Orient und das Problem mit der Freiheit (Iran)
theozentrisch (Gott steht im Mittelpunkt), aber nicht Anthropozentrisch (Mensch steht im Mittelpunkt) oder Atomozentrisch (Individuum steht im Mittelpunkt) wie in der westlichen Tradition. Infolgedessen spielen die Menschenrechte und die Freiheiten der Bürger keine Rolle.
In der Antike war dieser Unterschied wohlbekannt. Hierauf machte der große Tragiker Aischylos in seinem Kriegsdrama “Die Perser” aufmerksam. Xerxes war überdie große Niederlage seiner gewaltigen Armada in der Seeschlacht von Salamis entsetzt und schickte seinen Adjutanten nach Hause, um der Königsmutter Atossa dies mitzuteilen. Sie wollte es nicht fassen, dass die”unbesiegbare” persische Armee von den Griechen vernichtet wurde. Sie fragte den Boten sinngemäß: Ist ihre Armee größer als unsere? Antwort: Nein, meine Königin, wir haben die größte Armee der Welt. Haben Sie bessere Waffen als wir? Antwort. Nein, meine Königin, wir haben die besten Waffen der Welt. Sind sie größer gebaut, als wir? Antwort: Nein, meine Königin, sie sind nicht größer als wir. Dann fragte sie: Was haben die Griechen, was wir nicht haben?Antwort: MEINE KÖNIGIN, DORT, WO DIE SONNE UNTERGEHT (Geburt des Wortes Abendland), haben sie keine Könige, dort herrscht das Volk, sie sind frei und kämpfen für ihre Freiheit. Atossa fragte: Freiheit, was ist das? Noch heute verstehen die Orientalen das Wort Freiheit nicht, weil ihnen das Individuum und der Bürger unbekannt sind. Es ist also kein Zufall, dass die Orientalen nur autoritäre bzw. totalitäre Herrschaftssysteme kennen und akzeptieren. NZZ (9.7.24)