Maßhalten, Mesotes-Prinzip, Aurea mediocritas
Einleitende Bemerkung
Das Verständnis und die Interpretation antiker Zitate und philosophischer Texte im Allgemeinen setzen historische, philosophische und methodische Kenntnisse voraus, andernfalls besteht die Gefahr von Fehlinterpretationen und bedeutungslosem oberflächlichem Wissen auf der Ebene des Nachplapperns. Überdies stellt sich die Frage, ob eine Anwendung der Zitate auf die Probleme der heutigen Zeit möglich ist.
1. Methodische Aspekte
α) Wir stellen fest, dass die altgriechischen Zitate als das verdichtete Welt- und Menschenbild der sieben Weisen Βίας ο Πριηνεύς Πιττακός ο Μυτιληναίος Σόλων ο Αθηναίος Χίλων ο Λακεδαιμόνιος Κλεόβουλος ο Ρόδιος (Thales von Milet, Pittakos von Mytilene, Bias von Priene, Solon von Athen, Kleobulos von Lindos, Myson von Chenai, Chilon von Sparta) später die philosophischen Konzepte der meisten bekannten Philosophen der Antike in dem Sinne beeinflusst haben, dass sie Prämisse entscheidender philosophischer Theorien waren. b) Es ist außerdem zu konstatieren, dass ein Gedanke von verschiedenen Weisen auch auf unterschiedliche Weise formuliert worden ist. Daher ist es notwendig, die vergleichende Methode anzuwenden, um gemeinsame Merkmale zu finden. c) Es sei daran erinnert, dass die kulturell unterlegenen römischen Eroberer unter anderem fast alle Zitate übernommen und ins Lateinische übersetzt haben, wobei sie wegen ihrer praktischen Denkart versuchten, den wesentlichen Inhalt wiederzugeben. d) Mitunter wurde der Wortlaut der Zitate in irgendeiner Weise verändert oder einem bestimmten Philosophen zugeschrieben, wobei die grundlegende Bedeutung anderer Zitate oder seines gesamten Werks berücksichtigt wurde. Im zweiten Fall ist dies mit der bekannten Maxime “πάντα ρει” (“panta rhei” (oder “ta panta rhei”: “alles fließt”) geschehen, die Heraklit zugeschrieben wird. Ähnlich verhält es sich mit der Maxime “μέτρον άριστον” (metron ariston” oder “pan metron ariston”: “edel ist das Maßhalten”), die in verschiedenen Formen formuliert worden ist. e) Im Übrigen haben wir festgestellt, dass in diesem speziellen Fall Zitate und termini scientifici (wissenschaftliche Begriffe) letztlich fast denselben punctum quaestionis haben. Dies gilt zum Beispiel für “metron ariston”, “μηδέν άγαν” (meden agan”:nichts übertreiben) und die “aurea mediocritas” (“goldene Mitte”).
2. Quellen und Formulierungsformen der Maximen “Metron Ariston”, “Meden agan” und “aurea mediocritas”
Vor allem vor Platon (Πλάτων: “Der mit den breiten Schultern) und Aristoteles (Αριστοτέλης: “Edler Zweck”) aber auch nach ihnen, haben sich viele Philosophen, aber auch andere Vertreter des griechischen Geistes zu diesem Thema geäußert. Die wichtigsten Maximen werden im Folgenden genannt: «μέτρον επί πάσιν άριστον» Πυθαγόρας (Pythagoras:”edel ist das Maßhalten in allen Dingen” (Χρ. Επη, 38);«Το μέτριον άριστον και το μέσον»: “das Gemäßigte ist edel sowie die Mitte) Αριστοτέλη (Πολιτικά, 1295b); »μέτρο χρώ» (das Maßhalten ist notwendig”) Πιττακού (Ανθ. Στοβ. Γ, 79δ); «μέτρον άριστον»(“das Maßhalten ist edel”), von ihm stammt der Spruch) Κλεοβούλου (“um den Ruhm des Willens) (Διογ. Λαέρτ. Βίοι Φιλ. Ι, 93); «Mέτρα φυλάσσεσθαι» (das Maßhalten immer beachten”) Ησιόδου (Εργα και Ημέραι (Werke und Tage. 694); «πάντων μέτρον άριστον, υπερβασία δ`αλγειναί»: “in allen Dingen Maßhalten, die Übertreibung wird schmerzhaft” (Φωκυλίδη (Γνώμαι, 36); « έντεχνον δέ τό τήν μέσην εν άπασει τέμνειν«: (“es ist gescheit, bei allen Dingen die Mitte zu beachten”) Πλουτάρχου(Herrschaft des Reichtums), (Ηθικά, 7β); «πάντων μεσ άριστα» (aller Dinge ist die Mitte edel”) Θέογνι (Ελεγ. 335, West); «Εί τις υπερβάλλει το μέτριον τεπιτερπέστατα ατερπέστατα αν γίνοιτο» («Wenn man übertreibt, verwandeln sich die angenehmsten Dinge in unangenehmeste”Δημοκρίτου, Demokrit (“Urteil des Volkes”), (Ανθ. Στοβ. ΙΖ, 39); «Τα δe υπερβάλλοντα ουδένα καιρόν δύναται θνητοίς» (“die Übertreibungen können die Menschen nicht glücklich machen” Ευριπίδη, Euripides (Μήδεια, 127-128); «Παιδός, ου ανδρός το αμέτρως επιθυμείν”, Δημοκρίτου (“Es ist das Kennzeichen eines Kindes und nicht eines Mannes, Begierden ohne Mäßigung zu haben”) Demokrit (Απόσπ. 70, Diels); »Ουδ υγιείης της περί σώμ αμέλειαν έχειν χρή, αλλά ποτού τε μέτρον καί σίτου γυμνασίων τε ποιείσθαι, μέτρον δέ λέγω τόδ ό μή σ ανιήσει» (“Du sollst die Gesundheit des Körpers nicht vernachlässigen, sondern maßvoll trinken, essen und dich körperlich betätigen, ich meine maßvoll, das, was dich nicht bedrückt”Πυθαγόρα, Pythagoras (Χρυσά Επη, 32-34): »Σιτία ποτά, ύπνοι, αφροδίσια, πάντα μέτρια» (“Essen, Trinken, Schlaf, fleischliche Liebe, alles in Maßen» Ιπποκράτη (Pferdebändiger), (Ανθ. Stov. PA,22); «Μηδέν άγαν « («Nichts übertreiben” Χίλωνα (Chilon), (Διογ. Λαέρτ. Φιλ. Ι, 41). Aus diesen Beispielen kann die Schlussfolgerung abgeleitet werden, dass der Gedanke des Maßhaltens bei den altgriechischen Philosophen omnipräsent und omnipotent war. Manche Historiker meinen, das würde mit dem betont ausgeglichenen Klima der Ägäis zusammenhängen. Platon war der Erste, der etwas angehobener die Mäßigung (Besonnenheit, Maßhalten) zu der arete (αρετή,Tugend) der σωφροσύνη (sophrosyne, Vernunft) erhoben und damit zum Gegenstand des theoretischen Denkens gemacht hat. Platon hält σωφροσύνη in enger Verbindung mit Besonnenheit, Mäßigung und Maßhalten für unabdingbare Tugenden der Regierenden und der Regierten in einem Staat (Πολιτεία).
3. Das Mesotes – Prinzip des Aristoteles
Platons ehemaliger Schüler Aristoteles war jedoch der erste Philosoph, dem es gelang, eine ausgereifte Theorie der Mäßigung zu entwickeln, die in der Weltphilosophie als der kanon der μεσότητος (Mesotes-Prinzip), ein terminus scientificus, bekannt ist. Im Vergleich zu allen anderen griechischen Philosophen der Antike befasste er sich ausführlich mit dem Problem des Maßes und des Übermaßes und widmete ihm fast das gesamte Kapitel B (insbesondere 1106a bis 1108b) in seinem großen Werk “Nikomachische Ethik” sowie teilweise auch im Werk “Politika” (Politik). Im Mittelpunkt seiner Theorie steht eine Tugend, die sich auf zwei gegensätzliche Laster konzentriert, nämlich aus dem das Übermaß und dem Mangel, und zwischen ihnen in gleichem Abstand als die richtige Mitte liegt: “Die Tugend ist also ein Usus, der vom Individuum frei gewählt wird und in der Mitte liegt [aber in der Mitte heißt “in Bezug auf uns”); diese Mitte wird von der Vernunft bestimmt – genauer gesagt, von der Vernunft, wie ich glaube, vom Weisen bestimmt. Sie ist ein Mittelweg zwischen zwei Übeln, dass die einen auf der Seite des Überschusses und die anderen auf der Seite des Mangels stehen, und ferner in dem Sinne, dass einige Laster Mangel und andere wiederum Überschuss sind im Verhältnis zu dem, was angemessen ist, sei es in den Leidenschaften oder in den Handlungen, während die Tugend sowohl das Mittel findet als auch wählt. Unter dem Gesichtspunkt ihres Wesens und soweit wir an der Definition ihrer Natur interessiert sind, ist die Tugend also ein Mittel, aber unter dem Gesichtspunkt dessen, was richtig und ausgezeichnet ist, ist sie natürlich etwas auf der höchsten Stufe.” “Jedenfalls gilt diese Theorie der Mitte nicht für jede Handlung und jede Leidenschaft; es gibt in der Tat Leidenschaften, bei denen schon das Wort, das sie bezeichnet, an etwas Negatives und Niedriges denken lässt, z. B. Unmut, Schamlosigkeit, Neid, und im Falle von Handlungen: Ehebruch, Diebstahl, Mord; denn all dies – und alle anderen Dinge – werden mit der Gewissheit gesagt, dass sie selbst negativ und niederträchtig sind, und nicht das Übermaß oder der Mangel an ihnen. Es gibt daher keine Möglichkeit, in Verbindung mit ihnen jemals das Richtige zu tun; sie sind immer falsch. Es ist auch nicht möglich, sich nach ihnen richtig oder falsch zu verhalten, indem man Ehebruch mit der Frau begeht, mit der man ihn begehen sollte, zu der Zeit, zu der man ihn begehen sollte, und auf die Art und Weise, wie man ihn begehen sollte; und nur eines dieser Dinge zu tun, ist falsch. Ähnlich ist es also, wenn man erwartet, dass es in Ungerechtigkeit, Feigheit und Ausschweifung Mitte, Verschwendung und Mangel gibt, denn dann gibt es Mittelmäßigkeit in Verschwendung und Mangel, Verschwendung in Verschwendung, Mangel in Mangel.” (Original Αltgriechisch: “λόγῳ καὶ ᾧ ἂν ὁ φρόνιμος ὁρίσειεν. μεσότης δὲ δύο κακιῶν, τῆς μὲν καθ᾽ ὑπερβολὴν τῆς δὲ κατ᾽ ἔλλειψιν· καὶ ἔτι τῷ τὰς μὲν ἐλλείπειν τὰς δ᾽ ὑπερβάλλειν τοῦ δέοντος ἔν τε τοῖς πάθεσι καὶ ἐν ταῖς πράξεσι, τὴν δ᾽ ἀρετὴν τὸ μέσον καὶ εὑρίσκειν καὶ αἱρεῖσθαι. διὸ κατὰ μὲν τὴν οὐσίαν καὶ τὸν λόγον τὸν τὸ τί ἦν εἶναι λέγοντα μεσότης ἐστὶν ἡ ἀρετή, κατὰ δὲ τὸ ἄριστον καὶ τὸ εὖ ἀκρότης. οὐ πᾶσα δ᾽ ἐπιδέχεται πρᾶξις οὐδὲ πᾶν πάθος τὴν μεσότητα· ἔνια γὰρ εὐθὺς ὠνόμασται συνειλημμένα μετὰ τῆς φαυλότητος, οἷον ἐπιχαιρεκακία ἀναισχυντία φθόνος, καὶ ἐπὶ τῶν πράξεων μοιχεία κλοπὴ ἀνδροφονία· πάντα γὰρ ταῦτα καὶ τὰ τοιαῦτα λέγεται τῷ αὐτὰ φαῦλα εἶναι, ἀλλ᾽ οὐχ αἱ ὑπερβολαὶ αὐτῶν οὐδ᾽ αἱ ἐλλείψεις. οὐκ ἔστιν οὖν οὐδέποτε περὶ αὐτὰ κατορθοῦν, ἀλλ᾽ ἀεὶ ἁμαρτάνειν· οὐδ᾽ ἔστι τὸ εὖ ἢ μὴ εὖ περὶ τὰ τοιαῦτα ἐν τῷ ἣν δεῖ καὶ ὅτε καὶ ὡς μοιχεύειν, ἀλλ᾽ ἁπλῶς τὸ ποιεῖν ὁτιοῦν τούτων ἁμαρτάνειν ἐστίν. ὅμοιον οὖν τὸ ἀξιοῦν καὶ περὶ τὸ ἀδικεῖν καὶ δειλαίνειν καὶ ἀκολασταίνειν εἶναι μεσότητα καὶ ὑπερβολὴν καὶ ἔλλειψιν· ἔσται γὰρ οὕτω γε ὑπερβολῆς καὶ ἐλλείψεως μεσότης καὶ ὑπερβολῆς ὑπερβολὴ καὶ ἔλλειψις ἐλλείψεως. ὥσπερ δὲ σωφροσύνης καὶ ἀνδρείας οὐκ ἔστιν ὑπερβολὴ καὶ ἔλλειψις διὰ τὸ τὸ μέσον εἶναί πως ἄκρον, οὕτως οὐδ᾽ ἐκείνων μεσότης οὐδ᾽ ὑπερβολὴ καὶ ἔλλειψις, ἀλλ᾽ ὡς ἂν πράττηται ἁμαρτάνεται· ὅλως γὰρ οὔθ᾽ ὑπερβολῆς καὶ ἐλλείψεως μεσότης ἔστιν, οὔτε μεσότητος ὑπερβολὴ καὶ ἔλλειψις”).
Hierin kommt auch der Gedanke des Ausgleichs zum Ausdruck, der auch bei der Bestimmung der drei Gewalten im Polisstaat eine wichtige Rolle spielt. Ferner: “Οτι δεί το μέσον αιρείσθαι και μή την υπερβολήν μηδέ τήν έλλειψιν, τό δέ μέσον εστίν ώς ό λόγος ό ορθός λέγει» Αριστοτέλη (Ηθ. Νικομ. 1138b, 18-20). Hierdurch stellt Aristoteles eine inhaltliche Verknüpfung zwischen dem Mesotes-Prinzip und der Logik dar, zumal er als Begründer auch der Logik als Wissenschaft gilt. Zusammenfassung: Die Tugend, wie auch die eudaimonia, besteht nach Aristoteles in der “Mitte zwischen zwei Extremen”, zwischen einer Übertreibung und einem Mangel. Die Bescheidenheit zum Beispiel ist ein Mittelmaß zwischen der Arroganz, die ein Zustand der Übertreibung ist und der Kleinlichkeit, die einen Mangel darstellt. Auch der Mut ist ein Mittelmaß zwischen der Kühnheit und der Feigheit, die Freundlichkeit zwischen der Schmeichelei und der Feindseligkeit etc. Im Allgemeinen ist es nicht bekannt, dass Aristoteles das Mesotes-Prinzip auch auf die Politik anwendet. In seinem Buch Politik (Πολιτικά) unterscheidet er zwischen den beiden Übeln, nämlich der Oligarchie und der Tyrannei, und stellt die Demokratie in die Mitte der beiden Extreme, die er lobt, auch wenn sie nicht vollkommen ist. Aristoteles nennt sogar die Schwächen der Demokratie ziemlich ausführlich (Polit. D11.1289a/19), jedoch Platon war ein ausgesprochener Demokratie- und Freiheitsgegner. Aristoteles stellt auch klar, dass die Nichtanwendung des “metron ariston” in der Politik aufgrund von Übertreibungen zu großen Ungerechtigkeiten kommen kann. “Die größten Vergehen werden durch exzessive Begierden und nicht für den Erwerb des Notwendigen begangen” (Politik, 1267a ). Die Stoiker haben eine besondere Variante des “metron ariston ” gepredigt und zwar die αταραξία (Gelassenheit), die allerdings m.E. als eindimensional erscheint. Horaz, der dem Denken Epikurs prinzipiell folgte, spricht von der Mäßigung als der “goldenen Mitte” (aurea mediocritas) und will damit dem richtigen Mittelweg zwischen zu hohem Anspruch und verächtlicher Niedrigkeit (ne quid nimis) folgen.
Schlussfolgerungen
1. Das Adjektiv “ariston” (edles) wird an das Metron angehängt und damit zu einem Prinzip der höchsten Qualitätsstufe erhoben: “metron ariston.
2. Das “μέτρον άριστον ” (“edles Maßhalten”) entspricht vollständig der Logik (“orthos logos”, “ορθός λόγος”).
3. Unkenntnis oder Ablehnung des “metron ariston” in allen Aspekten des menschlichen Lebens führt zu einer vollständigen Metamorphose bis hin zum Gegenteil eines Phänomens.
4. Das “edle Maßhalten” steht im Gegensatz zum Übermaß, das in der Tat ein Hybris bedeutet, die logischerweise die Nemesis nach sich zieht. 5) Das “edle Maßhalten” entspricht den Naturgesetzen und den Regeln der Logik.
5. Anwendung des Wissens auf der Grundlage des “metron ariston”, des “Mesotes-Prinzips”und der “aurea mediocritas” auf die Politik im Allgemeinen und im Besonderen:
α) In den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts gelangte es extremen Ideologien, insbesondere der Ultrarechten, faschistischen und rassistischen in Form des italienischen Faschismus und des deutschen Nationalsozialismus sowie der menschenfeindlichen und der extremen Linken in Form des russischen “Kommunismus”-Stalinismus die Herrschaft zu übernehmen und totalitäre Herrschaftssysteme zu errichten, und zwar den italienischen faschistischen Totalitarismus, den deutschen nationalsozialistischen Totalitarismus und den russischen kommunistisch-stalinistischtischen Totalitarismus. Gegenwärtig konstatieren wir den chinesischen konfuzianisch – kommunistischen Totalitarismus und den persischen orientalisch – islamischen Totalitarismus. Inzwischen entwickelt sich das russische autokratische Herrschaftssystem unter Putin sukzessive zu einer Variante des Totalitarismus. Dies war und ist eine eklatante Verletzung des “metron ariston” und des Mesotes-Prinzips des Aristoteles.
b) Ablehnung der extremen Parteien in Griechenland, primär der extremen Rechten (Goldene Morgenröte) und der extremen Linken (Kommunistische Partei Griechenlands und der leninistischen, trotzkistischen und maoistischen Komponenten von SYRIZA) ist geboten, da ihre extremen Positionen den Regeln der Logik widersprechen und außerdem eine Gefahr für die Demokratie darstellen. In Deutschland die beiden Parteien AdF und Die Linke als Übel der Politik betrachten und behandeln und sich trotz vorhandener Probleme, sich für die Mitte, d.h. für die liberal – demokratische Grundordnung und konkret für demokratische Parteien entscheiden. Die Herrschaft extremer Ideologien und Parteien führt unweigerlich zu gewaltigen politischen und nationalen Katastrophen (italienischer Faschismus, deutscher Nationalsozialismus und sowjetischer Kommunismus-Stalinismus).
c) Bevorzugung einer Politik, die im Großen und Ganzen mit dem bestehenden System (Demokratie, bürgerlicher Staat, Gewaltenteilung, freie Marktwirtschaft, Bürgerfreiheiten und individuelle Menschenrechte) übereinstimmt. Dies bedeutet nicht, dass die Auswüchse des international zerstörerischen Neoliberalismus übersehen werden dürfen.
d) Die Bürger sollten keine absoluten Forderungen stellen, z.B. absolute soziale Gerechtigkeit, absolute soziale Gleichheit, absolute politische Freiheit, perfekte Menschen und ideale Politiker. Das Absolute ist in Utopien oder in der hohlen und penetranten Rhetorik von Populisten, oder in den Sirenengesängen utopischer Tagträumer und Wolkenreiter angesiedelt. Auch in solchen Fällen ist das “metron ariston” notwendig, manchmal sogar existenziell.
e) Im Allgemeinen sollten die Wähler in einer liberal-demokratischen Grundordnung nicht auf der Grundlage des verhängnisvollen Ultranationalismus und des betrügerischen und hochtoxischen Rechtspopulismus entscheiden.
f) Das Mesotes-Pinzip kann ferner auf hochaktuelle Themen angewandt werden: Ultranationalismus (z.B. in Russland)- Patriotismus- Ethnonihilismus (üblich bei den linken Parteien). Oder sich für das Bremsen des Klimawandels in der Mitte und Desinteresse auf der einen und Gewaltanwendung auf der anderen Seiteeintreten.
g) Der Anwendung des aristotelischen Mesotes-Prinzips sollten sachbezogene Kriterien zugrunde liegen. Geht es z.B. um Soziales, um Politisches, um Ökonomisches oder um internationale Beziehungen, dann sollten die entsprechenden Kriterien erarbeitet werden.
Literatur-Quellen
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Der Beitrag wurde von 2014 bis 2018 oft in Καθημερινή (Kathimerini) in Griechisch in Auseinandersetzung mit griechischen “Zitatologen” veröffentlicht.
aus meinem Buch: Παναγιώτης Δημητρίου Τερζόπουλος (Panos Terz), Εγκυκλοπαιδική και Κοινωνική Μόρφωση, Εκλαϊκευμένα: Φιλοσοφία, Διεθνές Δίκαιο, Διεθνείς Σχέσεις, Πολιτολογία, Πρώτος Τόμος (Enzyklopädische und Allgemeinbildung, populärwissenschaftlich: Philosophie, Völkerrecht, Internationale Beziehungen, Politik, Erster Band) ), ISBN: 978-620-0-61337-0, Saarbrücken 2020, 289 Seiten, S.100