EU, NATO, Militärische Anstrengungen

EU, NATO, Militärische Anstrengungen
a) Welcher Staat gefährdet die Sicherheit bzw. die Existenz der EU-Staaten ? Da ist eine rhetorische Frage.
b) Die NATO ist unter bestimmten historischen Bedingungen als politisch-militärische Verteidigungsorganisation geschaffen worden. Es liegt allerdings durch den Zusammenbruch des „sozialistischen Lagers“ ein Wegfall der Geschäftsgrundlage vor, woraus sich die logische Schlussfolgerung ableiten lässt, dass die NATO überflüssig ist, es sei denn man ist auf der Suche nach einem neuen Feind, und der wäre zumindest nach Auffassung der USA, die zweite Supermacht in statu nascendi China. Mir ist nicht bekannt, dass China für die EU eine Gefahr darstellen würde. Im Gegenteil. China hat oft den Wunsch geäußert, die Beziehungen mit der EU auf der Grundlage des gegenseitigen Interesses und Nutzens aufrecht zu erhalten bzw. weiter zu festigen, was dem völkerrechtlichen grundlegenden Prinzip der friedlichen internationalen Zusammenarbeit entspricht.
c) In den internationalen Beziehungen sollten sich die EU-Staaten von ihren eigenen Interessen leiten lassen und sich dabei nicht von anderen Staaten, in erster Linie von den USA beeinflussen lassen. Hierdurch könnte sich die ökonomische Großmacht EU sukzessive zu einem wichtigen Player der internationalen Beziehungen entwickeln.
Selbstverständlich sollte die EU auf der Basis ihrer Autonomie die erforderlichen militärischen Anstrengungen unternehmen, um auch auf diesem Gebiet eine ausreichende Autarkie zu erlangen.
Sollte es zu einer Zuspitzung der Beziehungen zwischen den USA und China kommen, so empfiehlt es sich für die EU als Ausdruck ihrer Autonomie und ihres Selbstbewusstseins, eine neutrale Position zu beziehen. Zeit (26.11.20)

Europäische Union, Brexit, Italien

Europäische Union, eine sachliche Betrachtungsweise

Vorbemerkung: Es ist an der Zeit, die vielen Vorzüge der EU besonders zu unterstreichen. Dabei gilt es, nicht den Euroskeptikern bzw. den ultranationalistischen Eurofeinden das Feld zu überlassen. Obwohl sie in allen europäischen Ländern eine verschwindende Minderheit sind, tun sie so, als ständen hinter ihren Ansichten mindestens 70 % der Europäer.

1. Die EU ist bis heute als eine internationale zwischenstaatliche Organisation mit Elementen der Supranationalität auf internationaler Ebene das erste große Beispiel dieser Art. D.h. in concreto, dass die Mitgliedstaaten Neuland beschreiten. Dass dabei gelegentlich Probleme auftreten, dürfte als etwas Normales betrachtet werden.Möchte man sie einschätzen, so sollte man nicht von der Prämisse der absoluten Perfektheit ausgehen, sondern das Experiment realistisch betrachten. Insgesamt kann das Experiment als gelungen eingeschätzt werden.

Die EU hat Erfolge aufzuweisen, von denen die Völker in anderen Regionen der Welt noch nicht mal zu träumen wagen. Genannt seien nur einige Beispiele wie die Überwindung der Grenzen, der in Verbindung stehende freie Verkehr von Menschen und Waren und die eigene starke gesamteuropäische Währung. Die wichtigste Errungenschaft fast von welthistorischer Bedeutung der EU besteht darin, dass in unserem Kontinent fast acht Jahrzehntlang der Frieden herrschte, bis das imperialistische Russland  die Ukraine mit einem Aggressions- und Annexionskrieg überzogen hat.

Es ist also kein Zufall, dass Staaten die EU als nachahmenswertes Beispiel betrachten und nach Europa ausgesuchte Absolventen schicken, um hier das Europarecht zu studieren und entsprechende Doktorarbeiten anzufertigen und zu verteidigen. Dies gilt insbesondere für Lateinamerika.

Die Existenz der EU kann in der Epoche der Globalisierung und der Hochtechnologien auch damit begründet werden, dass die Zeit der kleinen Staaten mit ihrer Mikroökonomie vorbei ist, und dass nur großer Staaten oder Staatenbünde mit gebündelten Kräften eine entscheidende Rolle im internationalen Geschehen zu spielen vermögen. So gesehen, ist die EU für die europäischen Völker absolut notwendig.

Zu den Erfolgen der EU tragen in erster Linie Deutschland und Frankreich und konkret ihre führenden Politiker bei. Dass nicht alles in Ordnung ist und deswegen Europäer mit ihr Probleme haben, ist eigentlich etwas Selbstverständliches. Aber es sei darauf hinzuweisen, dass die echten Feinde der EU eine verschwindende allerdings sehr lautstarke Minderheit sind, während allgemein die Euroskeptiker etwas mehr sind, jedoch letzten Endes insgesamt ebenfalls eine Minderheit darstellen. Im Unterschied dazu ist die Mehrheit der Bevölkerung in den europäischen Staaten europafreundlich eingestellt. Bis heute hat nur ein Staat die Organisation verlassen, während andere Staaten den starken Wunsch hegen, ihr beizutreten.

M. E. werden die nächsten Schritte notwendig sein, um den europäischen Weitervertiefungsprozess voranzutreiben, um in der Perspektive das eigentliche Ziel, die „Vereinigten Staaten von Europa“ zu verwirklichen:

a) Gründung großer gemeinsamer Forschungsinstitute, an denen die europäische Wissenschafts-Elite arbeiten kann, um allmählich die USA einzuholen. Einige Schritte sind bereits getan worden. Immer mehr europäische Wissenschaftler erhalten übrigens Nobelpreise.

b) Bildung einer einheitlichen Polizei, um die Kriminalität effektiver bekämpfen zu können.

c) Schaffung einer gesamteuropäischen Armee, bewaffnet hauptsächlich mit Waffen aus eigener Produktion, um von den USA nicht mehr abhängig zu sein.

d) Einführung einer gesamteuropäischen Staatsbürgerschaft.

e) Systematische und gezielte Weiterentwicklung Europas zu einem Weltzentrum der Demokratie, der Freiheiten und der grundlegenden Menschenrechte und der Kultur. Die USA sind nicht imstande, diese Rolle  zu spielen.

Eine Erweiterung der EU in Richtung Türkei hingegen wäre m.E. aus vielen Gründen, der wichtigste ist, dass die Türkei zum islamischen Kulturkreis mit einem mittelalterlichen Welt-und Menschenbild gehört, welches dem freiheitlichen und menschenrechtsorientierten westlichen Welt – und Menschenbild entgegengesetzt ist, weder nötig, noch wünschenswert, noch möglich. Die EU-Politiker sollten ehrlich sein, und dies der Türkei deutlich klarmachen. Ein Assoziierungsstatus wäre durchaus angebracht und ausreichend. Der größte Feind der EU ist das rückständige, aggressive und autokratische Russland.

Die Zeit (12.3.19, 21.7.22), Frankfurter Allgemeine Zeitung  , Spiegel (8.5.19), Stern  (8.5.19),Wiener   (22.5.19, 28.5.19), Spiegel, Welt (24.5.19), NZZ  (24.5.19, 19.6.19), SDZ  (24.5.19), Welt, Zeit, Wiener Zeitung  (24.5.19), SDZ und Zeit  (28.5.19), FAZ (3.6.22), Berliner Zeitung (22.6.22,13.12.22), Focus (26.9.22), FAZ (7.10.22),FAZ (19.5.23)

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Jemand behauptet, dass Europa international keine Rolle spielt
Was meinen Sie mit dem Wort Rolle? militärisch, ökonomisch, politisch, diplomatisch? Der US – Nobelpreisträger Krugman hat die Eu als eine ökonomische Supermacht bezeichnet. Die EU hast niemals behauptet, sich zu einer militärischen Großmacht entwickeln zu wollen. Auf politischem und diplomatischem Gebiet wird die Eu schon eine Rolle spielen. Einige negative Beispiele: Russland spielte bis zum Engagement in Syrien international keine Rolle. Seine Aktivitäten waren durchgehend destruktiv. Die Türkei behauptet, eine “Weltmacht” zu sein. Diese Phantasterei wird durch ihr Engagement in Libyen, durch die Intervention in Syrien, durch das “mutige” Auftreten gegenüber den anderen NATO-Staaten etc. begründet. Es geht jedoch um negative Aktivitäten. Stern (11.6.22)
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Ein Anhänger Putins meint, Europa sei arm an Rohstoffen
Deutschland,Japan und viele anderen Länder verfügen über keine Rohstoffe, u dennoch waren stark und gehören weiterhin wirtschaftlich zu den führenden Mächten der Welt. Ihre Denke ist sehr vereinfacht. Sie übersehen die Industrie, die Wissenschaft und die HOCHTECHNOLOGIEN. Bald sind die fossilen Rohstoffe wie Erdöl und Gas passe. Was wird dann das technologisch rückständige Russland tun? Die Raketen machen den Kohl nicht fett. Russland (zaristisches, sowjetisches und putinsches) hat nur 27 Nobelpreise erhalten, währen die USA über 370, Großbritannien über 170 und Deutschland ca.85 !!!! Stern (11.6.22)
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Die Zeit (12.3.19, 21.7.22), Frankfurter Allgemeine Zeitung  , Spiegel (8.5.19), Stern  (8.5.19),Wiener   (22.5.19, 28.5.19), Spiegel, Welt (24.5.19), NZZ  (24.5.19, 19.6.19), SDZ  (24.5.19), Welt, Zeit, Wiener Zeitung  (24.5.19), SDZ und Zeit  (28.5.19), FAZ (3.6.22), Berliner Zeitung (22.6.22,13.12.22), Focus (26.9.22), FAZ (7.10.22),FAZ (19.5.23)

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Polnische Justizreform verletzt EU-Recht
Teile der umstrittenen Reform sind mit europäischem Recht unvereinbar, urteilen die Luxemburger Richter. Polen hatte das Gesetz zwischenzeitlich wieder aufgehoben.
Die Zeit (24.6.1), Focus (24.6.19)

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Xi sagte, China liege viel an einem starken Europa. “Ein geeintes, blühendes Europa entspricht unserer Vision einer multipolaren Welt”, sagte er. Über das Seidenstraßen-Vorhaben sagte Xi, das übergeordnete Ziel sei eine “harmonische Koexistenz der gesamten Menschheit”. Die Zeit (25.3.19)

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London: Hunderttausende Briten fordern zweites Brexit-Referendum (30.10.18)
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Die EU-feindliche Position der britischen Regierung weist ohne Zweifel masochistische Züge auf. Ausgerechnet im Geburtsland des common sense (Francis Bacon) konnte sich die extrem populistische Irrationalität durchsetzen.
Dieser Hybris wird die Nemesis folgen.

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Surealismo Italiano

Mit wachsender Beunruhigung beobachte ich den für die EE gefährlichen Surrealismus einiger italienischer populistischer Politiker, deren öffentlichen Erklärungen extrem voluntaristisch sind und keinesfalls die europäische Realität , sondern irgendwelche Hirngespinste widerspiegeln und außerdem die gemeinsamen gesamteuropäischen Interessen völlig außer acht lassen. Kurzum : Emotio vor Ratio und nationalegoistisch.
Die Zeit (18.10.18)

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Werte der Europäischen Union

Gleich im Artikel 2 des Vertrages über die Europäische Union vom 9.5.2008 werden ihre Werte erwähnt :

“Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet.”
Denken und Handeln ( autoritär, antidemokratisch, antitolerant , antisolidarisch etc.) der AfD wie auch aller ultrarechten und ultranationalen Parteien in den anderen EU-Mitgliedern widersprechen diametral den Werten der Europäischen Union.
Es wundert mich, dass diese fanatischen Gegner der Union Vertreter als Totengräber ins Parlament schicken dürfen. Zeit (24.5.19)

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Mussolini, Hitler
Putin lebt in einem Paralleluniversum und leidet schwer an Imperialparanoia. Er phantasiert von der “russischen Welt” und träumt von der Wiederauferstehung der wie ein Kartenhaus zusammen gebrochenen Sowjetunion.
Ähnliches gab es schon in der Vergangenheit: Mussolini, der von der Auferstehung des Imperium Romanum träumte und daher von dem Mittelmeer als einem italienischen “mare nostrum” quasselte. Hitler wiederum träumte von einem “Großdeutschland” und vondem “tausendjährigen Reich”. Wie beide endeten, ist wohlbekannt. BZ (14.10.22)