Religion, Gott

Die Religion wirkt auch nach dem Tod Gottes weiter: Über Peter Sloterdijks neue Theopoetik
Die Welt ist entzaubert, aber das religiöse Sprechen ist aktueller denn je. Das hat durchaus seinen Grund: Es bietet Dichtung vom Feinsten. Der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk spürt ihr in seinem neuen Werk nach.
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Die Religion stützt sich auf den Glauben und er ist in den menschlichen Nervenzellen angesiedelt. Dabei gibt es viele Erscheinungsformen des Glaubens (an Bäume, Sonne, Mond, Gott und Götter, an “Führer” etc.). Die Reihenfolge ist die folgende: Glaube (menschlich), Religion ( ambivalent, denn Missbrauch ist verbreitet), Kirchenorganisation ( mitunter Entfernung vom Glauben durch Skandale).
Götter und Gott der jeweiligen Religion sind notwendige Phantasieprodukte des Menschen. Die Religionen weisen sehr positive (Zivilisierung der germanischen, keltischen und slawischen Barbaren durch die christliche Religion) sowie negative (Religionskriege, im Namen des Gottes und der Propheten wurden und werden weiterhin große Verbrechen begangen). NZZ (19.12.20)