Europäische Aufklärung, Englische Aufklärung, Französische Aufklärung, Deutsche Aufklärung?

Die welthistorische EUROPÄISCHE AUFKLÄRUNG
Defensio Lucis Aeternae Occidentalis versus “lucis sancti” orientalis virorum obscurorum theologorum orthodoxorum balkanorum (Verteidigung des Ewigen Lichts des Westens gegen das orientalische “heilige Licht” der obskurantistischen orthodoxen Theologen)
Ein systematischer und populärwissenschaftlicher Beitrag
1. Präambel Was bedeutet der Begriff “Aufklärung”?
Wann, in welchen Ländern und warum ist die Aufklärung entstanden? Welche sind ihre Merkmale und ihre wichtigsten Errungenschaften? Warum hassen die Kirchenfürsten und Theologen des römischen Katholizismus und insbesondere der Orthodoxie die Aufklärung? Warum gibt es keine Verbindung zwischen den Ideen der individuellen Aufklärung und den Prinzipien totalitärer Systeme? Sind die Grundideen der Aufklärung obsolet, wie ihre Gegner behaupten? Sind die Metaphysik und die Mystik des Christentums und insbesondere der Orthodoxie ausreichend und geeignet, um im 21. Jh. die vielfältigen Herausforderungen zu meistern? Möchten die Feinde der Aufklärung ins Mittelalter zurückkehren?
2. Der Begriff der Aufklärung
α) Im weitesten Sinne bedeutet die Aufklärung das individuelle Streben nach einem autonomen menschlichen Geist. Die treffendste Definition der Aufklärung stammt von dem deutschen Philosophen Immanuel Kant: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit”.Darüber hinaus lehrt uns Kant: “Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.” Und weiter :Jede Aufklärung setzt eine Kritik der vorherrschenden offiziellen Ansichten über Natur, Mensch, Gesellschaft, Staat, Gott(e), moralische und rechtliche Normen voraus. Regeln, die von außen, von anderen kommen, sind “Handschellen einer ewigen Unmündigkeit” (Kant). Die Aufklärung verkündet den Fortschritt der Gesellschaft und der Menschheit als einen langwierigen Prozess und vertritt die grundlegende Ansicht, dass die Vernunft jedem Menschen angeboren ist und dass die Autonomie der menschlichen Vernunft (nicht Gott) die oberste Autorität für den Menschen ist, was gut oder böse, wahr oder falsch ist. Aber nur eine gute Ausbildung führt zu solchen menschlichen Fähigkeiten.
b) Es handelte sich um eine intellektuelle und philosophische Bewegung, die die wirtschaftlichen und politischen Bestrebungen des Dritten Standes, insbesondere des Bürgertums, im Kontext ihrer Emanzipation von den Fesseln des feudalen Absolutismus widerspiegelte. Als intellektuelle Bewegung hat sich die Aufklärung durch eine kontinuierliche und äußerst erfolgreiche Auseinandersetzung mit der Scholastik, der Metaphysik, der Mystik, dem Monopol der “Wahrheit” und allgemein mit der Rückständigkeit und Finsternis des christlichen Teologie, insbesondere des römischen Katholizismus, etabliert. Es ist kein Zufall, dass diese Bewegung in direktem Zusammenhang mit dem realen Licht der menschlichen Vernunft und der Wissenschaft gegen das imaginäre und “transzendentale” “Licht des Heiligen Geistes” steht, d.h. gegen den Obskurantismus, der in Ländern mit orthodoxer Tradition “von Kreta bis Wladiwostok” (Stelios Ramphos) sowie in islamischen Ländern noch immer vorherrscht. So wurde die Aufklärung als “le siegle des lumieres” oder “siecle eclaire” (französisch), enlightenment” (englisch), “Aufklärung” (deutsch), “illuminazione”(italienisch), “Illustracion” (spanisch) und “prosvetschenije” (russisch) bezeichnet.
3. Historische Wurzeln und Grundlagen der europäischen Aufklärung
Die Geschichte der Philosophie in Europa bewertet im Allgemeinen die antike griechische Philosophie und insbesondere die Sophisten als die ersten Wurzeln der Aufklärung. Meiner Meinung nach hat die antike griechische Aufklärung ihre Wurzeln im Materialismus der ionischen Philosophen, gefolgt von Demokrit (Δημόκριτος), Epikur (Επίκουρος) und vor allem den Sophisten. Nach Hegel sind die Sophisten die Träger der antiken griechischen Aufklärung. Danach werden die Renaissance und die Bewegung des Humanismus durch das neue Bild des Menschen und insbesondere des Menschen mit fortgeschrittenem Selbstbewusstsein und großer Allgemeinbildung erwähnt, das dem christlichen Menschenbild diametral entgegengesetzt war. Die Aufklärung stützte sich auch auf die Errungenschaften der Naturwissenschaften (Galilei als Begründer der modernen Naturwissenschaft durch Experimente), Keppler (Heliozentrismus), Newton (Gravitationsgesetz, “Philosophiae naturalis principia methematica”: “Mathematische Prinzipien zur Naturphilosophie”, 1687), die das Weltbild des Christentums in Form des römischen Katholizismus buchstäblich erschüttert haben. Sie bereiteten damit den Boden für neue philosophische Theorien und für die rasche Entwicklung der Wissenschaften.
4. England, die Geburtsstätte der europäischen Aufklärung
Es ist nicht allgemein bekannt, dass sich die Aufklärung in vielerlei Hinsicht zuerst in England entwickelte. Deshalb stelle ich im Folgenden die wichtigsten englischen Aufklärer, die im wahrsten Sinne des Wortes Lehrer der französischen Aufklärung waren, etwas ausführlicher vor. Damit zolle ich den Helden und “Heiligen” des europäischen Fortschritts und der Wissenschaft den notwendigen Tribut. Sukzessive soll deutlich werden, dass die bestimmenden wirtschaftlichen, politischen und sozialen Werte des westlichen Kulturkreises nach dem Mittelalter ihren Ursprung in England haben. Bereits Ende des 16. Jahrhunderts begann der Prozess der Emanzipation des englischen Bürgertums auf der Grundlage der Produktion, und gleichzeitig fand eine leichte Verstädterung der Aristokratie statt, vor allem durch die “Glorious Revolution” (1688/1689). In der Zeit zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert erreichte die englische Aufklärung ihren Höhepunkt. Der Beginn der Aufklärung war Francis Bacon (16.-17. Jahrhundert), der Begründer des englischen Materialismus und fast aller empirischen Wissenschaften. In seinen international bekannten Essays begründete er die Theorie des gesunden Menschenverstandes (“common sense”), die einen großen Einfluss auf das europäische philosophische Verständnis hatte. In seinem Werk “Novum organum scientiarum” (1620) schlägt er ein Programm zur Reform der Wissenschaft vor, das auf eine radikale Veränderung der menschlichen und sozialen Beziehungen abzielt. Das fast Unglaubliche liegt in seinem Versuch, durch philosophische Erkenntnisse zur Modernisierung der Produktion beizutragen (“Nova Atlantis”), was heute als Praktische Philosophie bezeichnet wird (in Europa gibt es bereits solche Lehrstühle). Bacon hat auch den folgende berühmten Satz formuliert: “Wissen ist Macht”. Ihm folgte Thomas Hobbes (ebenfalls 16.-170. Jahrhundert), der F. Bacons Ansichten weiterentwickelte, sich aber gegen einige von Bacons theistischen Tendenzen wandte. Er verlangte, dass die Religion aus der Philosophie ausgeschlossen wird, die sich mit Körpern beschäftigen muss, und zwar nicht nur mit dem menschlichen (natürlichen) Körper, sondern auch mit dem staatlichen (künstlichen) Körper, der durch Verträge zwischen Menschen geschaffen wird. Er schlägt daher die “Philosophia naturalis” (“Philosophie der Natur”) und die “Philosophia civilis” (“Philosophie des Bürgers”) vor. Seine wichtigsten Schriften für die Theorie des Staates und die Theorie des Naturrechts (“φύσει δίκαιον”, “jus naturae”) sind «The Elements of Law, nature and politics» (“Die Elemente des Rechts, der Natur und der Politik” ), “De cive” (“Über den Bürger”) und der berühmt-berüchtigte “Leviathan”, in dem eine neue Theorie des Staates aufgestellt wird. Zugleich lehnt er die mittelalterliche theologische Pseudotheorie des Staates ab. Kurzum, der Abbau veralteter und unbrauchbarer theologischer Ansichten erfolgt schrittweise, methodisch, systematisch und letztlich erfolgreich. Der wichtigste Philosoph der bürgerlichen Gesellschaftsschicht im späten 17. Jahrhundert war John Locke. Sein Werk “Ein Essay über den menschlichen Verstand” begründete die sensualistische Erkenntnistheorie, welche die Grundlage der europäischen Philosophie der Aufklärung und insbesondere des sensualistischen Materialismus bildet. Sie widerspricht der Behauptung von Descartes, dass die Ideen jedem Menschen angeboren seien. Er bleibt jedoch ein idealistischer Philosoph, weil er meint, dass es zwei Wahrheiten gibt: eine, die von der menschlichen Intelligenz erfasst wird auf der einen und die Wahrheit der “göttlichen Offenbarung” auf der anderen Seite. In seiner für die europäische Staats- und Naturrechtstheorie wichtigsten Abhandlung «Two treatises of government» “Zwei Abhandlungen über die Regierung”) vertritt er die Auffassung, dass der Staat auf einem Vertrag zwischen dem Volk und dem Herrscher beruht und dass es zwei Gewalten geben muss, die Legislative und die Exekutive. Es ist das erste Mal, dass dies in der modernen europäischen Geschichte festgestellt wurde. Er nennt einen solchen Zustand einen “Zustand der Vernunft” (ratio). Eine der wichtigsten Aufgaben des Staates ist es seiner Meinung nach, das Recht auf Privateigentum zu schützen. Dies entspricht uneingeschränkt den Klasseninteressen der aufstrebenden Bourgeoisie und der Kapitalismus. Es folgen Freimaurer und Deisten (z. B. Anthony Collins, Matthews Tindal, John Toland u.a.), die sich frontal, intensiv und systematisch gegen Religion und scholastische Theologie wandten, die sie als ihren größten Feind betrachteten. Kurz gesagt: Η die Zerschlagung der scholastischen Theologie war die unabdingbare Voraussetzung conditio sine qua non für die Etablierung der wissenschaftlichen Erkenntnis und der wissenschaftlichen Methodologie. Die Engländer setzten die Zerstörung der Religion und ihrer Theologie sowie auf dem Gebiet der Moralphilosophie, indem sie alles ablehnten, was mit der mittelalterlichen christlichen Moral. zu tun hatte. Hier waren der Arzt Bernard de Mandeville und der Graf Shaftesbury besonders aktiv. Ersterer drückt in seiner Abhandlung «The Fable of the Bees: or Privat Vices, Public Benefits» (Die Fabel von den Bienen: oder Private Laster, öffentlicher Nutzen”) starken Hass und völlige Abscheu vor der unvorstellbaren Heuchelei der christlichen Moral aus und vertritt die Ansicht, dass Egoismus, Selbstsucht, Betrug, Gier etc., in der Tat zwar menschliche Eigenschaften darstellen, aber bei Priestern, den vermögenden Leuten und den Politikern überdurchschnittlich entwickelt sind.
Nur in einigen Fällen übertreibt er es, wenn er bei der Bekämpfung solcher Phänomene ausschließlich auf die Staatsgewalt und die Gesetze setzt, weil der Egoismus, wie Mandeville ihn versteht, der nicht die Gesetze verletzt, durchaus dem allgemeinen Interesse entsprechen könnte.
Der Deist Shaftesbury lehnt den Materialismus sowie die christliche Moral ab und meint, dass die Moral jedem Menschen angeboren ist. Seiner Meinung nach hat jeder Mensch das durch seine Vernunft zu verstehen, was er selbst oder andere menschliche Handlungen in der bürgerlichen Gesellschaft zulässig und moralisch betrachtet. Zweck ist die Verwirklichung des Humanismus in der Gesellschaft. Zur weiteren Entwicklung des Empirismus, des Sensualismus und des Skeptizismus Gegner der Metaphysik) hat auch der Philosoph, Ökonom und Historiker David Hume beigetragen, der einen großen Einfluss sogar auf die Entwicklung der  philosophischen Konzepte von I. Kant (insbesondere in seinem Werk  ”Kritik der reinen Vernunft”), auf den europäischen Positivismus sowie auf die  Analytische Philosophie ausübte. Der bekannteste Gegner der englischen Aufklärung war in der Tat ein Geistlicher, der Bischof George Berkeley, natürlich ein Verfechter der subjektiven idealistischen Philosophie. In seinem Hauptwerk «Treatise concerning the principles οf human knowledge» (“Abhandlung über die Grundsätze der menschlichen Erkenntnis” 1710) lehnt er die Existenz einer objektiven Realität ab und behauptet, dass das, was allgemein als Realität bezeichnet wird, ist nur eine Assoziation von Empfindungen, die Gott im menschlichen Geist bewirkt (sic). Diese mittelalterliche scholastische Auffassung ist die Grundlage seiner”Erkenntnistheorie”". In einem solchen rückständigen Zustand befindet sich (vielleicht ewig) die theologische Metaphysik der Orthodoxie vor allem in Russland. Die vorherrschenden Ansichten der englischen (und schottischen) Aufklärungsphilosophen wurden später von anderen Philosophen, z. B. Jeremy Bentham und John Mill, konsequent und systematisch vertreten. Jeremy Bentham (“An Introduction to the Principles of Morals and Legislation”, “Eine Einführung in die Prinzipien der Moral und der Gesetzgebung”) wurde er als Begründer des hedonistischen Utilitarismus international bekannt. Nach dem Prinzip des Utilitarismus hängt die moralische Qualität menschlicher Handlungen davon ab, ob sie das Glück aller Individuen, die in irgendeiner Weise mit ihnen verbunden sind, erhöhen. Nach seiner Vorstellung vom “Wohl des Ganzen” hängt dies von den Interessen der Bürger ab. Im Utilitarismus wird das menschliche Handeln theoretisch in dem Sinne interpretiert, dass das Erreichen des Nutzens das treibende Motiv für sein Handeln ist. Hier wird eine direkte Beziehung zwischen Individualismus und Utilitarismus festgestellt. John Mill (“Utilitarismus”) trug zur weiteren Ausarbeitung und Entwicklung des englischen Utilitarismus bei. Er schreibt unter anderem: “Ich möchte noch einmal wiederholen, dass die Gegner des utilitaristischen Prinzips es selten erkennen: dass das Glück, das für den utilitaristischen Moralisten der moralische Maßstab ist, nicht das Glück des Handelnden selbst, sondern das Glück aller Handelnden ist.” Ihre wichtigste Botschaft ist folgende: Zwischen individueller und allgemeiner Glückseligkeit ist kein Widerspruch erlaubt, das heißt, dass der einzelne Mensch natürlich an seine eigene und gleichzeitig an den Nutzen für die ganze Gesellschaft denken soll. Dies kann als eine dialektische Beziehung zwischen dem Interesse des Einzelnen und dem Interesse der Gesellschaft bewertet werden. Das heißt, es handelt sich dem Wesen nach nicht um ein einseitiges, egoistisches Interesse. Bentham und Mill haben den englischen Utilitarismus begründet, von dem eine interessante Botschaft ausgeht: “das größte Glück der größten Zahl” (“das größte Glück für die größte Zahl” (von Menschen). Vor allem mit dieser theoretischen Position wurde der Liberalismus gerechtfertigt, wonach die Steigerung des Nutzens einer Person zu einer Steigerung des Nutzens der gesamten Gesellschaft führen kann.
5. Französische Aufklärung, der Höhepunkt und die Verwirklichung der europäischen Aufklärung
Die französische Aufklärung wurde in hohem Maße durch den Konflikt zwischen des Dritten Standes und der feudal-absolutistischen Monarchie stimuliert, der das gesamte 18. Jh. erfasste. Die Aufklärung ist als Bewegung französischer Intellektueller in der Übergangszeit vom 17. zum 18. Jahrhundert in Verbindung mit der allgemeinen Krise des Ancien Régime entstanden und erreichte durch die siegreiche bürgerliche Revolution von 1789 und die allgemeine Etablierung der bürgerlichen Macht ihren Höhepunkt. Frankreich erlebte dabei eine besondere Form der Aufklärung, die sich durch ihre Radikalität und den direkten Kontakt mit der politischen und sozialen Realität auszeichnete. Es gab drei Hauptphasen der französischen Aufklärung: Die erste Phase (Frühaufklärung) war gekennzeichnet durch (a) eine Weltanschauung, die entscheidend von Lockes sensualistischer Theorie geprägt war und (b) die Ablehnung des Rationalismus von Descartes. Die französische Lebensweise, wie der Genuss hic et nunc und nicht in einem imaginären “Paradies” nach dem Tode. Die Antimetaphysik, der Antiklerikalismus und der Antitheismus erforderten im Wesentlichen soziologische, materialistische, antimetaphysische, atheistische und antireligiöse Theorien. Der erste Theoretiker der französischen Aufklärung war Pierre Bayle (“Dictionnaire historique et critique”: “Historisches und kritisches Lexikon” 1697) hat Pionierarbeit bei der Übernahme des englischen common sense geleistet und erfolgreich zur Zertrümmerung der scholastischen Metaphysik beigetragen. Lautstark die Ansicht vertreten, dass sich die atheistische Gesellschaft schnell durchsetzen wird, weil Atheisten ehrlich sind, während die Religion durch Aberglauben und Götzendienst in den christlichen Kirchen den Menschen moralisch verarmt hat. Einige Jahre trat De Fontenelles mit drei wichtigen Schriften (“Digression sur les Anciens et les Modernes” (“Betrachtung der Vergangenheit und der Moderne”), “Histoire des oracles” (“Geschichte der Fabeln”) und “De l`origine des fables” (“Über den Ursprung der Fabeln”) auf, in denen er sich hauptsächlich mit der allmählichen Entwicklung des menschlichen Geistes unter dem Begriff des Fortschritts beschäftigt. Somit war er der erste Philosoph, der den Fortschritt als das Grundgesetz der Menschheitsgeschichte entdeckt hat. Diese höchst unorthodoxe Sichtweise wurde vor allem von dem Philosophen Holbach sowohl philosophisch als auch politisch radikal weiter entwickelt. Die besondere Rolle des Fortschritts in der Menschheitsgeschichte wurde auch von Condorcet in seinem Werk “Esquisse des progres de l`esprit humaine” (“Plan einer Darstellung des Fortschritts der menschlichen Vernunft”) im Lichte der Geschichte der Philosophie behandelt und unterstrichen. Der wichtigste französische Aufklärer (“Fürst ” der französischen Aufklärung) in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war jedoch Voltaire (François-Marie), der beschloss, für drei Jahre (1694-1697) nach England zu gehen, wo er sich systematisch mit der neuen Naturwissenschaft Newtons und der sensualistischen Erkenntnistheorie Lockes beschäftigte. Das heißt, er hat die Engländer als die Vorreiter des wissenschaftlichen Denkens anerkannt. Auf dieser soliden wissenschaftlichen Grundlage gelang es ihm, das neue Naturrecht (φύσει δίκαιον, jus naturae, jus naturalis) mit der Erfahrung und schließlich mit der menschlichen Vernunft zu verbinden. Voltaire hat objektiv ein höchst überzeugendes philosophisches Argument für die Schaffung der bürgerlichen Gesellschaft und für die Errichtung des bürgerlichen Staates vorbereitet. Er hat bereits damit begonnen, allmählich von der Theorie zur künftigen Praxis überzugehen. Voltaire bewertet die Religion als Quelle des Aberglaubens, des Fanatismus, des Bösen, der Unwissenheit und der Unterdrückung des Volkes. Ihm ging es in erster Linie darum, die Menschheit (nicht nur das französische Volk) unter anderem von dem religiösen Aberglauben und der Intoleranz der christlichen Kirche zu befreien. Allerdings hat er zumindest einmal gesagt, dass die Religion für die Beeinflussung und Verwaltung des Volkes angemessen und notwendig ist. Das heißt, er war nicht nur ein Theoretiker, sondern auch ein Pragmatiker. Im Vergleich zu Voltaire war Charles de S. de Montesqieu nur teilweise ein Aufklärer. In seinem Werk “De l`esprit des lois” (“Über den Geist der Gesetze”) hat er die Auffassung von den drei Gewalten Legislative, Exekutive und Judikative entwickelt, die nicht sofort, aber im 19. und 20. Jahrhundert als Modell der liberalen bürgerlichen Staatstheorie anerkannt wurde.
Die zweite Phase der französischen Aufklärung geht von Morelys “Code de la nature” und von Jean-Jacques Rousseau aus, der vor allem mit seiner politischen Abhandlung “Contrat social” (“Gesellschaftsvertrag”) und seinen anderen Werken “Discours sur les sciences et les arts” (“Studien über die Wissenschaften und die schönen Künste”) beitrug, 1750), “Discours sur l`origine et les fondements de l` inégalité parmi les hommes” (“Studie über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen”, 1754), “Nouvel Héloise” und “Emile”zu den gewaltigen Erfolgen der Aufklärung entscheidend beitrug.
Auf diese Weise hat Rousseau den ideologischen und politischen Hintergrund des notwendigen Kampfes der Bourgeoisie gegen das feudale autokratische System gestärkt, das die Entwicklung der Produktivkräfte und die Veränderung des sozial-politischen Status quo behinderte. Rousseau wollte eine Gesellschaft gleicher und gebildeter Bürger, ohne Reiche und Arme, ohne Unterdrückung, in der die “Volonté Générale” (“Allgemeiner Wille”) vorherrscht und nicht die “Volonté de tous” (“Wille aller”), d.h. die Summe des Willens der Bürger eines Staates. Wir könnten es auch auf andere Art formulieren: Das Interesse des Ganzen (Demokrit) oder das “Gemeinwohl” (Aristoteles), aber die Philosophen und Politikwissenschaftler der aufstrebenden Bourgeoisie wollten sicherlich den gesamtmenschlichen Aspekt der bürgerlichen Bestrebungen und Konzepte hervorheben (ein gelungener Trick von historischem Ausmaß). So gelang es ihnen, nicht nur im Namen des aufstrebenden Bürgertums zu sprechen und zu handeln, sondern auch im Namen des ganzen Volkes. Innerhalb der Aufklärungsbewegung gab es auch einen Flügel von Anhängern des mechanistischen Materialismus (J. de la Mettrie, C. Helvetius, D’Holbach und vor allem Denis Diderot), die ihre Position auf die Physik von Descartes, die physikalische Theorie von Newton und den materialistischen Sensualismus von Locke stützten. Ihre materialistischen oder sogar deistischen Ansichten haben einen entscheidenden Einfluss auf die französische Jugend der vorrevolutionären Zeit ausgeübt. Dies wurde vor allem durch die berühmte “Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers” (“Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers”, 1751-1772) erreicht, die von Diderot und D’Alembert herausgegeben wurde, an der aber fast alle Schriftsteller der Aufklärung beteiligt waren. Das Hauptziel bestand darin, das gesamte Volk auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und gegen die christliche Metaphysik und den religiösen Obskurantismus im Allgemeinen aufzuklären. Mit dieser bewundernswerten wissenschaftlichen Arbeit wurde der vielleicht stärkste Schlag gegen die obskurantistische Theologie geführt. Das Trauma der Vertreter des Klerus und der Theologie ist so tief in ihrer Seele verankert, dass sie auch heute noch erschrecken, wenn sie das Wort Enzyklopädie hören oder wenn jemand von enzyklopädischer Bildung spricht, die sie zu entwürdigen und zu verleumden versuchen, indem sie das “Wissen” von imaginären, pseudointellektuellen und metaphysischen Allüren hervorheben. Wir können die französische Enzyklopädie mit einer Atombombe gegen den Obskurantismus vergleichen. Das aufklärerische Ius Rationis (Recht der Vernunft) oder das Licht der menschlichen Vernunft hat das “heilige Licht” oder in der Tat den religiösen Obskurantismus vollständig zerschmettert. Die dritte Stufe der französischen Aufklärung (Materialisierung) fand unter dem Einfluss des amerikanischen Bürgerkriegs um die Unabhängigkeit und die Errichtung eines demokratischen Systems in den USA (“Virginia Declaration of Rights”) statt und erreichte ihren Höhepunkt durch die bürgerliche Revolution in Frankreich im Jahr 1789. Andere Protagonisten wie J.P. Marat, J.P. Brisot, A.N. de Condorcet und Abe E.J. Sieres traten auf, die sich in ihren Schriften hauptsächlich mit der Ablösung des verrotteten Feudalsystems durch das bürgerliche System beschäftigt haben. Es hat sich auch gezeigt, dass die Bourgeoisie nicht einheitlich war. Zwischen den Girondinsten und den Jakobinern (Maximilien Robespierre) war es bereits zu Konfrontationen und häufig zu internen Auseinandersetzungen gekommen. Eine der größten, wahrhaft weltgeschichtlichen Errungenschaften der bürgerlichen Revolution ist die individualzentristische “Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen”, das feudalabsolutistische Regime und die theologischen Konstrukte erschüttert hat. Der Theozentrismus ist auf unbestimmte Zeit durch den wunderbaren Anthropozentrismus in Form des Atomozentrismus ersetzt worden.
Allmählich hat man begriffen, dass das “Reich” der menschlichen Intelligenz lediglich die Macht der Bourgeoisie war, dass die Gleichheit letztlich nur die Gleichheit der Bürger vor den Gerichten war und dass auf der Grundlage der Menschenrechte, der bürgerlichen Freiheiten und der drei Gewalten des Staates im Allgemeinen eine bürgerliche und demokratische Republik, ein Rechtsstaat, errichtet wurde. Es war jedoch keine Rede von einem Sozialstaat. Die Trennung von Kirche und Staat wurde ferner erst viel später (1905) durch das “Loi relative à la séparation des Eglises et de l’Etat” vollzogen. Kirchen und Glaubensgemeinschaften sind gesetzlich nicht anerkannt, Religionsunterricht sowie religiöse Symbole in Schulen sind verboten, und der Staat erhebt keine Steuern für die Kirche. Die orthodoxen Länder sind auch in diesem wichtigen Bereich rückständig, weil in den Köpfen der Durchschnittsbürger ein fast archetypisches mittelalterliches Menschenbild und eine völlig überholte scholastisch-orthodoxe Weltsicht vorherrschen, die jeden echten und wirksamen Fortschritt durch grundlegende, radikale und strukturelle Reformen verhindern. Ohne eine radikale Europäisierung, die Durchsetzung der Ratio und die Modernisierung haben die Länder orthodoxer Provenienz keine Zukunft.
Die geschichtsgestaltende Europäische Aufklärung in Verbindung mit der Bürgerlichen Revolution in Frankreich (1789) schuf die solide ideologischen und wissenschaftlichen Prämissen für die Entstehung, der Demokratie, des Parlamentarismus, des modernen Individuums, des Citoyen, der Gewaltenteilung, der individuellen Menschenrechte, der Freiheiten der Bürger, des Rechtsstaates, der Explosion der menschlichen Kreativität und der Wissenschaften und insgesamt des Siegeszuges des westlichen Kulturkreises. Es ist daher unschwer zu konstatieren, dass jene Kulturkreise und Völker, die etwa Ähnliches wie die Aufklärung nicht erlebt haben, in ihrer Gesamtentwicklung zurückgeblieben sind. Dies gilt in Sonderheit für den gesamten islamischen Kulturkreis, und was die Länder anbelangt, uneingeschränkt für Russland sowie für alle Balkan-Länder.
Schlussfolgerungen
1. Die europäische Aufklärung begann in England, wo die philosophischen Theorien des Sensualismus, Empirismus, Skeptizismus, Materialismus, Utilitarismus, Deismus und Atheismus systematisch formuliert wurden.
2. Die grundlegenden Ansichten der englischen Aufklärung waren ein konkreter Ausdruck der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Interessen des aufstrebenden Bürgertums. Die Etablierung des Parlamentarismus und die Durchführung der industriellen Revolution stehen in direktem Zusammenhang mit der Aufklärung.
3. Die Überwindung des verderblichen Einflusses der obskurantistischen scholastischen Theologie und des christlichen Klerus auf das gesamte Leben und die Befreiung des Menschen von der religiösen Finsternis (Sarastro in Mozarts Oper Zauberflöte: “Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht”) war das vorrangige und edle Hauptziel der Aufklärung.
4. Die englischen (und schottischen) Aufklärer sind die kulturellen und wissenschaftlichen Erben der antiken griechischen materialistischen Philosophen.
5. Die englische Aufklärung ist individualistisch ausgerichtet.
6. Die englische Aufklärung und ihre Umsetzung in der politischen Arena haben dazu beigetragen, die grundlegenden bürgerlichen Freiheiten und Rechte der Engländer zu etablieren.
7. Die französische Aufklärung hat die grundlegenden Theorien der englischen Aufklärung aufgegriffen, sie konkretisiert und schließlich umgesetzt. Verglichen mit der englischen Aufklärung ist sie radikaler, politischer und sozialer.
8. Die französische Aufklärung hat Elemente der Verschärfung der Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen der Bourgeoisie und dem Ancien Regime aufgenommen, ist konkreter und hebt eine feindliche Haltung gegenüber der Religion hervor.
9. Die französische Aufklärung brachte der Menschheit die Gewaltenteilung im Staat, die Grundfreiheiten und die Menschenrechte in ihrer ausgereiftesten Form bei.
10. Generell hat die europäische Aufklärung einen Skeptizismus etabliert, der auch auf sich selbst angewandt werden muss, in dem Sinne, dass die eigenen Werte und Wahrheiten nicht absolut und einzigartig sind, wenn man andere Kulturkreise in Betracht zieht.
11. Und doch: Die Aufklärung hat die theoretischen und ideologischen Grundlagen des westlichen Kulturkreises mit seiner universellen und unbestreitbaren Überlegenheit geschaffen. Versuche, sie durch totalitäre Systeme zu ersetzen, sind kläglich gescheitert. Gegenwärtig gibt es in der Tat kein besseres wirtschafts- und sozialpolitisches System, auch wenn dies einige Unzulänglichkeiten aufzeigt.
12. Die Aufklärung hat ein modernes Menschenbild geschaffen, indem sie das mittelalterliche christliche Menschenbild beiseitegeschoben hat und ein modernes Konzept des Individuums und des Bürgers sowie eine moderne Weltanschauung schuf.
13. Die größten Feinde der Aufklärung waren das feudal-absolutistische System mit seinen Ideologen, die römisch-katholische Kirche mit ihren Theologen (die Aufklärung hat ihnen für immer das Rückgrat gebrochen), im letzten Jahrhundert die totalitären Systeme als Gegner der Individualität, ihrer Freiheiten und Rechte (Faschismus, Nationalsozialismus und Kommunismus-Leninismus-Stalinismus-Autokratie) und heute ist es die orthodoxe Kirche, insbesondere die russische mit ihren zurück gebliebenen Theologen, das totalitäre System in China, der Islam und teilweise auch sehr konservative oder kulturell rückständige Wissenschaftler selbst im Westen.
14. Die Europäische Aufklärung schuf die allseitige solide Basis für die Überlegenheit des westlichen Kulturkreises gegenüber den anderen Kulturkreisen.
15. Die Aufklärung hat jedoch nur die Ratio des Menschen hervorgehoben und die Emotio radikal abgelehnt. Allerdings der Mensch in seiner Ganzheit benötigt nicht nur die Ratio, sondern auch die Emotio, wobei beide eine dialektische Einheit darstellen.Dies ist von der konservativen Postmoderne ausgenutzt worden.
Literatur-Quellen
Folgend werden nur Bücher aus meiner Privatbibliothek aufgeführt
:-John Locke, Zivilgesellschaft und Staatsgewalt, Leipzig 1980.
-John Milton, Zur Verteidigung der Freiheit, Leipzig 1987.
-Thomas Hobbes, Leviathan, I, II, Leipzig 1978.
-Pierre Bayle, Verschiedene Gedanken über einen Kometen, Leipzig 1975.
-J. Swift, Respektlose Schriften, Leipzig 1979.
-G. Winstanley, Gleichheit im Reich der Freiheit, Leipzig 1983.
-Voltaire, Philosophisches Wörterbuch, Leipzig 1967.
- Jean-Jacques Rousseau, Der Gesellschaftsvertrag, Leipzig 1984.
-La Metrie, Der Mensch, eine Maschine (französisch-deutsch), Leipzig 1984.
-Die Welt der Encyklopedie, Hans Magnus Enzensberger (Hrsg.),
Aus dem Französischen, ISBN 3-8218-4711-3, Frankfurt a.M. 2001 (herausgegeben von Denis Diderot und Jean le Rond d`Alambert).
-J. Roux, Die Freiheit wird die Welt erobern, Leipzig 1985.
-W. Bahner, Die Aufklärung als europäisches Phänomen, Leipzig 1985.
-Französische Aufklärung, Akademie der Wissenschaften, Leipzig 1974.
J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie, Band 2, Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019 (philosophisches Hohelied auf den Geist der Aufklärung)
-M. Geier, Aufklärung, Das europäische Projekt, ISBN 978 3 498 02518 2, Hamburg 2012.
-Die Französische Revolution im Spiegel der deutschen Literatur, Leipzig 1979.
-E. Cassirer, Die Philosophie der Aufklärung, Tübingen 1932.
-P. Chaunu, La civilisation de l`Europe des lumieres, Paris 1971.
-H. Ley, Geschichte der Aufklärung und des Atheismus, 3 Bände, Berlin 1966-1971 (dieser Text hat mir buchstäblich die Augen geöffnet, was religiöse Überzeugungen betrifft).
-L.M. Marsak, Die Aufklärung, New York 1972.
-H. Poller, Die Philosophen und ihre Hauptideen, ein historischer Überblick, ISBN 978-3-7892-8271-3, München 2007.
-Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie, J. W., Hrsg. Mittelstraß, ISBN 3-476-02012-6, Band 1,Stuttgart-Weimar 2004, S. 213-218.
-Wörterbuch der Philosophie, Hrsg. G. Klaus-M. Buhr, Band. 1,Berlin 1966, S. 135-154 (sehr aufschlussreich).
-Pierre-Yves Beaurepaire, L’Europe des Lumières, Paris 2004.
-F. Díaz, Europa: de la Ilustración a la Revolución, Madrid 1994.
-Israel, Jonathan I., Enlightenment Contested. Oxford University Press 2006.
Prof.i.R., Dr.,Dr.s.,Dr.habil., Völkerrecht, Theorie der internationalen Beziehungen, Allgemeine Methodologie der wissenschaftlichen Grundlagenforschung (Studium in: Rechtswissenschaften, Philosophie, Politische Ökonomie, Politologie; Teilstudium in: Hochschulpädagogik, Hochschulpsychologie und Hochschulmethodik).
Von 2012 bis 2017 (das letzte Mal am 6.10.2017) oft in Griechisch veröffentlicht in: iefimerida und  Καθημερινή (Kathimerini),
Aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz), Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Φιλοσοφία, Διεθνές Δίκαιο, Διεθνείς Σχέσεις, Πολιτολογία, Πρώτος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung:Philosophie, Völkerrecht, Internationale Beziehungen, Erster Band ), ISBN: 978-620-0-61337-0, Saarbrücken 2020, 289 Seiten, Griechisch, S.29 ff.Bemerkung: Dieser Beitrag ist im Zuge der Auseinandersetzung mit dem griechischen orthodoxen Theologen und Philosophen Christos Giannaras (Χρήστος Γιανναράς), einem fanatischen Gegner der Europäischen Aufklärung, erarbeitet worden.
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Deutsche Aufklärung?
Aufklärung, Deutschland
1. Die Kirchenfürsten der Orthodoxie haben gegen die Aufklärung und ihre Konsequenzen (Individuum, Citoyen, Menschen- und Bürgerrechte, kritisches Denken, Anthropozentrismus gegen Theozentrismus etc.) Enzykliken herausgegeben. Noch heute wendet sich die russisch-orthodoxe Kirche massiv gegen die Grundwerte des Westens.
2. Die Aufklärung ist eine Errungenschaft der Engländer und später der Franzosen. Abgesehen von I.Kant, haben sich die Deutschen nichtan diesem Prozeß beteiligt. Errungenschaften der französischen Aufklärung sind von Napoleon gewaltsam in die deutschen Länder eingeführt worden, jedoch mit mäßigem Erfolg.
In der zweiten Hälfte des 19. Jh. wurde nach der gescheiterten März-Revolution der Obrigkeitsstaat etabliert, der sich auf den berüchtigten deutschen Untertan stützte. Mit Ausnahme des kurzen Intermezzos der Weimarer Republik, herrschte ein totalitäres System, und im Osten Deutschlands folgte das totalitäre Herrschaftssystem kommunistischer Provenienz. Hieraus folgt, dass speziell im Osten Deutschlands die Menschen bis zum Zusammenbruch des “Real existierenden Sozialismus keine Demokratie-Erfahrung besaßen. Daher entwickelt sich das demokratische Bewusstsein, verbunden mit vielen ökonomisch-politischen und sozialpsychologischen Problemen sehr langsam. Gerade diese Situation wird von der AfD ausgenutzt. 22.6.23