Libysche Tragödie

Die libysche Tragödie

Das Hauptproblem Libyens: Es gibt Stämme mit Stammesbewusstsein, aber keine Nation mit Nationalbewusstsein und kein citoyen mit Staatsbewusstsein. Infolgedessen fehlt die conditio sine qua non für die beständige Existenz und das Funktionieren eines Staates. Auch deswegen kann Libyen höchstens das Niveau eines staatsähnlichen Gebildes erreichen.

Es wird nebenbei vergessen, dass Sarkozy und Kameron die Hauptschuldigen für das entstandene Chaos in Libyen sind. Diktatorische Regime in der islamischen Welt entsprechen einer uralten Tradition und sind dem Kulturniveau der Völker adäquat. Der  „arabische Frühling“ war hingegen eine große Chimäre (Illusion, Traum).

Ghaddafi hat doch gegen die Bezahlung von ca. 25 Mill. Dollar jährlich dafür gesorgt, dass keine Menschen aus dem Sub-Saharischen Afrika über das Mittelmeer illegal und gefahrvoll nach Europa  kommen. Nach seinem gewaltsamen Sturz wurden die Schleusen geöffnet, und die EU muss die Folgen dieser unvernünftigen, nicht gerade hochintelligenten, verfehlten, verhängnisvollen und auch VÖLKERRECHTSWIDRIGEN Handlung  der beiden Politiker tragen. Es drängt sich die berechtigte Frage  auf, ob sie möglicherweise keine oder nicht die richtigen Berater hatten.

Eine weitere berechtigte Frage ist, warum diese Zusammenhänge unter den Teppich gekehrt werden oder vielleicht gar nicht einleuchtend sind ?

-Panos Terz, La scienza del diritto internazionale,

ISBN: 978-620-3-97858-2, Saarbrücken 2021

-Panos Terz, The science of international law, ISBN: 978-620-3-97855-1,

Saarbrücken 2021

-Panos Terz, La science du droit international, ISBN: 978-620-3-97857-5, Saarbrücken 2021

Zeit (13.11.21)

Libysche Tragödie

ie libysche Tragödie
1.Natürlich war Gaddafi ein (Operetten-)Diktator, was im Orient gang und gäbe ist. Er garantierte immerhin in seinem Staatsgebilde mit den zahlreichen Stämmen und Ethnien eine gewisse politische und soziale Stabilität. Gaddafi sorgte ferner gegen Bezahlung von ca.30 Mill. Dollar jährlich seitens der EU ferner dafür, dass keine Flüchtlinge illegal über die libysche Küste nach Italien kamen. Nach seinem Sturz brachen bekanntlich alle Dämme.
2. Frankreich und das Vereinigte Königreich allerdings, geleitet von eigenen ökonomischen Interessen (vorwiegend das Erdöl in Ost-Libyen ) intervenierten völkerrechtswidrig und stürzten ihn. Hierdurch entstand das große Chaos, die politischen, ethnischen und andere Konflikte traten offen zu Tage, und insgesamt ist das ganze Land ins Unglück gestürzt worden.
3. Wussten denn die Regierungschefs in den genannten Ländern nicht, dass das libysche Staatsgebilde sich auf keine einheitliche Nation und infolgedessen auf kein entwickeltes Nationalbewusstsein stützt, und dass es in Libyen mehrere selbstsüchtigen Ethnien und Stämme gibt? Hatten sie denn keine Fachberater, die in der Lage wären, ihnen das ABC über die nordafrikanischen Länder bei zu bringen? Ihre Ignoranz sowie ihre Überheblichkeit ist wahrhaftig durch nichts zu überbieten. Hier ging es eindeutig um neokolonialistische Praktiken.
4. Nach dem völkerrechtlichen Institut der Verantwortlichkeit wäre es gerecht und angebracht, die beiden Staaten Frankreich und das U.K. a) für die katastrophale Lage in Libyen sowie b) für die durch die illegalen gewaltigen und endlosen Flüchtlingsströme über das Mittelmeer entstandenen Schäden vor allem in Italien sowie auch in anderen EU – Ländern zur Verantwortung zu ziehen. In diesen Ländern verhält man sich so, als wäre nichts passiert, bzw. als wäre es selbstverständlich, überall mit militärischer Gewalt und damit extrem völkerrechtswidrig die Regierungen zu stürzen. Gleiches taten übrigens auch die USA gegenüber dem Irak, was zu der bekannten Katastrophe (u.a. Chaos, “Islamischer Staat“etc.) geführt hat.
Das hieße jedoch nicht, die Verantwortung der führenden Politiker und insbesondere der War- Lords in Libyen zu übersehen. Letzten Endes aber geht es um das Verhältnis von Ursache und Wirkung.
5. Seit dem Siegeszug des Patriarchats vor ca.5500 Jahren im Orient spielen die Frauen eine nur untergeordnete Rolle. Ihre Unterdrückung ist regelrecht archaisch. Von daher sind jene wenige Frauen zu bewundern, die sich mutig auflehnen und für ein Minimum an Rechten kämpfen. Leider ist allerdings dieser Kampf in den orientalisch- islamischen Gesellschafen zum Scheitern verurteilt.
Prof.a.D., Dr.Dr.sc.,Dr.habil., Völkerrecht, Theorie der internationalen Beziehungen, Rechtsphilosophie
Zeit (1.12.20)