zu ihrer jeweiligen Wissenschaft zu äußern und nicht Journalisten oder Unwissende. Wissenschaftliche Kenntnisse kann man sich in erster Linie durch unverzichtbare Studien aneignen oder teilweise durch das Studium geeigneter Texte, vorausgesetzt, man beherrscht die Grundlagen der wissenschaftlichen Methodik bzw. Methodologie. Es ist überflüssig, darauf hinzuweisen, dass Zitate, Sprichwörter und Sentimentalität nicht zum Erwerb ernsthafter wissenschaftlicher oder philosophischer Kenntnisse beitragen. Eine solche Rückständigkeit, die den unwissenden Lesern auf jeden Fall großen Schaden zufügt, ist im fortgeschrittenen Europa völlig unbekannt, jedoch auf dem Balkan ganz normal.
Was bedeutet Mystik im Lichte der Philosophie?
Es handelt sich um eine besondere Form religiöser Frömmigkeit und Erfahrung, die darin besteht, sich von der Welt der Sinne und des Verstandes zu lösen und sich einer tiefen Einsicht zuzuwenden, um einen Zustand des Geistes (Ekstase) zu erreichen, durch den eine Vereinigung der menschlichen Seele mit dem Göttlichen erreicht wird. Die entsprechende religiöse Erfahrung wird nicht durch die Kenntnis der formalen theologischen Lehre erlangt, sondern durch das Cognito dei experimentalis et non doctrinalis (2). Diese Art der Verschmelzung wurde unio mystica genannt und ist das bestimmende Merkmal jeder Manifestation von Mystik. (3) Dieser Prozess setzt die Selbstverleugnung des Menschen als konkretes Zeichen seiner freien Entscheidung voraus. Die Entwicklung dieses Phänomens als etwas Menschliches wird im Folgenden kurz erwähnt, was bedeutet, dass es neben dem Intelligiblen (der Vernunft) noch andere konstituierende Elemente der menschlichen Existenz gibt. Geschichte,
Philologie, Religionsgeschichte, Religionspsychologie, Psychoanalyse und neuerdings auch Mystik oder Mystizismus
Der Mystizismus ist bereits in der prähistorischen schamanischen Ära aufgetreten, als es darum ging, die Menschen mit dem Göttlichen durch den Schamanen (Magier) zu vereinen, der dies vermittels besonderer Substanzen, Musik und Tanz erreichen konnte. In der Weltmythologie gilt jedoch der ägyptische Gott der Weisheit, Thot, als der mythische Förderer des Okkultismus, der später von den alten Griechen übernommen wurde, bei denen er als Hermes Trismegistus (Ερμής Τρισμέγιστος) bekannt wurde. Die Wissenschaft hat sich bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. in Ionien von der Religion und ihrer Mystik befreit, wo die ersten Philosophen Europas Ihre philosophischen Denkrichtungen entwickelten, und das entstanden ist, was man im Allgemeinen immer noch als Wissenschaft definiert. Die ionischen Hellenen legten damit das Fundament des wissenschaftlichen Denkens. Aber Pythagoras war Wissenschaftler und zugleich auf einem bestimmtem Gebiet ein Mystiker, wobei er die Mystik in Ägypten lernte. Aber insgesamt und endgültig hat sich die Wissenschaft durch die weltgeschichtliche europäische Aufklärung von der Religion und ihrem extremen Mystizismus befreit.
Der international führende Religionshistoriker Mircea Eliade bewertet diese Mischung verschiedener Traditionen als “eschatologische und apokalyptische Spekulationen”. Bereits in der transzendentalen “heiligen Rede”, der Apotheose des Menschen und der Unsterblichkeit wird auf diese Geheimnisse hingewiesen. Die beherrschende Idee der Hermetik ist nach den hermetischen Büchern (Corpus hermeticum, “Smaragdtafeln”) die Entsprechung zwischen der niederen Welt der Erscheinungen und der höheren Welt des Geistes. Im Rahmen der Mysterien für die Götter Isis und Osiris war die mystische Erfahrung mit der Gottheit nur für die Priester nach einem zehntägigen Fasten möglich. Aber nach der monistischen und zugleich pantheistischen Theologie der Hermetik in ihrer optimistischen Ausprägung kann der Gläubige durch den Anblick der schönen Welt als einer göttlichen Schöpfung Gott berühren, der Einer, Alles und Schöpfer ist, weshalb er auch Vater (Πατήρ) genannt wird. Aber nach der pessimistischen Ausprägung des Hermetismus ist die Welt etwas Negatives, sie ist keine Schöpfung (des ersten) Gottes, denn er sei jenseits der Materie und im Mysterium seiner Existenz. Deshalb sei es besser, sich von der Welt abzuwenden, wenn der Mensch Gott begegnen und sich schließlich mit ihm vereinen will. Es gibt auch einen sehr interessanten philosophischen Aspekt: das Göttliche und die spirituelle Komponente (Geist) des Menschen seien identisch. Wie die Gottheit enthält auch der menschliche Geist Leben und Licht (4). Interessanter für unser Thema sind jedoch die orphischen und phrygischen Mysterien sowie der Dionysos-Kult mit folgenden erstaunlichen, wir würden sagen zu Recht modernen Elementen: a) Das Mysterium kann nicht gelehrt werden, der Mensch muss seine eigene Erfahrung machen. b) Während des Rituals des Mysteriums wird der Mensch vollständig mit dem Göttlichen vereint. c) Verwirklichung der Vereinigung mit dem Göttlichen durch die Ekstase mittels sanfter Musik und einem speziellen Gruppentanz. d) Besonders im Dionysos-Kult wird darüber hinaus die Enorasis (Ενόρασις) erwähnt. Platon schreibt im “Phaedrus (Φαίδρος), dass der Zweck der Mysterien darin besteht, die Seele dorthin zu erheben, wo sie einst auf die Erde hinabgestiegen ist (5). Daher unterscheidet sich die Mystik auf der Grundlage der Erfahrung etwas von der religiös-theologischen und idealistisch-philosophischen Mystik, während die materialistischen Philosophen die Mystik ausnahmslos ablehnen. Mystik findet sich beispielsweise im Christentum, im Judentum (Kabbala und Chassidim) (6), in der alten chinesischen Philosophie und Religion des Taoismus, im indischen Buddhismus, insbesondere in der Philosophie des Yoga, im Islam (Sufismus/Derwische) und in der jüdischen Tradition (Kabbala und Chassidim). Vor allem im Sufismus und Chassidismus ist die Vereinigung mit Gott eng mit der Ekstase durch magische und süße Musik, mit wunderbaren Liedern und mit Tanz verbunden (ich habe eine große Sammlung von Musik zu diesem Thema), (7). Die wichtigsten mystischen Philosophen und Theologen waren zwar der Neuplatoniker Plotin (3. Jh.), Dionysius Areopagit (Διονύσιος Αρεοπαγίτης, 5. Jh., Bischof in Athen), viel später der deutsche Meister Eckhart (13./14. Jh.) und noch später der Russe Iwan Kirejeskij (19. Jh.), aber Platon hat in seinem Symposion (211 a-d) Eros als den ersten erwähnt: Es ist die mystische Sicht des ursprünglich Schönen konkret und letztlich als Idee. Es ist kein Zufall, dass der große deutsche Mystiker Meister Eckhart von den Ideen Platons beeinflusst wurde. Mit Plotinus (Πλωτίνος) aber begann die Entwicklung der Mystik auf philosophischer Ebene. Für Πλωτίνος ist das Eine die höchste Stufe des Seins, während die Materie die niedrigste ist. Die Einheit erfolgt schrittweise und in Etappen. Wir möchten hier nicht näher darauf eingehen, aber die wichtigsten Elemente dieses Konzepts müssen erwähnt werden. Plotinus lehnte die Materie radikal ab und nahm mystische Elemente auf. Dionysios Areopagites hat in seinem Werk “Über die mystische Theologie” vor allem betont, dass a) Gott ganz anders ist als das, was wir kennen, und dass es daher nicht nötig ist, ihn zu beschreiben, b) dass es eine enge Verbindung zwischen der Welt und Gott durch sein diffuses Licht gibt, und c) dass der Mensch als denkendes Wesen den Sinn seiner Existenz in einem mystischen Prozess der Annäherung an und schließlich der Vereinigung mit Gott verstehen muss. Dies kann jedoch nur erreicht werden, wenn der Mensch sich von der materiellen Welt löst. Seiner Mystik zufolge werden drei Stufen durchlaufen: Katharsis (Κάθαρσις), Erleuchtung und Vereinigung. Seine Mystik enthält auch pantheistische Tendenzen, die einen bedeutenden Einfluss auf die Mystik des europäischen Mittelalters hatten (8). Sehr interessant und beeindruckend, ist die Meinung von Meister (Magister) Eckhart (13. Jahrhundert), der in seinem Werk “Opus tripartitum” (“Dreiteiliges Werk”) seine fast pantheistischen Ansichten formuliert, die zu jener Zeit sehr gefährlich waren: Geistiger Weg zur Befreiung der menschlichen Subjektivität von irdischen Problemen durch die Transzendenz des Geistes zur endgültigen Vereinigung mit dem Ersten. Der menschliche Geist ist mit göttlichen Eigenschaften und dem schöpferischen Prinzip ausgestattet. Gott wird in der Seele des Menschen durch einen “kleinen psychischen Funken” geboren. Nachdem Christus in das reine Wesen des Menschen eingedrungen ist, nimmt er ein göttliches Wesen an, sodass Intelligenz und Willen überspringen können. Gerade in diesem “kleinen Lebensfunken” findet die wesentliche Vereinigung des Menschen mit Gott statt. Die Auffassung vom “kleinen Lebensfunken” stammt im Wesentlichen von den stoischen Philosophen, die meinten, dass es sich um einen Funken göttlichen Lichts handelt, der die ganze Welt und den menschlichen Körper ergreift und auf die Spitze der Seele gerichtet ist. Meister Eckhart hat die traditionelle Vorstellung von Gott als Person abgelehnt und die Auffassung formuliert, dass Gott eine Einheit ist, das wahre Sein, die erste Ursache, die innere Grundlage des Menschen, ein echter Geist und eine Totalität des kosmischen und menschlichen Seins. Gott ist als oberste ontologische und moralische Instanz das Sein, das Gute, das Wahre und das Eine (9). Seine Meinung zum Gottesbegriff: Gott als reines Wesen, erste Ursache und als die Gesamtheit der menschlichen Existenz. Kurzum, es handelt sich auch hier um eine eher pantheistische Auffassung. Der Meister Eckhart hat die Beziehung zwischen Gott und Mensch nicht als eine Beziehung zwischen Herr und Knecht, sondern als eine Beziehung der gleichen Liebe gesehen (10). Es ist daher kein Zufall, dass die Sancta Inquisition ihn als Ketzer bestrafte.
Die Mystik war und ist in der orthodoxen Kirche und insbesondere in der russischen Kirche weiter überentwickelt. Der bekannteste theologische Vertreter dieser anthroposophischen Sichtweise war Iwan Kirejewskij, der die Gemeinschaft der Kirche als eine sopornost (Vereinigung) aller Gläubigen im mystischen Leib Christi betrachtete. In seinem Werk “Über die Notwendigkeit und Möglichkeit neuer Prinzipien in der Philosophie” hat er sein philosophisches Credo wie folgt formuliert: Ablehnung des Rationalismus, der westeuropäischen Scholastik und der absoluten Eigentumsrechte und Ablehnung des Individualismus, denn beides sind die faulen Wurzeln des westlichen Denkens, das nur teilweise der Gesamtheit der Welt entspricht, während der russisch-orthodoxe Geist aufgrund seines Glaubens die Gesamtheit der Dinge widerspiegeln kann (sic). Rationalismus und Klugheit, für die Aristoteles verantwortlich gemacht wird, sind seiner Meinung nach nutzlose und verworfene Dinge (sic). All dies ist nicht die wahre Wahrheit, zu der nur der Glaube der orthodoxen Kirche führt (11). Meiner Meinung nach verwechselt er Individualität mit Individualismus und Egoismus, wie auch die meisten griechisch-orthodoxen Theologen.
Der deutsche protestantische Theologe und Kulturphilosoph Ernst Troeltsch hat die prägenden Elemente der westlichen Mystik treffend aufgelistet:
1. Innerlichkeit der religiösen Erfahrung, Vorrang des Gefühls vor dem Verstand.
2. Vorrang der Individualität und der psychologischen Introspektion.
3. Nicht die formale Kirche, sondern der freie Geist bestimmt die religiöse Haltung und die Religiosität im Allgemeinen.
4. Das Göttliche ist verinnerlicht, es wohnt in der Seele des Mystikers und ist nicht außerhalb von ihm konzentriert.
5. Herrschaft des Geistes durch “göttliche Adoption”.
6. Die Geschichte hat gegenüber der persönlichen Erfahrung nur eine untergeordnete Bedeutung.
7. Vorrang der Gewissensfreiheit als Wesensmerkmal des Menschen vor dem Naturrecht.
8. Traditionen, Gottesdienste und formale Institutionen sind überflüssig.
9. Die Individualität steht im Mittelpunkt.
Die theologische Mystik spielt auch in der islamischen Religion eine wichtige Rolle, vor allem in einigen Fällen mit starken politischen Ausprägungen, und es ist sehr interessant, was einer der größten islamischen Mystiker, Al Dshunaid, schreibt, der Folgendes feststellt: Durch Selbstverleugnung und Hingabe an Gott ist es möglich, dass “der Weg der Liebe” die Strenge Gottes überwindet. Doch die verantwortliche Priesterschaft reagierte auf solche und ähnliche Vorstellungen drakonisch: Sie kreuzigten ferner den Perser Al-Halladsh und tötete 1191 auf Befehl von Salah Adin einen anderen großen Mystiker, Suhraward, als Ketzer. Ibn Arabi (13. Jh.), ein Vertreter des mystischen Pantheismus, hat die absolute Innerlichkeit Gottes hervorgehoben, der sich diejenigen zu eigen macht, die das Universum und die Menschen lieben (13). Eine besondere Ausprägung der islamischen Mystik ist der Sufismus (Tasawwuf), vom arabischen Wort souf (Wolle, Gewand). Ihr Ziel ist es, direkte Gotteserkenntnis zu erlangen, die nicht durch die Vermittlung eines Priesters oder durch den Koran im Allgemeinen erzielt werden kann. Es handelt sich dabei um die “Bruderschaft der Derwische” (vom persischen Darwesh), welche die Vereinigung mit Gott durch die Ekstase eines speziellen Tanzes aus allmählich beschleunigtem Drehen und religiösen Gesängen anstreben. Aber irgendwann hat die offizielle islamische Kirche auch sie bestraft (14). Mevlana Celaleddin Rumi, der Begründer des Sufismus aus Konya (Iconion), (13. Jahrhundert) hat unter anderem die Meinung vertreten, dass “alle Egos im Feuer des Göttlichen verbrannt werden müssen”. Nach der theoretischen Position der Sufis muss derjenige, der mit Gott eins sein will (Fana), absolutes Vertrauen in Ihn haben (tawwakul) und darüber hinaus dem Weg (Tariga) folgen, um sich im mystischen Zustand (Hal) zu befinden. Drei spezifische Bedingungen sind notwendig: Angst oder Katharsis, Liebe oder Opfer und Wissen.
Im Zusammenhang mit der ersten monotheistischen Religion, dem Judentum, ist im 18. Jahrhundert unter den osteuropäischen Juden (Aschkenasim) relativ spät eine mystische Sekte, der Chassidismus, als Reaktion der frommen (chassidischen) Juden auf die europäische Aufklärung entstanden (15). Die Vereinigung mit Gott auf der Grundlage des Gottesverständnisses dieser mystischen Sekte enthält Elemente des Polytheismus.
Der europäische Rationalismus (ius rationis ) als Höhepunkt der europäischen Aufklärung hat Religion und Mystik verdrängt. Es ist aber vielleicht überraschend, dass auch in der Neuzeit bei einigen Philosophen mystische Tendenzen zu beobachten sind, allerdings eher von reaktionärem Charakter (z.B. Jaspers, “Lehre vom “Umgreifenden” und Heidegger “Weltfrömmigkeit”).
Schlussfolgerungen: a) Viele Religionen und insbesondere alle drei monotheistischen Religionen sind sich ihrer Mystik bewusst. b) Die Mystik wendet sich gegen das Auslegungsmonopol des jeweiligen priesterlichen Establishments für heilige Texte. c) Das Establishment bestraft Mystiker oft hart als Ketzer. d) In sozialer und politischer Hinsicht sind zwei Hauptrichtungen der Mystik zu erkennen, eine reaktionäre und eine progressive.
Anmerkungen-Literatur
1.Vgl. J.Mittelstraß et alt. (Edit.), Enzyklopädie, Philosophie und Wissenschaftstheorie, vier Bände, Band 4, ISBN 3-476-02012-6, Stuttgart/Weimar 2004, S.719/720. 2. G.
2. Wehr, Europäische Mystik, ISBN 3-926642-54-8, Wiesbaden, S. 8-14,17-26
3. Vgl. J.Mittelstraß et alt. ibid., Band 2, S.947-949.
4.Vgl. M. Eliade, Geschichte der religiösen Ideen (Orig. Histoire des croyances et idees religieuses, Paris 12978, 1992), ISBN 3-451-05274-1, Band 2, Breisgau 2002, S. 245-256.
5. Siehe sehr ausführlich P.Fiebag /E.Gruber/ R. Holbe, Mysterien des Altertums, ISBN-3-426-66469-0, Gütersloh/München 2002, S.145, 147, 153, 157.
6. Kabbala, Eine Textauswahl, hrsg. von H. Werner, ISBN 3-899836-349-X, Köln 2002. 7. M. Klaus/M. Buhr (Edit.), Philosophisches Wörterbuch, Band 2, Leipzig, 1969, S. 752-754.
8. Siehe sehr ausführlich Η.- N. Wöhler, Geschichte der mittelalterlichen Philosophie, Lehrbuch, ISBN 3-326-00464-8, Berlin, 1990, S. 13-15.
9. Vgl. id., S. 169-175.
10. Vgl. H.-N, Wöhler, ibid., S.173/174.
11.Vgl. Ian Buruma / Avishai Margalit, Okzidentalismus, Der Westen in den Augen seiner Feinde ( Orig.: Occidentalism. The West in the Eyes of its Enemies, New York 2004), ISBN 3-446-20614-0, München / Wien 2005, S.79-85.
12. Ernst Troeltsch, Aufsätze zur Geistesgeschichte und Religionssoziologie, ISBN 3-511-06214-4.
13. Vgl. Yves Thoraval, Lexikon der islamischen Kultur (Orig. Dictionnaire de civilisation musulmane, Paris, 1995), ISBN 13 : 978.3.937872.05.6, S. 333-336).
14. Vgl. id., p. 96).
15. Vgl. J. Maier, Judentum von A-Z, Glauben, Geschichte, Kultur, ISBN 978.3.86756.011.5, Erfstadt, 2001, S.91-94.
Weitere Literatur
-Apokalypse, Apokalypsen, Hrsg. E. Hennecke, Wiesbaden 2007,

-Meister Eckhart, Textauswahl und Kommentare von G.Wehr, Wiesbaden 2015,

-Sagen und Legenden aus Talmud und Midrasch, Eine Sammlung von Sagen, Allegorien und Fabeln, Hrsg. D.Ehrmann, Wiesbaden 2004.

C.Kiesewetter, Die Geheimwissenschaften, Eine Kulturgeschichte der Esoterik, Wiesbaden 2006, 700 S.

Veröffentlicht in Griechisch in: Καθημερινή (Kathimerini,28.12.2013, 11.12.1016) in Auseinandersetzung mit dem griechischen Philosophen und Theologen Christos Giannaras
aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz), Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Φιλοσοφία, Διεθνές Δίκαιο, Διεθνείς Σχέσεις, Πολιτολογία, Πρώτος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Philosophie, Völkerrecht, Internationale Beziehungen, Erster Band ), ISBN: 978-620-0-61337-0, Saarbrücken 2020, 289 S., S.72 ff.

Mythos, Geschichte, Epos, Glaube, Metamorphose

Mythos, Geschichte, Epos, Glaube, Metamorphose
1. Was bedeutet der Begriff “Geschichte”?
Nach dem Geschichtsverständnis, das bereits im 19. Jahrhundert im fortgeschrittenen Europa vorherrschte, ist die Geschichte eine anerkannte Wissenschaft, die sowohl in der universitären Ausbildung als auch in der Forschung von Fachleuten behandelt wird. Die Geschichte befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung bestimmter Ereignisse und Phänomene. Das Problem liegt vor allem in der Interpretation der Ereignisse, die von der methodischen Herangehensweise und der Positionierung des betreffenden Fachmanns abhängt, ob z. B. die idealistische oder materialistische oder eine andere Methode angewandt wird. Die erste befasst sich in erster Linie mit Fakten in Verbindung mit Ideen, während die zweite in erster Linie Klassenkämpfe und Produktivkräfte zum Gegenstand hat. Vielmehr führt eine Kombination der beiden Hauptmethoden zu korrekteren Ergebnissen. Ein weiteres Problem wird festgestellt, wenn der Historiker beispielsweise dazu neigt, die objektive Realität wiederzugeben oder sie aus nationalistischen Gründen falsch zu interpretieren oder gar zu verzerren. Dies ist in der Regel in den Schulbüchern einiger Länder der Fall, in denen im Rahmen der patriotischen Erziehung die Wahrheit absichtlich verzerrt oder die Wahrheit durch Unterdrückung wichtiger Ereignisse verfälscht wird. Unabhängig vom spezifischen Zweck von Geschichtsbüchern verlangt das Ethos des Wissenschaftlers, dass ein Historiker immer und überall die objektive Wahrheit veröffentlicht und nicht seine eigene subjektive “Wahrheit”, die natürlich nur eine subjektive Interpretation oder Fehlinterpretation ist. Bei besonders wichtigen internationalen Ereignissen wird die Regel des Vergleichs der Meinungen von Historikern angewandt und dann das methodische Prinzip des consensus generalis professorum et doctorum (allgemeiner Konsens der Professoren und Doktoren) angewandt, das sich in Universitätslehrbüchern und Wörterbüchern widerspiegelt. Überdies ist jeder Wissenschaftler von Berufs wegen verpflichtet, in seinen Büchern auch andere Meinungen zu einem bestimmten Sachverhalt zu erwähnen, und nicht nur seine eigene Meinung. Die Mehrheit der Geschichtswissenschaftler lehnt den Mythos zu Unrecht ab, weil sie nicht bereit sind, die besondere Rolle des menschlichen Unterbewusstseins zu berücksichtigen. Dasselbe gilt für die ausschließlich auf der Vernunft basierende ideologische Kritik am Mythos.
2. Mythos
Der Begriff “Mythos” bezog sich in der polytheistischen Antike zunächst auf Erzählungen über die Götter und die Überlieferung von der Existenz und dem Wirken göttlicher Mächte (Totemismus, Monotheismus). Mythen dienen grundsätzlich dazu, dem menschlichen Leben einen Sinn zu geben. Es sei daran erinnert, dass die unvergleichlichen antiken griechischen Mythen zusammen mit der Philosophie und der Kultur der alten Griechen im Allgemeinen zu den wichtigsten Grundlagen des westlichen Kulturkreises gehören. Ferner ist die moralische und formende Rolle dieser Mythen schon von der Antike bis zur Gegenwart beachtlich. Die Ilias war bereits im antiken Griechenland die Grundlage für eine angemessene Erziehung der Schüler. In Indien stützt sich die schulische Erziehung der Kinder auch heute noch auf die Epen Ramayana (im Wesentlichen ein ideologisches Instrument zur Rechtfertigung des unmenschlichen Kastensystems) und insbesondere Mahabharata (ein sehr humanistischer Mythos). Das Gleiche gilt für das persische Epos Shahname und das georgische Epos “Der Riese mit dem Tigerfell” von Shota Rustaveli. In der Geschichte der Menschheit wurden Mythen leider teilweise von den herrschenden Klassen in ein ideologisches und politisches Werkzeug verwandelt, um die Macht z.B. des Pharao oder des orientalischen Despoten über die Massen zu legitimieren. Die wichtigsten Arten von Mythen sind die folgenden: α) Mythen, die sich mit der Erschaffung des Universums befassen (Theogonien, Kosmogonien, Anthropogonien). b) Mythen, die sich mit dem Ende der Welt befassen (Eschatologien). (c) Soteriologien (Messianismen). (d) Mythen, die sich mit dem Lauf der Welt befassen (Epochen, Wandlungen). (e) Darüber hinaus werden auch nationale Mythen erwähnt, die sich auf die Genese einer Nation oder auf große nationale Taten beziehen. Und doch können Mythen einen erheblichen positiven oder negativen Einfluss auf die nationale Identität ausüben. Im Folgenden sollen einige besondere nationale Mythen erwähnt werden: (1) Der größte griechische Nationalmythos besteht in dem Glauben, dass alle Neugriechen Nachkommen der alten Griechen sind. Weiterhin gehören die “Einzigartigkeit” oder “Besonderheit” der Griechen, die fast rassistische Auffassung von der “Überlegenheit” der Griechen und der “griechische Dämon” zu den allgemeinen Mythen der heutigen Griechen. Im Grunde handelt es sich dabei um eine nationale Selbstbefriedigung, denn diese Mythen stehen im Widerspruch zur Realität, und es gibt einen Grund, die Neugriechen im Allgemeinen als mythensüchtig zu bewerten. (2) Die Franzosen tun etwas Ähnliches, indem sie sich ausschließlich als reine Nachfahren der alten Kelten (Galli) betrachten und den wichtigsten alten germanischen Stamm der Franken, von dem sich der Ethnonym Frankreich ableitet, beiseiteschieben. (3) Die “Turanischen Völker” behaupten, von einem “Grauen Wolf” abzustammen. (4) Die Rumänen behaupten, dass sie von den Römern abstammen, vergessen aber die Daker (Thraker). In der Tat hat sich die Mehrheit der Daker mit der Minderheit der Römer vermischt, aber die Sprache ist neulateinisch. So wurden die ethnischen Namen der Valahi Moldavi in Romani (Römer) geändert. (5) Die Bulgaren weisen stark auf den slawischen Ursprung hin, mittlerweile auch ein wenig auf den thrakischen, aber sie vergessen absichtlich die asiatischen Hunnen (Asparuch, Isparich). (6) Die Nordmakedonier sind in erster Linie eine Mischung aus Illyrern, Thrakern, Slawen, mittelalterlichen Bulgaren und Albanern, aber da sie keine bedeutende Geschichte besitzen, sind sie zu “Nachfahren” der alten Makedonier mutiert. f) Die politischen Mythen sind eine besondere Erscheinungsform von Mythen im Allgemeinen und sie werden vor allem mit der Demokratie in Verbindung gebracht. Der Ausgangspunkt politischer Mythen von weltgeschichtlicher Bedeutung ist der Dreiklang der Französischen Revolution von 1789 Liberte, Egalite, Fraternite (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Viele europäische Länder, darunter auch Griechenland, haben zwar das Schema wichtiger politischer Errungenschaften wie des bürgerlichen Staates übernommen, nicht aber dessen Wesen, weil die historischen, wirtschaftlichen und sozialen Voraussetzungen für die Errichtung eines modernen demokratischen Staates völlig fehlten. Das Gleiche gilt für die anderen Balkanstaaten sowie für die lateinamerikanischen Staaten. In diesen Staaten sind die demokratischen Institutionen noch unterentwickelt, während der Mythos eines fortgeschrittenen demokratischen Systems geschaffen wurde. Besonders in Griechenland ist auch der linke Mythos zu konstatieren, der bereits in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts tiefe Wurzeln hat: (1) Die Linken waren und sind angeblich moralisch überlegen im Vergleich zu den Rechten. (2) Die Linken haben eine bessere Bildung, weil sie über Kenntnisse des Marxismus-Leninismus verfügen. (3) Nur die Linken kämpfen konsequent für die soziale Gerechtigkeit. (4) Nur die Linken sind in der Lage, alle politischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen.
3. Epos
Aus wissenschaftlicher Sicht ist das Epos ein relativ langes Gedicht über Helden. Sie thematisiert häufig Themen aus der Mythologie und der alten Geschichte. Das Epos wird im Allgemeinen nicht als zuverlässige historische Quelle angesehen. Meine Bibliothek enthält fast alle wichtigen Epen aus verschiedenen Zeiten, Kulturen und Ländern, darunter das älteste Epos der Menschheit Gilgamesch (vor etwa 4.500 Jahren), natürlich die Ilias und die Odyssee, die Aeneis (Virgil), die indischen Epen Mahabharata und Ramayana, das deutsche Epos Die Nibelungen, das persische Epos Schahname, das finnische Epos Kalevala, das georgische Epos Der Held mit dem Tigerfell, der irische Epos Der Rinderraub und das russische Epos Rajivilovskaya Letopis (Die Chronik von Ratchevil). In allen Epen handelt es sich um Gedichte (Produkte der dichterischen Phantasie), die mit einer in erster Linie eigenwilligen Interpretation bekannter historischer Ereignisse verbunden sind. So war der Grund für den Trojanischen Krieg der Interessenkonflikt der Achäer mit Troja (Ilion, im hethitischen Vilousa) und nicht die Entführung der schönen Helena. Schliemanns Entdeckung bezog sich tatsächlich auf eine Zeit 1000 Jahre vor dem Trojanischen Krieg usw. Und doch hätte Schliemann ohne Homer weder Troja noch Mykene gefunden. Damit ist hinreichend bewiesen, dass es den Archäologen jener Zeit an schöpferischer Phantasie mangelte. Der historische Reisende Pausanias 2. Jh. n. Chr. (nicht verwandt mit dem spartanischen König Pausanias), der aus Kleinasien stammte, stützte seine “Reisen” auf das, was er selbst vorfand (Unterschied zu Herodot), aber auch auf viel ältere Quellen. Sein Buch ist wichtig für das Verständnis der antiken Geschichte der Zivilisation, enthält aber auch viele Fehler. Im Folgenden wird auf konkrete Beispiele aus der griechischen Mythologie eingegangen: a) Ist Homers Ilias, Geschichte oder Dichtung? Es besteht ein internationaler Konsens unter Altphilologen (consensus generalis professorum et doctorum), dass die Ilias und das indische Mahabharata epische Gedichte mit einem historischen Kern sind (einige Ereignisse in der Bronzezeit). In der königlichen Bibliothek in der hethitischen Hauptstadt Hattuscha (Argyroupolis, Silberstadt) wurden fast alle Staatsarchive in Keilschrift gefunden. In einem Dokument wird ein Brief des hethitischen Königs an das Oberhaupt der Achaiyava (Achäer) erwähnt, in dem er sie auffordert, die Stadt Vilousa sofort zu verlassen, da er sie sonst schwer bestrafen werde. Er nennt sie Räuber! Das Hethitische gilt als die älteste indoeuropäische Sprache. Ihr eigenes Epos ist etwa 600 Jahre älter als die Ilias und heißt Ullikummi. Historiker gehen davon aus, dass die Griechen Getreide aus der Ukraine (“Schwarzes Land”: Fruchtbares Land) einführten, aber gezwungen waren, der Stadt Ilion, welche die Fahrt durch die Dardanellen kontrollierte, hohe Zölle zu bezahlen und sie dadurch zu großem Reichtum gelangte. Doch als Ilion die Zölle wiederholt erhöhte, beschlossen die Achäer, das Problem endgültig kriegerisch zu lösen. b) In der Odyssee wird die lange und abenteuerliche Reise des Odysseus erwähnt. In Wirklichkeit waren es jedoch zahlreiche Reisen und ähnliche Abenteuer von Hunderten von Griechen in der Bronzezeit, welche die Grundlage für die Literatur des Epos bildeten. c) Die Göttin der Schönheit und des Krieges Aphrodite kam als Ischtar aus Babylonien nach Phönizien, wo ihr Name in als Aschterut umgewandelt und vor ca. 3200 Jahren von den Phöniziern nach Zypern gebracht wurde, wo sie in Aphrodite (die aus dem Schaum Steigende) umbenannt wurde. So macht der Name macht einen Sinn.
4. Glaube, Mythos, Metamorphose
α) Der Glaube ist eine Sache, Wissen eine andere. Der Glaube ist jedem Menschen inhärent, denn, wie vor einigen Jahren von führenden Neurobiologen wissenschaftlich nachgewiesen wurde, existiert in seinem Gehirn unter den 100 Milliarden Neuronen eine Gruppe, die für den Glauben im Allgemeinen, aber ohne religiöse Konkretisierung, zuständig ist. Der Mensch kann heidnisch, polytheistisch(Hindus), pantheistisch oder monotheistisch, monotheistisch usw. sein. Der Glaube ist seine eigene Angelegenheit und zugleich ein Menschenrecht. Mit anderen Worten: Es ist nachgewiesen worden, dass der Glaube Teil der menschlichen DNA ist. Daher ist es unmöglich, sie zu verbieten. Ungerecht, unzivilisiert und unwissenschaftlich handeln daher auch diejenigen, die sich über Gläubige lustig machen (Siehe ausführlich hier im Blog den Beitrag Glaube).
β) Der Glaube ist zuerst in den Mythen aller Völker zum Ausdruck gekommen, d.h. die Religion ist durch die Mythologie gegangen. Der neutrale und objektive Beobachter kann die drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) besser verstehen, wenn er sich systematisch mit der vorangegangenen Mythologie der Völker des Nahen und Vorderen Orients beschäftigt.
γ) Die Menschen beobachten seit Tausenden von Jahren die ewige Natur, d.h., besonders die Pflanzen, die Bäume, Früchte und nach der Erfindung der Landwirtschaft das Getreide, Sie richten ferner ihr Augenmerk auch auf den Mond und später auf die Sonne. In der Mythologie vieler Völker wurde die Naturphänomene mit der Geburt bestimmter Gottheiten (Osiris, Tumuts, Adonis usw.) in Verbindung gebracht, die im Winter starben und im Frühjahr wieder zum Leben erwachten (Auferstehung).
δ) Die Metamorphosen waren ein fester Bestandteil aller heidnischen und polytheistischen Religionen und insbesondere der totemistischen Mythen und sogar der Gedichte (z. B. Ovid, “Metamorphosen”). Am bekanntesten sind die Verwandlungen von Menschen in Tiere, z.B. die Verwandlung von Piraten in Fledermäuse, von Hyazinthen in eine Blume gleichen Namens wie Narziss, von Daphne in einen Baum, von der Braut Syrinx in eine Flöte etc. Neue Religionen übernahmen aus Gründen der Zweckmäßigkeit teilweise die Tradition heidnischer Religionen; so auch das Christentum, der Islam und in großem Umfang der Hinduismus, um die Religionen für das einfache Volk akzeptabel zu machen. Normalerweise haben z.B. die vielen Ikonen in römisch-katholischen wie auch orthodoxen Kirchen und die gesamte Liturgie nichts mit dem christlichen Glauben zu tun und sind dennoch notwendig.
e) Dasselbe gilt für die Zahl drei (“Heilige Dreifaltigkeit”). Bereits in der Mittelsteinzeit (8000 -5.500 v. Chr.) war die symbolische Bedeutung der Drei bekannt: Mond, Erde, Unterwelt (Reich des Hades). Der Mond war die oberste Gottheit, weil die Wildjäger mit Hilfe des Mondlichts auf Jagt gingen. Durch den Ackerbau im Neolithikum wurde der Mond durch die Sonne ersetzt, die plötzlich zur obersten Gottheit erhoben worden war. Im Vorderen Orient gab es in der Regel göttliche Dreifähigkeiten, z. B. in Ägypten Isis, Osiris und Horus, in Mesopotamien dasselbe (Vater, Mutter und Sohn). Daraus entstand die christliche Heilige Dreifaltigkeit, nur dass die Mutter durch den Heiligen Geist ersetzt wurde. Die patriarchalische Weltanschauung hatte jedoch die Mutter aus der Trinität ausgeschlossen. In der Philosophie wurde die Trinität vor allem von Aristoteles (drei Gewalten bzw. drei Elemente des Staates) und in der jüngeren europäischen Geschichte von den drei weltgeschichtlichen Parolen der Französischen Revolution von 1789 (Liberte, Egalite, Fraternite) fortgeführt (siehe ausführlich hier im Blog den Beitrag Die Heilige Dreifaltigkeit in der Mythologie.
Literatur
-Bancroft,Α., Origins of the Sacred-The Way of the Sacred in Western Tradition, London, New 1987
-Beowulf, Ein altenglisches Heldenepos, Leipzig 1988
-Botheroyd,S./P., Keltische Mythologie, Wien, 2004
-Der Streit um das Heldenstück, Keltische Sagen aus dem alten Irland, Leipzig und Weimar 1987
-Das Nibelungen Lied, zweisprachig, Mannheim 1988
Die Edda, Götterdichtung, Spruchweisheiten und Heldengesänge der Germanen,
München 1981
-Das Ramayana, Epos des Valmiki, Berlin 1976
-Der Rinderraub, Altirisches Epos, Leipzig 1976
Der Sid, Das altspanische  Heldenlied, Leipzig 1974
-Eliade, Μ.,Histoire des croyances et idees religieuses, Paris, 1976 (Geschichte der religiösen Ideen, Freiburg i. B., 1978), (Ein Standard-Werk,4 Bände)
-Eliade,Μ., La naissance du monde, Paris, 1959
-Εnzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, hrsg. von Jürgen Mittelstraß,Band 2, Stuttgart, 2004
-Golowin,S. /M. Eliade/J. Campbell, Die grοßen Mythen der Menschheit, Erfstadt 2007
-Homer, Ilias & Odyssee, zweisprachig, Frankfurt am Main-Leipzig 1992
-James,E. O., The Cult of the Mother Goddes, London, 1959
-Jordan, M., Myths of the World, London, 1996
-Kalevala, Rostock 1968
-Kleines Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Leipzig 1989
-Κορνήλιος  Καστοριάδης, Η ελληνική ιδιαιτερότητα (Die griechische Besonderheit), Αθήνα 2007
-Knaurs Lexikon der Mythologie, München, 1999
-Larrington, C.(Edit.), The Feminist Companion to Mythology, Pandora Press, 1992
-Mahabharata, Das Heldenepos des alten Indien, Leipzig-Weimar 1982
-Ovid, Metamorphosen, Leipzig1971
-Radziwill-Chronik, Rauchspur der Tauben, Leipzig-Weimar 1986
-Schahname, Das persische Königsbuch, Leipzig-Weimar1988
-Schmidtbauer, W., Mythos und Psychologie, München 1999
-Schota Rusthaweli, Der Recke im Tigerfell, Berlin 1980
-Steinwed,D./D. Först, Die Jenseitsmythen der Menschheit, Düsseldorf 2005,
veröffentlicht in Griechisch oft in: Vima (22. 10. 2012),Κathimerini (20.11.2014) und iefimerida (12.11.2015, 10.10.2017) in Auseinandersetzung mit dem griechischen Philosophen und Theologen Christos Giannaras
aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (PanosTerz): Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band) , ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 S., S.13ff.

Prophetie, Apokalypse, Katastrophologie, Futurologie

Prophetie, Apokalypse, Katastrophologie, Futurologie
Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit komplexen und vielschichtigen Phänomenen und allgemeinen Themen muss auf einer angemessenen Herangehensweise beruhen, die zweifellos Kenntnisse der Methodik der wissenschaftlichen Forschung voraussetzt, auch wenn es um spezifische aktuelle gesellschaftspolitische Fragen geht. Seit ich begonnen habe, Rezensionen in der griechischen elektronischen Presse zu veröffentlichen (März 2012), habe ich mit großer Überraschung festgestellt, dass die Methodik nur in seltenen Fällen angewandt wird. Es herrschen Obsessionen vor, der verderbliche moderne griechische Surrealismus, ein primitiver Populismus, eine billige Überempfindlichkeit, eine im fortgeschrittenen Europa undenkbare Oberflächlichkeit und ein Überpatriotismus. Es ist daher kein Zufall, dass die verschiedenen Begriffe, die in der Regel einen bestimmten, definierten und international anerkannten Inhalt haben, häufig durcheinander gebracht werden. Was unser Thema betrifft, so erwähnen wir die für uns interessanten Konzepte: Prophezeiung, Offenbarung, Mythologie, Poesie, Mystik, Paranoia, Katastrophologie und Prognose. Im Folgenden werden wir uns auf einige dieser Konzepte konzentrieren, um ihre charakteristischen Merkmale zu ermitteln.
Prophetie
Die Prophezeiung ist bereits eine Erfindung und Fähigkeit der Schamanen. Im alten Griechenland hatte es die Bedeutung, das Göttliche oder die Zukunft anzukündigen und zu deuten. Der Prophet spielte die Rolle eines Vermittlers zwischen den Göttern und den Menschen, die in einem Orakel versammelt waren, um etwas über ihre Zukunft zu erfahren. Prophezeiung bzw. Voraussage wurde mit Ekstase, mit Visionen und vor allem mit Offenbarung in Verbindung gebracht (vgl. J. Irmscher (Hrsg.), Lexikon der Antike, Leipzig 1987, S. 473 und E. Hennecke (Hrsg.), Apokryphe Apokalypsen , Wiesbaden 2005, S.11 ). Doch während sich das antike Griechenland zur Wiege des Wortes entwickelt hat, war das antike Israel das Zentrum der Prophetie und der zahlreichen Propheten (nabi, chozäh), die oft mit der herrschenden Klasse und dem säkularen Staat im Allgemeinen in Konflikt geraten sind (J. Maier,Judentum von A-Z, Glauben, Geschichte, Kultur, Erftstadt, 2001, S. 330/332). Sie haben in der Regel die Initiative ergriffen, um ihre Verkündigungen zu machen. Apokalypse Ursachen für das Auftreten des Phänomens der Apokalypse: Die ideologische Wurzel der Offenbarung ist weitgehend auf die teleologische Geschichtsauffassung im alten Israel ausgerichtet, doch haben die Juden wichtige Elemente höherer Kulturen und Religionen übernommen, z. B. die Essenz der persischen Soteriologie und die babylonische Vorstellung von den sieben (7) Zeitaltern der Menschheit. Aus der hellenistisch-römischen Orakelliteratur (“Sibyllinische Bücher”) haben sie jene über eine mythische Persönlichkeit aus der idealisierten Vergangenheit übernommen, die die Offenbarung verwirklicht. Das Ergebnis waren ganze Bücher der Offenbarung (vgl. C. Andresen u.a. (Hrsg.), Lexikon der Alten Welt, 3 Bände, hier Band 1, S.206). Interessante Informationen: 236 Fachwissenschaftler aus allen deutschsprachigen Ländern haben an der Erstellung dieses Standard-Lexikons (über dreitausend Seiten) mitgewirkt.. Vor dem Erscheinen der ersten Bücher der Offenbarung (Daniel und Henoch) war die internationale politische Lage der Juden äußerst verzweifelt. Der kulturelle und militärische Konflikt mit den griechischen Eroberern hatte bereits begonnen (Antiochus 4er Epiphanes ). Die jüdischen Intellektuellen sprachen lieber Griechisch und waren größtenteils Anhänger der stoischen Philosophie, von der das Christentum die Nächstenliebe übernommen hat (siehe in meinem Blog: “Nächstenliebe, griechische Stoiker und chinesische Philosophen”). Viele jüdische Entscheidungsträger sahen sich großen Gefahren ausgesetzt, darunter vielleicht auch der Verlust ihrer religiösen und ethnischen Identität. Die frommen (chasidim), eher religiösen, stellten sich bereits das kommende Ende der Welt vor. Sie haben in den frühen Offenbarungen methodisch den unvermeidlichen Untergang mächtiger Königreiche und Imperien gemäß “Gottes Zeitplan” erwähnt und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Geschichte endet, aber dann wird sie WIEDERHERGESTELLT werden (Nekronomie) und Israel wird triumphieren! Das Buch des Propheten Jesaja ist voll von Phantasien und Symbolismus mit Engeln, Monstern, Tieren und Teufeln (siehe ausführlich das international renommierte Standardwerk (4 Bände) des rumänisch-französischen führenden Historikers religiöser Ideen M. Iliade , Histoire des croyances et idees religieuses, Paris 1978, 1992, Kap. 25 ). Aus der berühmtesten Offenbarung des “Heiligen Johannes des Theologen” seien sehr charakteristische Beispiele für seine ekstatischen Visionen zitiert: “Und ich sah und hörte einen Engel mitten auf der Erde fliegen, der mit lauter Stimme sagte: “Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen, denn die Stimmen der Posaune der drei Engel, die kommen werden, um die Posaune zu blasen, verstummen”" (vgl. Η,13). Ein weiteres Fragment: “Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die zu den sieben Engeln sagte: ‘Geht hin und gießt aus die Schalen des Zorns Gottes auf die Erde … Und der sechste Engel goss seine Schale aus über den großen Teich Euphrat, und sein Wasser vertrocknete, damit der Weg der Könige von Osten bereitet würde” (KJV 1:1,12). Und nun der Höhepunkt, sehr zeitgemäß: “…und sah ein Weib sitzen auf einem scharlachroten Tier, das war voll Namen der Lästerung und hatte sieben Häupter und zehn Hörner….und auf ihrer Stirn stand geschrieben: Mysterium, Babylon die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel auf Erden. Und sie sahen das Weib trunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Qualen Jesu… ” (KJV, 3-6).
Die Schreiber der Offenbarung waren brillant. Sie gingen absichtlich in die Vergangenheit zurück und berichteten von Ereignissen, die sich angeblich in der fernen Vergangenheit ereignet hatten, um den verängstigten Juden Trost und Mut zu spenden. Und doch wird im Religionsunterricht den Schülern erzählt, die Propheten hätten die Zerstörung von vier Königreichen und Imperien vorausgesagt. Doch ungeachtet ihres mystischen und mythologischen Charakters die Offenbarung ist ein bemerkenswertes literarisches Werk der besonderen Art.
Katastrophologie
Die Autoren der Offenbarung waren vielleicht die ersten Katastrophologen der Welt. Aber gegenwärtig ist es unglaublich, dass amerikanisch-jüdische Ökonomen (Krugman, Rubini) und sogar große Groß-Investoren (Soros) gerne die Rolle von Katastrophologen zu spielen scheinen, indem sie in den Medien immer wieder mit großer Zuversicht die Ansicht vertreten, dass der Euro kurz vor dem Zusammenbruch und die EU kurz vor dem Auseinanderbrechen steht, und andere wunderliche Dinge. Rubini hat sogar die Zeit ( Jahr, Monat) vorausgesagt. Wir haben uns bereits 2012 und danach mit ihnen beschäftigt (siehe in meinem Blog die Artikel “Rubini, Ο μεγάλος Καταστροφολόγος”, “George Soros, Ο ψευτοπροφήτης”, “Paul Krugman, Νομπελίστας”).
Futurologie
Die Futurologie hat mit Prophezeiungen und Offenbarungen nichts zu tun, denn es handelt sich um eine Wissenschaft, die als solche erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist, jedoch schon im 19. Jahrhundert waren einige Wissenschaftler in der Lage, weltgeschichtliche Ereignisse wie den Ersten Weltkrieg und das globale Umweltproblem vorherzusagen. Erinnern wir uns daran, dass der bekannte französische Schriftsteller Jules Verne auf der Grundlage der großen Errungenschaften der physikalischen und technischen Wissenschaften seiner Zeit einige Entwicklungen in den Naturwissenschaften vorausgesagt hat. In einigen Wissenschaften ist es relativ gut möglich, Vorhersagen zu treffen, aber dies erfordert eine zeitaufwendige systematische und methodische Vorbereitung der Art von wissenschaftlicher Grundlagenforschung mit dem notwendigen breiteren gesellschaftspolitischen Kontext durch erfahrene wissenschaftliche Forscher.
häufig in Kathimerini (Καθημερινή) veröffentlicht (2015, 2016, 2017) aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (PanosTerz): Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band) , ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 S., S. 19

“Goldenes Zeitalter”, Ein Mythos

“Goldenes Zeitalter”, Ein Mythos
Es handelt sich um ein Phänomen, das seit der Erfindung der Schrift im Vorderen Orient bekannt ist. Immer wenn sich soziale Missstände oder Klassenkämpfe verschärften, Kriege stattfanden, Naturkatastrophen vorkommen oder es Probleme mit der neuen Generation gab, hatten die Menschen den Wunsch, die Situation zum Besseren zu verändern. Da sie aber nicht wissen konnten, was in der Zukunft geschehen würde, versuchten sie sich selbst beeinflussend vorzustellen, dass in der idealisierten Vergangenheit einmal alles besser gewesen sei. Historiker haben dieses psychologische Phänomen “Mythos des Goldenen Zeitalters” genannt. In einem der ältesten schriftlichen Denkmäler der menschlichen Zivilisation, einem sumerischen Gedicht aus dem Jahr 3000 v. Chr. (!), wird der Mythos eindrucksvoll erwähnt: “Es war einmal vor langer Zeit, – es gab keine Schlangen, – es gab keine Skorpione, – es gab keine Hyänen, – es gab keine Angst, – der Mensch hatte keinen Rivalen, – das mehrsprachige sumerische Sprache. – Das große Land der göttlichen Hoheitsgesetze, -unser Sumer, -das Land mit allen Notwendigem, -das Land von Martou, -mit seiner Wärme, -das ganze Universum, -alle vereinigten Völker, -wurden dem Gott Enlil mit nur einer Sprache gepriesen.” Was bedeutet dieser Text? 1. Es bedeutet Nostalgie nach einer idealisierten Vergangenheit. 2. Er drückt das Bedauern über eine fast paradiesische, verlorene Vergangenheit aus. 3. Der Dichter war mit den Lebensbedingungen, die dort herrschten, nicht zufrieden. 4. Es gab keine Möglichkeit, die unangenehme Situation zu ändern, und so tröstete er sich mit der verklärten Vergangenheit. 5. Zur Zeit des Dichters war die Gesellschaft bereits in Klassen unterteilt. 6. Es herrschte orientalische Willkür und Despotismus sowie die Regel “homo homini lupus” (“der Mensch ist für den Menschen ein Wolf”). 7. Hier wird implizit eine universelle Gerechtigkeit und Brüderlichkeit zum Ausdruck gebracht. In einem altägyptischen Gedicht wird die Ungerechtigkeit ebenfalls erwähnt: “Im Lande gab es nichts Ungerechtes, -kein Krokodil raubte, -kein Schlangenbiss, -zur Zeit der frühen Götter”. Auslegung: 1. Aus dem Gedicht ergibt sich die Schlussfolgerung, dass in Ägypten die Klassenkonflikte bereits akut geworden waren und die soziale Ungerechtigkeit groß war. 2. Der Raub durch das Krokodil ist vielleicht eine Allegorie für die Konzentration des Reichtums in wenigen Händen und die unerträglichen Steuern. 3. Der Verweis auf die frühen Götter impliziert, dass die Religion und der Glaube im Allgemeinen bereits zu einem Instrument der Unterdrückung der Massen durch das theokratisch pharaonische System entwickelt wurde. Auch der Hinduismus hat einen eigenen “Mythos des Goldenen Zeitalters”, der jedoch als “Zeitalter der Wahrheit” (“satya yuga”) bezeichnet wird und folgenden Inhalt hat: Die Menschen hatten keine Krankheiten und keine Begierden. Sie hatten es auch nicht nötig, hart zu arbeiten. Sie lebten friedlich, einfach und tugendhaft. Doch plötzlich kam die Gier auf, und die Menschen häuften ständig Eigentum an. Damit endete das “Goldene Zeitalter” und wurde vom “Dunklen Zeitalter” (“Kali-Zeitalter”) abgelöst, in dem Krieg, Krankheit, Armut und Hungersnot herrschten. Es ist sehr interessant, dass es im alten China verschiedene Versionen des “Goldenen Zeitalters” gab. Dies hing möglicherweise von unterschiedlichen Weltanschauungen ab. Theoretiker und Pragmatiker, Moralisten und Ethiker, Vertreter des Naturrechts und andere des positiven Rechts, fanatische Befürworter und auch fanatische Gegner des Gesellschafts- und Staatssystems waren in der Regel Anhänger des Mythos vom “Goldenen Zeitalter”. Der größte Theoretiker und Philosoph des alten China, Konfuzius, vertrat die Ansicht, dass in der Zeit der “heiligen” Könige Yao und Shun und der drei Dynastien Yü, Tang und Wu “das Gemeinschaftseigentum herrschte. Jeder sprach die Wahrheit und lebte einträchtig mit den anderen… Es gab keine Diebe, Räuber, Mörder und Verbrecher. Deshalb haben sie die Tore (der Städte) nicht geschlossen. Das war die Ära der großen Gemeinschaft”. Und Konfuzius’ großer Rivale, der Philosoph Mo zi, schrieb etwas Ähnliches. Auslegung: 1. Die Weisen versuchten, die Richtigkeit ihrer Lehre durch die Erfolge vergangener Zeiten bestätigt zu wissen. 2. Der Verweis auf die alte Vergangenheit steht der Weiterentwicklung der Gesellschaft entgegen. Gleichzeitig sollte sie jedoch durch die “große Gemeinschaft” des Konfuzius oder durch die Schaffung eines zentralen und großen bürokratischen Reiches erreicht werden. 3. Beide waren unzufrieden mit der chaotischen und anarchischen Situation in China. 4. Aus den zitierten Zitaten von Konfuzius geht hervor, dass er bereits die Grundursache vieler Übel in der Gesellschaft erkannt hatte, nämlich das Eigentum an den Produktionsmitteln. Die Kombination mit dem “Großen Weg” (Dau-Prinzip) bedeutet meines Erachtens, dass Konfuzius das Gemeinschaftseigentum als ein natürliches Phänomen ansah. In dieser Hinsicht können wir ein naturrechtliches Argument erkennen. Anders als beide Philosophen bewertet Laudse bewertete den viel bewunderten Anfangszustand als “Goldenes Zeitalter”: “Der große Dau ist verloren gegangen, – die Güte und Ehrlichkeit – die Intelligenz ist erschienen,- dann herrschte die große Heuchelei, – die Sippe wurde zerstört…- der Staat wurde wegen der Verwirrung aufgelöst…”. Im zehnten Kapitel seines Buches empfiehlt er eine einfache Güte: “Schafft die Heiligkeit ab, -lehnt die Intelligenz ab, – die Menschen werden hundertmal mehr gewinnen, – schaltet die Güte ab, -lehnt die Ehrlichkeit ab- – die Menschen werden sich wieder lieben – schaltet die Geschicklichkeit, Menschenfreundlichkeit ab,- es wird keine Diebe und Räuber mehr geben, – so lehre das Volk: Für die Rückkehr zur Einfachheit und Aufrichtigkeit; wenig wollen, nicht viel wünschen.” Aus seinem großen Hass gegen die Unterdrücker der Bevölkerungsmehrheit und gegen die Habgier der herrschenden Klassen und aus seinem Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse konnte er jedoch nicht die logische Schlussfolgerung einer Veränderung der Verhältnisse durch eine soziale Revolution ziehen. Stattdessen wurde versucht, die Lösung der sozialen Probleme in einer Rückkehr zur ursprünglichen Situation zu finden. Aus dieser Position ziehen wir jedoch den Schluss, dass er die soziale Entwicklung ablehnte. Wegen dieser naiven Haltung war es ihm daher nicht möglich, Veränderungen in der Gesellschaft zum Nutzen der Masse des Volkes herbeizuführen, die sonst im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit stand.
Der Pragmatiker Han Fei, ein Vertreter der städtischen Sklavenklasse, unterschied sich stark von ihm. Sein wichtigstes Argument war, dass im “Goldenen Zeitalter” Gesetze nicht notwendig waren. Han Fei schreibt Folgendes: “In der Antike brauchten die Menschen das Land nicht zu bebauen, weil sie die Samen und Früchte essen konnten. Niemand versuchte, Konsumgüter zu produzieren, weil die Bevölkerung klein war und Nahrungsmittel im Überfluss vorhanden waren. Es gab keine Konflikte zwischen den Menschen, die Mittel der Bestrafung und Anerkennung waren nicht bekannt, überall herrschte Frieden und Ordnung” . Han Fei hat große intellektuelle Anstrengungen unternommen, um andere davon zu überzeugen, dass im Interesse von Frieden und Ordnung strenge Gesetze notwendig sind.
Im antiken Griechenland drückte der Mythos vom “Goldenen Zeitalter” vor allem den Wunsch der Unterdrückten und Armen nach einem Leben in Gerechtigkeit aus. Die Ansichten der alten Griechen über Recht und Gerechtigkeit wurzelten in ihrem Glauben an anthropomorphe Götter. Ausgehend von einem starken Selbstbewusstsein als Menschen, wagten sie es, zwischen den Göttern zu unterscheiden, und betrachteten Zeus als den größten Bösewicht gegen die menschliche Gattung. Sie haben die Meinung geäußert, dass die Menschen im “Goldenen Zeitalter” unter den Bedingungen der Gerechtigkeit lebten, während durch die Machtübernahme durch den Zeus ein Übergang zu Lebensbedingungen stattgefunden hat, unter denen die Gerechtigkeit ihren Wert verloren hat. Hesiod zufolge gab es im “Goldenen Zeitalter” keine Kriege, keine harte Arbeit, keine Streitigkeiten, keine gefährlichen Seereisen und kein PRIVATEIGENTUM. Klassenkonflikte und Unzufriedenheit aufgrund der herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse in Griechenland und Rom waren für andere Philosophen und Dichter Anlass, sich der vermeintlich besseren Vergangenheit zuzuwenden.
Der bekannte römische Dichter Publius Ovidius Naso beschrieb in seinen “Metamorphosen” (Buch I, Strophe 90), insbesondere im Zusammenhang mit den “Vier Jahreszeiten” und im Rahmen seiner Kosmogonie, das “Goldene Zeitalter” wie folgt: “…Freiwillig und ohne Gesetz praktizierte das Menschengeschlecht das Recht und war treu, – Strafe und Angst waren unbekannt…-jeder hatte Schutz ohne Richter,…-es gab weder Helm noch Schwert…,-ohne Kriege waren die Völker sicher, -ohne Pflugscharen brachte die Erde Weizen hervor, ein Fluss aus Milch und Honig…” und weiter: “Es tauchten alle erschienen alle Grausamkeiten,- Ehrfurcht, Glaube und Wahrheit verschwanden, – an ihre Stelle traten Betrug und hinterlistige Habgier, – Gewalt und Leidenschaft für das Privateigentum,- de Krieg trat ein… ” Der Lyriker übertreibt sehr, während Poseidonios realistischer ist: “In jenem Goldenen Zeitalter hatten die Weisen die Macht in ihren Händen. Sie verhinderten Gewalt und schützten die Schwachen”. Aus diesen wenigen Worten des Poseidonios kann man schließen, dass es den Herrschern zu seiner Zeit an Weisheit mangelte und sie daher Gewalt gegen die Volksschichten ausübten. Wir finden außerdem ein Gefühl der geistigen Überlegenheit der Weisen gegenüber den Politikern. veröffentlicht in Καθημερινή (Kathimerini) ,2012, 2017, 6.5.18 in Auseinandersetzung mit dem griechischen Philosophen und Theologen Christos Giannaras
auch in meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz): Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band) , ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 Seiten, S.22.

Auferstehung in der Mythologie

Auferstehung in der Mythologie
Ausgangspunkt der These: Der Mythos ging der Religion voraus, aber die Religion enthält immer noch Elemente des Mythos. Dies gilt insbesondere für den heidnischen und den christlichen Mythos um die Auferstehung.
Ich beabsichtige nicht, die bekannten Fakten über die Auferstehung Jesu Christi aus dem Neuen Testament, der Hauptgrundlage der christlichen Religion, die zweifellos ein Mythos ist, zu wiederholen.
Nach Ansicht von Fachhistorikern und Mythologen stehen Götter und Halbgötter (mythische Helden) im Mittelpunkt des Auferstehungsphänomens.
Im Allgemeinen werden zwei Kategorien von mythischen Auferstehungen unterschieden:
α) Götter und Helden, die jährlich sterben und dann wieder auferstehen. Dies sind die Götter der Vegetation. Das allmähliche Verschwinden der Vegetation und das Einsetzen der Dürre bedeuten, dass der Gott stirbt. Dieses traurige Ereignis wird meist von Opferklagen begleitet (vgl. G. Billinger, Knaurs Lexikon Mythologie, München 2004, S. 59/60).
Aber wenn das lang ersehnte Regenwetter zurückkehrt und die Vegetation aus dem Hades wieder auftaucht, wird es von den Menschen mit Freude, Begeisterung und Hymnen begrüßt. Besonders in den heiligen Zeremonien (Hymnen, Klagen) findet eine Vereinigung der Gläubigen mit dem auferstandenen Gott statt (vgl. P. Fiebag et alt., Mysterien des Altertums, München, 2002, S. 156 ff.).
Die Gläubigen betrachten die Auferstehung Gottes als ihre eigene Auferstehung,das heißt, sie drücken ihre große Freude über die ihre zukünftige Wiederauferstehung im Voraus aus.
Bei den Göttern generell gehören die wichtigsten zu den Vegetationsgöttern, die direkt mit den Göttinnen verwandt sind, die aus dem Hades zur Erde getragen werden, wie Tamuzu (Tumuzi) durch Ishtar (akkadische Göttin, syrische Ashterut, griechisch: Ashtarte, Göttin der Liebe und Krieg, Vorbild für Aphrodite), Osiris durch Isis (bilden zusammen mit ihrem Sohn Horus eine Dreifaltigkeit (vgl. Die Enzyklopädie der östlichen Mythologie, München 1999, S. 67), Adonis (zunächst Phönizischer Gott: “Mein Herr”, daher Adonia: in der Antike berühmte mystische Riten) durch Aphrodite, der phrygische
Gott Attis durch Cybele (phrygische Göttin, Große Mutter, Magna Mater)
und Persephone durch eine andere Göttin, Demeter (vgl. H. Gärtner, Kleines
Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Leipzig 1989, S.
298).
b) Zu dieser Kategorie gehören Götter oder Helden, die von Göttern oder Menschen getötet wurden. Sie werden nach einem Jahr wiederbelebt.
Nach dem christlichen Glauben hat nach drei Tagen (die magische Zahl 3) die Auferstehung des Gottessohnes Jesus Christus stattgefunden.
In anderen Religionen bzw. Mythologien gibt es ebenso Fälle der Auferstehung:
Tod und Wiederauferstehung des hinduistischen Liebesgottes Kam (Sanskrit: erotischer Wunsch, aber philosophisch gesehen, handelt es sich nach den Veden (heilige Bücher der hinduistischen Elitenreligion) um eine Personifizierung der Macht der Welt. Kam wurde von dem Gott Shiva bestraft, indem er ihn in Asche verwandelte, weil er Shivas i beim Yoga gestört hat. Er wurde wiedergeboren und heiratete Rati (Lust).
Ungefähr das gleiche Schicksal ereilte den orphischen Zagreus,
der Shinto (Japan) O-Kuni-nushi, der Perückengott Ayar Cachi o
der polynesische Gott Ono, der griechische Gott Herkules und der germanische Gott Baldurn oder Baldr (vgl. W. Golther, Germanische Mythologie, Handbuch,
Gesamtausgabe, Essen, 2004, S.294 ff.,335 ff.423).
Folgend sollen einige ausführlicher erwähnt werden:
-Horus in Ägypten (“Sohn Gottes”, “guter Hirte”, “Lamm Gottes”, “die
Wahrheit”, “das Licht” usw.) wurde von einem Mann namens Typhon verraten, danach wurde gekreuzigt, begraben und nach drei Tagen ist er wieder auferstanden.
-Attis in Phrygien, wurde gekreuzigt, begraben und nach drei Tagen ist er auferstanden.
-Mithras in Persien hatte 12 Jünger und vollbrachte viele Wunder und nach
nach seinem Tod wurde er begraben und nach drei Tagen ist er auferstanden.
-Zitiert aus Platons “Politeia”, “Mythos des ᾿Helden des Armenius”:
“Jemand, der nach seinem Tod wieder ins Leben zurückgekehrt ist, beschreibt uns, wie die Seelen während des Zeitraums von tausend Jahren leben, zwischen der Zeit seines Todes und der Zeit seiner Rückkehr ins Leben, als er wieder von den Toten zurückkehrte.
“Wenn ein Mensch stirbt, wenn die Seele den Körper verlässt, bis zum Augenblick seines Todes, wenn die Seele den Körper verlässt
bis zum Zeitpunkt der nächsten Wiedergeburt: [“……
Der Armenier, der von Geburt an ein Pamphylus war. Er wurde im Krieg getötet, und als sie nach zehn Tagen kamen, um die Leichen der Toten zu holen, die
verwesen, war seine Leiche noch unversehrt und intakt.
Deshalb trugen sie ihn nach Hause, um ihn zu begraben. Nach seinem Tode lag er auf dem Feuer und zwölf Tage später kehrte er ins Leben zurück und begann zu erzählen, was er in der anderen Welt gesehen hatte.”
Schlussfolgerungen
α) Das Phänomen der Auferstehung ist ein Element der Mythologie und der Religionen in allen großen Kulturen. Das heißt, es ist etwas Menschliches, was bedeutet, dass der Mensch den Mythos in Verbindung mit dem religiösen Glauben erfand, der sich in seinem Gehirn und insbesondere in seinen Neuronen konzentriert, wie die Neurowissenschaft bewiesen hat.
b) Die Auferstehung spiegelt in der Mythologie die Auferstehung der Natur nach dem Winter wider, nach dem das Saatkorn in der Erde (“Reich des Todes”) gelegen hat, und drückt im Wesentlichen transzendent und mystisch die Hoffnung des Menschen auf ein Leben nach dem physischen Tod aus.
c) Die Auferstehung ist naturwissenschaftlich nicht beweisbar, aber sie ist seit mindestens viertausend Jahren Bestandteil der Weltreligionen.
d) Die Auferstehung Jesu Christi ist ein Mythos als Ausdruck des absoluten Vorrangs des Glaubens vor dem WISSENSCHAFTLICHEN WISSEN. Aber der Glaube ist eine persönliche Angelegenheit des Menschen.
Veröffentlicht in Griechisch seit 2014 oft in der Καθημερινή (Kathimerini)
aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz): Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band) , ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 S., S. 52

Religion

Religion
1. Der Begriff Religion
bedeutet a) eine besondere Form des Glaubens, die von einer größeren Gemeinschaft von Menschen anerkannt wird, b) die Verehrung Gottes, c) eifrige Hingabe und d) das Studium der Religion (Duden, Das Große Fremdwörterbuch, Mannheim/Leipzig, 2000, S. 1159 ).
2. Bedeutung von Religion
Mittelpunkt aller großen Religionen steht die Frömmigkeit der Gläubigen. Zwiscen den meisten Religionen einerseits und anderen menschlichen Positionen und Richtungen, wie z.B. in den Wissenschaften, der Philosophie und den bildenden Künsten andererseits besteht ein entscheidender Unterschied: heilig und sakral in der Religion, nicht-sakral und säkular in der Gesellschaft.
Zum Sakralen und Heiligen gehören Gott und Götter, besondere Orte und Zeiten, Texte und Handlungen, Gebote und Verbote und Menschen als Vorbilder, z.B. die Heiligen. Das Heilige gibt dem religiösen Handeln einen bestimmenden Sinn. In der Zeit vor der europäischen Aufklärung und auch heute noch in Ländern außerhalb des westlichen Kulturkreises spielte und spielt die Religion eine wichtige Rolle bei der Stärkung des Zusammenhalts von Nationen und Gesellschaften, indem sie vielen Aspekten des Lebens einen Sinn verleiht.
Aber gerade diese Rolle der Religion birgt viele Gefahren, wie z.B. einige Formen von Dogmatismus, Fundamentalismus und Fanatismus, weil die Religion für die Verwirklichung unheiliger Ziele instrumentalisiert wird (z.B. politisch motivierter Scheinglaube, Religion als “Opium des Volkes”, besonders in Indien,usw.). Im westlichen Kulturkreis begann mit der Renaissance, dem Humanismus, der Aufklärung, der Unabhängigkeit von Moral und Politik und der raschen Entwicklung der Wissenschaften und der schönen Künste der Einfluss der Religion auf die Gesellschaft allmählich zu schwinden. Bereits im antiken Griechenland wurde die Religion kritisiert (Xenophanes und andere), aber die intensivsten ideologischen Debatten wurden in der Aufklärung geführt, obwohl einige Schritte in diese Richtung längst im 17. Jahrhundert von dem spanisch-niederländischen Juden Baruch Spinoza unternommen wurden. Der materialistische Philosoph und exzellenter Erkenntnistheoretiker hatte auf der Grundlage eines cognitiven Systems den pantheistischen Monismus theoretisch begründet (Gott als Natur ist die einzige, absolute und ewige Essenz).
Französische Aufklärer, in erster Linie Materialisten, vertraten die Ansicht, dass die Religion und insbesondere die katholische Kirche eine tragende Säule des Ancien Régime und der feudalen Macht war. Frankreichs größter materialistischer Philosoph des 18. Jahrhunderts, P.T. Holbach, bewertete die Religion als Mittel der Unterdrückung und Korruption (siehe sein berüchtigtes Werk “Le christianisme devoile”, London, 1766), während der “Fürst der Aufklärer” Voltaire die Religion zwar anprangerte, gleichzeitig aber ihre positive Rolle für den sozialen Zusammenhalt und die Stabilität betonte. Der atheistische und gerissene Putin tut heute das Gleiche. Engländer (E.H. Cherbury, J. Toland, Shaftesburi etc. (auch heute noch ist London das Zentrum der Atheisten in aller Welt) und Deutsche (die führenden Philosophen I. Kant und G.F. Hegel sowie der Philosoph J.G. Fichte) haben den Anspruch der christlichen Religion auf das Wahrheitsmonopol zurückgewiesen. Dies ist in der Tat “schwere Artillerie”.
Im Vergleich zu ihnen war  F. Nietzsche zweifellos ein fanatischer Feind der christlichen Religion. Wir ziehen es vor, seine Schimpfkanonaden nicht zu erwähnen, aber seine Haupt-These sei erwähnt, dass die Religion pervers sei und die Menschheit zerstörte.
Und Karl Marx war an sich ein großer Feind der Religion, aber die Neomarxisten A. Gramsi, E. Bloch, R. Garaudy und M. Horkheimer haben zu Recht darauf hingewiesen, dass die Position von Marx und dann des orthodoxen Marxismus nicht dialektisch war, und sie haben insbesondere die praktische, befreiende und volksverbundene Kraft der Religion hervorgehoben. Im Bereich der Philosophie finden wir auch positive Ansichten über Religion (Platon ohnehin, Aristoteles).
Im Allgemeinen werden die folgenden Argumente für die Notwendigkeit der Religion angeführt:
1. Politisch: Religion ist eine Möglichkeit für hohe Staatsbeamte, die Bürger zur Einhaltung moralischer Normen zu bewegen. Kriton hat bereits die Rolle der Götter, d.h. der Religion, bei der Aufrechterhaltung der moralischen Ordnung hervorgehoben (VS 88 B 25).
2. Wissenschaftlich: Die Religion ist ein Versuch, Erklärungen für Naturphänomene zu geben, über die das notwendige Wissen fehlt (vor allem Demokrit und Lukrez).
3. Anthropologisch: Eine der Grundlagen der Religion ist das Bedürfnis und der Wunsch des Menschen, eine kulturelle Stabilität zu erlangen. Cicero zufolge sind Furcht und Verehrung des Göttlichen ein Grundbedürfnis des Menschen.
4. Moralisch: Die Religion vermag den Menschen zu beeinflussen, sittlich und zum Nutzen des Ganzen zu handeln (I. Kant, J. Fichte, kontroverse Haltung), (vgl. Enzyklopädie Philosophie und Wissenschafstheorie, hrsg,. von J. Mittelstraß, Bd. 3, Stuttgart/Weimar, 2004, S. 577-586).
5. Kulturell: Die Religionen haben durch ihre moralischen Grundsätze wesentlich zur Zivilisation der Völker beigetragen. Wir erwähnen nur die wichtigsten davon: die Zivilisierung der Russen und der Balkanvölker durch die christliche Orthodoxie, die zahlreichen alten deutschen und keltischen Völker durch den römischen Katholizismus, die Zivilisierung von Völkern durch den Hinduismus und den Buddhismus.
6. Historisch: Vom Mesolithikum der alten Schamanen über die ganze Welt, in allen Rassen und bei allen Völkern bis zum heutigen Tag gibt es in fast allen Fällen Religionen mit der notwendigen Priesterschaft als Vermittler zwischen Mensch und Gott (siehe das erstaunliche Buch A. Bancroft, Origins of the Sacred-The Way of the Sacred in Western Tradition, London/New York, 1987).
7. National: Die entscheidende Rolle der christlichen Religion im Prozess der Ethnogenese vieler europäischer Nationen und insbesondere der Spanier, Polen, Russen und Balkanvölker, vor allem der Griechen, ist allgemein bekannt.
8. Es ist daher kein Zufall, dass das Menschenrecht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit seit dem Zweiten Weltkrieg in wichtigen internationalen Dokumenten verankert ist: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948, Artikel 18), Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte (1966, Artikel 18), Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte (1950, Artikel 9).
Die Religion hat jedoch ihre Unschuld verloren, seit sie mit der Macht verschmolzen wurde. Sie wurde fünftausend Jahre lang von der Macht instrumentalisiert, in Sumerien, in Ägypten und später in Akkadien, in Babylonien (es gibt zahlreiche Texte zu diesem Thema, die den verschlossenen Theologen der christlichen Orthodoxie natürlich völlig unbekannt sind), im Römischen Reich usw. Vor allem im Imperium Romanum Orientalis (Oströmisches Reich), wo das Christentum zur Reichsreligion erklärt wurde, erfolgte seine vollständige Instrumentalisierung für die Zwecke der kaiserlichen Macht. Das Gleiche geschieht heute in Russland: Der Patriarch ist Putins Diener.
Erinnern wir uns daran, dass viele große Verbrechen im Namen der Religion begangen wurden (die Plagen der Anhänger christlicher Sekten in Byzanz, die schweren Verbrechen der unmenschlichen “Santa Inquisicion”, schreckliche Verbrechen bis hin zum Völkermord durch die Kreuzritter (deus vult: Gott will es), gegenseitiger Streit und Gräueltaten zwischen Katholiken und Protestanten 30 jahrelang (Religionskrieg), für die jedoch nicht Glaube und Religion verantwortlich sind, sondern deren Instrumentalisierung und Ausbeutung für politische Zwecke, wie dies heute beim “politischen Islam” der Fall ist (Taliban, Al Qaida, “Islamischer Staat” usw.).
Allgemeine Schlussfolgerungen
α) Die Religion ist in Verbindung mit dem Glauben ein menschliches Phänomen, sie gehört zu den Grundfreiheiten und -rechten eines jeden Menschen und Bürgers, kann aber nicht durch äußere Mächte den Menschen aufgezwungen werden.
b) Die Religion ist in der Lage, den sozialen und nationalen Zusammenhalt durch ihre moralische Lehre zu stärken.
c) Nichtreligiöse Menschen haben die moralische Pflicht, dieses Menschenrecht zu achten.
d) Die Instrumentalisierung der Religion durch die politischen Behörden ist in der Regel eine Selbstverständlichkeit.
Veröffentlicht in Griechisch in: Καθημερινή (Kathimerini), 30.10.16, 29.3.2020 in Auseinandersetzung mit dem griechischen Philosophen und Theologen Christos Giannaras
Aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz): Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band), ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, S.29 ff.
Zeit (6.2.24)

Göttin – Matriarchat

Göttin – Matriarchat

Einleitende Bemerkungen, Probleme des Ansatzes

Die Herangehensweise an das hochinteressante, aber komplexe Thema stützt sich auf Dokumente wie Hymnen und andere Gedichte, die einen Zeitraum von 4500 Jahren abdecken, was bedeutet, dass sie nicht nur aus der Eisenzeit, sondern auch aus der Bronzezeit stammen, vor allem aus der Region des Vorderen Orients, wo vor etwa 10.000 Jahren der Ackerbau erfunden wurde und somit die Zivilisation entstand, die ersten Staaten gegründet und die ersten Rechtskodizes bereits 4.000 Jahre vor Christus formuliert wurden (codex  Eschnuna), lange vor dem allgemein bekannten Gesetzgeber Hammurabi.
Was die wissenschaftlichen Literatur-Quellen anbelangt, so stützt sich die Studie auf die Schriften bedeutender Spezialisten, nämlich Archäologen, Religionswissenschaftler, Mythologen, Archäophilologen, Historiker, Ethnologen und Soziologen. Aus Platzgründen können nicht alle der zahlreichen Literatur-Quellen genannt werden. Der vorliegende Text bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen journalistischem Artikel und populärwissenschaftlicher Studie.
Es wurde festgestellt, dass es beim Thema Matriarchat keine Einstimmigkeit unter den Experten gibt, was für viele Aspekte gilt. Manche bezweifeln, dass das Matriarchat wirklich existierte. Auch über den Begriff und seine Definition gibt es unterschiedliche Auffassungen. Außerdem ist es fast zur Gewohnheit geworden, dass jede der oben genannten Wissenschaften ihre eigene Definition hat. Vor allem die Vertreter der marxistisch-materialistischen Weltanschauung vertreten Ansichten, die sich von allen anderen völlig unterscheiden. Das Gleiche gilt für die Mythologen.
In einer relativ langen Zeit, teilweise schon seit dem 18. und systematisch seit dem 19 wurde das Matriarchat erforscht. In der Zwischenzeit werden vor allem in Mitteleuropa sensationelle archäologische Entdeckungen gemacht, welche die seit langem aufgestellten Theorien schnell infrage stellen. Überdies hat die systematische und langjährige ethnologische Forschung dazu beigetragen, das Wissen über das Phänomen des gegenwärtigen Matriarchats bei 160 indigenen Völkern zu erweitern.
Der methodische Ansatz wird wie folgt durchgeführt:
1. Definition des Matriarchats.  2. Archäologische Funde als Hauptgrundlage für die Theorie des Matriarchats. 3. Das Matriarchat in den Mythen des Vorderen Orients. 4. Matriarchat, Rechtfertigung, Interpretation. 5. Literatur-Quellen.
1. Definition des Matriarchats
Zunächst ist die Definition des Matriarchats in einem der weltweit anerkannten linguistischen Wörterbücher zu berücksichtigen: “Macht der Mutter, soziales System, in dem die Frau die privilegierte Stellung im Staat und in der Familie innehat, sowie das Verfahren der Vererbung und die soziale Stellung auf der Grundlage der mütterlichen Herkunft” (siehe DUDEN, Das große Fremdwörterbuch, Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter, Mannheim, Leipzig et alt. Diese Definition hat jedoch einen sehr allgemeinen und komplexen Charakter und ist daher für die Zwecke dieser Studie eher ungeeignet.Daher wird untersucht, welche ebenfalls komplexe (von vielen Experten) Definition im Allgemeinen international zumindest bekannt, wenn nicht sogar akzeptiert ist. Methodisch ist es jedoch vorzuziehen, die charakteristischen Merkmale des Matriarchats zu nennen:
1) Der Ausgangspunkt ist, dass es sich um ein soziales System handelt.
2) Organisation aller sozialen und rechtlichen Beziehungen auf der Grundlage der matrilinearen Abstammung (“matrilineare Linie”).
3) Religiöse Konzepte haben als Ausgangspunkt eine Ahnenfrau oder eine Große Göttin.
4) In Gesellschaft und Religion spielen Frauen eine entscheidende Rolle.
Einige Wissenschaftler sind jedoch so vorsichtig, dass sie nur von einem hypothetischen Gesellschaftssystem des Matriarchats sprechen, in dem ausschließlich Frauen die politische Macht innehaben (z. B., E. W. Müller, Mutterrecht, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, 6/1984, S. 261). Es gibt noch viele andere Definitionen des Matriarchats, aber es ist weder angebracht, noch aus Platzgründen möglich, sie alle aufzuführen.
Wichtiger sind andere entscheidende Positionen, die auch heute noch in der entsprechenden wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Matriarchat von Bedeutung sind. Es werden nur die wichtigsten erwähnt:
1) Vor allem englische Archäologen haben im 18. und 19. Jahrhundert die Position formuliert, dass es in prähistorischer Zeit ein kulturelles Matriarchat mit der Verehrung einer Großen Göttin als dominierende Grundlage gab.
2) Mit erheblicher Verspätung haben deutschen Experten die Ansicht vertreten, dass vor allem in der Jungsteinzeit das Matriarchat vorherrschte.
3) Der Historische Materialismus betrachtet das Matriarchat als eine allgemeine und notwendige Stufe der archaischen Geschichtsperiode. Auf dieser grundlegenden Ansicht basiert die marxistische Kulturwissenschaft im Rahmen ihrer Opposition gegen das Patriarchat und natürlich in erster Linie gegen den Kapitalismus, der ihrer Meinung nach enorme Übel über die Welt gebracht hat, während in der matriarchalen Vergangenheit nicht nur des Neolithikums (5500/5000-3000 v. Chr.) und Mesolithikums (8000-5500/5000 v. Chr.), sondern auch des Paläolithikums (von den Anfängen bis 8000 v. Chr.), Achtung: Die Zahlen gelten vor allem für Europa) hat sich der erste Kommunismus in der Geschichte der Menschheit durchgesetzt, unter Berufung auf die tatsächlich gefundenen Statuen von Idolen weiblicher “Gottheiten” ! Das nennt man “Wissenschaft”, die sogar besonders einzigartig sei.
4) Feministinnen haben wahrscheinlich aufgrund politischer Ziele systematisch und auf breiter Ebene die Theorie aufgestellt, dass Frauen in der ersten historischen Periode der Menschheit, die in der Regel prähistorisch ist, eine entscheidende Rolle vor allem im Bereich der Kultur gespielt haben. Die Auseinandersetzung mit diesen Ansichten findet in Abschnitt 4 des Rahmenplans statt.
5) Wir stellen mit Interesse fest, dass politische Ziele auch in der zeitgenössischen Ethnologie einen entscheidenden Einfluss auf die Haltung von Ethnologinnen zur Frage des Matriarchats ausüben. Feministisch ausgerichtete Wissenschaftlerinnen in fortgeschrittenen Ländern haben das Konzept des Matriarchats bereits in den 70er -Jahren des letzten Jahrhunderts abgelehnt. Die gleiche Position vertritt die Sozialanthropologie, die inzwischen aufgehört hat, diesen Begriff als terminus scientificus (wissenschaftlicher Begriff) zu verwenden.
Im Gegensatz dazu verteidigen Wissenschaftlerinnen aus asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern, die sich wissenschaftlich mit ihren eigenen Ethnien auseinandersetzen, den Begriff Matriarchat mit dem politischen Ziel, zu beweisen, dass in ihren Ländern vor dem Kolonialismus und der Christianisierung die Stellung der Frau in der Gesellschaft stark war und dass das Patriarchat ein Produkt der europäischen Christen sei (Siehe insbesondere Ifi Amadiume, Reinventing Africa: Matriarchy, Religion and Culture, London /N. Jersey1997 und M. Harroun Foster, Lost Women of the Patriarchy, Iroquois Women in the Historical Literature, UCLA American Indian Studies Center,1995).
Die moderne Ethnologie bevorzugt den Begriff Matrilinearität, was bedeutet, dass die Abstammung von der Frau (Urgroßmutter,Großmutter,Mutter) in Gesellschaften ohne staatliche Organisation vorherrscht, die fast ausschließlich von Ackerbau und Viehzucht abhängen und eine entscheidende Rolle spielen, wenn es um Erbschaftsprobleme geht. In vielen indigenen Ethnien gibt es auch das interessante Phänomen der Matrilokalität, das heißt, dass der Bräutigam im Falle einer Heirat zur Familie der Braut zieht.
2. Archäologische Funde als Hauptgrundlage für die Theorie des Matriarchats
Die einzigen Artefakte, die mit dem Matriarchat in Verbindung gebracht werden können, sind die zahlreichen Idole von Frauen mit riesigen Brüsten, aber auch mit großen Bäuchen und riesigen Hinterteilen. Diese wurden vor allem in Mitteleuropa gefunden, vielleicht weil die Paläoarchäologen dort am besten arbeiten.
In Griechenland wurde keine derartige Statuette aus dem Paläolithikum und Mesolithikum gefunden, was aber nicht bedeutet, dass es sie auf griechischem Gebiet nicht gibt. Leider haben sich die archäologischen Ausgrabungen, bis auf wenige Ausnahmen, auf die klassische griechische Periode konzentriert.
Die bekanntesten Idole sind aus dem Jungpaläolithikum die “Venus von Willensdorf” (1908), die “Venus von Galgenberg”, die “Göttin” von Kostjonki I (1983), drei schwangere Frauen vom selben Fundort, daneben aus dem Mesolithikum dicke und einige dünne Statuetten, aber nur als Göttinnen.
In der Jungsteinzeit sind fast alle Funde von Frauenstatuetten dünn (in der Türkei und Malta dick) und mit winzigen Brüsten (Jordanien), und plötzlich gibt es auch Funde, die Männer darstellen, die mit einer Streitaxt kämpfen! Falls es das Matriarchat tatsächlich gegeben hat, wäre es hier definitiv zu Ende gewesen.
In der Bronzezeit wurden weibliche Idole, außer in seltenen Fällen wie den schönen weiblichen Statuetten von den Kykladen, durch männliche ersetzt (Männer mit Waffen oder als Löwen oder auf dem Thron sitzend), (vgl. Brockhaus, Weltgeschichte, 1, S.56, 69, 80, 8, 89,95, 99/100, 119, und Brockhaus, Kunst und Kultur, 1, Mannheim , Leipzig, 1997, S. 30, 32-34, 41, 62, 150/151).
Weibliche Idole werden von führenden Archäologen recht unterschiedlich interpretiert. Eine Denkschule lehnt die Ansicht als nicht überzeugend ab, dass die Statuetten die Existenz des Matriarchats bereits in der jüngeren Altsteinzeit (ca. 30.000-8.000 Jahre v. Chr.) beweisen könnten und es daher keine anthropologischen Erkenntnisse gebe.
Selbst Funde aus der Jungsteinzeit in Ägypten, Kreta, Griechenland und dem weiteren Nahen Osten sind angeblich kein Beweis für eine religiöse Funktion. Eine andere Denkschule vertritt genau das Gegenteil
Im Allgemeinen war die Theorie, dass das Neolithikum friedlich war, noch vor einigen Jahren weitverbreitet. Die Ergebnisse spezieller und langfristiger Ausgrabungen in den 1980er -Jahren in Deutschland und Österreich haben zweifelsfrei bewiesen, dass es bereits im Neolithikum zu gewaltsamen und manchmal brutalen Konflikten zwischen der landwirtschaftlichen Bevölkerung gekommen war. In einem Fall massakrierten die Feinde die gesamte Bevölkerung eines Dorfes (siehe J. Petrasch, Mord und Krieg in der Bandkeramik, in: Archäologisches Korrespondenzblatt 29/1999, S. 505 ff.). Dieses und andere ähnliche Beispiele sind ein Hinweis für die historische Tatsache, dass bereits in der Jungsteinzeit teilweise soziale Differenzierungen und Hierarchien auftraten mit der Folge, dass Konflikte um wirtschaftliche Interessen und die Verteilung der produzierten Güter ausgetragen wurden. Einfach formuliert: Welche Sippe auch immer aufgrund des Klimas hungerte, beraubte gewaltsam die benachbarte wohlhabende Sippe.
Schlussfolgerung: Vom Spätpaläolithikum bis zur Bronzezeit wurden über einen Zeitraum von mindestens 25 000 Jahren weibliche Idole gefunden, die weibliche Gottheiten darstellen. Es ist eine Frage der Interpretation der archäologischen Funde, ob sich durch sie das soziale System des Matriarchats nachweisen lässt.
3. Das Matriarchat in den Mythen des Vorderen Orients
Die Untersuchung des Phänomens des Matriarchats stützt sich vor allem auf die berühmten Mythen des Vorderen Orients, die in der Tat die ältesten in der Kulturgeschichte der Menschheit sind, da die Schrift in dieser Region bereits 3.000 Jahre vor Christus erfunden wurde! Zwischen dem 2. und 3. Jahrtausend wurde im Vorderen Orient das Matriarchat durch das Patriarchat ersetzt. Diese Tatsache wird im babylonischen Mythos von der Erschaffung der Welt erwähnt, wo der Kampf zwischen der Göttin Tiamat und dem Gott Marduk mit zahlreichen Verbündeten ausführlich beschrieben wird.
Einer der wichtigsten Religionshistoriker in enger Verbindung mit Mythen, d.h. ein Mythologe, ist der Engländer Edwin O. James, der das international bekannte Standardwerk über das Matriarchat “The Cult of the Mother Goddess, An Archaeological and Documentary Study, London 1959, (“The Cult of the Divine Mother…”) verfasst  hat, das noch heute als Standardwerk gilt, aber inzwischen, wie  bereits erwähnt wurde, die spezielle Archäologie sich weiterentwickelt hat. Dieses Buch hat mir schon in den 70er -Jahren geholfen, die zahlreichen hymnischen Mythen besser zu verstehen, die ich nach und nach gesammelt und immer mit Bewunderung gelesen habe.
Interessanterweise stellt der Autor die Statuen der weiblichen Göttinnen in ihrer Entwicklung dar: er beginnt mit den paläolithischen fetten und hässlichen, geht über die mesolithischen halbfetten und erträglichen, zu den neolithischen schlanken und schönen, und erreicht die hochästhetischen weiblichen Göttinnen der Bronzezeit (siehe E.J., oben, in der deutschen Übersetzung “Der Kult der Großen Göttin”, Bern 2003, S. 57-107).
Was die Mythen über die Gottheiten im Vorderen Orient betrifft, so sei daran erinnert, dass sie in der Zeit des Patriarchats, d. h. der Männerherrschaft, entstanden sind. Männer mit priesterlichen Ämtern, manchmal auch Könige, haben Göttinnen erfunden, aber sie haben auch die Rolle der Frauen für den sozialen Zusammenhalt und insbesondere für die religiöse Erziehung der Kinder und allgemein für den politischen Einfluss auf die Gläubigen berücksichtigt. Das bedeutet, dass die Religion nicht nur als menschliches Phänomen notwendig war, sondern auch begann, sich in ein politisches Herrschaftsinstrument zu verwandeln.
Von den zahlreichen und eindrucksvollen Beispielen sollen hier nur einige wenige, aber aussagekräftige genannt werden. Ich möchte betonen, dass ich zwar einige Hymnen habe, diese aber nicht ausreichen, um daraus viele Schlussfolgerungen zu ziehen. Deshalb stütze ich mich auf ein erstaunliches Buch, einen wahren Schatz, der fast alle Hymnen enthält, die mit dem Matriarchat zu tun haben (Siehe Vera Zingsem, Göttinnen großer Kulturen, Köln 2005, 1. Auflage: Der Himmel ist mein, die Erde ist mein, Göttinnen großer Kulturen im Wandel der Zeiten, Tübingen 1995).
Wir zitieren als Beispiel eine kurze Passage aus der legendären sumerischen “Heiligen Hochzeit”: “Stolz nähert sich der König den heiligen Hüften (Schenkeln), – Stolz nähert sich Dumuzi den heiligen Hüften von Inanna, – er legt sich neben sie auf das Bett, – nachdem er in ihren heiligen Flaum eingedrungen ist… ” (V.Z., oben, S.95).
Der Geschlechtsverkehr fand ausnahmslos im Heiligtum des göttlichen Tempels statt, wo das Paar allein war, d.h. der König wollte keine Zeugen im Falle einer sexuellen Impotenz, die seine Entthronung zur Folge hätte. Kurz gesagt, das Wunder wurde ohne Zeugen vollbracht, was auch von anderen Wundern bekannt ist.
Meine Interpretation des “heiligen” Geschlechtsverkehrs:
α) Der König war in Sumerien, ähnlich wie der Pharao in Ägypten, für eine erfolgreiche Landwirtschaft als dominierende Grundlage der Ernährung der Bevölkerung verantwortlich.
b) Alle waren davon überzeugt, dass die Fruchtbarkeit der Pflanzen, der Tiere und der Menschen von der Fruchtbarkeitsgöttin und damit vom Beischlaf des Königs mit der Priesterin als Personifikation der Göttin Inanna (etymologische Bedeutung im Sumerischen: “Königin des Himmels und der Erde”) abhing. Diese sowie weitere Göttinnen wie Ischtar, Astarte, Aphrodite, Venus waren zugleich die Personifizierung der Lebe, des Krieges und der Schönheit.
c) Das Wichtigste ist jedoch wahrscheinlich die machtpolitische Bedeutung. Von der großen Macht der Muttergöttin im Sinne des Matriarchats sind in der entwickelten Männerherrschaft im Vorderen Orient zwei Dinge geblieben: Das eine war die Apotheose und die Entfernung der ehemals mächtigen Göttin in den Himmel, d.h. weit weg von der Macht. Entscheidender war jedoch die Liebesbeziehung des Königs mit der Vertreterin der Göttin. Von ihr empfing der König alljährlich die heilige Salbung seiner Macht, so wie Jahrtausende später der Kaiser vo dem römisch-katholischen Papst oder von  dem orthodoxen Patriarchen als conditio sine qua non (absolut notwendige Bedingung) für die kaiserliche Macht erhielt.
Und daraus ergibt sich die Schlussfolgerung, wie mächtig Religion und Priesterschaft waren. Wir zitieren eine weitere Passage aus dem Gedicht “Der Eid der Ischtar”: “Große Ischtar, Schöpferin der Menschen, sie, die den “Mächten der Ordnung” Dauer gibt, die auf einem hohen Thron sitzt !-königliche Ischtar, schillernd von Igiku, Schöpferin aller Menschen, sie, die für die Ordnung der Wesen sorgt” (siehe V. Z. oben…, S.120 ).

4. Matriarchat, Rechtfertigung, Interpretation

Nur durch Wissen, und sei es noch so umfangreich, ist es nicht möglich, komplexe Probleme zu erkennen und zu lösen. Dies ist der Hauptgrund für die Anwendung einer anerkannten wissenschaftlichen Methodologie, die jedoch meist allgemeiner Natur ist. Ausgangspunkt der Methodologie ist in der Regel die allgemeine Unterscheidung zwischen Idealismus und Materialismus (Marxismus), die jedoch für eine erfolgreiche Annäherung an das betreffende Thema nicht ausreicht.
Im Hinblick auf das komplexe Phänomen des Matriarchats wurden die Spezialwissenschaften mit ihrer jeweiligen methodischen Positionierung genannt, nämlich Archäologie, Theologie (insbesondere Religionsgeschichte), Mythologie, Geschichte, Ethnologie und Soziologie. Zu erwähnen sind auch andere Wissenschaften wie die Neurowissenschaften, z.B. die Neurobiologie, die Neurophilosophie, die Neurotheologie usw. Auch die Psychoanalyse und ihre Methoden werden im Allgemeinen erwähnt. Normalerweise sollten die erforderlichen interdisziplinären wissenschaftlichen Forschungsgruppen mit dem Ziel eingerichtet werden, bestehende Probleme erfolgreich lösen zu können. Doch kleinliche Egoismen der Vertreter der Fachwissenschaften sowie organisatorische und technische Probleme erschweren es, solche eher idealen Forschungsbedingungen zu schaffen. Wir haben in einer verantwortlichen Position sehr negative Erfahrungen damit gemacht.
Daher werden wir hier einen anderen Ansatz für das Thema wählen, der den Bedürfnissen und dem Charakter des Themas angemessen ist, ohne eine bestimmte Methode bevorzugen zu wollen.
Der Homo sapiens sapiens verfügte über eine ausreichende Intelligenz, um seine physische Umwelt zu überwachen, denn seine Lebensbedingungen hingen direkt von ihr ab. Dabei handelt es sich in erster Linie um einen Zeitraum von mehreren Dutzend Jahrtausenden, in dem der Mensch als Raubtier, Sammler und Fischer lebte. Nach der üblichen Arbeitsteilung war die Jagd Sache des Mannes, der Tage oder Wochen unterwegs war, um geeignete Beute zu finden. Kurz gesagt, der Mann war oft nicht an seinem Wohnort und hatte daher wenig mit seinen Kindern zu tun, für deren Erziehung die Frauen zuständig waren.
Der Mensch machte im Allgemeinen zum Beispiel die entscheidende Beobachtung, dass das Weibliche in allen Wesen die objektiv vorherrschende Rolle spielte:
α) Die Frau trug zur Fortpflanzung der menschlichen Gattung bei, weil sie die Kinder zur Welt brachte und damit den Säuglingen das Leben schenkte. Das hatte die Qualität eines Wunders.
b) Weil der Mensch kein Wissen hatte, um das Phänomen der Schwangerschaft zu verstehen, erschien ihm dieses als etwas Magisches, als ein Mysterium und Göttliches mit der Frau als Protagonistin, der gegenüber die Männer Ehrfurcht und Dankbarkeit empfanden. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Kinder überall auf der Welt die Mutter mehr lieben als den Vater.
c) Die Mutter ernährte den hilflosen Säugling zunächst mit ihrer Milch. Es ist verständlich, dass durch diese Fähigkeit und Leistung der Status der Mutter in der Familie und in kleinen Gesellschaften erhöht wurde. Außerdem empfand das Kind große Liebe und Dankbarkeit gegenüber seiner Mutter, die es ernährte und beschützte.
d) In ihrer Eigenschaft als Sammlerin hat die Frau im Laufe der Zeit genaue und wertvolle Kenntnisse über die Eigenschaften von Gräsern, Kräutern und Früchten erworben. So konnte sie beispielsweise nützliche von giftigen Gräsern und Kräutern unterscheiden und aufgrund ihrer großen Erfahrung feststellen, welche von ihnen Stoffe enthielten, die Halluzinationen auslösten, und welche sich für Farbstoffe eigneten.Sie erwarb die Fähigkeit, auf der Grundlage von Naturprodukten eine geeignete Ernährung zuzubereiten.
Auf diese Weise hat eine Frau die ernährungsphysiologischen Eigenschaften des Weizens entdeckt und damit den Grundstein für die gewaltige Erfindung der landwirtschaftlichen Produktion (erste große Revolution der Produktivkräfte in der Menschheitsgeschichte) vor ca.10.000 Jahren im Nordirak gelegt. Die Landwirtschaft legte den Grundstein für die erste menschliche Zivilisation, die in Sumerien (Südirak) begann. Deswegen betrachteten die Männer die Frauen als Kennerinnen und Zauberinnen und brachten ihnen Ehrfurcht und Dankbarkeit entgegen.
e) Zu allen Zeiten und bei allen Völkern haben die Frauen die wichtige Aufgabe der Hüterin des Feuers wahrgenommen. In diesem Bereich war die ganze Familie von ihr abhängig.
g) Während der Mann als Jäger unterwegs war, hat die Frau einfache Haushaltsgeräte und -techniken erfunden, um die Lebensbedingungen zu erleichtern, weil sie, nicht der Mann, die nötige Zeit zur Verfügung hatte.
h) Es versteht sich von selbst, dass sich diese entscheidende Rolle der Frau in den frühesten Mythen der Menschheit widerspiegelt, in denen dargelegt wird, dass zuerst die Göttinnen und dann die Götter erschienen sind. Aber auch dieser Prozess hat Tausende von Jahren gedauert.
i) Es ist also kein Zufall, dass in allen Kulturen und in allen Sprachen die Phänomene der Erde und der Natur weibliche und nicht männliche Namen erhalten haben.
Aus den genannten Argumenten ergibt sich die Schlussfolgerung, dass die Rolle der Frauen so entscheidend war, dass die ersten Idole (Statuetten) Frauen und nicht Männer darstellten, und man fragt sich, warum nicht auch Göttinnen, die vor den Göttern erschienen sind.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Matriarchat dem Patriarchat vorausgegangen ist und viel länger gedauert hat als dieses. Während das Matriarchat ein natürliches Phänomen war, ist das Patriarchat ein kulturelles Phänomen.  Nach Jahrtausenden der Männer- und Phallusherrschaft haben es Frauen in Europa auf der Grundlage sozialistisch-sozialdemokratischer wie auch protestantischer Konzepte geschafft, wichtige Aufgaben in allen Bereichen der Gesellschaft, der Politik, der Wirtschaft usw. zu übernehmen.
Besonders bewundernswert sind die Erfolge der Frauen in den nördlichen protestantischen Ländern, wo es eine Selbstverständlichkeit ist, dass eine Frau das wichtige Amt des Präsidenten oder des Premierministers (auch für Armee und Polizei) bekleidet und dass die Regierung zu 50 bis 70 Prozent aus Frauen besteht. Hier bietet sich ein glorreiches Feld des Ruhms für andere Religionen, insbesondere für den völlig rückständigen und höchst patriarchalischem   Islam, mit sehr negativen Folgen für die Gesellschaft.
Literatur
1. Wissenschaftliche Literatur
- K. Müller (Hrsg.) Die Frühgeschichte der Menschheit, Menschen der Urzeit, Von den Anfängen bis zur Bronzezeit (Übers. aus dem Engl. „People of the Past. The Epic Story of Human Origins and Development“),Köln 2004.
-V. Kruta, L Europe des origines. La protohistoire 6000-500 avant J.-C., Paris, 1992.
-E. Probst, Deutschland in der Steinzeit, Jäger, Fischer und Bauern zwischen Nordseeküste und Alpenraum, München 1991.
-B. Hrouda (Hrsg.), Der Alte Orient, München 2003.
-A. Bancroft, Origins of the Sacred-The lten Orient, Leipzig 1973.
-V. Zingsem, Göttinnen großer Kulturen, Köln 2007.
-J. Edwin, The Cult of the Mother Goddes, London, 1959.
-M. Gimbuta, The Goddeses und Gods of Old Europe, London 1974.
-C. Larrington (Edit.),The Feminist Companion to Mythology, London, 1992.
-W. Golther, Germanische Mythologie, Handbuch-Gesamtausgabe, Essen 2004.
-S. et P. F. Botheroyd, Lexikon der keltischen Mythologie, Wien, 2004.
2.   Populärwissensftliche Literatur
-G. Bellinger, Knaurs Lexikon der Mythologie, München 2004.
-M. Jordan, Myths of the World, London 1996.
-S. Golowin / M. Eliade / J. Cambell, Die großen Mythen der Menschheit, Efstadt 2007.
-V. Ions, History of Mythology, London, 1997.
-R. Storm, Die Enzyklopädie der Östlichen Mythologie (Übers. aus dem Englischen), München 1999.
-H. MacCall, Mesopotamian Myths, London 1987.
-W. Beltz, Das Tor der Götter, Altvorderasiatische Mythologie, Berlin 1978.
-W. Beltz, Die Schiffe der Götter, Ägyptische Mythologie, Berlin 1987.
-H. Gärtner, Kleines Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Leipzig 1989.
-A. Birrell, Chinese Myths, London 2000.

Veröffentlicht ab 2014 in Griechisch häufig in de Kathimerini (Καθημερινή).
Aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz): Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band), ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 Seiten, ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, S.61

Heilige Dreifaltigkeit in der Mythologie

Die Heilige Dreifaltigkeit in der Mythologie
Ich möchte darauf hinweisen, dass die Mythologie mir sehr geholfen hat, die Religionen, einschließlich das Christentum, besser zu verstehen, denn normalerweise die Mythologien gehen den Religionen voraus, die in jedem Fall viele Elemente der betreffenden Mythologie übernommen und in ihren eigenen Glauben integriert haben. (siehe allgemein das berühmte und sehr aufschlussreiche Werk des französisch-rumänischen Experten für vergleichende Religionswissenschaften Misrea Eliade , Histoire des croyances et idees religieuses, 4 Bände, Paris 1976, 1992, in deutscher Übersetzung: Geschichte der religiösen Ideen, 4 Bände, Breisgau 1972, Budapest 2002. Ich empfehle Gläubigen, Atheisten, Polytheisten und Pantheisten, dieses herausragende wissenschaftliche Werk zu studieren). Was die christliche Dreifaltigkeit anbelangt, so habe ich nicht die Absicht, Eulen nach Athen zu tragen. Ich werde jedoch versuchen, kurz die mythologischen Wurzeln der in der Tat komplexen christlichen Trinitätslehre zu beschreiben, die, soweit ich mich aus dem Religionsunterricht in der Schule erinnere, niemand verstanden hat.
Drei Aspekte des Problems waren für uns völlig unverständlich. a) Ist das nicht eine schwere Beleidigung der menschlichen Intelligenz? b) Wo ist die Mutter geblieben?
In allen patriarchalischen Gesellschaften lieben die Kinder die Mutter und fürchten den Vater. c) Was bedeutet dieser “Heilige Geist”? Die Antwort des Theologielehrers war immer die folgende: Dies ist ein heiliges Dogma und daher eine Frage des Glaubens. Aber damals hatte ich noch keine Ahnung von der Metaphysik und Mystik des Christentums und der internationalen Mythologie.
Der Arianismus (benannt nach dem Theologen Arius von Alexandria, 4. Jh. n. Chr.) war neben dem Nestorianismus und dem Monophysitismus eine der wichtigsten religiösen Sekten. Der Hauptkern seiner Lehre war die Auffassung, dass Jesus Christus keine Substanz, sondern nur eine Schöpfung des einen und einzigen Gottes ist. Nach heftigen Auseinandersetzungen mit dem Areius erarbeitete und formulierte er auf zwei ökumenischen Konzilien (325 und 381) die Lehre, dass Gott eine dreifaltige Einheit ist, eine Heilige Dreifaltigkeit, die aus dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist besteht, der jedoch nur vom Vater kommt. Mit anderen Worten, es handelt sich im Wesentlichen um theologische Konstruktionen von Männern (Priestern und Theologen). Allmählich hat sich eine Differenz zur römisch-katholischen Ekklesia herausgebildet, die nach wie vor die Auffassung (auch eine Lehre) vertritt, dass im Rahmen der Trinitas (allgemein: Trinitatis) auch der Heilige Geist vom Sohn ausgeht (filioque). Über dieses theologische Problem haben große Kontroversen zwischen den beiden christlichen Kirchen stattgefunden. Das interessante Problem ist, dass jede christliche Kirche davon überzeugt ist, dass sie absolut die richtige Lehre vertritt.
Im Westen wurde die häretische Ansicht des Tritheismus 1090 von Roscelin de Compiegne formuliert, aber vom Vatikan abgelehnt (vgl. B. Sartorius, Die Orthodoxe Kirche, Übersetzung αus dem Französischen, Stuttgart 1981, S. 61-63 und H. Biedermann, Knaurs Lexikon der Symbole, München 2005, S. 100). Im Übrigen zitiere ich den Koran (Sure 4, 169: Wahrlich, der Messias Jesus, der Sohn der Maria, ist der Gesandte Gottes. “Darum glaubt an Gott und an seinen Gesandten, aber sagt nicht: Dreifaltigkeit”) und Sure 5, 116, S. 124: “Es ist nicht wahr, dass es neben Gott noch zwei Götter gibt, Jesus und Maria” (siehe Der Koran, ISBN 3-86047-455-3, Verlag Julius Kitts Nachfolger, Leipzig-M.Ostrau). Hier hat der Prophet Mohammed etwas verwechselt. Verglichen mit der komplexen Heiligen Dreifaltigkeit ist seine Lehre einfach und verständlich. Viele Historiker sind davon überzeugt, dass diese Einfachheit einer der entscheidenden Gründe für die relativ schnelle Akzeptanz des Islam durch die Völker des Nahen Ostens ist. Das einfache Volk interessiert sich nicht sonderlich für komplexe und obskure theologische Konstrukte. Warum hat die Zahl drei eine besondere, fast magische Bedeutung?
Die Zahl Drei mit ihren vielen Erscheinungsformen ist in fast allen Kulturen und allen großen Religionen bekannt. Die Archäologen sind sich einig über den Ursprung des Mythos der Zahl Drei, der in die Mythologie, sogar in die bildende Kunst, die Religion, die Politik, die Staatstheorie usw. eingedrungen ist. Es ist erwiesen, dass die Menschen bereits in der Mittelsteinzeit (8000 bis etwa 5500 v. Chr.) aufgrund der Lebensbedingungen von Jägern, Sammlern und Fischern sowie des Schicksals nach dem Tod erkannt haben, dass drei Phänomene eine entscheidende Rolle spielen: der Mond, die Erde und der Hades. Weil die Jagd aber nachts im Licht des Mondes besonders erfolgreich war, wurde der Mond zur höchsten Gottheit erklärt, aber sie schätzten auch die (Mutter) Erde und dachten an die Zukunft nach dem Tod, was bedeutet, dass das Metaphysische und Mystische eng mit der menschlichen Existenz verbunden war.
So ist die erste Dreifaltigkeit in der Kulturgeschichte der Menschheit ausnahmslos in allen menschlichen Gruppen entstanden: Mond, Erde, Hades. In einigen Fällen besteht die Dreifaltigkeit aus dem Mond, der Sonne und der Erde oder dem Hades. Spezialisierte Archäologen führen zahlreiche Beispiele an, wie drei Steine um den Kopf des Verstorbenen (vor 25.000 Jahren), eine Darstellung von drei Vögeln, drei mit Juwelen besetzte Tierzähne, drei Linien usw. (vgl. A. Bancroft, Mythen, Kultstätten und die Ursprünge des Heiligen, Übersetzung aus dem Englischen, Düsseldorf, 2004, S. 68/69, 99, 181ff.) oder Dreiecke, die mindestens 7000 v. Chr. auf Knochen eingraviert wurden, sogar Dreiecksformen als Darstellung des weiblichen Geschlechtsorgans oder der Dreizack als Symbol des männlichen Geschlechtsorgans (vgl. Η.Βiedermann, Knaurs Lexikon der Symbole, München 2004, S. 99).
In der Jungsteinzeit, in der Bronzezeit und vor allem in der Eisenzeit haben sich die drei Symbole in der Mythologie und in den ersten Religionen ausgebreitet, aber entscheidend war unmittelbar mit der Einführung der Landwirtschaftskunst im Nahen Osten die Erhebung der Sonne zu der höchsten Gottheit, weil sie durch ihre Strahlen zur Reifung des Getreides beigetragen hat. Das bedeutet, dass das Schicksal der rettenden landwirtschaftlichen Produktion vollständig von dem männlichen Gott Sonne abhing. Auf diese Weise wurde die neue dynamische Dreifaltigkeit von Sonne-Erde-Hades über Jahrtausende hinweg etabliert. Gleichzeitig wurde der weltgeschichtliche Aufstieg des Patriarchats schrittweise vorbereitet. Es sind zahlreiche Zahlensymbole erschienen.
Folgend seien nur die wichtigsten und bekanntesten. Es ist erstaunlich, dass sich der rastlose und hochkreative Geist der alten Griechen überhaupt mit dieser Zahl und verwandten Themen beschäftigt hat. Für den Mystiker Pythagoras zum Beispiel war das Dreieck ein Symbol für die Geburt des Universums. Erinnern wir uns daran, dass der bekannte Satz des Philosophen und Mathematikers ebenfalls auf dem Dreieck beruht. Dies war den Babyloniern schon tausend Jahre vor Pythagoras bekannt, der die Wissenschaft der Ägypter und Babylonier viele Jahre lang lernte. Pythagoräer im Allgemeinen über die Zahl 3: Anfang-Mitte-Ende. Xenokrates (was für ein beeindruckender Name!) schätzte das Dreieck als göttlich.
In der ägyptischen Religion gab es die (heilige) Dreifaltigkeit Isis, Osiris und Horus, d. h. Mutter, Vater und Sohn. In Sumerien gab es ebenfalls eine Trinität, allerdings mit einer anderen Priorität: Vater Anu, die göttliche Mutter Ninmah und der Sohn Tamuz. Auch die phönizischen Städte hatten ihre “Heilige Dreifaltigkeit”, nämlich in der Bibel El, Baalat und Adonis, und in Sidon Baal, Astarte und Esmun. In der antiken griechischen Religion war die Dreifaltigkeit von Zeus-Athene-Apollo bekannt. Die traditionelle göttliche Familie im Nahen Osten bestand aus zwei männlichen und einem weiblichen Element, während der dreieinige Gott des Christentums aus zwei männlichen und einem neutralen Element besteht, wobei das weibliche Element für immer aus der Familie verbannt wurde. Die “Heilige Dreifaltigkeit” des Christentums a) hat die Frau ausschloßen, und b) durch den neutralen, höchst imaginären “Heiligen Geist” ersetzt.
Sehr beeindruckend und fast schon philosophisch ist die indische Trimurti (Brahma, Shiva, Vishnu), denn sie ist wirklich ein dreidimensionaler Gott. Darauf haben einige Theologen bereits hingewiesen. Wahrhaft philosophisch ist die “Heilige Dreifaltigkeit” (Trikaya: Drei Körper als Symbol des Wissens: der Bodhi des Buddhismus: Dharmakaya (Wahre Existenz), Nirmanakaya (Historische Formation, Gautama Buddha), Smboghakaya (Segen der Gemeinschaft). Auf dieser Trinität basiert eine weitere, die Tirana: die Drei Juwelen: Gesetz-Buddha-Gemeinschaft. Eine andere indische Religion, der Yainismus, hat ihre eigene “Heilige Dreifaltigkeit”: rechter Glaube – rechtes Handeln – rechtes Wissen. Im Hinduismus symbolisiert sogar die dreiteilige Harpune den Gott Shiva (Schöpfung-Existenz-Zerstörung), (vgl. H. Biedermann, oben, S.102/103, U. Becker, Lexikon der Symbole, Köln 1992, S. 58/59, U. Müller-Kaspar, Die Welt der Symbole, Ein Lexikon, Wien 2005, S. 63-65).
In der Theorie des Staates (Aristoteles) werden zwei Triaden von entscheidender Bedeutung festgestellt, und zwar die drei Gewalten: Legislative, Exekutive und Judikative (mehr als zweitausend Jahre vor Locke und Montesqieu) und die drei Komponenten des Staates: Macht, Bevölkerung, Territorium (2.200 Jahre vor dem führenden Spezialisten der Staatstheorie Jellinek). In der Philosophie (Schelling) wird der Dreiklang von These – Antithese – Synthese verwendet. Die Triade des Ich: Sein – Substanz – Bedeutung. Neoplatonismus: Essenz – Dynamik – Energie. Augustinus: Sein-Wissen-Wollen sowie Wohltätigkeit – Wissen-Liebe. Die weltweit bekannteste Dreifaltigkeit ist jedoch die ideologische und politische Dreifaltigkeit der Französischen Revolution (1789): Liberte, Egalite, Fraternite (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit).
Schlussfolgerungen
Die Dreifaltigkeit ist ein bekanntes antikes, heidnisches, mythologisches, religiöses, mystisches, philosophisches und politisches Symbol, aber die Heilige Dreifaltigkeit des Christentums ist ein geheiligtes religiöses Symbol mit einer eigenen Bedeutung, für die sich eigentlich nur Gläubige interessieren. Das Gleiche gilt für den Hinduismus. Die weltweit bekannteste Dreifaltigkeit ist jedoch die ideologische und politische Dreifaltigkeit der Französischen Revolution Liberte, Egalite, Fraternite.
Seit 2014 häufig in Kathimerini (Καθημερινή) veröffentlicht, zuletzt am 15.11.2016in Auseinandersetzung mit dem griechischen Philosophen und Theologen Christos Giannaras
Aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz): Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band) , ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 S. (σελ.), ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, S.66 ff.

Hymne des Zarathustra

Hymne des Zarathustra

Darum bitte ich dich, o Gott, und antworte mir wahrhaftig:
Der die Erde an ihren Platz darunter gesetzt hat,
und der Himmel mit den Wolken darüber?
und zwar so, dass sie nicht herunterfällt?
Wer hat das Wasser und die Vegetation geschaffen?
Wer regiert die Winde und die Wolken?
Wer, mein Weiser, hat die Weisheit geschaffen?

Darum bitte ich dich, o Gott, und antworte mir wahrhaftig:
Welcher Künstler hat Licht und Dunkelheit geschaffen?
Welcher Künstler hat Schlaf und Wachsein geschaffen?
Wer hat Morgen, Mittag und Nacht gemacht -
um den weisen Mann an seine Pflicht zu erinnern?

Darum bitte ich dich, o Gott, und antworte mir wahrhaftig:
Soll ich mein Ziel mit dir erreichen, mein Weiser?
Soll ich mich mit dir vereinen und Kraft haben?
Tun Sie Ehrlichkeit und Unsterblichkeit, wie Sie sie definieren,
werde ich mich mit mir vereinen – der Diener der Gerechtigkeit?

Darum bitte ich dich, o Gott, und antworte mir wahrhaftig:
Ich werde die Zahlung annehmen, die der Gerechtigkeit entspricht,
die beiden weiblichen Pferde, ein männliches und ein Kamel,
die mir versprochen worden sind – mein Allwissender -
und mit meiner Gabe der Ehrlichkeit und Unsterblichkeit? ”

Quellen:

acques Duchesne-Guillemin: The Hymns of Zarathustra, 1952, pp. 63-73.

Mircea Eliade, From Primitives to Zen – Α Thematic Source-book of the History of Religions, 1967, pp. 584-586.

Gott in Mythologie und Religion

Gott in Mythologie und Religion
Im Mittelpunkt des Beitrages dieses sehr interessanten und in jeder Hinsicht komplexen und brisanten Themas steht der Gott in der Mythologie und in der Religion. Wir werden uns nur auf die wichtigsten der vorhandenen zahlreichen Aspekte konzentrieren, nämlich in erster Linie auf den philosophischen, den mythologischen und zum Teil auch auf den historischen Aspekt.
Zunächst werden die Namen des Gottes in einigen Sprachen genannt: Lateinisch: Deus, davon abgeleitet in den romanischen Sprachen (Französisch: Dieu, Spanisch: Dios, Portugiesisch: Deus, Italienisch: Dio), Altkeltisch: Devus, Sanskrit und Altiranisch: Deva, Lettisch und Litauisch: Dieva, Deutsch: Gott, Englisch: God, Persisch: Khoda und Bag (siehe Bagdad: Geschenk Gottes), Slawisch: Bogd (siehe den slawischen Namen Bogdan: Geschenk Gottes), Hebräisch: JHWH ( יהוה) =Jahwe in Aramäisch (die Sprache von Jesus Christus), Arabisch: Allah und Illah. Interessant dürfte in diesem Fall die Verwandtschaft zwischen den indoeuropäischen Sprachen sein.
International ist es üblich, sich vor allem auf die antiken griechischen Philosophen zu beziehen. Eine systematische Untersuchung der vielen und sehr unterschiedlichen Ansichten der Philosophen der Antike ist die Grundlage für die folgende Bewertung. Die meisten Philosophen vor Sokrates meinten, selbst wenn sie von Gott oder sogar selten von Göttern sprachen, eher den Theos (Θεός, lat. Divinum) als etwas Abstraktes und Ewiges, ohne Anfang und Ende und als Ursache alles Seienden (Thales, Anaximander und Pythagoras). Anaximander hat zudem 2400 Jahre vor Darwin Beeindruckendes formuliert: “Aus anderen Tierarten wurde der Mensch geboren” (Anaximander, Apos. 12, 10, Diels ), was ein materialistisches Weltbild par excellence ausdrückt. Xenophanes war der erste Philosoph, der sich gegen anthropomorphe Götter wandte und im Zeitalter des Heidentums die interessante Ansicht formulierte, dass es nur einen nicht anthropomorphen Gott gibt, der ansonsten unbeweglich ist. Auf eine heitere Weise hat er die Polytheisten verhöhnt: “Für die Äthiopier sind ihre Götter dunkeläugig und kleinnasig, für die Thraker sind ihre Götter blauäugig und hellhäutig” (Clemens Alex., Strom.VII 22, 1=DK 21 B 16) und das international bekannte: Hätten Ochsen und Pferde Hände, um zu malen und Werke zu schaffen, so würden sie die Götter malen und Statuen der Götter nach ihrer eigenen Gestalt machen, Pferde auch Pferde und Ochsen auch Ochsen (freie Übersetzung), (Clemens Alex. Strom. V 109, 3=DK 21 B 15), woraus folgt, dass Xenophanes eher als Monotheist bezeichnet werden könnte. Anaximenes betrachtete pantheistisch von allem die Luft als den Ursprung: “Aus ihr kommt, was gemacht ist, was ist und was sein wird, auch die Götter und das Göttliche” (Hippolytos, Ref. 1 7 1 = DK 13 A). Empedokles, Anaxagoras und Heraklit haben schließlich das Göttliche als Vernunft oder Weisheit identifiziert. Fachphilosophen (vgl. Lexikon der Alten Welt, hrsg. von Carl Andresen u. a., Bd. 2, Düsseldorf 2001, S. 1263 und H. Seidel, Von Thales bis Platon, Berlin 1980, S. 72) interpretieren Heraklit im Sinne des Pantheismus. Diese Einschätzung beruht vor allem auf seiner Auffassung, dass das Prinzip der Verwandlung mit dem Symbol des Feuers im Grunde das Naturgesetz des Universums ist und darüber hinaus “Gott ist: Tag und Nacht, Winter und Sommer, Krieg und Frieden…” (Hippolyt, Ref. IX 10,8 = DK 22 B 103).
Wir haben festgestellt, dass der große materialistische Philosoph Demokrit (die christliche Theologie ignoriert ihn ebenso wie den Epikur) und der Dichter Pindaros ähnliche pantheistische Konzepte hatten. Demokrit zum Beispiel nannte den Geist in Form von Feuer einen Gott (Aetios, 1, 7, 16) und Pindar sagte: “Was ist Gott? Was auch immer alles ist” (Pindar, Ex. 129, Bowra). Pantheistische Tendenzen finden sich auch bei Xenophon: “Das Göttliche, das er ist, dass er so und so ist, dass er alles sieht und alles hört und alles versorgt und für alles sorgt” (Xenophon, Apomn. A, IV, 18, “Das Göttliche ist so groß und so mächtig, dass es gleichzeitig alles sieht, alles hört, überall anwesend ist und sich gleichzeitig um alles kümmert”). Es ist bemerkenswert, dass Demokrit der erste in der Geschichte der Philosophie war, der, nach dem Kausalprinzip denkend, darauf hingewiesen hat, dass die frühen Menschen nicht in der Lage waren zu verstehen, was die Ursache für gefährliche Naturphänomene wie Blitze und Sonnenfinsterniss war, und in großer Angst glaubten, dass die treibende Kraft für all dies göttliche Wesen waren (Sextus Empiricus, Gegen die Wissenschaftler 9,24 ). Diese Ansicht hat sich durchgesetzt und teilweise noch an den Universitäten gelehrt, aber wie es scheint, ist sie zwar richtig, aber nicht allein ausreichend. Der Stoiker Zenon lehrte, dass es keine größere Autorität als die Vernunft gibt. Die Welt der Natur ist die einzige Realität. Die Natur wird von rationalen Prinzipien beherrscht. Der Geist der Rationalität, der uns und die Welt durchdringt, ist das, was wir Gott nennen. Das klingt sehr modern. Auch hier haben Neurowissenschaftler bewiesen, dass die Neuronen das Gefühl der Dankbarkeit für die Existenz des Menschen und die Schönheit der Natur gegenüber einer höheren Macht außerhalb der menschlichen Existenz bilden, was ursprünglich als Göttin und nach vielen Jahrtausenden als Gott genannt wurde. Es lohnt sich, einen praktischen, eher gesellschaftspolitischen Grund hinzuzufügen, der nicht von einem religiösen Menschen, sondern von dem großen Atheisten Voltaire aufgezeigt wurde, der in seinem Epitre a l auteur du livre des trois imposteurs (1769, V. 23, in. Böttcher, Leipzig, 1988, S. 26) formuliert worden ist: “si dieu n’existe pas il faudrait l’inventer” (“Wenn es Gott nicht gäbe, hätte man ihn erfinden müssen”), um die große Rolle der Religion für die Verbreitung moralischer Werte und den sozialen Zusammenhalt zu unterstreichen. Schon seit der mesolithischen Zeit der alten Schamanen gab es auf der ganzen Welt, in allen Rassen und Völkern, in fast allen Religionen die notwendige Priesterschaft als Vermittler zwischen Mensch und Gott (siehe im Einzelnen das herausragende Buch von A. Bancroft, Origins of the Sacred-The Way of the Sacred in Western Tradition, London-New York, 1987). Weil also etwas seit vielen tausend Jahren (die Archäologie bestätigt es) in der gesamten Menschheit bekannt ist, ist es für viele Menschen natürlich, selbstverständlich und notwendig. Es wäre besser, zwischen dem Glauben, der jeweiligen Religion und insbesondere der Kirche (Priesterschaft) zu unterscheiden. Die Religionen haben durch ihre moralischen Grundsätze wesentlich zur Zivilisierung der Völker beigetragen. Um nur die bekanntesten Beispiele zu nennen: die Zivilisierung der Russen und der Balkanvölker durch die Orthodoxie, der zahlreichen alten deutschen und keltischen Völker und Stämme durch den römischen Katholizismus, die Zivilisierung der Völker Asiens durch den Hinduismus und den Buddhismus. Die entscheidende Rolle der christlichen Religion im Prozess der Ethnogenese aller europäischen Nationen, vorwiegend der Spanier, Polen, Russen und der Balkanvölker, vor allem der Griechen, dürfte allgemein bekannt sein. Besonders die Pontischen Griechen hätten ohne die christliche Religion das Bewusstsein der Römer (vor dem Römischen Reich und seit Mitte des 19. Jahrhunderts der Griechen) verloren. Im Beitrag zum Glauben haben wir auf der Grundlage von Forschungen der Neurowissenschaftler betont, dass der Glaube in den Gehirnzellen konzentriert ist, was bedeutet, dass der Glaube ein Produkt der Neuronen ist. Aber die Konkretisierung des Göttlichen ist im geschichtlichen Verlauf wie auch in den Kulturen vielfältig und sehr unterschiedlich (Heidentum, Götzendienst, Polytheismus, Monotheismus, Pantheismus), d.h. der Glaube an nur einen Gott ist nicht für alle und für immer festgeschrieben. Es ist also das Göttliche, unabhängig von seiner spezifischen Form, ein geistiges Konstrukt des Menschen, aber, wie die menschliche Geschichte beweist, sehr notwendig. Ich schreibe dies, obwohl ich kein gläubiger Christ bin, sondern ein moderner PANTHEIST: Das “Göttliche” ist überall präsent: in der Natur, im Menschen und im Universum, im Bekannten wie im Unbekannten. Im Vergleich zum Monotheismus scheint der Pantheismus wissenschaftlich überzeugender zu sein. Nach der vorherrschenden Auffassung der Pantheismus betrachtet das ewige Universum und die Energie oder Kraft, die alles auf natürliche und evolutionäre Weise über Milliarden von Jahren geschaffen hat, als die einzige Realität und die Welt als selbstgeschaffen. Man kann der ewigen Energie ohne Weiteres den Beinamen göttlich oder sogar Gottheit zuschreiben. Der Pantheist braucht nicht unbedingt einen Vermittler zwischen der so verstandenen Gottheit und sich selbst.
Ganz anders sind die monotheistischen Religionen, die auf dem Alten Testament, der Mythologie des jüdischen Volkes, basieren, aber zu einer Religion erhoben wurden, der zufolge ein bestimmter Gott das gesamte Universum in einer Woche erschaffen hat. Unabhängig von seinem spezifischen Namen ist der Gott ein Produkt des Menschen und insbesondere seines Glaubens. Wenn man aber im metaphysischen Sinne an die Existenz Gottes glaubt, dann wird aus dem Konstrukt der eigenen Neuronen etwas Reales, dessen Erscheinungsformen Tempel, Priesterschaft, Literatur, wunderbare Musik, interessante Traditionen, aber leider auch unmenschliche Religionskriege usw. sind.
veröffentlicht seit 2014 häufig in der Zeitung Kathimerini (Καθημερινή) in Auseinandersetzung mit dem griechischen Philosophen und Theologen Christos Giannaras
Aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz): Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος  (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band) , ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 S. (σελ.). , Zweiter Band) , ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, S. 44 ff.    Zeit (6.2.24)

Patriarchat vs. Matriarchat

Patriarchat vs. Matriarchat
Wann, wo und warum hat Gott die Göttin ersetzt?

Viele Archäologie-Fachleute vertreten die Auffassung, dass die radikale Umstellung der Produktivkräfte durch die Erfindung des Pfluges, die erreichte Überproduktion von Getreide und der auf dieser Grundlage wachsende Wohlstand dynamisch zur Wertsteigerung der Felder, zu gewaltsamen Auseinandersetzungen um landwirtschaftlichen Besitz, zur Stärkung der Rolle des Mannes in Familie und Gesellschaft, zur Aufteilung der Gesellschaft in Schichten und Klassen und zur Bildung von Staaten beigetragen hat.

Dies waren die Gründe, warum zwischen dem 2. und 3. Jahrtausend v. Chr. das Patriarchat (ein Begriff der Sozialanthropologie) allmählich das Matriarchat ablöste (vgl. G. Lerner, Die Entstehung des Patriarchats, Oxford University Press, 1986, Frankfurt/New York, 1995, S. 185-192). Nicht mehr das Matriarchat (Frauenherrschaft) sondern das Patriarchat (Phalokratie, Androkratie), nicht mehr die Göttin, sondern der Gott, in Mesopotamien nicht mehr Tiamat sondern Marduk. In den überlieferten Texten wird der grausame und tödliche Kampf zwischen den weiblichen und männlichen Göttern ausführlich erwähnt.

Gleichzeitig änderten sich die vorherrschenden Symbole, nicht mehr der weibliche Mond, die oberste Göttin vor allem im Paläolithikum, Mesolithikum und teilweise im Neolithikum, sondern die männliche Sonne als oberster Gott, nicht mehr Gynaikokratie, sondern Phalokratie (Androkratie), nicht mehr die Göttin, sondern der Gott. In uralten Dokumenten wird der heftige und vernichtende Kampf zwischen den weiblichen und den männlichen Göttern ausführlich erwähnt. Es schaudert einen, wenn man die überlieferten Texte der Mythen in Keilschrift aus einer Zeit liest, als der Iapeter (erste Indoeuropäer)  noch nicht nach Griechenland gekommen waren. Letzten Endes haben die männlichen Götter die weiblichen Göttinnen für immer verdrängt.

Durch das Christentum hat sich das Patriarchat in ganz Europa und dann auf anderen Kontinenten verbreitet. In muslimischen Ländern herrscht immer noch de Patriarchalismus in seiner primitivsten Form.

Dies erklärt die Vorherrschaft Gottes in den monotheistischen Religionen, und es versteht sich von selbst, dass die Spitzen der monotheistischen Religionen ausschließlich aus Männern bestehen. Dies geschah zuerst im Nahen Osten (Sumerien -Akkadien und  Ägypten).
veröffentlicht in: Kathimerini (3.11.17, 16.2.2018), iefimerida (13.8.2019)

Aus meinem Buch: Panos Terz:  Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz): Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band) , ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 S. (σελ.) , ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 S.

NZZ (30.4.23)

Heiliges Licht in Mythologie und Religion

Heiliges Licht

Mythologische Aspekte
Systematisches mythologisches Wissen (nicht nur altmodische Zitate) ist die unabdingbare Voraussetzung für das Verständnis der Frage nach dem Heiligen Licht.
Aufgrund der vielen und unterschiedlichen Definitionen des Mythos ist es besser, keine davon zu nennen. Es ist allgemein bekannt, dass die Mythen den Religionen vorausgingen, aber aus vielen Gründen haben sie Elemente der Mythen übernommen und sogar in die religiösen Lehren integriert. Mythen werden benutzt, um dem menschlichen Leben einen NAMEN zu geben. Zu den wichtigsten religionsspezifischen Mythen gehören die folgenden:
α) Mythen, die sich mit der Erschaffung des Universums befassen (Theogenie, Kosmogonie, Anthropogonie).
b) Mythen, die sich mit dem Ende der Welt befassen (Eschatologien).
(c) Mythen über den Lauf der Welt (Perioden, Wandlungen).
(d) Heilslehren (Messianismen).
Der Mythos ist oft mit Symbolen verwoben, die das Unterbewusstsein, aber auch religiöse Überzeugungen (z. B. Kreuz) und sogar politische Überzeugungen (z. B. Hammer und Sichel, Hakenkreuz) ausdrücken.
Einer der ältesten und bekanntesten Mythen in der Geschichte der Menschheit ist der Mythos des Lichts, nämlich der Dualismus wie folgt: Licht und Dunkelheit sind ein duales Phänomen mit entgegengesetzten Kräften.
Das Licht hat als Schöpfer und Symbol die Sonne, die Licht in das ursprüngliche Chaos der Dunkelheit gebracht hat. So ist das Licht eine positive Kraft und direktes Wissen, während der Mond Wissen nur auf der Grundlage von Vermutungen enthält.
Das älteste Dokument, in dem das Licht selbstverständlich in Verbindung mit der Sonne erwähnt wird, ist die Sonnenhymne als Grundlage der neuen Religion des archaischen Monotheismus, die von Pharao Echnaton (Amenophes IV., 1400 v. Chr.) mit großer Gewalt eingeführt wurde: “Schön präsentierst du dich auf dem hellen Feld des Himmels, du lebendige Sonne, und mit deiner Schönheit erfüllst du alle Länder”.
Die neubabylonische Hymne zu Ehren der göttlichen Sonne Schamasch (9. Jh. v. Chr.) ist komplexer, denn sie verbindet das Licht, die Sonne, den Gott mit dem Kampf gegen das Böse: “Du bist der Gott Schamasch, der die Dunkelheit erhellt, der den Himmel erleuchtet, der das Böse im Himmel und auf der Erde vernichtet… Alle Herrscher und alle Himmelsgötter freuen sich. In deinem Licht sehen sie das Verborgene, darum ist ihr Schritt sicher im Schein deines Lichtes.”
Schlussfolgerung: In der alten Mythologie ist das Licht ein bekanntes und weit verbreitetes Symbol für richtiges Wissen.
Religiöse Aspekte
Die altiranische Religion des Zoroastrismus, benannt nach ihrem Gründer und Propheten Zoroaster (persisch Zarathustra) mit Ahuramazda als oberstem Gott (daher Mazdaismus), ist die erste Religion der Welt, die auf dem Kampf zwischen Licht (Ormuzd) und Dunkelheit (Ahriman) und philosophisch-moralisch auf dem Dualismus zwischen Gut und Böse beruhte. In den Werken von Zarathustra, der 1748 v. Chr. geboren wurde, wird bereits das Wort PHOTOSTEPHANOS verwendet, das von den Buddhisten übernommen wurde (500 v. Chr.)
Diese sehr interessante Religion, die einen großen Einfluss auf andere Religionen hatte, identifiziert das Reich des Lichts mit Gott und die Dunkelheit mit dem Dämon. Der Gläubige hat die Wahl, dem Weg des Lichts, d. h. des Guten und der Wahrheit, oder dem Weg der Finsternis, d. h. des Bösen und der Lüge, zu folgen. Im ersten Fall kommt er ins Paradies (persisches Wort: umzäunter Garten) und im zweiten Fall in die Hölle.
Der äußerst kreative Zoroaster hat in seinen Schriften (Gathas) drei dualistische Systeme ausgearbeitet, z. B. das kosmologische, das moralische und das religiöse, sowie die folgenden Überzeugungen, die auch vom Christentum übernommen wurden: der Mythos des Erlösers, die optimistische Eschatologie, die den endgültigen Triumph des Guten über das Böse verkündet, die Lehre von der Auferstehung des Körpers, der Mythos des Magiers, usw.
Die Symbolik von Licht und Geist wurde in Persien auch durch den Manichäismus und die Gnosis weiterentwickelt. Der Schöpfer dieser Religion aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., Mani, hat in seinem erstaunlichen Werk das Licht mit seinen vielfältigen religiösen, philosophischen und moralischen Interpretationen zum Hauptbestandteil der Lehre gemacht.
Ich habe die Gelegenheit genutzt, um die Schlüsselwörter in den sehr interessanten heiligen Texten des Manichäismus zu zählen, die Licht enthalten: Göttliches Licht, Seele des Lichts, Vater des Lichts, Söhne des Lichts, Natur des Lichts, Paradies des Lichts, Erde des Lichts, Neues Reich des Lichts, Elemente des Lichts, Kreuz des Lichts, Frauen des Lichts, Form des Lichts, Palast des Lichts, Apostel des Lichts, Schiff des Lichts, usw. (Bei den Römern: ex oriente lux: aus dem Osten (kommt) das Licht).
Die reichhaltige Lehre des Manichäismus über das Licht hat die Frühphase des Christentums beeinflusst. Das bekannteste Beispiel ist das Bild von Jesus Christus mit einem Heiligenschein und dem kleinen, aber sehr wichtigen und selbstbewussten Text “Ich bin das Licht” auf beiden Seiten seines Kopfes. Aber auch andere Heilige werden in christlichen Gemälden mit einem Heiligenschein dargestellt.
Im Evangelium wird das Heilige Licht einige Male erwähnt: “Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben” (JOHANNES 8/12), “Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt” (JOHANNES 8/12). 9/5), “Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt auf Bergen kann sich nicht verbergen” (Mt 5/14), “So lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen” (Mt 5/16).
Das Seltsame ist jedoch, dass die Priester und vor allem die Bischöfe und Patriarchen der orthodoxen Christen zusammen mit dem altgriechischen Geist (den sie später wiederentdeckten) automatisch die Tracht der alten Griechen ablehnten und der persischen Tracht den Vorzug gaben, die sich ohnehin im gesamten Nahen Osten und darüber hinaus durchsetzen konnte.
Es stellen sich einige Fragen:
α) Sind Elemente des Heidentums, die das Christentum vor fast zweitausend Jahren übernommen und in seine Lehre und Tradition integriert hat, immer noch heidnisch? Die Antwort ist zweifellos nein, denn diese Elemente haben sich radikal verändert. Das bedeutet, dass diese bereits seit Jahrhunderten Bestandteil des Christentums und insbesondere der christlichen Tradition sind.
b) Verursachen solche Elemente Schaden bei Menschen, insbesondere bei Atheisten? Sicherlich nicht. Daher gibt es keinen Grund für Ungläubige, sie zu verspotten. Zivilisierte Umgangsformen erfordern darüber hinaus den Respekt vor dem Glauben und der Tradition der Mitbürger.
c) Gehört es zur christlichen Tradition, das Heilige Licht mit dem Flugzeug von Jerusalem nach Athen zu transportieren und es mit der Ehre eines Staatsoberhauptes zu empfangen? Zweifellos nicht, denn es handelt sich um ein Phänomen, das erst seit etwa 40 Jahren bekannt ist, und außerdem besteht die Gefahr, dass eine ganze  Religion ins Lächerliche gezogen wird.
d) Ist die Kritik an dieser zumindest seltsamen und unnötigen Art, das Heilige Licht zu tragen, eine antichristliche Kritik? Die Antwort ist nein.
e) Ist jeder, der den Klerus kritisiert, ein Antichrist? Die Antwort ist ebenfalls negativ,  denn die religiöse Lehre ist eine Sache, und der Klerus eine andere.

Literatur
-Die Gnosis, Band 1 (Zeugnisse der Kirchenväter), Band 2 (Koptische und mandäische Quellen), Band 3 (Manichäismus, J. P. Asmusen u.a., insbesondere S. 111-116),Düsseldorf, 2007 ).
-M. Eliade, Histoire des croyances et idees religieuses, Tome 2, Paris 1992, Kap. 27 -29.
-Der Große Brockhaus, Geschichte, Band 1, Leipzig, Mannheim, 2001, S. 225.
-Der Alte Orient in Stichworten, hrsg. von H. Fraydank u. a., Leipzig 1978,
S. 489.
-Lexikon der antiken Welt, hrsg. von C. Andresen u.a., Bd. 1, Tübingen, Zürich, 2001, S.1100.
Aus: meinem Buch: (Panos Terz) Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος: Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band), ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, S.49 ff.

Veröff. häufig in der griechischen Presse,das letzte Mal in der Kathimerini (21.7.2017)in Auseinandersetzung mit dem griechischen Philosophen und Theologen Christos Giannaras
Prof.i.R.,Dr., Dr.sc., Dr.habil.

Jungfräuliche Mütter in der Mythologie der Völker

Jungfräuliche Mütter in der Mythologie der Völker
Vom alten Ägypten bis China und bis zu der aztekischen Zivilisation taucht das “Wunder der göttlichen Geburt” durch eine Jungfrau in den Schriften vieler alter Zivilisationen auf. Folgend seien die wichtigsten Beispiele genannt.
Altes Ägypten
Horus, der Schutzgott der Könige des alten Ägypten mit dem Kopf eines Falken, wurde nach dem Mord an seinem Vater Osiris gefangen genommen. Der Legende nach tötete der Gott Seth seinen Bruder Osiris und verstreute die Teile seines zerstückelten Körpers. Isis, die Gattin des Osiris, nahm daraufhin die Teile ihres Mannes an sich, konnte aber seine Genitalien nicht finden. Also fertigte sie einen goldenen Phallus an, mit dem sie Osiris vervollständigte und wiederherstellte und dann durch goldene göttliche Kopulation schwanger wurde. Eine andere Version besagt, dass Horus am 25. Dezember als Sohn der Jungfrau Isis geboren und seine Geburt von der Erscheinung eines Sterns begleitet wurde, gefolgt von drei Weisen mit Geschenken.
Azteken
Die aztekische Mutter Erde Koatliké, fand ein Federbündel, das vom Himmel fiel, und wurde schwanger, als sie es in ihren Hosenbund steckte. Aus Wut über die verdächtige Schwangerschaft ihrer Mutter, töteten die 400 Söhne von Koatliké und ihrer Tochter Koyolxauhki ihre Mutter. Ihr Sohn Huitzilopochtli, der Gott des Krieges und der Sonne, entsprang ihrem Schoß, als Koatlike tot umfiel.
Indien
Krishna wurde von der Jungfrau Devaki geboren, wobei ein Stern im Osten sein Kommen ankündigte.
Persien
Mithra wurde am 25. Dezember von einer Jungfrau in einer Höhle geboren und erhielt sofort Geschenke von drei Hirten.
Hellas
1. Homer zufolge war Erechtheus, der Sohn von Hephaistos und Gaia, die ihn der Göttin Athene übergab, damit sie ihn aufzog. Die vorherrschende Meinung besagt jedoch, dass er das Ergebnis der Vergewaltigung der Göttin Athene durch Hephaistos war, und als sie sich mit einem Stück Wolle reinigte und es in die Erde warf, entstand daraus Erechtheus, der mythologische König des antiken Athen. So wurde Athene zur Ziehmutter von Erechtheus, und sein Ursprungsmythos wurde zu einem Symbol des Stolzes für die Athener, die sich als Ureinwohner betrachteten, als “Menschen, die der Erde selbst entsprungen sind”.
2. Als die Göttin Athene dem Kopf ihres Vaters Zeus entsprang, wollte Hera ein eigenes Kind zeugen. Dem römischen Dichter Ovid zufolge bat Hera die Göttin Flora (Anthos), ihr dabei zu helfen, ohne ihren Mann ein Kind zu empfangen.
3.  Dionysos wurde am 25. Dezember von der Jungfrau Semele geboren. Einige seiner Bezeichnungen waren “König der Könige”, “Sohn Gottes”, “das Alpha und das Omega”, “der von Gott geborene Herrgott” und viele andere.
4. Attis in Phrygien, wurde am 25. Dezember von der Jungfrau Cybele geboren.
China
Qi wurde auf wundersame Weise geboren, als seine Mutter Yang Yuan auf einen riesigen Fußabdruck trat, den die höchste Gottheit Shangdi hinterlassen hatte. Ohne einen irdischen Vater für ihr Baby versuchte Yang Yuan, es nach seiner Geburt auszusetzen. Aber Ki, dessen Name “der Verlassene” bedeutet, überlebte jedes Mal, wenn seine Mutter versuchte, ihn loszuwerden. Schließlich behielt Yang Yuan ihren Sohn, der sich als geschickter Bauer entpuppte und später als Huji bekannt wurde, dem Gott der Landwirtschaft und mythischen Vorfahren der chinesischen Zhu-Dynastie.
Literatur
-Mircea Eliade, Geschichte der religiösen Ideen (Orig. Histoire des croyances et ideees religieuses, Paris 1976, 1992), Breisgau 1978.
-Rachel Storm, Eastern Mythology (Übersetzung aus dem Englischen, U.K. 1999), Reichelsheim 2000.
-G. J. Bellinger, Knaur’s Wörterbuch der Mythologie, München 1999.
-H. Biedermann, Knaurs Lexikon der Symbole, Köln 2004.
-U. Müller-Kaspar, Die Welt der Symbole, Wien 2005.
-H. Gärtner, Kleines Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Leipzig 1989. -J. Irmscher, Lexikon der Antike, Leipzig 1987.
-H. Freydank, W. Reinicke et alt., Der Alte Orient in Stichworten, Leipzig 1978.
Veröffentlicht häufig in Griechisch in der Kathimerini, das letzte Mal am 23.12.18 in Auseinandersetzung mit dem griechischen Philosophen und Theologen Christos Giannaras
Aus: meinem Buch: (Panos Terz) Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος: Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band), ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, S.64 ff.
Prof.i.R.,Dr., Dr.sc., Dr.habil.

Quali fattori hanno plasmato Putin?

Quali fattori hanno plasmato Putin?
1. Putin è cresciuto in uno Stato totalitario e quindi non può avere una coscienza democratica sviluppata. Di conseguenza, la violenza ha la priorità assoluta sulle parole e sulla comprensione.
2. vive e lavora in un Paese che non ha rinascimento, non ha illuminismo, non ha rivoluzione civile, non ha una vera separazione dei poteri, non ha diritti umani individuali e non ha libertà civili. Il totalitario e l’autoritario lo hanno plasmato.
3.La preoccupazione per il passato, nella forma dell’impero zarista e dell’impero sovietico, ha portato a fantasie di grande potenza e a una certa irrazionalità, persino alla paranoia imperiale.
4. Il governo di lunga data ai vertici dello Stato si è gradualmente trasformato in autocrazia con alcuni segni di dittatura, al punto che di recente si sono manifestati tratti paranoici.
5. Putin ha sviluppato un forte distacco dalla realtà, tanto da confondere le sue fantasie di impero con la realtà che la Russia non è più una superpotenza. La brutale e barbara guerra di aggressione contro l’Ucraina, che è contraria al diritto internazionale, non fa ingrassare il cavolo (potenza economica debole). Al contrario, l’Occidente è in grado di imporre alla Russia sanzioni tali da strangolare letteralmente l’economia. L’unica salvezza per questo Paese sarebbe in realtà la sua rimozione dal vertice del gigantesco impero.
6. Solo l’FSB, in collaborazione con lo stato maggiore e con i principali oligarchi, poteva rimuoverlo dal potere. Dopodiché, prenderà il potere un nuovo Putin o, per un periodo di transizione, una giunta militare. Una cosa dovrebbe essere chiara: la Russia non si trasformerà mai in uno Stato costituzionale normale, cioè democratico. In questo senso, la Russia continuerà a rappresentare una minaccia per l’Occidente anche in futuro. Stern (9.12.22)

Putin come sistema ontologico, tentare un’analisi un po’ più approfondita

Putin come sistema ontologico, tentare un’analisi un po’ più approfondita
Nel caso di Putin giocano diversi fattori: a) Mascolinità tossica: judoka, cavallerizzo, torso nudo, nuotatore, pilota ecc. b) Sopravvalutazione della violenza (brutale), molto comune nella tradizione russa. c) Mancanza della capacità intellettuale di valutare adeguatamente le conseguenze delle proprie affermazioni e azioni. Nolens, ad esempio, ha contribuito al rafforzamento della NATO “cerebrale”. Inun Paese democratico sarebbe già fuori dai giochi da tempo. d) Microcosmo educativo del servizio di sicurezza, cioè provenienza completamente unilaterale. e) Ambizione di fare qualcosa di ultra-patriottico per passare alla storia della Russia come una figura eroica. Putin sta già facendo “comunella” con la storia, il che è pericoloso per l’intera Europa. f) Ultranazionalismo di tipo arcaico secondo il motto Russia above all. g) IMPERIALPARANOIA o fantasie di superpotenza nel senso di ristabilire l’Imperium Sovieticum Supremum sotto forma di Imperium Russicum Supremum con le buone o con le cattive, sebbene la Russia sia solo una grande potenza e non possa in alcun modo essere paragonata alla superpotenza USA o alla superpotenza in statu nascendi Cina. Il suo pan-russismo porterà di conseguenza il Paese alla catastrofe. h) Il disprezzo per l’ordine giuridico internazionale (diritto internazionale).
Da un punto di vista teorico-sistemico, tutti questi elementi costituiscono un sistema oggettivo i cui elementi interagiscono tra loro, in modo che l’intero sistema ontologico abbia un impatto maggiore e una dinamica più forte.
Conclusione: Putin, ormai criminale di guerra, è pericoloso non solo per la pace in Europa, ma anche per la pace nel mondo. Pertanto, è giunto il momento di trattarlo internazionalmente come un paria.
Prof.em.Dr., Dr.sc., Dr.habil.,Diritto internazionale, teoria delle relazioni internazionali, metodologia generale della ricerca scientifica di base
Stern (9.12.22)

Военные преступления России в Украине

  • Военные преступления России в Украине
  • Даже в агрессивной войне должно соблюдаться международное гуманитарное право (более ранние термины: jus in bello, право войны, законы и обычаи войны). Данный закон в основном основан на Гаагской конвенции о сухопутной войне 1907 года и следующих Женевских конвенциях 1949 года: Женевская конвенция (I) об улучшении участи раненых и больных в действующих армиях; Женевская конвенция (II) об улучшении участи раненых, больных и лиц, потерпевших кораблекрушение в действующих армиях на море; Женевская конвенция (III) об обращении с военнопленными; Женевская конвенция (IV) о защите гражданского населения во время войны. Также имеются три дополнительных документа.

HLKO был серьезно нарушен во время Второй мировой войны, в первую очередь нацистской Германией и милитаристской Японией. Кстати, британские ВВС также совершали военные преступления. Красная Армия также частично совершала военные преступления (изнасилования). После Второй мировой войны США массово нарушали международное гуманитарное право в некоторых странах (Северная Корея с бактериологическим оружием и Вьетнам с химическим оружием). Им предшествовала Франция (напалмовые бомбы во Вьетнаме и в Алжире).
Далее будут упомянуты только те положения, о которых идет речь в случае российской агрессивной войны: Ст. 51 Дополнительного протокола к Женевским конвенциям от 12.
августа 1949 года о защите жертв международных вооруженных конфликтов (Протокол I) от 10 июня 1977 года (Защита гражданского населения), пункт 4, лит. c: “Неизбирательные нападения запрещены”. Неизбирательные атаки – это: “применяющие боевые методы или средства, последствия которых не могут быть ограничены, как того требует настоящий Протокол, и которые, следовательно, имеют такой характер, что могут без различия поражать военные цели и гражданских лиц или гражданские объекты”. Это относится к большинству российских ракет, особенно к “гиперзвуковым ракетам”, которые быстры, но не точны. Иногда они отклоняются от реальной цели на 50 и даже более 100 метров. То же самое относится и к обычно неточным бомбардировкам. Пункт 5, буквы a и b: Помимо прочего, неизбирательными считаются следующие виды нападения: “бомбовый налет …, при котором ряд четко разделенных и различимых военных целей, расположенных в городе … рассматривается как единая военная цель, и нападение, в результате которого можно ожидать также жертв среди гражданского населения и жертв среди гражданского населения, которые были бы непропорциональны ожидаемому конкретному и прямому военному преимуществу”. Это происходит ежедневно, что является prima facie. То же самое произошло со стороны российской армии, особенно ВВС, в Грозном в Чечне, а также в Алеппо в Сирии, которые были превращены в руины, причем речь шла не о случайности, а о полном намерении уничтожить. Все указывает на то, что такая же тактика была использована и в Мариуполе. Ст. 27 HLKO: “Во время осады и обстрела должны быть приняты все необходимые меры предосторожности для защиты зданий, предназначенных для богослужения, искусства, науки и благотворительности, исторических памятников, больниц.
и пункты сбора больных и раненых, должны быть максимально щадящими, при условии, что они не будут одновременно использоваться для военных целей”. Российские ВВС разбомбили исторический мемориал Бабий Яр, где в 1941 году немецкие оккупанты убили 33 000 еврейских женщин, мужчин и детей. Однако это военное преступление противоречит якобы поставленной Россией цели “денацификации” Киева. В Мариуполе российские ВВС разбомбили театр, где нашли убежище сотни людей, в том числе много детей. Были многочисленные жертвы. Berliner Zeitung (23.11.22), Zeit (9.12.22)

Проф.эм.д-р, д-р наук, д-р хабил., международное право, теория международных отношений, общая методология фундаментальных научных исследований

смотрите подробнее:

-Panos Terz, Völkerrechtswissenschaft: Völkerrechtstheorie Völkerrechtsphilosophie Völkerrechtssoziologie Völkerrechtsmethodologie, ISBN: 978-620-0-27090-0, Saarbrücken 2019;
-Panos Terz, The science of international law, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, Quelques problèmes de droit international, Recueil d’écrits, ISBN: ‎ 978-620-4-10192-7, Saarbrücken 2021;
-(Panos Terz), Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021.
-(Panos Terz) Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου: Θεωρία του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, Φιλοσοφία του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου Κοινωνιολογία του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, Μεθοδολογία του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου,ISBN: 978-620-0-63275-3.

Glaube

Glaube
Der Ausgangspunkt der grundlegenden Annäherung an das Thema ist der große Unterschied zwischen dem Wissen aus der philosophischen Sicht der Wissenschaft einerseits und dem Glauben andererseits. Nach dem internationalen consensus generalis professorum et doctorum (allgemeiner Konsens der Professoren und Doktoren) geht es in der Wissenschaft in erster Linie um Wissen, das auf der Rechtfertigung nach den strengen Kriterien der Vernunft oder der Erfahrung beruht ( Εzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, hrsg. von J. Mittelstraß, vier Bände, hier Bd. 4, Stuttgart/Weimar, 2004, S.717/718). Autoren sind die gesamte philosophische Elite Deutschlands, Österreichs und der Schweiz). Wissenschaftliche Erkenntnis ist also gleichbedeutend mit Wahrheit.
Im Vergleich zum Wissen geht es beim Glauben nur um die Meinung, nach Platon um die doxasia (δοξασία), d.h. letztlich um die Überzeugung, die weder durch wissenschaftliche Kriterien noch durch Erfahrung begründet werden muss. Das Gleiche gilt für das Verhältnis zwischen den wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem religiösen Glauben. Dies schließt jedoch theologisches Wissen nicht aus, das jedoch sowohl auf dem Glauben als religiöser Überzeugung als auch auf der “Suche und empirischem Empfinden” (H. Giannaras, Kathimerini, 27.4.14) beruht. Zwischen dem wissenschaftlichen Wissen einerseits und dem religiösen Glauben andererseits, der in der Regel mit Übernatürlichem und Aberglauben verbunden ist, besteht also ein starker und grundlegender Widerspruch, der die Schlussfolgerung rechtfertigt, dass Glaube und wissenschaftliches Wissen im Allgemeinen und im Wesentlichen eine contradictio in adiecto sind. So wird verständlich, warum die Versuche von der Frühzeit des Christentums bis heute (Apostel Paulus, Philo Alexandreus, Irenäus, Clemens von Alexandria und Origenes und später F. C. Baur, K. Hase, F.H. Jacobi, J.G. Haman, J.G. Herder, P. Tillich u.a. ), eine Verbindung von wissenschaftlicher Erkenntnis und Lehre zu beweisen, sind nicht von Erfolg gekrönt gewesen ( Id. oben, Bd.1, S.783). Inzwischen gibt es einen weiteren interessanten Zugang zum Thema, nämlich den der Neurowissenschaften. Die rasante Entwicklung der Neurowissenschaften vollzieht sich jedoch auf eine Weise und in einem Tempo, dass es für Laien sehr schwierig ist, die Schriften der Experten vollständig zu verstehen. Selbst die Mikrobiologie ist unverständlich. Es versteht sich daher von selbst, dass selbst ein Akademiker mit Erfahrung in der Forschung in anderen Disziplinen kaum in der Lage sein wird, eine fundierte Meinung über die Neurowissenschaften abzugeben. Diese gilt insbesondere für Vertreter der philosophischen, politischen, sozialen und juristischen Wissenschaften. Also chacun a sa place (jeder an seinem Platz), sonst besteht die große Gefahr der Scharlatanerie. Dies schließt jedoch nicht aus, dass der Versuch unternommen wird, sich der allgemeinen Methodik zu bedienen, z. B. in den Neurowissenschaften, der systemischen Methode, vielleicht auch der dialektischen Methode (Hegel).
Entscheidend sind die Erkenntnisse der Neurowissenschaften, wonach das menschliche Gehirn 100 Milliarden Nervenzellen (Neuronen) enthält und jede Zelle bis zu 20 000 Dendriten ausbilden kann. An der Spitze der Dendriten befinden sich die präsynaptischen Elemente und Synapsen. Durch körpereigene Substanzen (Neurotransmitter) werden Signale zwischen Neuronen übertragen (M. MacDonald, Your Brain, The Missing Manuel, by O Reilly Media, Inc., 2008). Vornehmlich die Neurowissenschaftler V. Ramachandrian (Universität von Kalifornien in San Diego), W. Calvin/G. Ojemann (Universität von Washington) und A. Newberg (Universität von Pennsylvania in Philadelphia) haben in zahlreichen Experimenten nachgewiesen, dass der Glaube in den Nervenzellen konzentriert und somit bereits bei der Entstehung des Homo sapiens sapiens genetisch programmiert ist. Wissenschaftler haben festgestellt, dass in allen Religionen ein bestimmter Zustand des menschlichen Bewusstseins bekannt ist, der in einem starken Gefühl der Transzendenz und der Verschmelzung mit dem “Göttlichen” besteht. Auf diese Weise verschwinden für kurze Zeit die Grenzen zwischen der physischen Realität und dem übernatürlichen Zustand, der transzendentalen “Realität” eines bestimmten Menschen. Bis zu diesen wirklich schockierenden Entdeckungen wurde der Glaube philosophisch als ein soziokulturelles Phänomen im Allgemeinen als ein Konstrukt des menschlichen Geistes betrachtet Bischof Elio Sgreccia, der Experte des Vatikans für bioethische Fragen, erhob sofort heftigen Einspruch und wies darauf hin, dass die Fokussierung des Glaubens an Gott ausschließlich auf das menschliche Gehirn eine “falsche materialistische Sicht der menschlichen Existenz” sei (siehe die entsprechenden wissenschaftlichen Informationen von U. Kraft, in: Zeitschrift Gehirn und Geist,Dossier : ND 1/2006, Goethe Institut). Es ist bemerkenswert, dass es an der Columbia University ein “Center for the Study of Science and Religion” gibt, das das berühmte Journal of Consciousness Studies herausgibt. Ferner macht der bereits erwähnte Professor Andrew Newberg von der Pennsylvania University folgende Aussage: a) Die Vernetzung des Gehirns hat Gott geschaffen. b) Die “religiöse Neuronenschaltung veranlasst das menschliche Gehirn während religiöser Zeremonien selbst bei Atheisten zu religiösen Aktivitäten”.
Die Wissenschaftler Richard Dawkins, Daniel Dennett und Christopher Hitchens, haben in zahlreichen Experimenten die folgenden schockierenden Fakten herausgefunden: Alles, auch das Erkennen und der Glaube, geht auf die Bewegung der Atome der Materie und der Gene zurück. Aber ihr Verhalten wird von den CHEMISCHEN Substanzen des Gehirns bestimmt. Dort schaffen die Neuronen allmählich im Sinne der Evolution Bewusstsein. Eine wichtige Rolle spielen dabei die “PRIMÄREN Gehirnspezifikationen der Evolution”. Und sie weisen darauf hin, dass der Glaube im menschlichen Gehirn produziert wird.
Es handelt sich um Forscher auf dem Gebiet der Neurowissenschaften. Sie haben unter anderem herausgefunden, dass es nur einer elektromagnetischen Stimulation bestimmter Hirnregionen durch einen speziellen Helm bedarf, damit die Versuchspersonen mystische und spirituelle Erfahrungen machen, wie z. B. “Gespräche” und “Vereinigung” mit dem Göttlichen. Die deutschen Neurowissenschaftler Wolf Singer (alles im Gehirn basiert auf Neuronen) und Michael Blume (Religionswissenschaftler, Vertreter der neuen Wissenschaft NEUROWISSENSCHAFT (Universität Heidelberg) haben fast dasselbe festgestellt: Der Glaube hat biologische Wurzeln. Dies wird natürlich von einem Theologen der neuen Generation formuliert. In der Zwischenzeit ist die neue Wissenschaft der Neurophilosophie in den USA bereits eingeführt worden.
Daran sehen wir übrigens, wie rückständig die orthodoxen Theologen sind. Sie sind seit Langem in den Texten der “Heiligen Väter” als “aeternae veritates”(“ewige Wahrheiten”) hängen geblieben. Das erinnert ein wenig an die “Theologen” des Islam, denn gerade zwischen der christlich-orthodoxen Lehre und dem Islam gibt es Gemeinsamkeiten: Beide sind Erfindungen des ewigen Ostens und leiten sich von der jüdischen Religion ab.
Auf der Grundlage des Glaubens, der seinen Status definiert, hatte jeder Mensch das alleinige Recht, einen bestimmten Glauben zu wählen: Heide, Götzendiener, Polytheist, Monotheist, Pantheist oder etwas anderes. Man beachte auch eine perverse Ausprägung des Glaubens an “Ersatzreligionen”, wie z.B. im italienischen Faschismus, im deutschen Nationalsozialismus und im sowjetischen Stalinismus sowie die jeweiligen “Messias” Mussolini, Hitler und Stalin.
Weil der Glaube im Allgemeinen eine menschliche Sache ist, waren die hartnäckigen Bemühungen atheistischer Diktatoren, wie des großen Verbrechers und Halbzivilisten Stalin oder des fanatischen und perversen Pol Pot in Kambodscha, den Glauben aus den Seelen der Menschen auszurotten, nicht erfolgreich.
veröff. in Griechisch in: Καθημερινή (Kathimerini, 27.4.14, 9.7.17, 22.3.20)
Aus :( Panos Terz) Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος: Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band), ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 S.
Berliner Zeitung (15.12.22), Zeit (6.4.24)

Roma, Sinti, Zigeuner, Pariah

Roma, Sinti, Zigeuner, Pariah

1970 kaufte ich eher zufällig ein Buch von zwei deutschen Ethnologen mit dem Titel Zigeuner. Seitdem habe ich damit begonnen, mich etwas genauer mit dieser ethnischen Minderheit zu beschäftigen, die im Rahmen meiner Universitätsvorlesungen über Menschenrechte und insbesondere ethnische Minderheiten ein interessantes Thema war. Inzwischen sind die Sinti und Roma in Deutschland per Gesetz als ethnische Minderheit anerkannt. Natürlich hat der deutsche Staat aus dem Völkermord an den damaligen Zigeunern durch die Nationalsozialisten die richtige und notwendige Konsequenz gezogen, denn generell gibt es in Deutschland kaum Probleme mit den Sinti und Roma. Im Gegenteil, die Sinti Roma aus Rumänien, dem Westbalkan und Bulgarien verursachen in ganz Europa so viele soziale Probleme, dass fast niemand sie haben will. Selbst der Präsident der Sinti und Roma, Rose, hat wiederholt darauf hingewiesen, dass sie nichts mit den rumänischen und bulgarischen Sinti und Roma zu tun haben. Auch zwischen den Sinti und Roma gibt es große Unterschiede: Die Sinti (Inder!) leben vor allem in den Städten und haben Berufe wie andere deutsche Bürger. Ihre Kinder studieren und erhalten eine Ausbildung. Aber die Roma (Rom: Volk) sind Wanderer und lehnen weiterhin staatliche Vorschläge ab, dauerhaft an einem Ort zu leben. Mir ist bekannt, dass die Zigeuner in den ehemaligen sozialistischen Ländern das Nomadenleben aufgegeben haben und in die Gesellschaft integriert wurden. Viele von ihnen haben studiert und sind Ärzte, Ingenieure, Richter, Staatsanwälte, Soziologen usw. geworden. Doch nach dem Zusammenbruch des “sozialistischen Systems” hat sich die Lage der Zigeuner in diesen Ländern rapide verschlechtert. Sie sind buchstäblich verarmt. Im Allgemeinen handelt es sich um ein komplexes Problem, insbesondere auf dem Balkan, wo alte Klischees gegen Zigeuner vorherrschen. Aber sie sind zum Teil selbst dafür verantwortlich. Nach der vorherrschenden Meinung von Ethnologen stammen die Zigeuner aus dem Nordwesten Indiens und dem Südosten Pakistans, vorwiegend aus der Region Sindhi. Ethnologisch gesehen, sind die Zigeuner die Nachkommen der dunkelhäutigen, der einheimischen Bevölkerung, die zwar zivilisierter war, aber vor 3.500 Jahren von den aggressiven “Indoeuropäern” (Iraner, östliche (Schatem) Indoeuropäer) unterworfen wurde. Im 10. Jahrhundert herrschten in dieser Region Katastrophen, Elend und Hungersnot. Die meisten Paryas (Unberührbaren), die keiner der vier Kasten (Brahmanen, Ksatryas, Vasnyas usw.) angehörten und daher außerhalb der anerkannten Gesellschaft standen, waren gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und anderswo besser zu leben. Als sie im 10.Jh. die Grenzen des Byzantinischen Reiches offiziell: Imperium romanum orientalis: Oströmisches Reich) erreichten, übersetzten die Beamten das Wort Paria ins Griechische, das die kaiserliche Sprache war, entsprechend seiner Bedeutung in Indien in Αθίγγανοι (Unberührbare). Die Aussprache ist im Neugriechischen allmählich durch Verbalhornung zu Tsiganos mutiert, was die sprachliche Grundlage für viele Varianten in den europäischen Nationalsprachen wurde ( Cygan, Tsigan, Zigeuner, Ciganyok, Katsivelos, Cacivel usw.). Im 14. Jh. kamen sie nach Mitteleuropa und wurden von den Beamten des Kaisers Sigismund gefragt, aus welchem Land sie kämen, worauf sie antworteten, aus “Klein-Ägypten”. Einige Ethnologen vertreten die Meinung, dass es sich im Mittelalter um eine Region im Süden Mittelgriechenlands und nicht um Ägypten handelte, eine Ansicht, die wahrscheinlich nicht zutreffend ist. Die Bewegung der Athinganoi erfolgte in zwei Kolonnen, in der oben erwähnten Kolonne und eine nach Ägypten, Nordafrika, Spanien und von dort aus nach ganz West- und Nordeuropa. Die Athinganoi waren jedoch davon überzeugt, aus Ägypten zu stammen. Deshalb nannten die Spanier sie Egyptiano oder Gitano und die anderen Völker Gitan, Gypsy, Egyptien, Kiptian, Evgit usw. Diese Namen sind eine Verballhornung des Ethnonyms Egyptian. Aber weder physiognomisch noch sprachlich stellen wir eine Verwandtschaft mit den Ägyptern. Die Ethnonyme Athinganos und Gyptos haben eine etwa 1000-jährige Geschichte, sind aber Heteronyme, während die Bezeichnungen Rom (Plural Roma und Femininum Romi), was so viel wie Mensch bedeutet, und Sinto (Plural Sinti) aus dem Ortsnamen Sindhi relativ neu sind. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem die Deutschen das Verbrechen des Völkermordes an den Zigeunern (500000 Tote) begangen haben, haben die Mitgliedsstaaten der Organisation der Vereinten Nationen auf der Grundlage zahlreicher internationaler Dokumente die Menschenrechte aller Menschen und Bürger sowie der Minderheiten anerkannt. Auch innerhalb der EU wurden Dokumente über ähnliche Rechte veröffentlicht. So haben höchst offiziell die Sinti und Roma natürlich auch Rechte als Menschen, als Bürger und in einigen Ländern auch als ethnische Minderheiten. Mit anderen Worten, es wurden günstige Bedingungen für die Ablehnung der Zigeuner- und Zigeuner-Heteronomien und für die internationale Anerkennung der Selbstidentifizierung der Roma gemäß einem Dokument der Internationalen Roma-Union (1978) geschaffen, die zu den NRO unter der Schirmherrschaft der UNO gehört. Ehrenpräsident der Organisation war der international bekannte Schauspieler Yul Brynner, ein Roma. Die Roma-Organisation ist auch Mitglied der UNICEF (Internationale Organisation für Kinderrechte). In Deutschland wird der Name Sinti für Deutsche und der Name Roma für die Roma aus Ost- und Südosteuropa verwendet. Wiederum nennen die Roma alle Nicht – Athiganoi Gadsche, was so viel bedeutet wie unhöflich, ungehobelt und dumm! Die ursprüngliche Sprache der Sindhi und Roma war mit dem Sanskrit verwandt und gehört zu den Paisatshi-Dialekten, wurde aber durch andere Sprachen und insbesondere durch die kaiserliche Sprache des Oströmischen Reiches, das Griechische, sowie durch andere europäische Sprachen stark verändert. Die Ausbreitung der Sprache der Sinti und Roma in Europa fand vom 10. bis zum 16. Jahrhundert statt. Zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert brachten England und Spanien Tausende von Sinti und Roma in ihre Kolonien auf der ganzen Welt, hauptsächlich in Nordamerika, Lateinamerika und Australien. Aus meinem Buch: (Panos Terz) Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος: Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Θρησκεία, Ιστορία, Εθνολογία, Πολιτισμός, Γλωσσολoγία, Δεύτερος Τόμος Enzyklopädische und Allgemeinbildung: Religion, Geschichte, Ethnologie, Kultur, Linguistik, Zweiter Band) , ISBN: 978-620-0-61339-4, Saarbrücken 2020, 284 S., Beitrag auf S.139, in Griechisch.

Literatur

-H. Mode / S. Wölffling, Zigeuner, Leipzig, 1968.

-E. Lips et alt., Völkerkunde für jedermann, Leipzig, 1967, S.135, 160, 416.

-H. Haarmann, Kleines Lexikon der Völker, München, 2004, S.267-269, 294.

-J. Guter, Das große Lexikon der Völker, Köln.

-M. Ferrera, Völker der Welt, Milano, 2003, S. 50-53.

Veröffentlicht seit 2013 häufig in der zentralen griechischen Presse: Το Βήμα, Τα Νέα, iefimerida, zum letzten Mal in: Καθημερινή ( 20.6.17) und iefimerida (28.1.21). Prof.i.R.,Dr., Dr.sc., Dr.habil.

La guerra de agresión de Rusia contra Ucrania desde la perspectiva del Derecho Internacional

La guerra de agresión de Rusia contra Ucrania desde la perspectiva del Derecho Internacional

El “derecho a la guerra” (jus ad bellum) es una pieza de museo desde la Carta de la ONU a más tardar. Pertenece al antiguo Jus publicum Europaeum (Derecho internacional europeo). Igualmente anticuada es la “guerra justa”, un concepto acuñado por los romanos (“justum bellum”), aunque en el sentido de la Pax Romana. Hoy rige la “Pax Americana”, seguida de la “Pax Russica” y, en perspectiva, la “Pax Sinica”. El derecho internacional, creado tras la Segunda Guerra Mundial, tiene como tarea más importante el mantenimiento de la paz mundial, de ahí que se conozca como jus pacis (derecho de la paz). El Derecho internacional (formulación más precisa: Derecho internacional público) se basa en siete principios fundamentales, que suelen considerarse como “principios constitucionales” internacionales y tienen carácter de ius cogens (imperativo) (en pocas palabras: Prohibición de la amenaza y el uso de la fuerza (los objetos de protección más importantes son la integridad territorial y la independencia del Estado), la soberanía del Estado, el derecho de autodeterminación de las naciones, la prohibición de la injerencia en los asuntos internos de otros Estados, la cooperación internacional pacífica, la resolución pacífica de las controversias y el cumplimiento de los tratados pacta sund servanda). .

En derecho internacional, sólo existe la legítima defensa como respuesta necesaria en caso de ataque (artículo 51 de la Carta de la ONU). El Ministro de Asuntos Exteriores ruso habló de los peligros que entraña para Rusia el deseo de Ucrania de ingresar en la OTAN. En este contexto, mencionó el término autodefensa. Putin fue más concreto y habló del derecho de autodefensa de Rusia en virtud del artículo 51(7) (que no existe) de la Carta de la ONU. En esencia, sin embargo, se trata de un ataque preventivo, que está estrictamente prohibido por el derecho internacional y, por tanto, se considera una violación del derecho internacional. También se libró como una “guerra relámpago” y sin la necesaria declaración de guerra. La guerra de agresión de Rusia violó flagrantemente los principios fundamentales del derecho internacional antes mencionados y, al mismo tiempo, anuló el orden de paz en Europa que se había creado con dificultades y penurias durante las últimas décadas. Por lo tanto, la guerra de agresión puede calificarse de crimen en sí misma, como subraya claramente la “Declaración sobre los principios de derecho internacional referentes a las relaciones de amistad y a la cooperación entre los Estados de conformidad con la Carta de las Naciones Unidas” (Declaración sobre las “relaciones de amistad”) de 1970: “Una guerra de agresión constituye un crimen contra la paz que entraña responsabilidad en virtud del derecho internacional”. El Estatuto de Roma de la Corte Penal Internacional también habla inequívocamente del “crimen de agresión” en el artículo 5, letra d).

Ver en detalle:
-Panos Terz, Ciencia del derecho internacional: teoría del derecho internacional filosofía del derecho internacional sociología del derecho internacional metodología del derecho internacional, ISBN: 978-620-0-27090-0, Saarbrücken 2019;
-Panos Terz, La ciencia del derecho internacional, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, Quelques problèmes de droit international, Recueil d’écrits, ISBN: 978-620-4-10192-7, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz), Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021;
-(Panos Terz, Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, ISBN: 978-620-0-63275-3, Saarbrücken 2022.
Prof.em., Dr.,Dr.sc.,Dr.habil., experto en derecho internacional.

Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (20.4.22), NZZ (11.5.22), Berliner Zeitung (14.5.22, 27.6.22, 13.7.22), FAZ (4.6.22), Zeit (15.7.22), Süddeutsche Zeitung (11.8.22).

Uluslararası Hukuk Perspektifinden Rusya’nın Ukrayna’ya Karşı Saldırganlık Savaşı

Uluslararası Hukuk Perspektifinden Rusya’nın Ukrayna’ya Karşı Saldırganlık Savaşı
“Savaş hakkı” (jus ad bellum) en geç BM Şartı’ndan bu yana bir müze parçası olmuştur. Eski Jus publicum Europaeum’a (Avrupa uluslararası hukuku) aittir. Pax Romana anlamında da olsa, Romalılar tarafından icat edilen (“justum bellum”) bir kavram olan “adil savaş” da aynı derecede eskidir. Bugün “Pax Americana”, ardından “Pax Russica” ve perspektif olarak da “Pax Sinica” geçerlidir. İkinci DünyaSavaşı’ndan sonra oluşturulan uluslararası hukukun en önemli görevi dünya barışının korunmasıdır, bu nedenle jus pacis (barış hukuku) olarak bilinir. Uluslararası hukuk (daha doğru bir ifadeyle: uluslararası kamu hukuku), genellikle uluslararası “anayasal ilkeler” olarak kabul edilen ve jus cogens (emredici) karaktere sahip yedi temel ilkeye dayanmaktadır (kısaca: Güç tehdidi ve kullanımının yasaklanması (en önemli koruma nesneleri devletin toprak bütünlüğü ve bağımsızlığıdır), devletin egemenliği, ulusların kendi kaderini tayin hakkı, diğer devletlerin iç işlerine karışma yasağı, barışçıl uluslararası işbirliği, anlaşmazlıkların barışçıl çözümü ve antlaşmaya uygunluk pacta sund servanda). .
Uluslararası hukukta, sadece bir saldırı durumunda gerekli bir yanıt olarak meşru müdafaa söz konusudur (BM Şartı Madde 51). Rusya Dışişleri Bakanı, Ukrayna’nın NATO üyeliği arzusunun Rusya için yarattığı tehlikelerden bahsetti. Bu bağlamda, meşru müdafaa teriminden bahsetmiştir. Putin daha açık konuştu ve Rusya’nın BM Şartı’nın 51(7) (mevcut olmayan) Maddesi uyarınca meşru müdafaa hakkından bahsetti. Ancak özünde bu, uluslararası hukuk kapsamında kesinlikle yasaklanan ve bu nedenle uluslararası hukukun ihlali olarak kabul edilen bir önleyici (önleyici) saldırıdır. Aynı zamanda bir “yıldırım harekatı” olarak ve gerekli savaş ilanı yapılmadan yürütülmüştür. Rusya’nın saldırı savaşı, uluslararası hukukun yukarıda belirtilen temel ilkelerini açıkça ihlal etmiş ve aynı zamanda Avrupa’da geçtiğimiz on yıllar boyunca zorluklar ve zahmetlerle oluşturulan barış düzenini altüst etmiştir. Bu nedenle, 1970 tarihli BM “Birleşmiş Milletler Şartı Uyarınca Devletler Arasında Dostane İlişkiler ve İşbirliğine İlişkin Uluslararası Hukuk İlkeleri Bildirgesi’nin (“Dostane İlişkiler” Bildirgesi) açıkça vurguladığı gibi, saldırı savaşı başlı başına bir suç olarak nitelendirilebilir: “Saldırı savaşı, uluslararası hukuk uyarınca sorumluluk gerektiren barışa karşı bir suç teşkil eder”. Uluslararası Ceza Mahkemesi Roma Statüsü de Madde 5, d) bendinde açık bir şekilde “saldırı suçundan” bahsetmektedir.
Ayrıntılı olarak bakınız:
Panos Terz, Völkerrechtswissenschaft: Völkerrechtstheorie Völkerrechtsphilosophie Völkerrechtssoziologie Völkerrechtsmethodologie, ISBN: 978-620-0-27090-0, Saarbrücken 2019;
-Panos Terz, The science of international law, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, Quelques problèmes de droit international, Recueil d’écrits, ISBN: ‎ 978-620-4-10192-7, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, ISBN: 978-620-0-63275-3, Saarbrücken 2022.
Prof. em., Dr., Dr.sc., Dr.habil., uluslararası hukuk uzmanı.
Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (20.4.22), NZZ (11.5.22), Berliner Zeitung (14.5.22, 27.6.22, 13.7.22), FAZ (4.6.22), Zeit (15.7.22), Süddeutsche Zeitung (11.8.22).

Războiul de agresiune al Rusiei împotriva Ucrainei din perspectiva dreptului internațional

Războiul de agresiune al Rusiei împotriva Ucrainei din perspectiva dreptului internațional

“Dreptul la război” (jus ad bellum) este o piesă de muzeu cel târziu de la adoptarea Cartei ONU. Acesta face parte din fostul Jus publicum Europaeum (dreptul internațional european). La fel de învechit este și “războiul drept”, un concept inventat de romani (“justum bellum”), deși în sensul Pax Romana. Astăzi, se aplică “Pax Americana”, urmată de “Pax Russica” și, în perspectivă, de “Pax Sinica”. Dreptul internațional, creat după cel de-al Doilea Război Mondial, are ca sarcină principală menținerea păcii mondiale, de aceea este cunoscut sub numele de jus pacis (dreptul păcii). Dreptul internațional (formulare mai precisă: dreptul internațional public) se bazează pe șapte principii fundamentale, care sunt în general considerate ca fiind “principii constituționale” internaționale și care au caracter de jus cogens (peremptoriu) – pe scurt: Interzicerea amenințării și a folosirii forței (cele mai importante obiecte de protecție sunt integritatea teritorială și independența statului), suveranitatea statului, dreptul la autodeterminare al națiunilor, interzicerea amestecului în afacerile interne ale altor state, cooperarea internațională pașnică, soluționarea pașnică a diferendelor și respectarea tratatului pacta sund servanda). .

În dreptul internațional, există doar autoapărare ca răspuns necesar în cazul unui atac (articolul 51 din Carta ONU). Ministrul rus de externe a vorbit despre pericolele pentru Rusia care decurg din dorința Ucrainei de a deveni membră a NATO. În acest context, acesta a menționat termenul de autoapărare. Putin a fost mai specific și a vorbit despre dreptul Rusiei la autoapărare în conformitate cu articolul 51(7) (care nu există) din Carta ONU. În esență, însă, este vorba de o lovitură preventivă, care este strict interzisă de dreptul internațional și, prin urmare, considerată o încălcare a dreptului internațional. De asemenea, a fost purtată ca un “Blitzkrieg” și fără declarația de război necesară. Războiul de agresiune al Rusiei a încălcat în mod flagrant principiile fundamentale ale dreptului internațional menționate mai sus și, în același timp, a răsturnat ordinea de pace din Europa, care a fost creată cu greu și cu greutăți în ultimele decenii. Prin urmare, războiul de agresiune poate fi calificat drept o crimă în sine, după cum subliniază în mod clar “Declarația ONU privind principiile de drept internațional referitoare la relațiile de prietenie și cooperare între state în conformitate cu Carta Națiunilor Unite (Declarația “Relațiilor de prietenie”) din 1970: “”Un război de agresiune constituie o crimă împotriva păcii care atrage răspunderea în temeiul dreptului internațional”. Statutul de la Roma al Curții Penale Internaționale vorbește, de asemenea, fără echivoc despre “crima de agresiune” la articolul 5, litera d).
A se vedea în detaliu:
Panos Terz, Völkerrechtswissenschaft: Völkerrechtstheorie Völkerrechtsphilosophie Völkerrechtssoziologie Völkerrechtsmethodologie, ISBN: 978-620-0-27090-0, Saarbrücken 2019;
-Panos Terz, The science of international law, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, Quelques problèmes de droit international, Recueil d’écrits, ISBN: ‎ 978-620-4-10192-7, Saarbrücken 2021;
-(Panos Terz), Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021.
-Panos Terz, Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου: Θεωρία του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, Φιλοσοφία του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου Κοινωνιολογία του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, Μεθοδολογία του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου,ISBN: 978-620-0-63275-3,

Prof.em, Dr.,Dr.sc.,Dr.habil., expert în drept internațional.
publ.in: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (20.4.22), NZZ (11.5.22), Berliner Zeitung (14.5.22, 27.6.22, 13.7.22), FAZ (4.6.22), Zeit (15.7.22), Süddeutsche Zeitung (11.8.22).

Rosyjska agresja na Ukrainę w świetle prawa międzynarodowego

Rosyjska agresja na Ukrainę w świetle prawa międzynarodowego

“Prawo do wojny” (jus ad bellum) jest eksponatem muzealnym najpóźniej od czasu Karty Narodów Zjednoczonych. Należy on do dawnego Jus publicum Europaeum (europejskiego prawa międzynarodowego). Równie antyczna jest “wojna sprawiedliwa”, pojęcie ukute przez Rzymian (“justum bellum”), choć w sensie Pax Romana. Dziś obowiązuje “Pax Americana”, następnie “Pax Russica”, a w perspektywie “Pax Sinica”. Prawo międzynarodowe, powstałe po II wojnie światowej, ma za najważniejsze zadanie utrzymanie pokoju na świecie, stąd znane jest jako jus pacis (prawo pokoju). Prawo międzynarodowe (dokładniejsze sformułowanie: prawo międzynarodowe publiczne) opiera się na siedmiu zasadach podstawowych, które na ogół traktowane są jak międzynarodowe “zasady konstytucyjne” i mają jus cogens (peremptoryjny) – charakter (w skrócie: Zakaz groźby i użycia siły (najważniejsze przedmioty ochrony to integralność terytorialna i nieWojna Rosji przeciwko Ukrainie z perspektywy prawa międzynarodowego podległość państwa), suwerenność państwa, prawo do samostanowienia narodów, zakaz ingerencji w sprawy wewnętrzne innych państw, pokojowa współpraca międzynarodowa, pokojowe rozwiązywanie sporów, przestrzeganie traktatów pacta sund servanda).
W prawie międzynarodowym istnieje tylko samoobrona jako konieczna reakcja w przypadku ataku (art. 51 Karty NZ). Rosyjski minister spraw zagranicznych mówił o zagrożeniach dla Rosji wynikających z dążenia Ukrainy do członkostwa w NATO. W tym kontekście wymienił pojęcie samoobrony. Putin był bardziej konkretny i mówił o prawie Rosji do samoobrony na podstawie art. 51 ust. 7 (który nie istnieje) Karty Narodów Zjednoczonych. W istocie jednak jest to uderzenie wyprzedzające (prewencyjne), co jest surowo zabronione przez prawo międzynarodowe i dlatego uważane jest za naruszenie prawa międzynarodowego. Prowadzona była również jako “blitzkrieg” i bez koniecznego wypowiedzenia wojny. Wojna napastnicza Rosji w rażący sposób naruszyła wspomniane wyżej podstawowe zasady prawa międzynarodowego, a jednocześnie obaliła porządek pokojowy w Europie, który z trudem i mozołem tworzono przez ostatnie dziesięciolecia. Dlatego wojnę napastniczą można zakwalifikować jako zbrodnię samą w sobie, co wyraźnie podkreśla ONZ-owska “Deklaracja o zasadach prawa międzynarodowego dotyczących przyjaznych stosunków i współpracy między państwami zgodnie z Kartą Narodów Zjednoczonych (Deklaracja o przyjaznych stosunkach) z 1970 r.: “”Wojna napastnicza stanowi zbrodnię przeciwko pokojowi, która pociąga za sobą odpowiedzialność w świetle prawa międzynarodowego”. Również Rzymski Statut Międzynarodowego Trybunału Karnego w art. 5 lit. d) mówi jednoznacznie o “zbrodni agresji”.
Zobacz w szczegółach:
-Panos Terz, Völkerrechtswissenschaft: Völkerrechtstheorie Völkerrechtsphilosophie Völkerrechtssoziologie Völkerrechtsmethodologie, ISBN: 978-620-0-27090-0, Saarbrücken 2019;
-Panos Terz, The science of international law, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, Quelques problèmes de droit international, Recueil d’écrits, ISBN: ‎ 978-620-4-10192-7, Saarbrücken 2021;
-(Panos Terz), Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021.
-Panos Terz, Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, ISBN: 978-620-0-63275-3, Saarbrücken 2022.
Prof .em., Dr.,Dr.sc.,Dr.habil., ekspert w dziedzinie prawa międzynarodowego.
Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (20.4.22), NZZ (11.5.22), Berliner Zeitung (14.5.22, 27.6.22, 13.7.22), FAZ (4.6.22), Zeit (15.7.22), Süddeutsche Zeitung

A Guerra de Agressão da Rússia contra a Ucrânia sob o ponto de vista do Direito Internacional

A Guerra de Agressão da Rússia contra a Ucrânia sob o ponto de vista do Direito Internacional

O “direito à guerra” (jus ad bellum) tem sido uma peça de museu desde a Carta das Nações Unidas, no máximo. Ela pertence ao antigo Jus publicum Europaeum (direito internacional europeu). Igualmente antiquada é a “guerra justa”, um conceito cunhado pelos romanos (“justum bellum”), embora no sentido da Pax Romana. Hoje, aplica-se a “Pax Americana”, seguida pela “Pax Russica” e, em perspectiva, a “Pax Sinica”. O direito internacional, criado após a Segunda Guerra Mundial, tem como tarefa mais importante a manutenção da paz mundial, por isso é conhecido como jus pacis (lei da paz). O direito internacional (formulação mais precisa: direito internacional público) se baseia em sete princípios fundamentais, que são geralmente considerados como “princípios constitucionais” internacionais e têm jus cogens (peremptório) – caráter (em resumo, em inglês): Proibição da ameaça e uso da força (os objetos mais importantes de proteção são a integridade territorial e independência do Estado), a soberania do Estado, o direito de autodeterminação das nações, a proibição de interferência nos assuntos internos de outros Estados, a cooperação pacífica internacional, a resolução pacífica de disputas e o cumprimento do tratado pacta sund servanda). .
No direito internacional, só existe autodefesa como resposta necessária no caso de um ataque (Artigo 51 da Carta das Nações Unidas). O Ministro das Relações Exteriores russo falou dos perigos para a Rússia decorrentes do desejo da Ucrânia de aderir à OTAN. Neste contexto, ele mencionou o termo autodefesa. Putin foi mais específico e falou do direito de autodefesa da Rússia nos termos do artigo 51(7) (que não existe) da Carta das Nações Unidas. Em essência, no entanto, é uma greve preventiva, que é estritamente proibida pelo direito internacional e, portanto, considerada uma violação do direito internacional. Também foi usada como uma “Blitzkrieg” e sem a necessária declaração de guerra. A guerra de agressão da Rússia violou descaradamente os princípios fundamentais do direito internacional acima mencionados e, ao mesmo tempo, derrubou a ordem de paz na Europa que havia sido criada com dificuldades e dificuldades nas últimas décadas. Portanto, a guerra de agressão pode ser qualificada como um crime em si, como a “Declaração sobre Princípios de Direito Internacional Relativos às Relações Amistosas e à Cooperação entre os Estados, em conformidade com a Carta das Nações Unidas (“Declaração sobre Relações Amistosas”) de 1970, enfatiza claramente: “Uma guerra de agressão constitui um crime contra a paz que implica responsabilidade sob o direito internacional”. O Estatuto de Roma do Tribunal Penal Internacional também fala inequivocamente do “crime de agressão” no Artigo 5, letra d).
Veja em detalhes:
-Panos Terz, A ciência do direito internacional, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021
-Panos Terz, Problemas selecionados de derecho internacional, ISBN: 978-620-4-10191-0, Saarbrücken 2021
-Panos Terz, Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, ISBN: 978-620-0-63275-3, Saarbrücken 2022.
Prof.em., Dr.,Dr.sc.,Dr.habil., especialista em direito internacional.
publ. en: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (20.4.22), NZZ (11.5.22), Berliner Zeitung (14.5.22, 27.6.22, 13.7.22), FAZ (4.6.22), Zeit (15.7.22), Süddeutsche Zeitung (11.8.22).

La guerra di aggressione della Russia contro l’Ucraina dal punto di vista del diritto internazionale

La guerra di aggressione della Russia contro l’Ucraina dal punto di vista del diritto internazionale

Il “diritto alla guerra” (jus ad bellum) è un pezzo da museo al più tardi dalla Carta delle Nazioni Unite. Appartiene all’ex Jus publicum Europaeum (diritto internazionale europeo). Altrettanto antiquata è la “guerra giusta”, un concetto coniato dai Romani (“justum bellum”), anche se nel senso della Pax Romana. Oggi vige la “Pax Americana”, seguita dalla “Pax Russica” e, in prospettiva, dalla “Pax Sinica”. Il diritto internazionale, creato dopo la Seconda guerra mondiale, ha come compito principale il mantenimento della pace nel mondo, per cui è noto come jus pacis (diritto della pace). Il diritto internazionale (formulazione più precisa: diritto internazionale pubblico) si basa su sette principi fondamentali, che sono generalmente considerati come “principi costituzionali” internazionali e hanno carattere di jus cogens (perentorio) (in breve: Divieto della minaccia e dell’uso della forza (gli oggetti più importanti della protezione sono l’integrità territoriale e l’indipendenza dello Stato), la sovranità dello Stato, il diritto all’autodeterminazione delle nazioni, il divieto di ingerenza negli affari interni di altri Stati, la cooperazione internazionale pacifica, la risoluzione pacifica delle controversie e il rispetto dei trattati pacta sund servanda). .
Nel diritto internazionale esiste solo l’autodifesa come risposta necessaria in caso di attacco (articolo 51 della Carta delle Nazioni Unite). Il Ministro degli Esteri russo ha parlato dei pericoli per la Russia derivanti dal desiderio dell’Ucraina di aderire alla NATO. In questo contesto, ha citato il termine “autodifesa”. Putin è stato più specifico e ha parlato del diritto di autodifesa della Russia ai sensi dell’articolo 51(7) (che non esiste) della Carta delle Nazioni Unite. In sostanza, però, si tratta di un attacco preventivo, severamente vietato dal diritto internazionale e quindi considerato una violazione del diritto internazionale. Fu anche condotta come una “guerra lampo” e senza la necessaria dichiarazione di guerra. La guerra di aggressione della Russia ha violato palesemente i suddetti principi fondamentali del diritto internazionale e, allo stesso tempo, ha rovesciato l’ordine di pace in Europa che era stato creato con difficoltà e difficoltà negli ultimi decenni. Pertanto, la guerra di aggressione può essere qualificata come un crimine in sé, come sottolinea chiaramente la “Dichiarazione sui principi di diritto internazionale riguardanti le relazioni amichevoli e la cooperazione tra gli Stati in conformità con la Carta delle Nazioni Unite” (Dichiarazione sulle “relazioni amichevoli”) del 1970: “Una guerra di aggressione costituisce un crimine contro la pace che comporta una responsabilità ai sensi del diritto internazionale”. Anche lo Statuto di Roma della Corte penale internazionale parla inequivocabilmente di “crimine di aggressione” all’articolo 5, lettera d).
Vedere in dettaglio:
-Panos Terz, La scienza del diritto internazionale, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021.
-Panos Terz, Problemas seleccionados de derecho internacional, ISBN: 978-620-4-10191-0, Saarbrücken 2021
-Panos Terz, Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, ISBN: 978-620-0-63275-3, Saarbrücken 2022.
Prof.em., Dr., Dr.sc., Dr.habil., esperto di diritto internazionale.
publ. en: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (20.4.22), NZZ (11.5.22), Berliner Zeitung (14.5.22, 27.6.22, 13.7.22), FAZ (4.6.22), Zeit (15.7.22), Süddeutsche Zeitung (11.8.22).

La guerre d’agression de la Russie contre l’Ukraine du point de vue du droit international public

La guerre d’agression de la Russie contre l’Ukraine du point de vue du droit international public

Le “droit à la guerre” (jus ad bellum) est devenu un musée, au moins depuis la Charte des Nations unies. Il fait partie de l’ancien Jus publicum Europaeum (droit international européen). La “guerre juste”, notion forgée par les Romains (“justum bellum”), mais dans le sens de la Pax Romana, est tout aussi désuète. Aujourd’hui, la “Pax Americana” est suivie de la “Pax Russica” et, en perspective, de la “Pax Sinica”. Le droit international public créé après la Seconde Guerre mondiale a pour principale mission de maintenir la paix dans le monde, c’est pourquoi il est connu sous le nom de jus pacis (droit de la paix). Le droit international public (formulation plus précise : droit public international) se fonde sur sept principes fondamentaux, généralement considérés comme des “principes constitutionnels” internationaux et ayant un caractère jus cogens (impératif) (en résumé : L’interdiction de la menace et de l’usage de la force (les principaux objets de protection sont l’intégrité territoriale et l’indépendance de l’État), la souveraineté de l’État, le droit des nations à disposer d’elles-mêmes, l’interdiction de s’immiscer dans les affaires intérieures d’autres États, la coopération internationale pacifique, le règlement pacifique des différends et le respect des traités pacta sund servanda). .
En droit international, seule la légitime défense existe en tant que réaction nécessaire en cas d’agression (article 51 de la Charte des Nations unies). Le ministre russe des Affaires étrangères a évoqué les dangers que représente pour la Russie le souhait de l’Ukraine de devenir membre de l’OTAN. Dans ce contexte, il a évoqué la notion d’autodéfense. Poutine a été plus concret et a parlé du droit de légitime défense de la Russie conformément à l’article 51, paragraphe 7 (mais il n’existe pas) de la Charte de l’ONU. Par essence, il s’agit toutefois d’une attaque préventive, qui est toutefois strictement interdite par le droit international et donc considérée comme une violation du droit international. Elle a en outre été menée sous la forme d’une “guerre éclair” et sans la déclaration de guerre nécessaire. La guerre d’agression menée par la Russie a violé de manière flagrante les principes fondamentaux du droit international mentionnés ci-dessus et a en même temps jeté par-dessus bord l’ordre de paix établi avec difficulté en Europe au cours des dernières décennies. C’est pourquoi la guerre d’agression peut être qualifiée de crime en soi, comme le souligne clairement la “Déclaration des principes du droit international concernant les relations amicales et la coopération entre les États, conformément à la Charte des Nations unies (Déclaration sur les “relations amicales”)” de l’ONU de 1970 : “Une guerre d’agression constitue un crime contre la paix, qui entraîne la responsabilité sur la base du droit international”. Le Statut de Rome de la Cour pénale internationale parle lui aussi sans équivoque de “crime d’agression” à l’article 5, lettre d).
Voir en détail :
-Panos Terz, The science of international law, ISBN : 978-620-3-97855-1, Sarrebruck 2021
-Panos Terz, Problemas seleccionados de derecho internacional, ISBN : 978-620-4-10191-0, Sarrebruck 2021
-Panos Terz, Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13 : 978-620-4-10170-5, Sarrebruck 2021 ;
-Panos Terz, Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, ISBN : 978-620-0-63275-3, Sarrebruck 2022.
Prof.em.Dr., Dr.sc.,Dr.habil., spécialiste du droit international public
publ. en: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (20.4.22), NZZ (11.5.22), Berliner Zeitung (14.5.22, 27.6.22, 13.7.22), FAZ (4.6.22), Zeit (15.7.22), Süddeutsche Zeitung (11.8.22)

Russia’s War of Aggression against Ukraine from the Perspective of International Law

Russia’s War of Aggression against Ukraine from the Perspective of International Law

The “right to war” (jus ad bellum) has been museum-like at least since the UN Charter. It belongs to the former Jus publicum Europaeum (European international law). Equally antiquated is the “just war”, a concept coined by the Romans (“justum bellum”), albeit in the sense of the Pax Romana. Today, the “Pax Americana” applies, followed by the “Pax Russica”, and in perspective, the “Pax Sinica” is added. International law, created after the Second World War, has as its most important task the maintenance of world peace, hence it is known as jus pacis (law of peace). International law (more accurate formulation: public international law) is based on seven fundamental principles, which are generally considered like international “constitutional principles” and have jus cogens (peremptory) – character (in short: Prohibition of the threat and use of force (the most important objects of protection are the territorial integrity and independence of the state), the sovereignty of the state, the right of self-determination of nations, the prohibition of interference in the internal affairs of other states, peaceful international cooperation, peaceful settlement of disputes, and treaty compliance pacta sund servanda). .

In international law, there is only self-defense as a necessary response in case of attack (Article 51 of the UN Charter). The Russian Foreign Minister spoke of dangers to Russia arising from Ukraine’s desire for NATO membership. In this context, he mentioned the term self-defense. Putin was more specific and spoke of Russia’s right of self-defense under Article 51(7) (but there is no such thing) of the UN Charter. In essence, however, it is a preemptive strike (pre-emptive strike), but strictly forbidden under international law and therefore considered a violation of international law. It was also waged as a “blitzkrieg” and without the required declaration of war. Russia’s war of aggression blatantly violated the above-mentioned fundamental principles of international law and, at the same time, overturned the peace order in Europe that had been created with difficulty and hardship over the past decades. Therefore, the war of aggression can be qualified as a crime in itself, as the UN “Declaration on Principles of International Law Concerning Friendly Relations and Cooperation among States in Accordance with the Charter of the United Nations (“Friendly Relations” Declaration) of 1970 clearly emphasizes: “”A war of aggression constitutes a crime against peace which entails responsibility on the basis of international law.” The Rome Statute of the International Criminal Court also speaks unequivocally of the ”crime of aggression” in Article 5, letter d).
See in detail:
-Panos Terz, The science of international law, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021
-Panos Terz, Problemas seleccionados de derecho internacional, ISBN: 978-620-4-10191-0, Saarbrücken 2021
-Panos Terz, Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, ISBN: 978-620-0-63275-3, Saarbrücken 2022.
Prof.em, Dr.,Dr.sc.,Dr.habil., international law expert.
publ.in: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (20.4.22), NZZ (11.5.22), Berliner Zeitung (14.5.22, 27.6.22, 13.7.22), FAZ (4.6.22), Zeit (15.7.22), Süddeutsche Zeitung (11.8.22).

Ρωσική επίθεση- Συνέπειες

Ο εγκληματικός πόλεμος του Πούτιν και μερικές ενδιαφέρουσες συνέπειες
1. Ενδυνάμωση του δήθεν ανύπαρκτου ουκρανικού έθνους.
2. Τεράστια αναβάθμιση του ουκρανού προέδρου.
3. Εδραίωση της ενότητας των κρατών της ΕΕ.
4. Εμβάθυνση της συνεργασίας μεταξύ των κρατών του ΝΑΤΟ.
5.Μετατροπή του ΝΑΤΟ σε έναν πραγματικό στρατιωτικό οργανισμό. Σκέψεις της Σουηδίας και της Φινλανδίας να ενταχθούν στο ΝΑΤΟ.
6. βούληση να τερματιστεί η εξάρτηση της Δύσης από τις ρωσικές πρώτες ύλες.
7. Για πρώτη φορά η Ρωσία δείχνει τόσο ξεκάθαρα το ιμπεριαλιστικό της πρόσωπο.
8. Τέλος στο μύθο του “ένδοξου ” ρωσικού στρατού.
9. Αποδείχθηκε ξεκάθαρα ότι οι Ρώσοι δεν έχουν κανένα οργανωτικό ταλέντο στον στρατιωτικό τομέα.
10. Ο Πούτιν έχει δείξει ότι είναι ένας βίαιος , μισάνθρωπος, υπερεθνικιστής, εθνοτικός, ιμπεριαλιστής και en peu παρανοϊκός (αποκατάσταση της αυτοκρατορίας!) πολιτικός).
Συμπεράσματα
α) Ως πρώην αξιωματικός της KGB, μπορεί να είναι σε θέση να κατέχει διάφορα τεχνάσματα, αλλά η νοημοσύνη του δεν μπορεί ακριβώς να κριθεί ως ιδιαίτερα ανεπτυγμένη, διαφορετικά θα μπορούσε να προβλέψει τις συνέπειες της εισβολής του στην Ουκρανία αρκετά σωστά.
β) Ήδη τώρα μπορεί να εκτιμηθεί, ότι ο Πούτιν είναι ο μεγάλος ηττημένος αυτής της εγκληματικής περιπέτειας. Σε δημοκρατικά κράτη, ένας τέτοιος πολιτικός θα είχε προ πολλού παραιτηθεί από το αξίωμά του. Στην αυταρχική Ρωσία, και μάλιστα σε ολόκληρη τη ρωσική ιστορία, ένα τέτοιο βήμα αποκλείεται εντελώς.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Süddeutsche Zeitung, Wiener Zeitung (8.4.22), Leipziger Volkszeitung (16.5.22), Focus (13.7.22)

Ουκρανικός αγώνας και ευρωπαϊκή ιστορία

Ο αγώνας των Ουκρανών στο πλαίσιο των απελευθερωτικών αγώνων ενάντια σε ισχυρούς επιτιθέμενους στην ιστορία
Ο ηρωικός αγώνας των γενναίων Ουκρανών έχει επίσης μιαν ιστορική διάσταση, διότι είναι στην ουσία μία αντιπαράθεση μεταξύ του αυταρχικού και οπισθοδρομικού ρωσικού συστήματος διακυβέρνησης πουτινικής, δηλαδή ιμπεριαλιστικής προέλευσης, και του δημοκρατικού και φιλελεύθερου ουκρανικού συστήματος που βρίσκεται σε διαδικασία διαμόρφωσης. Ο τρόπος με τον οποίο οι Ουκρανοί υπερασπίζονται την ελευθερία τους, την πατρίδα τους και την εθνική τους ταυτότητα απέναντι σε έναν βάναυσο, εγκληματικό και σχεδόν βάρβαρο επιτιθέμενο επιβεβαιώνει πλήρως το ιστορικό γεγονός ότι ακόμη και μικρότεροι λαοί είναι ικανοί να πολεμήσουν ως λέοντες και μερικές φορές να νικήσουν έναν επιτιθέμενο που είναι μόνο αριθμητικά ανώτερος.
Έχει εξαιρετικό ιστορικό ενδιαφέρον να γνωρίζουμε, ότι ήδη από το 530 π.Χ., η υπερδύναμη της εποχής εκείνης, το Imperium Persicum, υπό τον “Βασιλέα των Βασιλέων” Δαρείο τον Μέγα, ηττήθηκε καταστροφικά από τους Σακούς (Σκύθες) στο έδαφος της σημερινής Ουκρανίας. Μετά από αυτη την εμπειρία ο Δαρείος δεν τόλμησε ξανά να επιτεθεί τους Σκύθες.
Ας σκεφτούμε επίσης τις μεγάλες αμυντικές μάχες των Ελλήνων στον Μαραθώνα το 490 π.Χ. και στη Σαλαμίνα το 480 π.Χ. εναντίον των ποσοτικά πολύ ανώτερων Περσών. Ειδικά στη ναυμαχία της Σαλαμίνας, σύμφωνα με τον Αισχύλο στο δράμα του “Οι Πέρσες”, αντηχούσε το δυνατό πολεμικό τραγούδι των Ελλήνων μαχητών: ” Ὦ παῖδες Ἑλλήνων, ἴτε, ἐλευθεροῦτε πατρίδ᾿ ἐλευθεροῦτε δέ παῖδας, γυναἰκας, θεῶν τε πατρώων ἔδη, θῆκας τε προγόνων- νῦν ὑπὲρ πάντων ἀγών”(“Εμπρός παιδιά των Ελλήνων, ελευθερώστε την πατρίδα σας, ελευθερώστε τα παιδιά, τις γυναίκες, τους θεούς των πατέρων σας, τους τάφους των προγόνων σας, όπου βρίσκονται τα οστά τους! Τώρα είναι υπέρ πάντων ο αγών”. Αυτή ήταν μια μάχη ιστορικής σημασίας μεταξύ της ελληνικής δημοκρατίας και του ανατολικού δεσποτισμού.Τοιουτοτρόπως η μοίρα της Ευρώπης όντως κρίθηκε στο Μαραθώνα και στη Σαλαμίνα.
Η ακόλουθη παράφραση από το ποίημα του Φρίντριχ Σίλλερ (Friedrich SChiller) “Der Spaziergang” (Ο περίπατος) δύνααι επίσης να αφιερωθεί στους μαχόμενους και πεσόντες Ουκρανούς ήρωες: “Wanderer, kommst du nach Sparta, dorten verkünde, du habest/ Uns hier liegen sehen, wie das Gesetz es befahlt. ” Επισυνάπτεται το πρωτότυπο με την ορθή μετάφραση: “Ὦ ξεῖν’, ἀγγέλλειν Λακεδαιμονίοις, ὅτι τῇδε κείμεθα τοῖς κείνων ῥήμασι πειθόμενοι”, Σιμωνίδης, (ορθή μετάφραση. “Ω ξένος, ενημέρωσε τους Λακεδαιμονίους, ότι βρισκόμαστε εδώ θαμμένοι, υπακούοντας σε διαταγές” Σιμωνίδης). Εννοούσε τους γενναίους 300 πεσόντες Σπαρτιάτες μαχητές του Λεωνίδα στις Θερμοπύλες.
Αιώνες αργότερα, ακριβώς το 1792, κάτω από παρόμοιες άνισες συνθήκες μάχης, ακούστηκε το τραγούδι της μάχης, ο μετέπειτα γαλλικός εθνικός ύμνος, η περίφημη Μασσαλιώτιδα:
“Allons enfants de la Patrie, /Le jour de gloire est arrivé!
Contre nous de la tyrannie,/ L’étendard sanglant est levé.
Entendez-vous dans les campagnes /Mugir ces féroces soldats?
Ils viennent jusque dans vos bras Égorger vos fils, vos compagnes.
Aux armes, citoyens,Formez vos bataillons,
Marchons, marchons!”.
(“Εμπρός παιδιά της πατρίδας!/ Η μέρα της δόξας ήρθε.
Εναντίον μας υψώθηκε το αιματηρό λάβαρο της τυραννίας.
Ακούτε στη γη/ το βρυχηθμό των σκληρών πολεμιστών;
Έρχονται στα χέρια σας / Για να σκοτώσουν τους γιους σας, τους συντρόφους σας!
Στα όπλα, πολίτες!/ Σχηματίστε τις γραμμές μάχης σας,
“Εμπρός”.
Αυτό το άσμα πυροδότησε τον πατριωτισμό των Γάλλων και οδήγησε σε έναν επιτυχή αγώνα κατά της ενωμένης ευρωπαϊκής φεουδαρχικής απολυταρχίας. Στην ιστορία υπάρχουν γνωστές περιπτώσεις μικρών λαών που δέχθηκαν επίθεση από μεγάλες δυνάμεις, που πολέμησαν ηρωικά και νίκησαν. Στην πρόσφατη ιστορία υπήρξαν αρκετά παραδείγματα αυτού του είδους. Η Ιταλία υπό τον Μουσολίνι εισέβαλε στη μικρή και ελάχιστα εξοπλισμένη Ελλάδα με έναν εξαιρετικά σύγχρονο και μεγάλο στρατό και ανακοίνωσε μεγαλοπρεπώς ότι μέσα σε 24 ώρες θα έπινε τον καφέ του στη σκιά της Ακρόπολης. Αυτή η ύπουλη επίθεση, παρόμοια με εκείνη της Ρωσίας κατά της Ουκρανίας, κατέληξε με την ολοκληρωτική ήττα της μεγάλης δύναμης της Ιταλίας. Η αντίσταση των Αιθιόπων, που πολεμούσαν ως λέοντες, ήταν εναντίον της Ιταλίας παρόμοια επιτυχής. Στην πιο πρόσφατη ιστορία, είναι γνωστός ο πολύ επιτυχημένος απελευθερωτικός πόλεμος των γενναίων πατριωτών του Βιετνάμ κατά της αποικιοκρατικής δύναμης της Γαλλίας, ο οποίος έληξε το 1954 με την καταστροφική ήττα των Γάλλων στο Ντιεν Μπιεν Φου . Εξίσου τεράστια και ιστορικής διάστασης ήταν το 1975 η ήττα της υπερδύναμης ΗΠΑ στο Βιετνάμ .
Συμπέρασμα: Δεν είναι η στρατιωτική υπεροχή ενός εγκληματικού επιτιθέμενου καθοριστική για την έκβαση του αγώνα, αλλά το αγωνιστικό φρόνημα και η αγάπη για την ελευθερία ενός έθνους που βασίζεται σε ιδιαίτερα εξελιγμένο πατριωτισμό. Υπό αυτή την έννοια, μπορεί κανείς να ευχηθεί νίκη στο πολύπαθο και ηρωικά αγωνιζόμενο ουκρανικό έθνος με την υποστήριξη του δημοκρατικά σκεπτόμενου κόσμου. Αλλά ακόμη και σε περίπτωση νίκης του βάρβαρου επιτιθέμενου, δε θα μπορέσει να υποτάξει ένα έθνος άνω των 40 εκατομμυρίων ανθρώπων. Στο τέλος, ο πολιτισμένος κόσμος πάντα κέρδιζε κατά της βαρβαρότητας. Εξαιτίας αυτού του επιθετικού πολέμου, η Ρωσία υπό τον Πούτιν έχει ήδη εγκαταλείψει την πολιτισμένη Ευρώπη.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung (22.3.22), Neue Zürcher Zeitung, Stern, Süddeutsche Zeitung, Wiener Zeitung (11.3.22), Focus (16.3.22)

Ρωσικός ιμπεριαλισμός

Η αιώνια ιμπεριαλιστική Ρωσία
Είναι τιμητικό και συγκινητικό το γεγονός ότι ο πολύ αξιόλογος κ. Sommer αναφέρεται με πόνο στις εμπειρίες του από τον Δεύτερο Παγκόσμιο Πόλεμο. Είχα τη μεγάλη ατυχία να ζήσω τέσσερα χρόνια εμφυλίου πολέμου (δηλαδή συνολικά οκτώ χρόνια πολέμου) μετά τα τέσσερα χρόνια πολέμου, που ήταν χειρότερα από τον παγκόσμιο πόλεμο. Είναι κατανοητό, ότι εγώ ως ειδικός στο διεθνές δημόσιο δίκαιο, παίρνω ξεκάθαρη θέση εναντίον αυτού του αδικαιολόγητουεγκληματικού επιθετικού πολέμου, ο οποίος ουδεμία σχέση έχει με το δικαίωμα αυτοάμυνας που κατοχυρώνεται στο άρθρο 51 του Χάρτη των Ηνωμένων Εθνών.
Ταυτόχρονα, αυτό το έγκλημα είναι για μένα ένας λόγος να θεωρώ τώρα τη ρωσική ιστορία διαφορετικά, πιο ρεαλιστικά : 1. Η ρωσική αυτοκρατορία ήταν a priori (ευθύς εξ αρχής) ιμπεριαλιστική και αποικιοκρατική, επειδή πολυάριθμοι λαοί στον Καύκασο, στην Κεντρική Ασία, στην Άπω Ανατολή και στη Σιβηρία κατακτήθηκαν ή αποικίστηκαν, γεγονός που οδήγησε άλλωστε τον Ρώσο Λένιν να χαρακτηρίσει αυτή την τερατώδη αυτοκρατορία ως “φυλακή των λαών”.
2. Η Σοβιετική Ρωσία εισέβαλε στην Πολωνία στις αρχές της δεκαετίας του 1920, στη μικρή Φινλανδία το 1939, αλλά ανεπιτυχώς, και πριν από τον Δεύτερο Παγκόσμιο Πόλεμο η πολύπαθη Πολωνία είχε καταληφθεί κατά το ήμισυ από τον Κόκκινο Στρατό. Μετά από τον Δεύτερο Παγκόσμιο Πόλεμο η ΕΣΣΔ έκλεψε ξένα εδάφη (π.χ. τα ιαπωνικά νησιά Kουρίλλες με τη μεγάλη αφθονία ψαριών, τη ρουμανική Μολδαβία, τα ανατολικά εδάφη της Πολωνίας και το Königsberg), σαν να μην είχε αυτή η αυτοκρατορία δικά της εδάφη. Παρέμεινε ακόρεστη και αρπακτική. Υπό τον Πούτιν, αυτή η κλοπή εδαφών συνεχίζεται: Κριμαία, Λουκάνσκ, Ντονέτσκ, ακόμη δύο περιοχές, ίσως και όλη η Ουκρανία, ο δήθεν “αδελφός λαός”.
Μην ξεχνάμε την καταστολή των λαϊκών εξεγέρσεων στην Ανατολική Γερμανία το 1953, στην Ουγγαρία το 1956, την εισβολή στην Τσεχοσλοβακία το 1968 και στο Αφγανιστάν το 1979.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung (22.3.22), Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Süddeutsche Zeitung, Wiener Zeitung (8.3.22)

Ρωσικός στρατός

Υπερεκτίμηση του ρωσικού στρατού
Στην ιστορία, ο ρωσικός στρατός έχει ως επί το πλείστον υπερεκτιμηθεί. Ορισμένες από τις ήττες αυτού του στρατού θα αναφερθούν παρακάτω: Ο ιαπωνικό-ρωσικός πόλεμος του 1905 έληξε με συντριπτική ήττα του ρωσικού στρατού. Αυτό είχε ιστορική σημασία, διότι ήταν η πρώτη φορά που ένα ασιατικό κράτος κατάφερε να νικήσει ένα μεγάλο ευρωπαϊκό κράτος. Ο επιθετικός πόλεμος της Σοβιετικής Ρωσίας κατά της Πολωνίας από το 1919-1921 έληξε με πολωνική νίκη.Ο επιθετικός πόλεμος της Σοβιετικής Ένωσης κατά της Φινλανδίας το χειμώνα του 1939 κατέληξε με νίκη της Ρωσίας, αλλά μέσω τεραστίων προσπαθειών της Ρωσίας και με πολυάριθμους νεκρούς (σχεδόν 50% του στρατού, πάνω από 200 χιλιάδες). Η σοβιετική στρατιωτική επέμβαση στο Αφγανιστάν το 1979 κατέληξε το 1989 για την τότε υπερδύναμη ΕΣΣΔ σε ήττα.
Στις περισσότερες περιπτώσεις, έχει αποδειχθεί, ότι τα μικρότερα κράτη που διεξάγουν αμυντικό πόλεμο μπορούν να είναι αρκετά επιτυχημένα. Θεωρητικά, αυτό θα μπορούσε να υποτεθεί και στην περίπτωση του ηρωικά μαχόμενου ουκρανικού στρατού, ο οποίος άλλωστε διαθέτει εν μέρει σύγχρονα όπλα από τη Δύση. Γνωρίζει πολύ καλά ότι διακυβεύεται η ύπαρξη του ουκρανικού έθνους. Αυτό καθιστά το κίνητρο ιδιαίτερα υψηλό. δημοσ. στα Γερμανικά σε: Zeit, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (18.3.22), Süddeutsche Zeitung (22.3.22)

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Ουκρανία – Ελευθερία

Η Ουκρανία διεξάγει έναν ΑΓΩΝΑ ΕΛΕΥΘΕΡΙΑΣ
ενάντια σε μια βάρβαρη επίθεση που παραβιάζει το διεθνές δίκαιο. Υποτίθεται ότι οι Ουκρανοί πρέπει να υποκύψουν στον βάναυσο απολυταρχικό δικτάτορα της Μόσχας; Πώς ήταν δυνατόν ο ουκρανικός στρατός να πολεμήσει ηρωικά και να καταστρέψει πολυάριθμα άρματα μάχης, τεθωρακισμένα οχήματα, αεροπλάνα και ελικόπτερα, έτσι ώστε οι προγραμματισμένες 2-3 ημέρες για την πλήρη κατάκτηση της Ουκρανίας να έχουν εν τω μεταξύ μετατραπεί σε σχεδόν πολλούς μήνες και ο υπερεκτιμημένος “ένδοξος” ρωσικός στρατός να έχει αποσυρθεί από μερικά εδάφη της Ουκρανίας;
Υπάρχουν ενδείξεις ότι η συγκλονιστική εμπειρία του 1939 (“χειμερινός πόλεμος” κατά της Φινλανδίας) θα μπορούσε να επαναληφθεί, ιδίως από τη στιγμή που όπλα τελευταίας τεχνολογίας διατίθενται τώρα στο γενναίο ουκρανικό στρατό. Ο Πούτιν χρησιμοποιεί τη γνωστή ρωσική και σοβιετική τακτική της απόλυτης αριθμητικής υπεροχής(ποσότητα αντί ποιότητας). Φαίνεται ότι τα μαθήματα της Φινλανδίας και του Αφγανιστάν δεν έχουν ακόμη κατανοηθεί. Σε αυτό προστίθεται και η παρανοϊκή απειλή με πυρηνικά όπλα.
Φυσικά, άλλοι παράγοντες όπως ο υγιής πατριωτισμός (σε αντίθεση με τον πρωτόγονο εθνοτικό ρωσικό σωβινισμό) και η θέληση για αυτοσυντήρηση ως έθνος και κράτος παίζουν καθοριστικό ρόλο.
Σύμφωνα με τον πρώτο ιστορικό της Ευρώπης Θουκυδίδη (“Ο Πελοποννησιακός πόλεμος”: “Ο Πελοποννησιακός πόλεμος”), ο μεγαλύτερος άνδρας της αρχαιότητας Περικλής, στον περίφημο Επιτάφιο συγκρίνοντας την αθηναϊκή δημοκρατία με το αυταρχικό σύστημα της Σπάρτης είπε: είμαστε ελεύθεροι, αγαπάμε την παιδεία, τον πολιτισμό και την τέχνη, αλλά δεν μπορούμε να θεωρούμαστε δειλοί και θηλυπρεπείς, γιατί, όταν πρόκειται για κάτι τέτοιο, πολεμάμε καλύτερα από τους Σπαρτιάτες. Στο πλαίσιο αυτό, χρησιμοποίησε επίσης τη λέξη πολίτης, η οποία στην πραγματικότητα εξακολουθεί να διαπιστώνεται για διάφορους λόγους σπάνια στη ρωσική παράδοση. Έτσι, δεν αποτελεί έκπληξη το γεγονός, ότι η πλειοψηφία των Ρώσων λατρεύει τον ημίθεο Πούτιν σαν κοπάδι αρνιών και εμπιστεύεται απόλυτα τα πρωτόγονα ψέμματά του. Κάτι παρόμοιο, όπως γνωρίζουμε, συνέβη και στην ολοκληρωτική Γερμανία μετά το 1933.
Συμπεράσματα
1. Στην Ουκρανία, λαμβάνει χώρα μια αντιπαράθεση μεταξύ της ρωσικού τύπου απολυταρχίας του Πούτιν και της δυτικής δημοκρατίας.
2. Οι Ουκρανοί ήρωες υπερασπίζονται την πατρίδα τους, την ΕΘΝΙΚΗ ΤΟΥΣ ΤΑΥΤΟΤΗΤΑ και τις αξίες της Δύσης.
3. Ο εγκληματίας Ρώσος δικτάτορας ζει στον κόσμο των ψευδοϊστορικά προσανατολισμένων φαντασιώσεων περί υπερδύναμης ή πάσχει από αυτοκρατορική παράνοια. Είτε κερδίσει αυτόν τον επιθετικό πόλεμο, ο οποίος είναι αντίθετος με το διεθνές δίκαιο και βαθιά εγκληματικός και επίσης βάρβαρος, είτε όχι, θα μείνει στην ευρωπαϊκή ιστορία ως εγκληματίας πολέμου.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Süddeutsche Zeitung, Wiener Zeitung (8.3.22,1.6.22)

Eiferer und Außenpolitik

Eiferer  und  Außenpolitik
Im Mandarin (Chinesisch) ist der Begriff Menschenrecht bekannt als Interesse und Macht, denn in der chinesischen Tradition sind die Wörter Individuum, Bürger, Menschenrechte, Freiheiten, Gewaltenteilung, Demokratie, Rechtsstaat etc. nicht geläufig. Unsere Politiker kommen einem vor, wie Zeloten (Eiferer), die auf Biegen und Brechen versuchen, Diktatoren und Autokraten Demokratie, Freiheiten und Menschenrechte beizubringen.
Letztere können aber damit nichts anfangen. In wie viel Ländern der Welt herrschen eigentlich liberaldemokratische Grundordnungen? Wenn die Politiker des Westens nicht damit aufhören, die Moralaposteln zu spielen und keine realistisch-pragmatische Sicht
entwickeln, wird sich unser Kultur-und Rechtskreis international isolieren und außerdem den Zugang zu den absolut notwendigen Rohstoffen verlieren. Dies gilt besonders für
Deutschland unter der gegenwärtigen Regierung. BZ (4.12.22)

Russland-Ukraine, Verhandlungen?

Putin sei bereit, über die Ukraine unter der Voraussetzung zu verhandeln, dass sie die Annexion der vier ukrainischen Regionen als russisches Gebiet anerkennt
1. Russland ist der erste Staat, der nach dem Zweiten Weltkrieg es gewagt hat, a) einen anderen Staat brutal und arglistig anzugreifen und teilweise zu besetzen (occupatio bellica) und b) Teile des Staatsgebietes des angegriffenen Staates zu annektieren.
2. Die zivilisierte Menschheit hat auch bei einer Mitwirkung der ehemaligen UdSSR Prinzipien und Normen des Völkerrechts geschaffen, verankert in der UNO-Charta, nach denen der Angriffskrieg ein”Verbrechen” und die Annexion fremder Gebiete ein “Verbrechen gegen die Menschlichkeit” ist. Das heutige Russland hat jedoch die gesamte internationale Rechtsordnung brutal über Bord geworfen und versucht mit aller Gewalt auch mit einer massiven und eklatanten Verletzung des Humanitären Völkerrechts “fait accompli” (“vollendete Tatsachen”zu schaffen. Allerdings aus dem Unrecht erwächst kein Recht (ex injuria non jus oritur”).
3. Ich wiederhole mich, denn in diesem Falle geht es auch um einen gigantischen Zivilisationsbruch seitens Russlands: Die zivilisierte Menschheit ist nicht nur moralisch – ethisch, sondern auch rechtlich, verpflichtet, diese Verbrechen zu vereiteln. Täte sie das nicht, dann läge international ein brandgefährlicher Präzedenzfall mit katastrophalen Folgen vor. Russland würde weiter machen, China würde Taiwan attackieren, Erdoğan würde “eines Nachts” griechische Ägäis-Inseln angreifen und weitere Autokraten könnten auf die Idee kommen, “frühere” Gebiete “zurückzuholen”. Dann aber hätten international die chaotischen Zustände des “bellum omnium contra omnes” (“Kampf aller gegen alle”). Und daran schuld wäre Russland als brutaler Aggressor und gewissenloser Zerstörer der internationalen Rechtsordnung.
Siehe ausführlicher:
-Panos Terz, Völkerrechtswissenschaft: Völkerrechtstheorie Völkerrechtsphilosophie, Völkerrechtssoziologie Völkerrechtsmethodologie, ISBN: 978-620-0-27090-0, Saarbrücken 2019;
-Panos Terz, The science of international law, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, Quelques problèmes de droit international, Recueil d’écrits, ISBN: ‎ 978-620-4-10192-7, Saarbrücken 2021;
-(Panos Terz), Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021.
Prof.i.R.,Dr,Dr.sc.,Dr.habil., Völkerrecht, Theorie der internationalen Beziehungen, Allgemeine Methodologie der wissenschaftlichen Grundlagenforschung
Berliner Zeitung, Focus (3.12.22)

ΗΠΑ+ΕΕ και Ρωσία-Σύγκριση

Σύγκριση μεταξύ ΗΠΑ+ΕΕ και Ρωσίας
Όπως και να έχει, ο πρώην μικρός αξιωματικός της KGB έχει κάνει εντελώς λάθος υπολογισμούς. Οι υποστηρικτές της Ουκρανίας είναι πολύ ανώτεροι από τη Ρωσία σε κρίσιμους τομείς. Μια σύντομη σύγκριση το καθιστά σαφέστατο: 1.Οι ΕΕ+ΗΠΑ έχουν ένα ΑΕΠ επερίπου 37 τρισεκατομμύρια δολάρια, η Ρωσία, από την άλλη πλευρά, μόνο περίπου 1,7 τρισεκατομμύριο.
2. Οι ΕΕ+ΗΠΑ έχουν πληθυσμό 771 εκατομμύρια, η Ρωσία, από την άλλη πλευρά, μόνο 144 εκατομμύρια.
3.Οι ΕΕ+ΗΠΑ είναι επιστημονικά και τεχνολογικά πολύ ανεπτυγμένες, η Ρωσία, από την άλλη πλευρά, είναι απελπιστικά καθυστερημένη και εξάγει κυρίως πρώτες ύλες σχεδόν ως αναπτυσσόμενη χώρα. Συμπεράσματα: 1. Οι ΕΕ+ΗΠΑ είναι σε θέση να στραγγαλίσουν τη ρωσική οικονομία. 2. Η Ρωσία θα καταρρεύσει όπως ακριβώς η πρώην Σοβιετική Ένωση. Berliner Zeitung, Zeit (5.12.22)

Ζηλωτές και εξωτερική πολιτική

Ζηλωτές στην εξωτερική πολιτική
Στα μανδαρινικά (κινεζικά), ο όρος ανθρώπινα δικαιώματα είναι γνωστός ως “συμφέρον και εξουσία” (sic), επειδή στην κινεζική παράδοση οι λέξεις άτομο, πολίτης, ανθρώπινα δικαιώματα, ελευθερίες, διάκριση των εξουσιών, δημοκρατία, κράτος δικαίου κλπ. δεν είναι οικείες. Οι πολιτικοί μας μοιάζουν με ζηλωτές που προσπαθούν με κάθε τρόπο να διδάξουν στους δικτάτορες και τους αυταρχικούς τη δημοκρατία, τις ελευθερίες και τα ανθρώπινα δικαιώματα.
Αλλά οι τελευταίοι δεν μπορούν να κάνουν τίποτα με αυτά. Πόσες χώρες στον κόσμο έχουν πραγματικά φιλελεύθερα δημοκρατικά συστήματα; Εάν οι πολιτικοί της Δύσης δε σταματήσουν να παριστάνουν τους ηθικολόγους και δεν αναπτύξουν μια ρεαλιστική και πραγματιστική θεώρηση των πραγμάτων, το πολιτιστικό και νομικό μας σύστημα θα καταστραφεί.
Ο πολιτισμός και το νομικό μας σύστημα θα απομονωθούν διεθνώς και θα χάσουν επίσης την πρόσβαση στις απολύτως απαραίτητες πρώτες ύλες. Αυτό ισχύει ιδιαίτερα για τη Γερμανία υπό την παρούσα κυβέρνηση.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Berliner ZeitungZ (4.12.22)

Ρώσοι και Τάταροι, Σκληρότητα, Βαρβαρότητα

Ρωσικά εγκλήματα πολέμου και η αρχαϊκή σκληρότητα των Μογγόλων-Τατάρων ως κληρονομιά
Η Ρωσία διαπράττει μαζικά ΕΓΚΛΗΜΑΤΑ ΠΟΛΕΜΟΥ σύμφωνα με τους κανονισμούς της Χάγης για τον χερσαίο πόλεμο (HLKO) και έτσι απομακρύνεται από την κοινότητα των πολιτισμένων εθνών. Οι Σοβιετικοί μιλούσαν με μεγάλη ευκολία για τους “Γερμανούς βαρβάρους” κατά τη διάρκεια του Β’ Παγκοσμίου Πολέμου. Δεν είναι καιρός να μιλήσουμε και για τους “Ρώσους βαρβάρους” λόγω του στον βάναυσου και βάρβαρουπολέμου; Φυσικά, δεν είναι όλοι οι Ρώσοι βάρβαροι, αλλά δημιουργείται η εντύπωση, ότι η μογγολική-ταταρική κληρονομιά (αρχαϊκή σκληρότητα) της “Χρυσoύς Ορδής” έχει ριζώσει βαθιά στο μυαλό των Ρώσων.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Berliner Zeitung(19.11.22)
________________________
Ρωσική βαρβαρότητα
Η αρχή της ευθύνης βάσει του διεθνούς δικαίου εφαρμόζεται στα πολυάριθμα ρωσικά εγκλήματα πολέμου. Ο κτηνώδης και βάρβαρος επιθετικός πόλεμος, ο οποίος είναι αντίθετος προς το διεθνές δίκαιο, και οι προσαρτήσεις, οι οποίες είναι εξίσου αντίθετες προς το διεθνές δίκαιο, συνιστούν από μόνες τους σοβαρό έγκλημα κατά της ανθρωπότητας. Αυτό που συνέβη στην Ουκρανία μπορεί δικαίως να χαρακτηριστεί ως το κρεσέντο της ρωσικής ΒΑΡΒΑΡΟΤΗΤΑΣ.
δημοσ. στα Γερμανικά σε” Berliner Zeitung (11.22.)

Ρωσία και χώρες της Κεντρικής Ασίας

Ο Πούτιν και οι πρώην σοβιετικές “δημοκρατίες”
Ο Βλαντιμίρ Πούτιν αντιμετωπίζει εδώ και εβδομάδες αυξανόμενες επικρίσεις. Τώρα ένας σύμμαχος επιτέθηκε έντονα στον Ρώσο ηγέτη.
Ο πρόεδρος του Τατζικιστάν, Εμομαλί Ραχμόν, άσκησε έντονη κριτική στον Ρώσο πρόεδρο Βλαντιμίρ Πούτιν κατά τη διάρκεια της συνόδου κορυφής μεταξύ της Κεντρικής Ασίας και της Ρωσίας στην πρωτεύουσα του Καζακστάν, Αστάνα, την Παρασκευή (14 Οκτωβρίου). Αυτό αναφέρθηκε από το newsweek.com. Κατηγόρησε τη Ρωσίαότι δε σέβεται τους συμμάχους της στην Κεντρική Ασία. Ο Πούτιν θα πρέπει να αντιμετωπίζει το Τατζικιστάν με σεβασμό και όχι σαν μια πρώην σοβιετική δημοκρατία, είπε. Ο πρόεδρος της Ρωσίας συμμετείχε στη σύνοδο κορυφής.
Το Τατζικιστάν βρίσκεται στην Κεντρική Ασία, μεταξύ του Ουζμπεκιστάν και του Κιργιστάν, και ήταν “δημοκρατία” υπό σοβιετικό έλεγχο από το 1929 έως το 1991. Με την κατάρρευση της Σοβιετικής Ένωσης, η χώρα ανακήρυξε την ανεξαρτησία της το 1991 και από το 1994 κυβερνάται από τον πρόεδρο Εμομαλί Ραχμόν.
Το Τατζικιστάν απαιτεί σεβασμό από τη Ρωσία
Ο Ραχμόν ρώτησε γιατί η χώρα του έπρεπε να “παρακαλέσει” τη Ρωσία να συμμετάσχει στο φόρουμ στο Τατζικιστάν. “Είναι αυτό που αξίζει το Τατζικιστάν, ένας στρατηγικός εταίρος;” δήλωσε ο Rahmon, προσθέτοντας: “Δεν είμαστε 100 έως 200 εκατομμύρια, αλλά θέλουμε να μας σέβονται. Σας ζητώ να μην ακολουθήσετε μια πολιτική απέναντι στις χώρες της Κεντρικής Ασίας σαν να επρόκειτο για την πρώην Σοβιετική Ένωση”.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Frankfurter Rundschau (17.10.2

Ρωσία στον ΟΗΕ

Ο Πούτιν έχει μόνο τέσσερις υποστηρικτές – 143 χώρες ψηφίζουν κατά της Ρωσίας στη Γενική Συνέλευση του ΟΗΕ
Ωστόσο, η Κίνα, η Ινδία και η Νότια Αφρική, τρεις χώρες που η Δύση θα ήθελε να έχει στο πλευρό της, απείχαν.
Στην επιστήμη του διεθνούς δικαίου, το αποτέλεσμα αυτό ονομάζεται CONSENSUS GENERALIS. Μεταξύ άλλων, εκφράζει το γενικό αίσθημα δικαίου και δικαιοσύνης της συντριπτικής πλειοψηφίας των μελών του ΟΗΕ. Η πολιτική, διπλωματική και ηθική σημασία αυτού του αποτελέσματοςτης ψηφοφορίας δεν είναι μόνο άκρως συμβολική, αλλά θα πρέπει επίσης να εκληφθεί ως προειδοποίηση προς την επιθετική Ρωσία να μην το παρακάνει με τις παραβιάσεις του διεθνούς δικαίου και την περιφρόνηση του Χάρτη του ΟΗΕ.
Το ψήφισμα βασίζεται πλήρως στον Καταστατικό Χάρτη του ΟΗΕ και ειδικότερα στις θεμελιώδεις αρχές του διεθνούς δικαίου που απαγορεύουν την απειλή και τη χρήση βίας και την κυρίαρχη ισότητα των κρατών (κυριαρχία, ανεξαρτησία, εδαφική ακεραιότητα, απαραβίαστο των συνόρων κλπ.). Διευκρινίζεται εκ νέου ότι οι προσαρτήσεις ουκρανικών εδαφών είναι νομικά άκυρες εξ αρχής (ab initio, ex tunc, nulles et non avenues) και, ως εκ τούτου, κανένα κράτος δεν μπορεί να τις αναγνωρίσει. Ταυτόχρονα, επιβεβαιώνεται εκ νέου ότι η Ρωσία υπό τον αυτοκράτορα Πούτιν εξελίσσεται διαδοχικά σε ένα ιμπεριαλιστικό τέρας και διαχωρίζεται όλο και περισσότερο από τα πολιτισμένα έθνη. Βλέπε περί την έννοια των αποφάσεων της Γενικής Συνέλευσης του ΟΗΕ εκτενέστερα:
-Panos Terz, Cuestiones teoricas fundamentales del proceso de formacion de las normas internacionales, Con especial analysis de las resoluciones de la ONU, Universidad Santiago de Cali, ISBN: 958-96666-2-0, Cali 1999;
-Panos Terz, Theorie der Normenbildung im Völkerrecht: Völkerrechtsnormen, Politische Normen, Moralnormen, ISBN : 978-3-330-50950-4, Saarbrücken, Dezember 2021;
-Panos Terz, Панос Терц: Наука международного права, ISBN: 978-620-3-97860-5, Saarbrücken 2021;
-Panos Terz, The science of international law, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021. Prof.i.R., Dr., Dr.sc. Dr.habil., Διεθνές δημόσιο δίκαιο, Θεωρία των διεθνών σχέσεων.
δημοσ. στα Γερμανικά: Stern, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, Zeit (14.10.22)

Ρωσία, αιώνια ιμπεριαλιστική

Η αιώνια ιμπεριαλιστική Ρωσία
Είναι τιμητικό και συγκινητικό το γεγονός ότι ο πολύ αξιόλογος κ. Sommer αναφέρεται με πόνο στις εμπειρίες του από τον Δεύτερο Παγκόσμιο Πόλεμο. Είχα τη μεγάλη ατυχία να ζήσω τέσσερα χρόνια εμφυλίου πολέμου (δηλαδή συνολικά οκτώ χρόνια πολέμου) μετά τα τέσσερα χρόνια πολέμου, που ήταν χειρότερα από τον παγκόσμιο πόλεμο. Είναι κατανοητό, ότι εγώ ως ειδικός στο διεθνές δημόσιο δίκαιο, παίρνω ξεκάθαρη θέση εναντίον αυτού του αδικαιολόγητουεγκληματικού επιθετικού πολέμου, ο οποίος ουδεμία σχέση έχει με το δικαίωμα αυτοάμυνας που κατοχυρώνεται στο άρθρο 51 του Χάρτη των Ηνωμένων Εθνών.
Ταυτόχρονα, αυτό το έγκλημα είναι για μένα ένας λόγος να θεωρώ τώρα τη ρωσική ιστορία διαφορετικά, πιο ρεαλιστικά : 1. Η ρωσική αυτοκρατορία ήταν a priori (ευθύς εξ αρχής) ιμπεριαλιστική και αποικιοκρατική, επειδή πολυάριθμοι λαοί στον Καύκασο, στην Κεντρική Ασία, στην Άπω Ανατολή και στη Σιβηρία κατακτήθηκαν ή αποικίστηκαν, γεγονός που οδήγησε άλλωστε τον Ρώσο Λένιν να χαρακτηρίσει αυτή την τερατώδη αυτοκρατορία ως “φυλακή των λαών”.
2. Η Σοβιετική Ρωσία εισέβαλε στην Πολωνία στις αρχές της δεκαετίας του 1920, στη μικρή Φινλανδία το 1939, αλλά ανεπιτυχώς, και πριν από τον Δεύτερο Παγκόσμιο Πόλεμο η πολύπαθη Πολωνία είχε καταληφθεί κατά το ήμισυ από τον Κόκκινο Στρατό. Μετά από τον Δεύτερο Παγκόσμιο Πόλεμο η ΕΣΣΔ έκλεψε ξένα εδάφη (π.χ. τα ιαπωνικά νησιά Kουρίλλες με τη μεγάλη αφθονία ψαριών, τη ρουμανική Μολδαβία, τα ανατολικά εδάφη της Πολωνίας και το Königsberg), σαν να μην είχε αυτή η αυτοκρατορία δικά της εδάφη. Παρέμεινε ακόρεστη και αρπακτική. Υπό τον Πούτιν, αυτή η κλοπή εδαφών συνεχίζεται: Κριμαία, Λουκάνσκ, Ντονέτσκ, ακόμη δύο περιοχές, ίσως και όλη η Ουκρανία, ο δήθεν “αδελφός λαός”.
Μην ξεχνάμε την καταστολή των λαϊκών εξεγέρσεων στην Ανατολική Γερμανία το 1953, στην Ουγγαρία το 1956, την εισβολή στην Τσεχοσλοβακία το 1968 και στο Αφγανιστάν το 1979.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung (22.3.22), Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Süddeutsche Zeitung, Wiener Zeitung (8.3.22)

Ουκρανία, αγώνας στο πλαίσιο των απελευθερωτικών αγώνων

Ο αγώνας των Ουκρανών στο πλαίσιο των απελευθερωτικών αγώνων ενάντια σε ισχυρούς επιτιθέμενους στην ιστορία
Ο ηρωικός αγώνας των γενναίων Ουκρανών έχει επίσης μιαν ιστορική διάσταση, διότι είναι στην ουσία μία αντιπαράθεση μεταξύ του αυταρχικού και οπισθοδρομικού ρωσικού συστήματος διακυβέρνησης πουτινικής, δηλαδή ιμπεριαλιστικής προέλευσης, και του δημοκρατικού και φιλελεύθερου ουκρανικού συστήματος που βρίσκεται σε διαδικασία διαμόρφωσης. Ο τρόπος με τον οποίο οι Ουκρανοί υπερασπίζονται την ελευθερία τους, την πατρίδα τους και την εθνική τους ταυτότητα απέναντι σε έναν βάναυσο, εγκληματικό και σχεδόν βάρβαρο επιτιθέμενο επιβεβαιώνει πλήρως το ιστορικό γεγονός ότι ακόμη και μικρότεροι λαοί είναι ικανοί να πολεμήσουν ως λέοντες και μερικές φορές να νικήσουν έναν επιτιθέμενο που είναι μόνο αριθμητικά ανώτερος.
Έχει εξαιρετικό ιστορικό ενδιαφέρον να γνωρίζουμε, ότι ήδη από το 530 π.Χ., η υπερδύναμη της εποχής εκείνης, το Imperium Persicum, υπό τον “Βασιλέα των Βασιλέων” Δαρείο τον Μέγα, ηττήθηκε καταστροφικά από τους Σακούς (Σκύθες) στο έδαφος της σημερινής Ουκρανίας. Μετά από αυτη την εμπειρία ο Δαρείος δεν τόλμησε ξανά να επιτεθεί τους Σκύθες.
Ας σκεφτούμε επίσης τις μεγάλες αμυντικές μάχες των Ελλήνων στον Μαραθώνα το 490 π.Χ. και στη Σαλαμίνα το 480 π.Χ. εναντίον των ποσοτικά πολύ ανώτερων Περσών. Ειδικά στη ναυμαχία της Σαλαμίνας, σύμφωνα με τον Αισχύλο στο δράμα του “Οι Πέρσες”, αντηχούσε το δυνατό πολεμικό τραγούδι των Ελλήνων μαχητών: ” Ὦ παῖδες Ἑλλήνων, ἴτε, ἐλευθεροῦτε πατρίδ᾿ ἐλευθεροῦτε δέ παῖδας, γυναἰκας, θεῶν τε πατρώων ἔδη, θῆκας τε προγόνων- νῦν ὑπὲρ πάντων ἀγών”(“Εμπρός παιδιά των Ελλήνων, ελευθερώστε την πατρίδα σας, ελευθερώστε τα παιδιά, τις γυναίκες, τους θεούς των πατέρων σας, τους τάφους των προγόνων σας, όπου βρίσκονται τα οστά τους! Τώρα είναι υπέρ πάντων ο αγών”. Αυτή ήταν μια μάχη ιστορικής σημασίας μεταξύ της ελληνικής δημοκρατίας και του ανατολικού δεσποτισμού.Τοιουτοτρόπως η μοίρα της Ευρώπης όντως κρίθηκε στο Μαραθώνα και στη Σαλαμίνα.
Η ακόλουθη παράφραση από το ποίημα του Φρίντριχ Σίλλερ (Friedrich SChiller) “Der Spaziergang” (Ο περίπατος) δύνται επίσης να φιερωθεί στους μαχόμενους και πεσόντες Ουκρανούς ήρωες: “Wanderer, kommst du nach Sparta, dorten verkünde, du habest/ Uns hier liegen sehen, wie das Gesetz es befahlt. ” Επισυνάπτεται το πρωτότυπο με την ορθή μετάφραση: “Ὦ ξεῖν’, ἀγγέλλειν Λακεδαιμονίοις, ὅτι τῇδε κείμεθα τοῖς κείνων ῥήμασι πειθόμενοι”, Σιμωνίδης, (ορθή μετάφραση. “Ω ξένος, ενημέρωσε τους Λακεδαιμονίους, ότι βρισκόμαστε εδώ θαμμένοι, υπακούοντας σε διαταγές” Σιμωνίδης). Εννοούσε τους γενναίους 300 πεσόντες Σπαρτιάτες μαχητές του Λεωνίδα στις Θερμοπύλες.
Αιώνες αργότερα, ακριβώς το 1792, κάτω από παρόμοιες άνισες συνθήκες μάχης, ακούστηκε το τραγούδι της μάχης, ο μετέπειτα γαλλικός εθνικός ύμνος, η περίφημη Μασσαλιώτιδα:
“Allons enfants de la Patrie, /Le jour de gloire est arrivé!
Contre nous de la tyrannie,/ L’étendard sanglant est levé.
Entendez-vous dans les campagnes /Mugir ces féroces soldats?
Ils viennent jusque dans vos bras Égorger vos fils, vos compagnes.
Aux armes, citoyens,Formez vos bataillons,
Marchons, marchons!”.
(“Εμπρός παιδιά της πατρίδας!/ Η μέρα της δόξας ήρθε.
Εναντίον μας υψώθηκε το αιματηρό λάβαρο της τυραννίας.
Ακούτε στη γη/ το βρυχηθμό των σκληρών πολεμιστών;
Έρχονται στα χέρια σας / Για να σκοτώσουν τους γιους σας, τους συντρόφους σας!
Στα όπλα, πολίτες!/ Σχηματίστε τις γραμμές μάχης σας,
“Εμπρός”.
Αυτό το άσμα πυροδότησε τον πατριωτισμό των Γάλλων και οδήγησε σε έναν επιτυχή αγώνα κατά της ενωμένης ευρωπαϊκής φεουδαρχικής απολυταρχίας. Στην ιστορία υπάρχουν γνωστές περιπτώσεις μικρών λαών που δέχθηκαν επίθεση από μεγάλες δυνάμεις, που πολέμησαν ηρωικά και νίκησαν. Στην πρόσφατη ιστορία υπήρξαν αρκετά παραδείγματα αυτού του είδους. Η Ιταλία υπό τον Μουσολίνι εισέβαλε στη μικρή και ελάχιστα εξοπλισμένη Ελλάδα με έναν εξαιρετικά σύγχρονο και μεγάλο στρατό και ανακοίνωσε μεγαλοπρεπώς ότι μέσα σε 24 ώρες θα έπινε τον καφέ του στη σκιά της Ακρόπολης. Αυτή η ύπουλη επίθεση, παρόμοια με εκείνη της Ρωσίας κατά της Ουκρανίας, κατέληξε με την ολοκληρωτική ήττα της μεγάλης δύναμης της Ιταλίας. Η αντίσταση των Αιθιόπων, που πολεμούσαν ως λέοντες, ήταν εναντίον της Ιταλίας παρόμοια επιτυχής. Στην πιο πρόσφατη ιστορία, είναι γνωστός ο πολύ επιτυχημένος απελευθερωτικός πόλεμος των γενναίων πατριωτών του Βιετνάμ κατά της αποικιοκρατικής δύναμης της Γαλλίας, ο οποίος έληξε το 1954 με την καταστροφική ήττα των Γάλλων στο Ντιεν Μπιεν Φου . Εξίσου τεράστια και ιστορικής διάστασης ήταν το 1975 η ήττα της υπερδύναμης ΗΠΑ στο Βιετνάμ .
Συμπέρασμα: Δεν είναι η στρατιωτική υπεροχή ενός εγκληματικού επιτιθέμενου καθοριστική για την έκβαση του αγώνα, αλλά το αγωνιστικό φρόνημα και η αγάπη για την ελευθερία ενός έθνους που βασίζεται σε ιδιαίτερα εξελιγμένο πατριωτισμό. Υπό αυτή την έννοια, μπορεί κανείς να ευχηθεί νίκη στο πολύπαθο και ηρωικά αγωνιζόμενο ουκρανικό έθνος με την υποστήριξη του δημοκρατικά σκεπτόμενου κόσμου. Αλλά ακόμη και σε περίπτωση νίκης του βάρβαρου επιτιθέμενου, δε θα μπορέσει να υποτάξει ένα έθνος άνω των 40 εκατομμυρίων ανθρώπων. Στο τέλος, ο πολιτισμένος κόσμος πάντα κέρδιζε κατά της βαρβαρότητας. Εξαιτίας αυτού του επιθετικού πολέμου, η Ρωσία υπό τον Πούτιν έχει ήδη εγκαταλείψει την πολιτισμένη Ευρώπη.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung (22.3.22), Neue Zürcher Zeitung, Stern, Süddeutsche Zeitung, Wiener Zeitung (11.3.22), Focus (16.3.22)

Ουκρανία-ΑΓΩΝΑΣ ΕΛΕΥΘΕΡΙΑΣ

Η Ουκρανία διεξάγει έναν ΑΓΩΝΑ ΕΛΕΥΘΕΡΙΑΣ
ενάντια σε μια βάρβαρη επίθεση που παραβιάζει το διεθνές δίκαιο. Υποτίθεται ότι οι Ουκρανοί πρέπει να υποκύψουν στον βάναυσο απολυταρχικό δικτάτορα της Μόσχας; Πώς ήταν δυνατόν ο ουκρανικός στρατός να πολεμήσει ηρωικά και να καταστρέψει πολυάριθμα άρματα μάχης, τεθωρακισμένα οχήματα, αεροπλάνα και ελικόπτερα, έτσι ώστε οι προγραμματισμένες 2-3 ημέρες για την πλήρη κατάκτηση της Ουκρανίας να έχουν εν τω μεταξύ μετατραπεί σε σχεδόνπολλούς μήνες και ο υπερεκτιμημένος “ένδοξος” ρωσικός στρατός να έχει αποσυρθεί από μερικά εδάφη της Ουκρανίας;
Υπάρχουν ενδείξεις ότι η συγκλονιστική εμπειρία του 1939 (“χειμερινός πόλεμος” κατά της Φινλανδίας) θα μπορούσε να επαναληφθεί, ιδίως από τη στιγμή που όπλα τελευταίας τεχνολογίας διατίθενται τώρα στο γενναίο ουκρανικό στρατό. Ο Πούτιν χρησιμοποιεί τη γνωστή ρωσική και σοβιετική τακτική της απόλυτης αριθμητικής υπεροχής(ποσότητα αντί ποιότητας). Φαίνεται ότι τα μαθήματα της Φινλανδίας και του Αφγανιστάν δεν έχουν ακόμη κατανοηθεί. Σε αυτό προστίθεται και η παρανοϊκή απειλή με πυρηνικά όπλα.
Φυσικά, άλλοι παράγοντες όπως ο υγιής πατριωτισμός (σε αντίθεση με τον πρωτόγονο εθνοτικό ρωσικό σωβινισμό) και η θέληση για αυτοσυντήρηση ως έθνος και κράτος παίζουν καθοριστικό ρόλο.
Σύμφωνα με τον πρώτο ιστορικό της Ευρώπης Θουκυδίδη (“Ο Πελοποννησιακός πόλεμος”: “Ο Πελοποννησιακός πόλεμος”), ο μεγαλύτερος άνδρας της αρχαιότητας Περικλής, στον περίφημο Επιτάφιο συγκρίνωντας την αθηναϊκή δημοκρατία με το αυταρχικό σύστημα της Σπάρτης είπε: είμαστε ελεύθεροι, αγαπάμε την παιδεία, τον πολιτισμό και την τέχνη, αλλά δεν μπορούμε να θεωρούμαστε δειλοί και θηλυπρεπείς, γιατί, όταν πρόκειται για κάτι τέτοιο, πολεμάμε καλύτερα από τους Σπαρτιάτες. Στο πλαίσιο αυτό, χρησιμοποίησε επίσης τη λέξη πολίτης, η οποία στην πραγματικότητα εξακολουθεί να διαπιστώνεται για διάφορους λόγους σπάνια στη ρωσική παράδοση. Έτσι, δεν αποτελεί έκπληξη το γεγονός, ότι η πλειοψηφία των Ρώσων λατρεύει τον ημίθεο Πούτιν σαν κοπάδι αρνιών και εμπιστεύεται απόλυτα τα πρωτόγονα ψέμματά του. Κάτι παρόμοιο, όπως γνωρίζουμε, συνέβη και στην ολοκληρωτική Γερμανία μετά το 1933.
Συμπεράσματα
1. Στην Ουκρανία, λαμβάνει χώρα μια αντιπαράθεση μεταξύ της ρωσικού τύπου απολυταρχίας του Πούτιν και της δυτικής δημοκρατίας.
2. Οι Ουκρανοί ήρωες υπερασπίζονται την πατρίδα τους, την ΕΘΝΙΚΗ ΤΟΥΣ ΤΑΥΤΟΤΗΤΑ και τις αξίες της Δύσης.
3. Ο εγκληματίας Ρώσος δικτάτορας ζει στον κόσμο των ψευδοϊστορικά προσανατολισμένων φαντασιώσεων περί υπερδύναμης ή πάσχει από αυτοκρατορική παράνοια. Είτε κερδίσει αυτόν τον επιθετικό πόλεμο, ο οποίος είναι αντίθετος με το διεθνές δίκαιο και βαθιά εγκληματικός και επίσης βάρβαρος, είτε όχι, θα μείνει στην ευρωπαϊκή ιστορία ως εγκληματίας πολέμου.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Süddeutsche Zeitung, Wiener Zeitung (8.3.22,1.6.22)
Υπερεκτίμηση του ρωσικού στρατού
Στην ιστορία, ο ρωσικός στρατός έχει ως επί το πλείστον υπερεκτιμηθεί. Ορισμένες από τις ήττες αυτού του στρατού θα αναφερθούν παρακάτω: Ο ιαπωνικό-ρωσικός πόλεμος του 1905 έληξε με συντριπτική ήττα του ρωσικού στρατού. Αυτό είχε ιστορική σημασία, διότι ήταν η πρώτη φορά που ένα ασιατικό κράτος κατάφερε να νικήσει ένα μεγάλο ευρωπαϊκό κράτος. Ο επιθετικός πόλεμος της Σοβιετικής Ρωσίας κατά της Πολωνίας από το 1919-1921 έληξε με πολωνική νίκη. Ο επιθετικός πόλεμος της Σοβιετικής Ένωσης κατά της Φινλανδίας το χειμώνα του 1939 κατέληξε με νίκη της Ρωσίας, αλλά μέσω τεραστίων προσπαθειών της Ρωσίας και με πολυάριθμους νεκρούς (σχεδόν 50% του στρατού, πάνω από 200 χιλιάδες). Η σοβιετική στρατιωτική επέμβαση στο Αφγανιστάν το 1979 κατέληξε το 1989 για την τότε υπερδύναμη ΕΣΣΔ σε ήττα.
Στις περισσότερες περιπτώσεις, έχει αποδειχθεί, ότι τα μικρότερα κράτη που διεξάγουν αμυντικό πόλεμο μπορούν να είναι αρκετά επιτυχημένα. Θεωρητικά, αυτό θα μπορούσε να υποτεθεί και στην περίπτωση του ηρωικά μαχόμενου ουκρανικού στρατού, ο οποίος άλλωστε διαθέτει εν μέρει σύγχρονα όπλα από τη Δύση. Γνωρίζει πολύ καλά ότι διακυβεύεται η ύπαρξη του ουκρανικού έθνους. Αυτό καθιστά το κίνητρο ιδιαίτερα υψηλό. δημοσ. στα Γερμανικά σε: Zeit, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (18.3.22), Süddeutsche Zeitung (22.3.22)

Γιουγκοσλαβία- ΝΑΤΟ

Γιουγκοσλαβία- ΝΑΤΟ

Επί πολλά έτη ο ΟΗΕ και η Επιτροπή Ανθρωπίνων Δικαιωμάτων έχουν επικρίνει τα εγκλήματα της γιουγκοσλαβικής κυβέρνησης υπό τον υπερεθνικιστή Μιλόσεβιτς  που έχουν διαπραχθεί εις βάρος των εθνικών μειονοτήτων  και την έχουν καλέσει πολλές φορές να τερματίσει τις εγκληματικές δραστηριότητές της μεταξύ αυτών πρωτίστως τη γενοκτονία.  Δεν μπορώ ποτέ να ξεχάσω την θρασύτατη, αλαζονική, προσβλητική και απολίτιστη αντίδραση των Γιουγκοσλάβων πολιτικών. Ο Μιλόσεβιτς προσέβαλε και γελοιοποίησε στην τηλεόραση π.χ. ακόμη και τον τότε Γενικό Γραμματέα του ΟΗΕ, τον διεθνούς φήμης εμπειρογνώμονα του διεθνούς δημοσίου  δικαίου, τον Αιγύπτιο χριστιανικής πίστης Μπούτρος Γκάλι.
Τα εγκλήματα του γιουγκοσλαβικού στρατού συνεχίστηκαν και δεν ήταν δυνατόν να επιτευχθεί η απαραίτητη ομόφωνη απόφαση στο Συμβούλιο Ασφαλείας του ΟΗΕ, κυρίως λόγω του ρωσικού βέτο.  Το ΝΑΤΟ δεν είχε άλλη επιλογή από το να χρησιμοποιήσει μαζική δύναμη. Αυτό ήταν μεν ενάντιο στο διεθνές δίκαιο, αλλά δυστυχώς απαραίτητο.
Σε μια άλλη, πολύ χειρότερη περίπτωση, ο βιετναμέζικος στρατός εισέβαλε και απομάκρυνε το δολοφονικό καθεστώς των Ερυθρών Χμερ, κάτι που ήταν επίσης τυπικά  σύμφωνα με το διεθνές δίκαιο παράνομο, αλλά συνέβη αφού είχαν  σφαγιαστεί το 30% του πληθυσμού της Καμπότζης. Επομένως, ήταν απολύτως απαραίτητο να σταθμιστούν τα συμφέροντα του λαού και να σωθεί  αυτός με την πραγματική έννοια του όρου.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Zeit (29.3.22)

Ποιοί παράγοντες διαμόρφωσαν τον Πούτιν

Ποιοι παράγοντες διαμόρφωσαν τον Πούτιν;
1. Ο Πούτιν μεγάλωσε σε ένα ολοκληρωτικό κράτος και, ως εκ τούτου, δεν μπορεί να έχει εξελιγμένη δημοκρατική συνείδηση. Ως αποτέλεσμα, η βία έχει απόλυτη προτεραιότητα στο σκεπτικό καθώς και στο γλωσσικό του.
2. Ο Πούτιν ζει και εργάζεται σε μια χώρα που δεν έχει βιώσει την Αναγέννηση, ούτε τον Διαφωτισμό, ούτε την αστική επανάσταση, ούτε την πραγματική διάκριση των εξουσιών, ούτε τα ατομικά ανθρώπινα δικαιώματα, ούτε πολιτικές ελευθερίες. Ο ολοκληρωτισμός και ο αυταρχισμός τον έχουν διαμορφώσει τελείως.
3. Η ενασχόληση με το παρελθόν με τη μορφή της τσαρικής αυτοκρατορίας καθώς και της σοβιετικής αυτοκρατορίας οδήγησε σε φαντασιώσεις μεγάλης ισχύος και σε έναν ορισμένο παραλογισμό, ακόμη και σε αυτοκρατορική παράνοια.
4. Η μακροχρόνια διακυβέρνηση στην κορυφή του κράτους έχει σταδιακά εξελιχθεί σε απολυταρχία με κάποια σημάδια δικτατορίας σε τέτοιο βαθμό που πρόσφατα έγιναν εμφανή παρανοϊκά χαρακτηριστικά.
Ως αποτέλεσμα, ο Πούτιν έχει αναπτύξει μια έντονη απομάκρυνση από την πραγματικότητα με τέτοιο τρόπο ώστε να συγχέει τις φαντασιώσεις του περί την αυτοκρατορία με την πραγματικότητα, ότι η Ρωσία δεν είναι πλέον υπερδύναμη. Ο κτηνώδης, και βάρβαρος επιθετικός πόλεμος κατά της Ουκρανίας, ο οποίος είναι αντίθετος με το διεθνές δημόσιο δίκαιο δε δύναται να μετατρέψει την οικονομικά αδύναμη Ρωσία σε μίαν υπερδύναμη. Αντιθέτως, η Δύση είναι σε θέση να επιβάλει κυρώσεις στη Ρωσία σε τέτοιο βαθμό, ώστε η οικονομία της να στραγγαλιστεί κυριολεκτικά. Η μόνη σωτηρία για αυτή τη χώρα θα ήταν στην πραγματικότητα η απομάκρυνσή του Πούτιν από την ηγεσία της γιγαντιαίας αυτοκρατορίας.
Μόνο η FSB σε συνεργασία με το γενικό επιτελείο του στρατού και τους κορυφαίους ολιγάρχες θα μπορούσε να τον απομακρύνει από την εξουσία. Μετά από αυτό, ίσως ένας άλλος Πούτιν ή μία στρατιωτική χούντα θα μπορούσε για μια μεταβατική περίοδο αναρριχηθεί στην εξουσία.
Ένα πράγμα θα πρέπει να είναι εσαεί σαφές: η Ρωσία δε θα εξελιχθεί ποτέ σε ένα κανονικό, δηλαδή δημοκρατικό συνταγματικό κράτος. Από αυτή την άποψη η Ρωσία θα συνεχίσει να αποτελεί και στο μέλλον μία απειλή για τη Δύση.
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stern, Süddeutsche Zeitung , Zeit (30.6.22), Focus (4.7.22), Stern (11.7.22, 21.7.22), Zeit (15.7.22), Berliner Zeitung (19.10.22), Neue Zürcher Zeitung (27.10.22)

Πούτιν ως οντολογικό σύστημα

Πούτιν ως οντολογικό σύστημα, προσπάθεια μιας κάπως βαθύτερης ανάλυσης
Πολλοί παράγοντες παίζουν ρόλο στην περίπτωση του Πούτιν:
α) Τοξική αρρενωπότητα: τζούντοκα, ιππέας, γυμνό στήθος, κολυμβητής, πιλότος κλπ. β) Υπερεκτίμηση της (βάναυσης) βίας, η οποία ήταν πολύ συνηθισμένη στη ρωσική παράδοση.
γ) Έλλειψη διανοητικής ικανότητας να εκτιμήσει σωστά τις συνέπειες των δηλώσεων και των πράξεών του. Παραδείγματος χάριν ο Πούτιν συνέβαλε ακουσίως στην ενίσχυση του “εγκεφαλικά νεκρού” ΝΑΤΟ. Σε μια δημοκρατική χώρα θα είχε εξαφανιστεί προ πολλού.
δ) Εκπαιδευτικός μικρόκοσμος της υπηρεσίας ασφαλείας, δηλαδή εντελώς μονόπλευρη προέλευση.
ε) Φιλοδοξία να κάνει κάτι το υπερπατριωτικό προκειμένου να μείνει στη ρωσική ιστορία ως ηρωική μορφή. Ο Πούτιν “επικοινωνεί” ήδη με την ιστορία, πράγμα επικίνδυνο για ολόκληρη την Ευρώπη.
στ) Υπερεθνικισμός αρχαϊκού τύπου σύμφωνα με το σύνθημα Ρωσία πάνω απ’ όλα.
ζ) Φαντασιώσεις υπερδύναμης με την έννοια της αποκατάστασης του Imperium Sovieticum Supremum με τη μορφή ενός Imperium Russicum Supremum με κάθε μέσο, αν και η Ρωσία είναι μόνο μια μεγάλη δύναμη μεν, αλλά ουδόλως δύναται να συγκριθεί με την υπερδύναμη ΗΠΑ ή με την υπερδύναμη σε statu nascendi (εν γενέσει) Κίνα. Ο πανρωσισμός του θα οδηγήσει κατά συνέπεια τη χώρα στην καταστροφή.
η) Κατάφωρη παραβίαση της διεθνούς έννομης τάξης (διεθνές δημόσιο δίκαιο). Υπό την σκοπιά της θεωρίας του συστήματος, όλα αυτά τα στοιχεία συνιστούν στο σύνολό τους ένα αντικειμενικό σύστημα, τα στοιχεία του οποίου αλληλεπιδρούν μεταξύ τους, έτσι ώστε το σύνολο του οντολογικού συστήματος να έχει υψηλότερη ποιότητα και ισχυρότερη δυναμική.
Συμπέρασμα: Ο Πούτιν, ήδη ένας εγκληματίας πολέμου, είναι επικίνδυνος όχι μόνο για την ειρήνη στην Ευρώπη, αλλά και για την παγκόσμια ειρήνη. Ως εκ τούτου, είναι καιρός να τον αντιμετωπίσουμε διεθνώς ως παρία. Στο πλαίσιο αυτό, η θέση των φτωχών ή ανεπαρκώς ανεπτυγμένων χωρών δε θα πρέπει να έχει ουσιαστική σημασία. Η πρώην  Σοβιετική Ένωση είχε επίσης στενές και πολυάριθμες επαφές με υποανάπτυκτες και φτωχές χώρες ή τον “Τρίτο Κόσμο.”
δημοσ. στα Γερμανικά σε: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stern, Süddeutsche Zeitung , Zeit (30.6.22), Focus (4.7.22), Stern (11.7.22, 21.7.22), Zeit (15.7.22), Berliner Zeitung (19.10.22), Neue Zürcher Zeitung (27.10.22)

Какие факторы сформировали Путина?

Какие факторы сформировали Путина?

1. Путин вырос в тоталитарном государстве и поэтому не может обладать развитым демократическим сознанием. В результате насилие имеет абсолютный приоритет над словом и пониманием.

2. он живет и работает в стране, где нет ни Ренессанса, ни Просвещения, ни гражданской революции, ни реального разделения властей, ни индивидуальных прав человека, ни гражданских свобод. Тоталитаризм и авторитаризм наложили на него свой отпечаток.

3. Озабоченность прошлым в виде царской империи и советской империи привела к фантазиям о великой силе и к определенной иррациональности, даже к имперской паранойе.

4. Многолетнее правление на вершине государства постепенно переросло в автократию с некоторыми признаками диктатуры до такой степени, что в последнее время стали проявляться параноидальные черты.

5.В результате у Путина сформировался сильный отрыв от реальности настолько, что он путает свои имперские фантазии с реальностью, в которой Россия больше не является сверхдержавой. Жестокая, варварская агрессивная война против Украины, противоречащая международному праву, не делает капусту (слабую экономическую державу) толще. Напротив, Запад способен наложить на Россию такие санкции, что экономика будет буквально задушена. Единственным спасением для этой страны на самом деле будет ее удаление с вершины гигантской империи.

6.Только ФСБ в сотрудничестве с генштабом и ведущими олигархами могла отстранить его от власти. После этого к власти придет либо новый Путин, либо, на переходный период, военная хунта. Одно должно быть ясно: Россия никогда не превратится в нормальное, т.е. демократическое конституционное государство. В этом отношении Россия и в будущем будет представлять угрозу для Запада.

Berliner Zeitung, FAZ, Stern, SDZ , Zeit (30.6.22), Focus (4.7.22), Stern (11.7.22n 21.7.22), Zeit (15.7.22), BZ(19.10.22), NZZ (27.10.22)

Путин как онтологическая система, попытка несколько более глубокого анализа

Путин как онтологическая система,  попытка несколько более глубокого анализа

В случае Путина играет роль ряд факторов:

1. Токсичная мужественность: дзюдоист, наездник, обнаженная верхняя часть тела, пловец, летчик и т.д. Переоценка (грубого) насилия, что было очень распространено в русской традиции.

2. Отсутствие интеллектуальных способностей правильно оценивать последствия собственных заявлений и действий. Ноленс, например, способствовал укреплению “безмозглого” НАТО. В демократической стране он давно бы уже был на свободе.

3. Образовательный микрокосм службы безопасности, то есть совершенно одностороннее происхождение. д) Стремление совершить что-то ультрапатриотическое, чтобы войти в историю России как героическая личность. Путин уже “общается” с историей, что опасно для всей Европы.

4. Ультранационализм архаичного типа под девизом “Россия превыше всего”.

5. IMPERIALPARANOIA или сверхдержавные фантазии в смысле восстановления Imperium Sovieticum Supremum в форме Imperium Russicum Supremum с помощью крючка или мошенничества, хотя Россия является лишь великой державой и ни в коем случае не может сравниться со сверхдержавой США или сверхдержавой in statu nascendi Китаем. Его панрусизм приведет страну к катастрофе.

6. Пренебрежение международным правопорядком (международным правом).
С точки зрения теории систем, все эти элементы составляют объективную систему, элементы которой взаимодействуют друг с другом, так что вся онтологическая система обладает большей отдачей и более сильной динамикой.
Вывод: Путин, к настоящему времени военный преступник, представляет перекрестную опасность не только для мира в Европе, но и для мира во всем мире. Поэтому пришло время относиться к нему на международном уровне как к изгою. В этом контексте позиция бедных или недостаточно развитых стран не должна иметь существенного значения. Несостоявшийся Советский Союз также имел тесные и многочисленные контакты со слаборазвитыми и бедными странами или “третьим миром”. Они не были и не являются подходящими богатыми покупателями российского сырья.

Berliner Zeitung, FAZ, Stern, SDZ, Zeit (30.6.22), Focus (4.7.22), Stern (11.7.22n 21.7.22), Zeit (15.7.22), BZ(19.10.22), NZZ (27.10.22), Zeit (12.22)

 

 

Агрессивная война России против Украины

Агрессивная война России против Украины

Даже в агрессивной войне должно соблюдаться международное гуманитарное право (более ранние термины: jus in bello, право войны, законы и обычаи войны). Данный закон в основном основан на Гаагской конвенции о сухопутной войне 1907 года и следующих Женевских конвенциях 1949 года: Женевская конвенция (I) об улучшении участи раненых и больных в действующих армиях; Женевская конвенция (II) об улучшении участи раненых, больных и лиц, потерпевших кораблекрушение в действующих армиях на море; Женевская конвенция (III) об обращении с военнопленными; Женевская конвенция (IV) о защите гражданского населения во время войны. Также имеются три дополнительных документа.
HLKO был серьезно нарушен во время Второй мировой войны, в первую очередь нацистской Германией и милитаристской Японией. Кстати, британские ВВС также совершали военные преступления. Красная Армия также частично совершала военные преступления (изнасилования). После Второй мировой войны США массово нарушали международное гуманитарное право в некоторых странах (Северная Корея с бактериологическим оружием и Вьетнам с химическим оружием). Им предшествовала Франция (напалмовые бомбы во Вьетнаме и в Алжире).
Далее будут упомянуты только те положения, о которых идет речь в случае российской агрессивной войны: Ст. 51 Дополнительного протокола к Женевским конвенциям от 12.
августа 1949 года о защите жертв международных вооруженных конфликтов (Протокол I) от 10 июня 1977 года (Защита гражданского населения), пункт 4, лит. c: “Неизбирательные нападения запрещены”. Неизбирательные атаки – это: “применяющие боевые методы или средства, последствия которых не могут быть ограничены, как того требует настоящий Протокол, и которые, следовательно, имеют такой характер, что могут без различия поражать военные цели и гражданских лиц или гражданские объекты”. Это относится к большинству российских ракет, особенно к “гиперзвуковым ракетам”, которые быстры, но не точны. Иногда они отклоняются от реальной цели на 50 и даже более 100 метров. То же самое относится и к обычно неточным бомбардировкам. Пункт 5, буквы a и b: Помимо прочего, неизбирательными считаются следующие виды нападения: “бомбовый налет …, при котором ряд четко разделенных и различимых военных целей, расположенных в городе … рассматривается как единая военная цель, и нападение, в результате которого можно ожидать также жертв среди гражданского населения и жертв среди гражданского населения, которые были бы непропорциональны ожидаемому конкретному и прямому военному преимуществу”. Это происходит ежедневно, что является prima facie. То же самое произошло со стороны российской армии, особенно ВВС, в Грозном в Чечне, а также в Алеппо в Сирии, которые были превращены в руины, причем речь шла не о случайности, а о полном намерении уничтожить. Все указывает на то, что такая же тактика была использована и в Мариуполе. Ст. 27 HLKO: “Во время осады и обстрела должны быть приняты все необходимые меры предосторожности для защиты зданий, предназначенных для богослужения, искусства, науки и благотворительности, исторических памятников, больниц.
и пункты сбора больных и раненых, должны быть максимально щадящими, при условии, что они не будут одновременно использоваться для военных целей”. Российские ВВС разбомбили исторический мемориал Бабий Яр, где в 1941 году немецкие оккупанты убили 33 000 еврейских женщин, мужчин и детей. Однако это военное преступление противоречит якобы поставленной Россией цели “денацификации” Киева. В Мариуполе российские ВВС разбомбили театр, где нашли убежище сотни людей, в том числе много детей.

Посмотреть подробнее:

-Panos Terz, The science of international law, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021
-Panos Terz, Quelques problèmes de droit international, Recueil d’écrits, ISBN: ‎ 978-620-4-10192-7, Saarbrücken 2021
-Panos Terz, Problemas seleccionados de derecho internacional, ISBN: 978-620-4-10191-0, Saarbrücken 2021
-Panos Terz, Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021;
-(Panos Terz), Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, ISBN: 978-620-0-63275-3, Saarbrücken 2022.

Berliner Zeitung (23.11.22)

Der Aggressionskrieg Russlands gegen die Ukraine aus Sicht des Völkerrechts

Der Aggressionskrieg Russlands gegen die Ukraine aus Sicht des Völkerrechts

Das “Recht auf Krieg” (jus ad bellum) ist spätestens seit der UN-Charta museal. Es gehört zum früheren Jus publicum Europaeum (Europäisches Völkerrecht). Ebenso antiquiert ist der”gerechte Krieg”, als Begriff geprägt von den Römern (“justum bellum”), allerdings im Sinne der Pax Romana. Heute gilt die “Pax Americana” gefolgt von der „Pax Russica“ und in der Perspektive kommt die „Pax Sinica“ hinzu. Das nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffene Völkerrecht hat als wichtigste Aufgabe die Aufrechterhaltung des Weltfriedens, daher ist es bekannt als jus pacis (Friedensrecht). Das Völkerrecht (genauere Formulierung: Internationales öffentliches Recht) stützt sich auf sieben grundlegende Prinzipien, die im Allgemeinen wie internationale „Verfassungsprinzipien“ betrachtet werden und jus cogens (zwingenden) – Charakter besitzen (in der Kurzfassung: Verbot der Gewaltandrohung und Gewaltanwendung (wichtigste Schutzobjekte sind die territoriale Integrität und die Unabhängigkeit des Staaten), die Souveränität des Staates, das Selbstbestimmungsrecht der Nationen, das Einmischungsverbot in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten, die friedliche internationale Zusammenarbeit, die friedliche Streitbeilegung und die Vertragstreue pacta sund servanda)..

Im Völkerrecht gibt es nur die Selbstverteidigung als notwendige Reaktion im Falle eines Angriffs (Artikel 51 der UN-Charta). Der russische Außenminister sprach von Gefahren für Russland, die sich aus dem Wunsch der Ukraine nach einer NATO-Mitgliedschaft ergäben. In diesem Zusammenhang erwähnte er den Begriff Selbstverteidigung. Putin war konkreter und sprach vom Selbstverteidigungsrecht Russlands gemäß Art. 51 Absatz 7 (den gibt es aber nicht) der UNO-Charta. Dem Wesen nach geht es allerdings um einen Präventivschlag (Vorbeugungsschlag), der jedoch nach Völkerrecht streng verboten und daher als Völkerrechtsverletzung gilt. Er wurde ferner als „Blitzkrieg“ und ohne die erforderliche Kriegserklärung geführt. Der Aggressionskrieg Russlands hat die oben erwähnten grundlegenden Völkerrechtsprinzipien eklatant verletzt und zugleich die in den vergangenen Jahrzehnten mit Mühe und Not geschaffene Friedensordnung in Europa über den Haufen geworfen. Daher kann der Aggressionskrieg an sich als Verbrechen qualifiziert werden, wie die UNO „Deklaration über Grundsätze des Völkerrechts betreffend freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit zwischen den Staaten im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen (“Friendly Relations”-Deklaration) von 1970 eindeutig betont: „“Ein Aggressionskrieg stellt ein Verbrechen gegen den Frieden dar, das die Verantwortlichkeit auf Grund des Völkerrechts nach sich zieht“. Auch das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofes spricht im Artikel 5, Buchst. d) unmissverständlich vom „Verbrechen der Aggression“.

Siehe ausführlich:

-Panos Terz, Völkerrechtswissenschaft: Völkerrechtstheorie, Völkerrechtsphilosophie, Völkerrechtssoziologie, Völkerrechtsmethodologie, ISBN: 978-620-0-27090-0, Saarbrücken 2019.

-Panos Terz, The science of international law, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021.

-Panos Terz, Problemas seleccionados de derecho internacional, ISBN: 978-620-4-10191-0, Saarbrücken 2021.

-Panos Terz, Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021.

-Panos Terz, Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, ISBN: 978-620-0-63275-3, Saarbrücken 2022.
Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (20.4.22), NZZ (11.5.22), Berliner Zeitung (14.5.22, 27.6.22, 13.7.22), FAZ (4.6.22), Zeit (15.7.22), Süddeutsche Zeitung (11.8.22)

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Annexion

Gemäß Völkerrecht bedeutet Annexion die Aneignung fremden Gebietes.
Nach der UNO-Prinzipiendeklaration von 1970 stellt die Annexion ein “Verbrechen gegen die Menschheit” dar. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben nur Israel und Russland das schwerwiegende Verbrechen der Annexion begangen. Es sei daran erinnert, dass ein Staat aus drei Elementen besteht: Herrschaft (Regierung), Bevölkerung und Gebiet.
Von der Annexion ist die kriegerische Besetzung (occupatio bellica) zu unterscheiden. Die USA haben sie häufig praktiziert, aber auch sie ist eine grobe Völkerrechtsverletzung. NZZ (2.5.23)

 

 

Ο επιθετικός πόλεμος της Ρωσίας κατά της Ουκρανίας υπό την σκοπιά του διεθνούς δημοσίου δικαίου

Ο επιθετικός πόλεμος της Ρωσίας κατά της Ουκρανίας υπό την σκοπιά του διεθνούς δημοσίου δικαίου

Το “δικαίωμα σε πόλεμο” (jus ad bellum) αποτελεί το αργότερο ύστερα από τον Καταστατικό Χάρτη του ΟΗΕ κάτι το μουσειακό,που ανήκει στο πρώην Jus publicum Europaeum (Ευρωπαϊκό διεθνές δίκαιο). Εξίσου παρωχημένος είναι και ο “δίκαιος πόλεμος”, μια έννοια που επινόησαν οι Ρωμαίοι (“justum bellum”) σε συνδυασμό με την Pax Romana (Ρωμαϊκή ειρήνη). Σήμερα, ισχύει η “Pax Americana”, ακολουθούμενη από την “Pax Russica” και, προοπτικά, την “Pax Sinica”.
Το διεθνές δημόσιο  δίκαιο (ακριβέστερη διατύπωση: δημόσιο διεθνές δίκαιο), το οποίο δημιουργήθηκε μετά απο τον Δεύτερο Παγκόσμιο Πόλεμο, έχει ως σημαντικότερο καθήκον του τη διατήρηση της παγκόσμιας ειρήνης γι’ αυτό είναι γνωστό ως jus pacis (δίκαιο της ειρήνης). Το διεθνές δίκαιο  βασίζεται σε επτά θεμελιώδεις αρχές, οι οποίες γενικά θεωρούνται ως διεθνείς “συνταγματικές αρχές” και έχουν jus cogens (επιτακτικό) – χαρακτήρα (εν συντομία: Απαγόρευση της απειλής με και της χρήσης βίας (τα σημαντικότερα αντικείμενα προστασίας είναι η εδαφική ακεραιότητα και η ανεξαρτησία του κράτους), η κυριαρχία του κράτους, το δικαίωμα αυτοδιάθεσης των εθνών, η απαγόρευση της παρέμβασης στις εσωτερικές υποθέσεις άλλων κρατών, η ειρηνική διεθνής συνεργασία, η ειρηνική επίλυση των διαφορών και η τήρηση των συνθηκών (pacta sund servanta).

Στο διεθνές δίκαιο, υπάρχει μόνον η αυτοάμυνα ως αναγκαία απάντηση σε περίπτωση επίθεσης (άρθρο 51 του Χάρτη των Ηνωμένων Εθνών). Ο Ρώσος υπουργός Εξωτερικών μίλησε για τους κινδύνους που προκύπτουν για τη Ρωσία από την επιθυμία της Ουκρανίας να γίνει μέλος του ΝΑΤΟ. Στο πλαίσιο αυτό, ανέφερε τον όρο αυτοάμυνα. Ο Πούτιν ήταν πιο συγκεκριμένος και μίλησε για το δικαίωμα αυτοάμυνας της Ρωσίας βάσει του άρθρου 51 παράγραφος 7 (o οποίος δεν υπάρχει) του Χάρτη των Ηνωμένων Εθνών.
Στην ουσία όμως πρόκειται για προληπτικό χτύπημα, το οποίο απαγορεύεται αυστηρά από το διεθνές δίκαιο και, ως εκ τούτου, θεωρείται παραβίαση του διεθνούς δικαίου. Διεξήχθη επίσης ως “αιφνιδιαστικός πόλεμος” και χωρίς την απαραίτητη κήρυξη πολέμου.
Ο επιθετικός πόλεμος της Ρωσίας παραβίασε κατάφωρα τις προαναφερθείσες θεμελιώδεις αρχές του διεθνούς δικαίου και ταυτόχρονα ανέτρεψε την ειρηνευτική τάξη στην Ευρώπη, η οποία είχε δημιουργηθεί με τεράστιες δυσκολίες και προσπάθειες  τις τελευταίες δεκαετίες.
Ως εκ τούτου, ο επιθετικός πόλεμος μπορεί να χαρακτηριστεί ως έγκλημα από μόνος του, όπως τονίζει σαφώς η “Διακήρυξη του ΟΗΕ περί των αρχών του διεθνούς δικαίου σχετικά με τις φιλικές σχέσεις και τη συνεργασία μεταξύ των κρατών σύμφωνα με τον Χάρτη των Ηνωμένων Εθνών (“Διακήρυξη των φιλικών σχέσεων”) του 1970: “Ο επιθετικός πόλεμος συνιστά έγκλημα κατά της ειρήνης που συνεπάγεται ευθύνη σύμφωνα με το διεθνές δίκαιο”. Το Καταστατικό της Ρώμης του Διεθνούς Ποινικού Δικαστηρίου μιλάει επίσης απερίφραστα για  “έγκλημα της επίθεσης” στην παράγραφο 5, στοιχείο δ).
Βλέπε λεπτομεριακά:
-Panos Terz, The science of international law, ISBN: 978-620-3-97855-1, Saarbrücken 2021
-Panos Terz, Quelques problèmes de droit international, Recueil d’écrits, ISBN: ‎ 978-620-4-10192-7, Saarbrücken 2021
-Panos Terz, Problemas seleccionados de derecho internacional, ISBN: 978-620-4-10191-0, Saarbrücken 2021
-Panos Terz, Панос Терц, Отдельные проблемы международного права, ISBN-13: 978-620-4-10170-5, Saarbrücken 2021;
-(Panos Terz), Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος, Επιστήμη του Διεθνούς Δημοσίου Δικαίου, ISBN: 978-620-0-63275-3, Saarbrücken 2022.
Καθηγητής πανεπιστημίου. i. R., Dr.,D.sc.,Dr.habil., Διεθνές Δημόσιο Δίκαιο, Θεωρία των διεθνών σχέσεων, Γενική Μεθοδολογία των βασικών επιστημονικών ερευνών
Δημοσ. στα Γερμανικά σε: Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Focus, Neue Zürcher Zeitung, Stern, Wiener Zeitung (20.4.22), NZZ (11.5.22), Berliner Zeitung (14.5.22, 27.6.22, 13.7.22), FAZ (4.6.22), Zeit (15.7.22), Süddeutsche Zeitung (11.8.22)